Erste Bio-Bananen aus Teneriffa, die 20 Bananenbriefe: Unterschiede Normalanbau zu Bio-Bananen aus erster Hand. Gesundheitswert, Essreife, Geschichte etc.
Dieser Text ist Jahrzehnte alt und das schrieb ich noch in Passivform, was wir bei der gemeinnützigen "Stiftung Gesundheit und Ernährung Schweiz" vermeiden. Wir ändern den Originaltext nun nicht.
Zumindest, als ich 1981 als Bananenanbauer und später auch als Bananenexporteur meiner eigenen Bananen begann, war die Banane in alternativen Kreisen mit allerlei negativen Vorstellungen behaftet. Da schrieb man von Vergasen, um den Reifeprozess zu beschleunigen, erinnere ich mich. Auch das Ernten in unreifem Zustand und einige andere Aspekte sah man als Problem.
Vielleicht verdankt die kanarische Banane aus Teneriffa ihren besonders aromatischen Geschmack der Vulkanerde. Der Kultivar Dwarf Cavendish (engl.) ist weniger windanfällig als z.B. die Grand Nain. Eigenes Bild.
Für mich als damals streng veganer Rohköstler (Rohkostformen), der einer tödlichen, praktisch unheilbaren Krankheit durch radikale Umstellung der Ernährung begegnen wollte, waren diese Warnungen problematisch. Siehe meine Belege zur Krankheit.
Aus verschiedenen Gründen wählte ich die Banane (Dessertbanane) als wichtige Grundlage für das Erb-Müesli. Da ich ein kritischer Mensch bin und entweder weiss oder nicht weiss, musste ich "in die Tiefe steigen".
So oder so: Vegane Rohkost war in den späten 1970er-Jahren praktisch nicht bekannt. Für meine Umstellung gab es nur ein Lächeln, was ich wohl verstand, denn ich hätte innerlich auch gelächelt und die Person bedauert, wenn mir jemand so etwas gesagt hätte.
Es gab damals in der Schweiz bzw. bei den mittleren und nördlichen Lagen in Europa sehr wenig Abwechslung bei den Früchten. Als veganer Rohköstler stütz man sich auf Gemüse, Früchte und Nüsse aller Art. Subtropische und tropische Früchte (exotische Früchte) bringen grosse Abwechslung. Ich wollte lernen, mein eigenes Gemüse und eigene Früchte anzubauen, und dies in einem Klima, das sogar gewisse tropische Früchte erlaubt. Andererseits wollte ich im gleichen Kulturkreis bzw. Europäischen Kulturraum leben und die Reisezeit sollte nicht zu gross sein.
Teneriffa als grösste Insel der Kanarischen Inseln im Atlantik bietet dank dem 3717 (3718) m hohen Teide ganz verschiedene Klimazonen an. Es gedeiht dort eine besonders köstliche Banane. Aus diesen und anderen Gründen liess ich mich in Santa Ursula de Tenerife nieder.
Zumindest drei Jahre lang belieferte meine Bio-Finca SA in Santa Ursula die Migros Genossenschaft in der Schweiz mit sogenannter Umstellware (Bio Suisse). Das sind biologisch angebaute Früchte, die man als Produkt konventioneller Landwirtschaft verkauft.
Gut, denn im Boden gibt es Rückstände von Schadstoffen aus der vorangegangenen Produktion, die sich erst mit der Zeit umsetzen, um nur ein Beispiel zu nennen. Einige davon können auch persistente organische Schadstoffe sein.
Bald gab es auch andere Anbieter von Bio-Bananen, z.B. aus Israel, doch erst als die auch noch von Zentralamerika kamen, konnten wir preislich nicht mehr mithalten und ich musste die ganze Produktion aufgeben.
Hier folgen die 20 Bananenbriefe, doch leider ohne Datumsangabe der jeweiligen Entstehung. Eigentlich sind es Rundschreiben. Wir rotierten die Abgabe mit der Zeit, also nach 20 Wochen bekamen die Kunden wieder die erste Ausgabe. Es gelang, die "Briefe" zu scannen und mit OCR-Erkennung lesbar auf die Site zu übernehmen. Fehler durch diese automatische Erkennung sind möglich. Den Text habe ich absichtlich nicht auf den neusten Stand gebracht, sondern die Aussage vor der Entstehung des Internet so belassen. Aber ich habe Links dazu gesetzt. Wenige Begriffe sind nachträglich dazu gekommen.
Lieber Kunde
Seit Beginn 1981 bauen wir biologische Bananen an. Zuerst betreuten wir nur an die hundert Pflanzen in unserem grossen Privatgarten, um zu klären, ob die mit Kunstdünger und Chemikalien behandelte Banane auf biologischen Anbau umgestellt werden kann. Alle befragten Fachleute bezweifelten dies.
Der Kleinversuch gelang; im Juni 1982 wurden mehrere Hektare Bananen durch die neu gegründete Bio-Finca SA gekauft und auf biologisch-organische Wirtschaftsweise umgestellt.
Warum ich Ihnen das mitteile? Bei häufigen Besuchen von Kunden auf unserer Finca (span. für Hof) spüren wir, dass oft grosse Unklarheit über Anbauweise, Transport, Ernte- und Essreife der Banane oder deren grossen Gesundheitswert besteht.
Auch haben wir mit grosser Mühe eine Sache über einige Jahre hinweg aufgebaut, die uns nun Freude zu bereiten beginnt und die wir gut funktionierend erhalten möchten.
In Zukunft werden wir den Bananen (später ev. auch den Avocados) möglichst regelmässig "Briefe" mit konkreten Informationen beilegen und bitten den Endverkäufer um Verteilung an die Kundschaft oder um Anschlag. Die Briefe werden sich in einem Turnus wiederholen. Eine vollständige Sammlung unserer Blätter ergibt ein ganzheitliches Bild über uns und unsere Produkte. Bis jetzt sind dies Bananen, getrocknete Bananen und Avocados - alles aus kontrolliertem biologischen Anbau.
Unsere Hauptthemen werden sein: Biologischer Anbau Ökologische Landwirtschaft, warum und wie. Vergleiche zum konventionellen Anbau. Informationen über uns, Aktualitäten. Banane als Nahrungsmittel - und Rezepte.
Teneriffa wird zunehmend eine gefragte Urlaubsinsel, und wir erhalten zu gewissen Zeiten fast täglich Besuche von interessierten Personen. Oft wird irrtümlich angenommen, wir hätten auch Unterkünfte für Besucher.
Auf Wunsch arrangieren wir für Sie gerne eine Führung durch Plantage und grossen Privatgarten mit ca. 50 verschiedenen Früchten; doch haben wir dies ab jetzt auf einen Tag in der Woche zu beschränken. Unter Voranmeldung führen wir Sie jeweils am Dienstag um 10.00 Uhr, wobei Sie, wenn möglich, von unserer Dipl. Agrar-Ingenieurin, Frau Annette Pott, oder im Garten von meiner Lebensgefährtin, Margot, begleitet werden.
Schriftlich können wir nur in Ausnahmefällen korrespondieren, doch werden wir Fragen von allgemeiner Bedeutung mit diesen Informationen beantworten. Auch wenn Sie keine direkte Antwort erhalten, werden Ihre Zuschriften beachtet und diskutiert.
Ein landwirtschaftliches Praktikum von min. 6 Monaten in unserem Garten ist möglich, doch in der Plantage herrschen spezialisierte Arbeiten vor und Bewilligungen von der Regierung sind nicht zu erhalten.
Wir haben nicht gedacht, dass unsere Arbeit auf so grosses Interesse stösst und hoffen durch dieses "neue Medium" Ihren Fragen entgegenkommen zu können.
Gesundheit und Glück(lichsein) wünscht Ihnen, Ernst Erb
Anrede und Schluss (immer der gleiche) lasse ich bei den folgenden Rundschreiben weg.
Von gutmeinenden, reformerischen Kreisen wird die Banane als Nahrungsmittel immer wieder verteufelt. Als überzeugter Bio-Anhänger habe ich diese Frage unabhängig und aus eigenen Mitteln abgeklärt. Grund: Meiner Gesundheit wegen zog ich in eine Klimazone, wo viele Früchte und Gemüse ganzjährig wachsen - und auch Bananen. Zudem hatte ich schon vorher ein Müesli entwickelt, in dem nur naturbelassene Stoffe vorkommen und die Banane einen Hauptbestandteil bildet.
In Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium ist ein Plakat entstanden, das folgende Produkte empfiehlt:
Gegen die "Weisse Laus" | Phosphorsäureester wie Dimethoat, Diazinon, Fenitrothion (Folithion Bayer), "Malathi.." und Chlorpyrifos |
Gegen den "Taladro" | Aldrin, Diazinon oder Foxin (Volaton) |
Gegen "Trips" (Thysanoptera) | Lindan (!), Fenitrothion oder Dimethoat |
Gegen die "Rote Spinne" | Organochlor-Substanzen wie Dicofol oder Tetradifon |
Gegen Nematoden | Dazomet (DBCP) |
Als Herbizide (Unkrautvernichter) | Aminotriazol Amitrol + Diuron DCMU, Paraquat etc. |
Die Nährstoffe werden in Form von Kunstdünger zugeführt. Diese Ausgangslage hat mich erst recht bewogen, einen geschlossenen und natürlichen Kreislauf Biologischer Kreislauf für die Banane zu suchen.
Die Existenz vieler verlassener Kuhställe und alte Kanaren konnten mir bestätigen, dass früher pro Hektar Bananen zwei Kühe gehalten wurden, um die notwendige Biomasse zu erhalten. Die Einstreu bestand aus Piniennadeln, die man wegen Waldbrandgefahr entfernt, und zu gewissen Zeiten aus Teilen der Baumerika Heidekräuter.
Man kennt den "Taladro" bzw. "Picudo" als Schädling für Palmen in der Form des Rüsselkäfers Rhynchophorus ferrugineus. Dessen Larve, der Sagowurm gilt bei indigenen Völkern wie die Korowai auf Papua-Neuguinea oder die Kadazan und Melanau auf Borneo zu Recht als besonders guten Eiweisslieferant. Meist verarbeiten sie Sagomehl zu einer Art Fladenbrot.
Ich nenne das novovegane Ernährung (Novovegan, Entemophagie), weil zukunftsweisend. Man kann Sagowürmer roh, gedämpft, geräuchert oder geröstet essen. In Malaysia kann man sie auch im Restaurant verspeisen, z.B. als Sago Delight oder Kadazan.
Sago kann aber auch von Palmen oder Cyca revoluta stammen. Bei Bananen hatten wir es mit einem anderen "Bohrer" zu tun, dessen wissenschaftlichen Namen ich nicht herausfand.
Für mein Vorhaben konnte ich in Manolito Exposito einen jungen kanarischen Agrartechniker Landtechniker gewinnen, dessen Familie auch mehr als 12 Hektar Land in das gemeinsame Unternehmen einbrachte.
Mit dem Wachsen der Aufgaben ist zudem die Dipl. Agrar-Ingenieurin Annette Pott zu unserem Unternehmen gestossen Agrarwissenschaften.
Während einiger Jahre haben wir minutiöse Versuche unternommen. Wöchentlich wurden die Daten von hundert Pflanzen gesammelt und im Computer (PC) gespeichert. Wir benötigten einiges an Kapital und Zeit, um die ganzen Böden unserer Kulturen umzustellen.
Bevor wir in die Details gehen, hier grob die heutige Anbauweise und das Resultat:
Durch diesen geschlossenen biologischen Kreislauf können wir auf jede Art von Kunstdünger verzichten.
Wir finden nun ein reiches Bodenleben Edaphon vor, wohingegen in der Nachbarschaft kein Wurm und kein Bodenleben zu finden ist. Interessanterweise haben wir mit den gesunden Pflanzen auch weniger Insektenbefall, sodass wir mit rein natürlichen Mitteln auskommen. Darüber berichten wir im nächsten Brief.
In Brief 2 haben wir die Insektizide, Nematizide, Herbizide und den Kunstdünger erwähnt, der im konventionellen Bananenanbau verwendet wird. Dabei ist zu vermerken, dass diese Mittel teuer sind und deshalb sowenig wie möglich angewendet werden.
In Zentralamerika, wo die in Europa normalerweise verzehrten Bananen angebaut werden, setzt man für die Ausbringung der Mittel oft sogar Flugzeuge ein, damit die Dosierung gleichmässig erfolgen kann.
Nach dem Kauf des ersten Bananenlandes haben wir vor der Umstellung in der Schweiz Analysen durchführen lassen. Die Resultate vom 19.4.82 lassen in der Frucht keine Phenylharnstoff-Herbizide Phenilharnstoffe nachweisen und bei den Organochlorrückständen kamen eine Spur HCB (Hexachlorbenzol weniger als 0,1 ppb), 1 ppb Alpha-HCH und 3 ppb Lindan vor. Das sind persistente organische Schadstoffe - aber in kleinsten Mengen.
Vielleicht hatten wir besonderes Glück mit der Erde, die wir später sogar mit zahlreichen Lastwagenfuhren von "jungfräulicher" Erde erneuerten. Uns würden weitere Testergebnisse von unseren, aber auch von fremden Bananen interessieren und wir danken für jeden Hinweis.
© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb, Bio Finca SA | Die ersten Jahre waren verlustreich und mühsam, denn an einen Transport nach Europa für kleine Mengen war nicht zu denken. Wie wir noch sehen werden, ist die kanarische Banane aus verschiedenen Gründen viel teurer als die Banane aus Zentralamerika. Der Bio-Anbau ist zudem arbeitsintensiver und der Ertrag kleiner als bei mit Kunstdünger "getriebenen" Früchten. |
Der beschriebene Nährstoffkreislauf hat unsere Pflanzen jedoch soweit gestärkt, dass wir gegen Insekten mit Pflanzenbrühen vorgehen können und nur in Ausnahmefällen Tabak verwenden.
Da beim Zoll keine Früchte mit Spuren von Insektenbefall durchgelassen werden, hatten wir Ausfälle zu verzeichnen. Obwohl sie nur oberflächlich saugen, verunstalten "Weisse Laus" Schmierläuse und "Rote Spinne" Gemeine Spinnmilbe die Schale. Verluste vermeiden wir nun mit der Herstellung von Trockenbananen für Müesliproduzenten. Gleichzeitig trocknen wir vorzeitig gereifte Bananen für den direkten Verzehr. Über das schonende Trocknen berichte ich später.
Die Umstellung von drei Bananenpflanzungen ist uns gelungen. Zwei davon gehören Deutschen, die sich hier niedergelassen haben. Eine Umstellung im Westen der Insel ist teilweise misslungen und der Besitzer hat sich entschlossen, den grössten Teil wieder zu spritzen. Es scheint, dass das kältere Klima hier im Norden der Insel - immerhin durch einen Berg von 3717 m Höhe geschieden - weniger Probleme mit Insekten bringt. Dafür sind die Erträge beträchtlich kleiner als im Süden oder Westen, ganz abgesehen von den grossen Erträgen in den "Bananenländern".
Bis jetzt können wir nicht einmal die Hälfte des Bedarfs unseres Abnehmers befriedigen. Zu Ihrer Sicherheit lassen wir uns aber nicht mit jedem Bananenpflanzer auf eine Umstellung ein und hoffen auf Ihr Verständnis, dass wir noch einige Zeit benötigen, um den Bedarf voll decken zu können.
Der Mensch hat mehr als hundert verschiedene essbare Früchte zur Auswahl. In unserem Garten sind es um die 50, darunter die Banane. Vom Geschmack her würde ich die Königin der Früchte, die Mango, vorziehen, die Lychee Litchi, die Papaya, Cherimoya - oder einen besonders schmackhaften Apfel Kulturapfel. Verschiedene Früchte, wie z.B. die Papaya, haben ausserdem besondere Heilwirkungen.
Wenn es aber um gesunde Ernährung geht, bzw. um die Inhaltsstoffe, ziehe ich die Banane jeder anderen Frucht vor.
Einige Völker in Südostasien und Afrika ernähren sich bis zu 90 % von Bananen. Den grössten Anteil stellt dort allerdings die Kochbanane und nicht unsere gewohnte Obstbanane. Auch Datteln können bei Nomadenvölkern einen hohen Ernährungsanteil erreichen, keine Frucht aber kommt mengen- oder anteilmässig der Banane gleich. Schon meine ersten Abklärungen zeigten, dass die Banane ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel darstellt; man kann sie im Leben als "erste und letzte" Frucht zu sich nehmen.
Neben dem eingeatmeten Sauerstoff und reichlicher Bewegung benötigen wir für den Körper Wasser, Kalorien in Form von Kohlehydraten oder Fetten, essenzielle Eiweissstoffe Proteine zum Aufbau, Ballaststoffe (Faserstoffe) zur Unterstützung der Verdauung, Elemente z.B. Spurenelemente, Vitamine, Enzyme und Hormone. Alkohol Ethanol gehört auch in die Gruppe der Kalorienstoffe, ist jedoch unnötig. Eiweissstoffe können als teilweiser Ersatz für Kalorien dienen.
Noch vor 20 Jahren hiess es, wir würden ca. 100 essenzielle Stoffe benötigen. Die "neuesten" wissenschaftlichen Bücher (Ernährungslehre und Diäthetik, 6 Handbücher, Thieme Verlag Diätetik) nennen rund 50 essenzielle Stoffe, ohne die wir auf lange Sicht Mangelerscheinungen zeigen oder im schlechtesten Fall sterben würden.
Der Körper hat jedoch eine hohe Pufferung, sodass auch wochenlange (bis zu 6 Wochen) Nahrungsfreiheit Nahrungskarenz nicht zu Störungen führen muss.
Auch besteht ein grosser Unterschied zwischen roh aufgenommener und gekochter Nahrung, sodass immer mehr der Genuss von viel roher Nahrung empfohlen wird.
Z.B. beträgt die durchschnittliche Darmpassage bei roher bzw. faserstoffreicher Kost 20-48 Stunden, während sie bei "westlicher Kost" 44-144 Stunden dauert (Wissenschaftliche Tabellen, Ciba-Geigy, Band 2).
Betreffend Rohkost sollte man die Rechnung jedoch nicht ohne den Wirt machen; die Verdauung muss ohne Blähung Flatulenz oder Fäulnis stattfinden.
Die meisten Personen nehmen dagegen weniger als 40-45% Kohlehydrate zu sich, was mit der Zeit zu Stoffwechselstörungen führen kann.
Früchte, insbesondere Bananen, helfen, die Verdauung zu verbessern. Gemäss Dr. X. Mayr sollten Früchte jedoch abends gemieden werden. Bananen wirken sowohl bei Verstopfung Obstipation wie auch bei zu dünnem Stuhlgang Durchfall ausgleichend, wobei es auf den Reifegrad Fruchtreife der Banane ankommt.
Aus einem nächsten Brief können Sie erfahren, wie sehr sich der Nahrungsbedarf des Menschen mit den Inhaltsstoffen der Banane deckt. Bis Anfang der 60er Jahre wurde die Banane in vielen Krankenhäusern als Heilmittel eingesetzt. Doch darüber später!
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Schon vor 327 v.Chr. wird die Banane in Indien angebaut, wie die beeindruckten Soldaten von Alexander der Grosse Griechisch-römische Zeit berichten. Bald wird sie durch arabische Händler in Ostafrika heimisch und 1482 (oder um 1510) bringen portugiesische Seefahrer sie aus Guinea auf die kanarischen Inseln und 1516 von dort in die Karibik. Im 16. Jahrhundert findet man Bananen rund um den Äquator verteilt.
Schon 1848 kommen Bananensendungen von Madeira nach England, 1850 von Panama in die USA. Ab 1884, mit dem Bau eines Hafens für Dampfschiffe, bringen die Engländer den Fremdenverkehr auf die kanarischen Inseln und Bananen von hier nach England. Nach Deutschland wird die Frucht ab 1892 durch den Hamburger Fruchthändler Richard Lehmann und ab 1902 durch den Bremer Fruchtkaufmann Gustav Scipio importiert.
Ab 1936, mit dem spanischen Bürgerkrieg und dem Weltkrieg, kommt der Handel zum Erliegen. Bis Anfang der 60er Jahre erreichen kanarische Bananen in gewissen Mengen Europa, müssen nun aber mit den grossen Bananen aus Zentralamerika konkurrieren. Sie werden bald von diesen wesentlich billigeren Früchten verdrängt. Dafür lässt Spanien keine anderen als kanarische Bananen importieren.
Herkunft und Geschichte der meistverzehrten Frucht der Erde sind faszinierend. Die Banane ist eine der ersten Früchte, die vom Menschen angebaut wird. (Neu: Nach meiner Ansicht vorher als auf Kuk, nämlich auf dem Festland.)
Auf Kulturgegenständen (Vasen, Fresken Fresko, Gebrauchsgegenständen) und in vielen Legenden der alten Chinesen, Griechen und Römer findet man ihre Spur.
Die Familie der Musaceae wird nach Antonio Musa, dem Arzt des ersten römischen Kaisers Octavius Augustus (63 v.Chr. -14 n.Chr.), benannt. Der Genus Musa umfasst ca. 50 - 60 Arten und ist ursprünglich nur in der "Alten Welt" verbreitet. Das "Genzentrum" (Ursprungsort) unserer Banane "Musa acuminata" (Typ A) liegt in Malaysia/Indonesien, das der "Musa balbisiana" engl. (Typ B) um den Fluss Brahmaputra (Bangladesch). Die Pflanze selbst gehört zu den krautigen Stauden, deren Scheinstämme aus den Blattscheiden gebildet werden.
Das höchste Staudengewächs überhaupt bildet wohl die 15 m hohe Musa ingens (Heinz Brücher, Tropische Nutzpflanzen, Springer Verlag). Die Obstbanane Dessertbanane, Banane Musa x paradisiaca ist bispezifischen Ursprungs und hat ein triploides Genom, also drei vollständige Gensätze Chromosomensatz. Die Früchte entstehen ohne Befruchtung auf parthenogenetischem Weg. Bananen-Hochzuchtsorten sind pollensteril und samenlos. Die Vermehrung erfolgt vegetativ.
Natürliche Kreuzungen aus beiden Gebieten sind z.B. die Apfelbanane (Typ AB, engl. silk, franz. figue pomme), die Koch- (Typ ABB, span. majoncho, engl. apple plantain) oder malaysische Kochbanane (Typ ABBB, pisang batu). Der Name Banane kommt aus dem Arabischen und heisst Finger. Alle bekannten Bananen stammen aus der Gattung Eumusa.
Daneben gibt es die Gattung Australimusa mit dem Gen-Zentrum auf den Molukken, die als lange, dünne Kochbanane in Tahiti unter dem Namen Fehibanane Fe'i bnana, engl. vorkommt. Auch die Textilbananen (M. textilis Nee, genannt Abacá oder Manilahanf Faserbanane) gehören in diese samenlose Gattung (Brigitte Kranz, Das grosse Buch der Früchte, Südwestverlag). Zur Familie der Musaceae gehört auch die Strelitzia (Papageienblume).
Auch wir zogen die Königs-Strelizien (Papageienblume, Paradiesvogelblume). Die Aufnahme zeigt nebst der Blüte auch die Blätter mit grosser Ähnlichkeit mit der Banane. Sie soll nach Wikipedia aus Südafrika stammen, doch kommen mehr Arten in Indonesien/Malaisa vor. Meinem Gefühl nach kam die Strelitzie erst später nach Afrika.
Hunderte natürlicher Bananen-Klone, von denen die meisten aus Sprossmutationen hervorgegangen sind, verhalten sich als Pflanzen ganz ähnlich wie die "Cavendish", die wohl als Knospenmutante entstand. Wir unterscheiden:
Die Pflanze wird ca. zwei Meter hoch und ist damit auch windresistenter als die um durchschnittlich 70 cm höhere Giant Cavendish oder sogar 6 - 8 m hohe Gros Michel. Die Bananen wachsen aus einem knolligen Wurzelstock (Rhizom), der ziemlich oberflächlich horizontale Saugwurzeln austreibt. Eine Farm besteht bei uns aus 1400 bis 2000 solcher Pflanzen pro Hektar. Im Norden Teneriffas können wir nur das Minimum pflanzen, doch werden die Bananen dafür aromatischer als im Süden der Insel.
Aus dem Rhizom wachsen Schösslinge, von denen man einen stehen lässt. Die Vermehrung erfolgt durch Entnahme eines Triebes, doch treibt das Rhizom praktisch "endlos", sodass eine Vermehrung normalerweise nicht nötig ist.
Die Blätter wachsen aus der Mitte des Scheinstammes; zuletzt erscheint die Blüte und es bilden sich unbefruchtete Früchte, die als "Arm" herunterhängen.
Wird der Arm mit den vielen "Bananenhänden" geschnitten, dauert es bei uns 12 bis 16 Monate, bis die Frucht des nächsten Schösslings (Sohn) wieder erntereif ist. In Zentralamerika geht dies einige Monate schneller.
Bananen werden während des ganzen Jahres geerntet, denn jede Pflanze hat ihren eigenen Rhythmus. Allerdings häufen sich die reifen Bananen je nach Klimazone in verschiedenen Monaten, wobei während drei Monaten etwa zwei Drittel der Früchte geschnitten werden.
Typisch ist es aber auch, dass man den Pflanzen eine männliche Bezeichnung gibt. Aus einem nächsten Brief können Sie erfahren, warum einige Arbeiten in der Bananenplantage von Männern ausgeführt werden müssen.
Die "gesündeste Frucht der Welt" verlangt auch ein "gesundes Mass" an Arbeit, bis sie geerntet werden kann. Jetzt begleiten wir den Schössling bei seinem Wachstum:
Man lässt nur einen der aufkommenden Triebe stehen. Mit jeder Schösslingsgeneration wandert die Pflanze um etwa 50 cm. Sie soll sich nicht ihren "Nachbarn" nähern, und Schösslinge dürfen dem "Vater" nicht zu früh und nicht zu spät folgen. Nur wenige Arbeiter haben das geschulte Auge für das Entfernen unerwünschter Schösslinge.
© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb, Foundation Diet Health | Mit der grossen, braunroten "Blüte" erscheint der letzte Austrieb. Darüber, bzw. unter Deckblättern der Blüte wachsen die Bananen. Um den Früchten Platz zu bieten, sind einige der grossen Bananenblätter zu entfernen. Nach ca. zwei Wochen bricht man die Einzelblüten am Ende jeder Banane ab und entfernt die Deckblätter, damit der Falter "Taladro" keine Eier legen kann. Wahrsch. Falter Genus Zeuzera, evtl. Zeuzera pyrina, engl. |
Nach einigen weiteren Wochen wird der Arm mit den Jungbananen mit einem Stock vom Stamm abgespreizt, damit die Bananen frei wachsen können.
Etwa gleichzeitig werden die "Zwitter" zwischen der "männlichen Blüte" und den wachsenden Bananen entfernt, damit sie den Saftstrom nicht belasten. Einige Wochen später wird auch die "männliche Blüte" entfernt.
Hängt die Pflanze wegen des Gewichtes der Bananen zu schräg, wird sie nach der anderen Seite festgebunden.
Um gegen Insektenbefall zu schützen und mehr Wärme für das Wachstum der Bananen zu erreichen, wird häufig ein nicht ganz geschlossener Plastiksack über den Arm gezogen. Aus den gleichen Gründen sieht man auch ganze Gewächshäuser aus Plastik.
Etwa sechs Monate nach der Blüte kann der Arm mit den noch grünen, aber schnittreifen Bananen geerntet werden.
Immer wieder hören wir falsche Meinungen über das Schneiden von grünen Bananen, darum werde ich in einem Brief speziell auf dieses Thema eingehen und zeigen, dass wir fruchtgerecht schneiden.
Die letzte Arbeit im Rhythmus der einzelnen Pflanze ist das Abschneiden des alten Scheinstammes. Man wartet damit einige Wochen, damit Nährstoffe wieder in das Rhizom zurückfliessen können.
Ausserdem sind einige generelle Arbeiten zu verrrichten: Bei uns rechnen wir mit 350 bis 500 mm Niederschlag pro Jahr. Die Pflanze benötigt jedoch 6000 Liter Wasser, sodass zwei Mal wöchentlich bewässert wird.
© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb, Bio Finca SA | An vielen Orten erfolgt dies über kleine offene Kanäle, deren Ausgang wahlweise mit einem Stück Scheinstamm verschlossen wird. Wegen des zu hohen Wasserverbrauchs bei diesem alten System haben wir auf ein Sprühsystem umgestellt, wobei auf jede Pflanze ein Sprühkopf kommt. Zweimal pro Jahr - Februar/März und Oktober/November - herrschen bei uns Regenzeiten, womöglich von Stürmen begleitet, sodass die Pflanzen vorher mit Schnüren oder Eisendrähten aneinander befestigt werden. |
Mindestens alle zwei Jahre wird ein intensives Mulching durchgeführt, wobei oft auch der ganze Boden manuell aufgehackt wird. Die Arbeit erfolgt im "Winter", während die Saugwurzeln inaktiv sind. Ab März treiben neue Wurzeln aus. Auch das Unkraut ist manuell zu beseitigen, wobei wir schon aus zeitlichen Gründen einiges an "Beikraut" Unkraut tolerieren.
Es gibt einige Minuspunkte, die man der Banane zu unrecht anlastet - z.B. das Ernten in grünem Zustand und das Reifen. Ehrlich gesagt, auch ich habe früher aus Unwissenheit manche falschen "Binsenwahrheiten" nachgeplappert - sogar die vom "sauberen Atomstrom", bis ich das Buch "Friedlich in die Katastrophe" von Holger Strohm gelesen habe. Zu sehr haben mir die Giftstoffe der Kohle- und Ölkraftwerke missfallen.
Zurück zur Schnittreife: Natürlich gibt es Bananen oder andere Tropenfrüchte, die zu früh geerntet werden. Unser Transportweg ist jedoch nicht so lang, dass dies bei uns notwendig ist. Wir schneiden "baumreif" aber doch grün - auch für unseren Eigenbedarf!
Bei der Sorte Hass können wir die Frucht fast ein Jahr am Baum hängen lassen, bevor sie überreif herunterfällt. Nur ist sie so "reif" nicht mehr geniessbar, sondern mehlig-fettig und mit fahlem Geschmack. Auch zwei Monate vor dem Abfallen ist sie noch hart, wird aber nicht mehr schmackhaft, da sie zu lange am Baum verblieben ist.
© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb, Bio Finca SA | Zu früh geerntet, bleibt die Avocado auch nachgereift ohne feinen Geschmack und typischen Fettgehalt. Bei der Banane sind die Verhältnisse ähnlich: Ein Belassen der Früchte an der Staude führt zum Verderb; die Schale springt auf und das Fruchtfleisch wird mehlig statt süss. Das ist der Grund, warum Personen, die sich mit Bananen auskennen und im Anbaugebiet wohnen, auch ihre eigenen Bananen grün schneiden und an einem schattigen Ort reifen lassen. |
An der Staude oder als Arm aufgehängt, reifen die einzelnen Hände nicht gleichzeitig, sodass man eine Weile davon zehren kann.
Von der ersten reifen Hand bis zur letzten dauert das Nachreifen je nach Temperatur zwischen einer und drei Wochen.
Zwei bis vier Wochen soll es dauern, bis die erste Hand gelb und damit essreif ist. Will man den Vorgang abkürzen, packt man eine Hand mit einer reifen bis überreifen Banane oder einer anderen Frucht, die Äthylen produziert, in ein Zeitungspapier ein.
Reife Tomaten, Äpfel, Ananas eignen sich als Äthylenspender. Das Abkürzen hat eher einen positiven Einfluss auf die Fruchtigkeit der Banane.
Hatte man früher eine grosse Anzahl Früchte gleichzeitig nachzureifen, nahm man (auf den Kanaren immer noch) Karbid als Äthylenspender. Im Handel verwendet man heute 0,1 Promille Äthylen Ethen und sorgt für eine stabile Temperatur um die 15 - 18 Grad, sodass der Vorgang 4 bis 5 Tage dauert und alle Bananen knappe Essreife Fruchtlagerung aufweisen.
Die Bananen sind ja noch zu den Verkaufsstellen zu transportieren und zu verkaufen.
Die Banane soll in einem Reifestadium geschnitten werden, in dem die ersten Hände nach zwei bis drei Wochen gelb zu werden beginnen, wenn nicht nachgeholfen wird.
Der Pflanzer hat Verluste durch weniger Gewicht der Bananen, der Kunde durch einen grösseren Gewichtsanteil der Schale.
Diese Zeit können wir dank unserer relativen Nähe unterbieten. Schiffe, die zuerst durch den Panamakanal müssen, können die Zeit nicht einhalten; die Bananen sind zwangsläufig zu früh geschnitten, was man später auch am Geschmack erkennt. Die grossen Produzenten haben ihre Packstellen für Europa darum auf der Seite des Atlantischen Ozeans.
Die Bananen aus Zentralamerika werden mit speziellen, gekühlten Bananenschiffen Kühlschiff transportiert, die normalerweise ganz weiss gestrichen sind, damit die Sonnenwärme nicht so stark aufgenommen wird. Auch unsere Bananen werden gekühlt transportiert. Die Banane ist die delikateste der transportierbaren Früchte.
Unsere Bananen verschiffen wir in Integral-Kühlcontainern Kühlcontainerschifffahrt, die je nach Saison auf 12 bis 15 Grad Celsius eingestellt sind.
Sie werden es nicht glauben, doch wurden uns Bananen auch schon auf die gleiche Anzahl Grad Fahrenheit eingestellt und waren am Ankunftsort gefroren und schwarz. Überhaupt bereitet uns der Transport die meisten Sorgen.
Im Winter sind es die Stürme und unsicheren Abfahrts- und Ankunftszeiten sowie zu tiefe Temperaturen - auch für die Verteilung im Ankunftsland, im Frühling die Streiks hier in Spanien, und im Sommer reifen die Bananen zu schnell nach.
Unsere Delikatesse will auch delikat behandelt sein. Die Schale der kanarischen Banane ist dünner und anfälliger für Verletzungen als die übliche Banane.
© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb, Bio Finca SA | Nahezu jede Berührung zeigt sich nach der Gelbreife als schwarzer Fleck. Diese Verfärbungen stammen oft schon von den Reibungen der Blätter an den Bananen durch den Wind. Beim Abschneiden muss der Pflücker darauf achten, dass er den 20 bis 40 kg schweren Arm nicht über seinen Hosengürtel mit Schnalle zieht. |
Zum Transport in die Packerei liessen wir die Arme in Wolldecken einwickeln. Man sieht hier die vielen Lastwagen mit bis zu sieben Reihen von Armen waagrecht liegend übereinandergestapelt. Das geht aber nur, weil der Spanier auf dem Festland keine andere Frucht kennt. Für unsere biologischen Bananen haben wir spezielle Käfige konstruiert, die mit Schaumgummimatten gepolstert sind und in die wir die Arme einzeln stellen. Der Lastwagen hat einen eigenen Kran und sammelt die beladenen Käfige auf der Finca (Pflanzung, Hof) ein.
PS: Viele Früchte sind in Europa unbekannt, da sie nicht oder nur im Flugzeug transportiert werden können. Das extremste mir bekannte Beispiel bildet die Maulbeere, die nicht einmal hier in einem Laden zu haben ist. Wir essen sie mit tropfenden Fingern direkt vom Baum.
1986 konnten wir endlich unsere eigene Packerei beziehen. Vorher hatten wir zwar mit eigenen Leuten, aber bei verschiedenen Packereien und mehr oder weniger geduldet gegen entsprechende Rechnung gepackt.
Im Gegensatz zu Zentralamerika packt man hier in 12 und nicht in 18 kg-Kartons, damit nicht zu viele Früchte übereinander liegen. Wir benutzen zudem dickere, d.h. teurere Kartons, da wir feststellten, dass die unteren Lagen sonst auf der längeren Reise eingedrückt werden. Hier sind wir die grosse Ausnahme mit dem Export über Spanien hinaus.
Hier sind wir die einzige Packerei, die einen derartigen Aufwand mit den Bananen treibt. Die Früchte für Spanien werden dafür nach verschiedenen Grössenklassen klassifiziert, was wir unterlassen. Gerne erfahren wir von Ihnen mehr über die Qualität unserer Bananen am Verkaufsort. Wir möchten wissen, was wir verbessern können und danken hiermit für Ihre Anregungen.
Wenn wir die Arme (Büschel) in unsere Packerei bringen, werden sie aus den "Käfigen" direkt an eine endlose Förderkette gehängt, die durch einen Strahl reines Bergwasser führt, damit der grösste Staub und Verunreinigungen gelöst und die Banane gekühlt wird.
Arm für Arm entnimmt ein Arbeiter die Fruchtstände und zerteilt sie in Bananenhände, die in ein Bad mit frischem Wasser gelegt werden, wo sie schwimmen und sich weiterer Schmutz ablöst. Die Packereileute entnehmen die Hände, schneiden unregelmässig gewachsene oder verletzte Bananen weg und, wo nötig, die "Krone" nach.
So nennt man das Stück, an dem die Bananen mit ihrem "Genick" hängen. Sie soll möglichst dick sein, damit der Endverkäufer etwas davon abschneiden kann, falls "Kronenfäule" auftaucht. Im anderen Fall wird die Banane selbst nach und nach schwarz.
Die sorgfältig bearbeiteten, einwandfreien Bananen gelangen nun auf ein Transportband, das sie ein letztes Mal durch Düsen führt. Diese Station spritzt nochmals mit Wasser die letzten Verunreinigungen weg. In anderen Packereien wird ein Fungizid, z.B. "Benlate", beigegeben, um Kronenfäule zu vermeiden. Bei uns kommt das Wasser aus einem 1000 l fassenden Behälter, dem wir etwas Thymianessenz beigeben.
Leider haben wir zu wenig Kontakt mit dem Endverkäufer, um erkennen zu können, ob diese Essenz nützt. Neuerdings geben wir noch Essig in das Wasser.
Auch haben wir nach den Düsen ein starkes Gebläse installiert, damit die Bananen für den Transport nicht so feucht sind. Eine gewisse Feuchtigkeit ist allerdings nötig, da die Bananen sonst selbst Feuchtigkeit abgeben und mehr als das halbe Kilo einbüssen, das wir bereits mehr einwiegen.
Für gesund wachsende Bananen sah ich zumindest damals keinen anderen Weg als über eine eigene Milchproduktion, um die notwenige Masse an eigens produziertem Dünger zu erhalten. So baute ich parallel die Bio-Granja auf. Mit diesem Betrieb erzeugten wir diverse Produkte aus Milch und brachten diese mit eigenen Kühlwagen in die Läden.
Es ist bekannt: Der westliche Mensch isst zu kalorienreich, zu viel Fett, zu viel Eiweiss, zu viel denaturierte Nahrung. Er nimmt zu wenig Ballaststoffe und zu wenig natürliche, rohe Nahrung zu sich.
Von vielen Seiten wird darauf hingewiesen, wie sehr schon regelmässige Zwischenmahlzeiten mit Früchten dem Körper auf die Dauer gut tun, oder eine fruchtige Vorspeise den Konsum von zu viel Kalorien durch "Heisshunger" zügeln würde.
Die folgenden Werte hatte ich einer Unterlage der Bananenindustrie entnommen und die sind wahrscheinlich geschönt. Siehe z.B. Vergleich mit Apfel.
Dem kommt die Banane in idealer Weise entgegen.
Die Banane enthält ca. 75% Wasser (Apfel und Orange 85%), 21% Kohlehydrate, 3% Ballaststoffe, 1% Proteine. Dazu kommen 0,2% mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Mineralien und Vitamine. Die Werte haben natürlich eine gewisse Streuung.
Auch an Rohprotein war nahezu das Doppelte festzustellen. An Kohlehydraten wurden 26,4 bis 26,63% gemessen. Siehe auch Futtermittelanalytik.
Was die Spurenelemente betrifft, steht die Banane bei Kupfer an erster Stelle aller Früchte und Gemüse; sie enthält mehr Eisen als die meisten Früchte und hat einen guten Jodgehalt. Sie ist reich an Kalium, Phosphor und Magnesium und weist bei den Früchten den höchsten Mangangehalt auf. Auf dem intermediären Enzym-Sektor ist Mangan ganz besonders für den Kohlehydratstoffwechsel wichtig. Die Verwendbarkeit von Vitamin B1 im Gewebe hängt ebenfalls vom Vorhandensein des Mangans ab.
Die Banane enthält das wichtige Pektin und ist praktisch fettfrei, enthält also nur lebenswichtige, ungesättigte Fettsäuren, aber kein Cholesterin.
Gemessen an der Trockensubstanz Trockenmasse hat sie 12% Ballaststoffe. Sie ist praktisch salzfrei (nur 1 mg Natrium pro 100 g), hat das (für den Säure-Basen-Haushalt) günstigste Natrium-Kalium-Verhältnis (1:1748) aller Früchte und ist purinfrei!
Sie ist stark basenüberschüssig und frei von Phytaten Phytinsäure. An Oxalsäure weist sie mit 0,7 mg zehnmal weniger auf als z.B. Erdbeeren oder Orangen. Oxalsäure beeinträchtigt die Aufnahme von Calcium und Magnesium.
Auch bei den klassischen Vitaminwerten kann die Banane unter den Früchten als führend bezeichnet werden; beim Vitamin C jedoch wird sie von einigen "Konkurrenten" geschlagen. Verglichen mit dem Apfel weist sie (mit 3 μg) z.B. fünfmal mehr "Vitamin A", Vitamin E Tocopherol, Biotin alt: Vitamin B7, Vitamin H, Pantothensäure Vitamin B5 oder 20-mal mehr Vitamin B6 auf!
Die Frucht enthält praktisch keine unerwünschten Stoffe und nur sehr wenige Menschen reagieren auf die Banane mit Unverträglichkeitssymptomen.
© CC-by-sa 2.0, Udo Bernard, Bio Finca SA | © CC-by-sa 2.0, Udo Bernard, Bio Finca SA |
Das war die Werbung für die ersten Bio-Produkte von Teneriffa, die in die Läden kamen. Als Veganer war das für mich aber eine Zäsur im Sinn eines Einschnitts.
Sie wissen aus einem der letzten Briefe, dass die Banane nach wissenschaftlichen Untersuchungen als die gesündeste Frucht gilt und kennen nun die wichtigsten Inhaltsstoffe. Um die Frucht mit anderen Nahrungsmitteln vergleichen zu können, vermitteln wir hier einige Durchschnittsdaten.
"Normale Bananen" weisen gemäss Grosse Nährwerttabelle, Institut für Ernährungswissenschaft, Universität Giessen, folgende Elemente, gemessen in mg pro 100 g auf:
Kalium | 400 | Calcium | 8 | Phosphor | 27 |
Magnesium | 36 | Schwefel | 12 | Eisen | 0,7 |
Mangan | 0,64 | Kupfer | 0,2 | Zink | 0,15 |
Alle klassisch-essenziellen Aminosäuren sind in der Banane enthalten, wobei man mit folgenden Mengen in mg pro 100 g rechnen kann:
Isoleucin | 32 | Lysin | 46 | Phenylalanin | 44 |
Tryptophan | ** | Histidin * | 84 | Leucin | 53 |
Methionin | 22 | Threonin | 38 | ||
* Histidin ist nur für Kinder essenziell. ** Alle Werte sind gemäss "Ernährungswerte und Diätetik", Band 3, S.237, Georg Thieme Verlag, mit der Säulenchromatographie (Autoanalyzer) gewonnen. Für Tryptophan wird mit dem verwendeten Verfahren kein Wert ermittelt, mit anderen jedoch ein hoher Wert betont. |
Als klassisch-essenziell gelten die obigen neun Aminosäuren, doch weiss man heute, dass nur Lysin und Threonin für gesunde Menschen wirklich essenziell (irreversibel transaminiert) sind.
Weitere Aminosäuren sind enthalten: Cystin 30 (als Ersatz für Methionin verwendbar), Tyrosin 29 (als Ersatz für Phenylamin Anilin verwendbar), Arginin 84, Alanin 50, Asparginsäure 118, Glutaminsäure 104, Glycin 47, Prolin 46 und Serin 44 mg pro 100 g.
Ungefähr 90% des Kalorienanteils besteht bei der Banane aus Kohlehydraten, die gut aufgeteilt sind, nämlich:
Glucose wird sofort, Fructose etwas später und Saccharose langsam aufgenommen. Das Verhältnis zwischen den Kohlehydraten ist darum ideal aufgeteilt.
Wenn man bei einem Vergleich vom Trockengehalt einer Nahrung ausgeht, sind alle erwähnten Werte mit vier zu multiplizieren.
Auch wenn dieser Brief eher "trockener" Stoff enthält, finde ich es wichtig, dass man in etwa weiss, was man zu sich nimmt, wenn man sich anders als die Masse von Menschen ernährt. Auch Ihr Arzt kann mit den Daten womöglich etwas anfangen.
Die Banane wirkt äusserst schonend auf Magen und Darm. Aus diesem Grund kann man einem Säugling die Banane als erstes Nahrungsmittel statt Muttermilch geben. Stichwort Säugling: Haben Sie gewusst, dass Wissenschaftler heute annehmen, dass einige Allergien im späteren Alter davon kommen, dass der Säugling in den ersten Tagen (und Wochen) neben Muttermilch auch andere Milch (Eiweissstoffe) erhält? Die Erkenntnis ist allerdings sehr neu und wird noch nicht weit durchgedrungen sein.
Auch alte Menschen vertragen meist Bananen am besten.
Es sind inzwischen Stoffwechselbefunde erhoben worden, die den Nährwert Nährwertkennzeichnung, die gute Verträglichkeit und die Heilwirkungen der Banane begründet haben.
Es wird gemäss Archiv für Kinderheilkunde (166. Band, 1. Heft, 1962, Ferdinand Enke Verlag) über hervorragende Resultate bei der Behandlung der Zöliakie (Allergie auf Gluten, also Klebereiweiss im Roggen- und Weizenkeimling) berichtet.
Die Verwertung des Fruchtzuckers geht auch dann noch unbeeinträchtigt weiter, wenn die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) durch Diabetes oder Alloxan-Vergiftung und die Leber durch Hepatitis oder durch Phosphorvergiftung geschädigt sind. Während z.B. Fieber, Hunger und Narkose die Verwertung des Traubenzuckers beeinträchtigen, bleibt die Fructose-Aktivität bestehen.
Auf Grund der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist es schon klar, dass bei Gicht, Bluthochdruck, Herzkrankheiten etc. die Banane eine grosse Rolle bei der Diät spielen kann und dass sie vor und nach einer Operation im allgemeinen sehr gut vertragen wird.
© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb | © CC-by-sa 2.0, Ernst Erb / Udo Bernard, Bio-Granja SAT | © CC-by-sa 2.0, Udo Bernard, Bio-Granja SAT |
Die Heilwirkungen der Banane konnten im letzten diesbezüglichen Brief nicht vollständig wiedergegeben werden, soviel ist darüber zu berichten! Tatsächlich existieren viele Berichte über Heilerfolge mit Bananen und es würde zu weit führen, hier alle zu erwähnen; lediglich noch dies:
Der optimale Bedarf an Eiweiss pro Tag und kg Körpergewicht beträgt 0,34 g. Sicherheitshalber lauten die Empfehlungen durchwegs auf 0,5 bis 0,8 g/kg Körpergewicht/Tag. Das sind 35 bis 70 g für einen normalgewichtigen Menschen pro Tag.
Durch Hegstedt wurde bewiesen, dass die unterste Grenze für Erwachsene bei bester Zusammensetzung für die essenziellen Aminosäuren 3,2 g beträgt. Andere Forscher kommen auf eine ideale Protein-Tageszufuhr von 10 bis 15 g.
Mit anderthalb Kilo (geschälter) Bananen deckt man 18 g Eiweissbedarf mit ausgewogener Zusammensetzung! Mit der gleichen Menge wären auch nahezu alle Vitaminanforderungen erfüllt.
Bei den Elementen wären einzig Calcium und Phosphor unterdotiert und die Versorgung mit Fettsäuren wäre nicht gedeckt. Schon 50 g Käse, eine Karotte und einige Nüsse zu den Bananen würden den ganzen Bedarf an verschiedenen Stoffen decken! In der Praxis wäre es dennoch langfristig fatal, sich z.B. nur mit Bananen zu versorgen.
Diese Überlegungen sollen nicht als neuer Vorschlag zu einer Diät aufgefasst werden, sondern lediglich anschaulich machen, wie reich die Banane an lebensnotwendigen Stoffen ist. Das erklärt auch, warum einige Völker zu mehr als 50 bis 90% von Bananen leben können und warum Milch oder Milchprodukte die ideale Ergänzung zur Banane darstellen.
Trotz dieser Sachlage werden in Europa pro Person und Jahr lediglich 7 bis 9 kg Bananen gegessen, also etwa fünf mal weniger als Zucker, über zehn mal weniger als Fleisch und weniger als die in 100-prozentigen Alkohol umgerechneten Spirituosen. Zum Wohl!
Die Banane kann sehr vielseitig zubereitet werden und lässt sich ausgezeichnet mit anderen Früchten mischen. So bereichert sie Fruchtsalate und Mixgetränke, kann gebacken, fritiert, gedörrt oder gekocht, süss oder gesalzen serviert werden; sie hat je nach Reifegrad eine andere Geschmacksrichtung.
Es folgen nun einige einfache Rezepte:
Zutaten: 4 Gläser Milch, 4 geschälte Bananen, Zitronensaft.
Zubereitung: Bananen und Milch zusammen mixen, einige Tropfen Zitronensaft zufügen. Falls gewünscht, Honig zugeben.
Zutaten: 4 Bananen, 250 g Sahne, 80 g Honig, Zitronensaft.
Zubereitung: Bananen mit Gabel fein zerdrücken und schaumig schlagen. Zitronensaft und Honig dazugeben. Sahne steif schlagen und mit den Bananen vermischen. In geeigneter Form ins Gefrierfach stellen.
Zutaten: 500 g Magerquark, 250 g Buttermilch, 4 reife Bananen, Zitronenschale und 4 Esslöffel Zitronensaft, 2 Esslöffel Honig, 1 Messerspitze Zimt.
Zum Garnieren: 2 Bananen, 2 Esslöffel Zitronensaft.
Zubereitung: Magerquark und Buttermilch schaumig rühren, Zitronenschale raspeln und Zimt hinzugeben. Bananen mit Gabel zerdrücken, mit dem Zitronensaft und Honig schaumig schlagen und mit dem Quark mischen. In Portionsschälchen geben.
Garnieren: Bananen in Scheiben schneiden, mit Zitronensaft beträufeln und in den Quark stecken. Kühl servieren.
Zutaten: 1 reife Avocado, geschält, entkernt und zu Püree verarbeitet, 1 Esslöffel Zitronensaft, eine halbe reife Banane, püriert, eine Vierteltasse Weizenkeime, 2 Esslöffel grobgehackte Walnüsse.
Zubereitung: Alle Zutaten gut zu einem dicken Brei mischen und die gebutterten Schnitten damit bestreichen. Die Zutaten sind für 4 Schnitten berechnet.
Mit dem Mixer lassen sich beliebige Fruchtdrinks herstellen, die durch die Bananen ein volles Aroma erhalten. Als Zusatzfrüchte eignen sich Orangen mit Zitrone etc. Gekocht nimmt man Bananen zu Seezungen- oder anderen Fischfilets, Curryreis etc.
1978 habe ich ein Müesli entwickelt, das mit der Zeit von mehr und mehr Menschen sehr geschätzt wurde.
Sowohl Haferflocken als auch Kleie sind mittels Hitzebehandlung konserviert. Darum werden diese in "meinem" Müesli nicht verwendet.
Diese werden kurz vor der Fertigstellung des Müesli in einer geeigneten Handmühle gut zerkleinert. Schneller, aber nicht so schonend, erfolgt dies in einer elektrischen Kaffeemühle.
Zutaten pro Person:
Beim Mahlen der Körner kann man wenig Anissamen oder -sterne, Vanille oder andere geeignete Geschmacksbilder zugeben oder man verwendet etwas Zimt zum Müesli. Anstatt der ausgepressten Orangen oder als Zusatz eignet sich ein Schlag Sauermilch, Dickmilch (saure Milch) oder Joghurt (Bioghurt).
Das Müesli sollte nach der Zubereitung sofort gegessen werden, damit möglichst wenige "Lebens-Stoffe" zerstört werden. Je wertvoller ein Lebensmittel für den Zellaufbau oder die Leistungsfähigkeit des Menschen ist, desto rascher verdirbt es, nachdem es durch Verarbeitung aus der natürlichen Umgebung herausgerissen wurde.
Am besten kauft man sich einen "Bio Snacky" oder andere spezielle Plastikschalen für das Keimen. Füllen Sie eine Lage für zwei Personen, was je ca. 30 g ergibt. Giessen Sie 1-2 cm gut handwarmes Trinkwasser ein. Achten Sie darauf, dass das Wasser automatisch abläuft. Bei normaler Raumtemperatur haben die Körner in 24 Std. gerade richtig gekeimt, und Sie können jeden Morgen frisch ansetzen. Biologisch angebautes, keimfähiges Getreide, z.B. Spriesskorngerste, -roggen oder -weizen von Donath oder Demeter haben sich gut bewährt und sind ziemlich frei von Steinchen.
Gemahlene Körner, Nüsse etc, und gekeimte Körner in eine Schüssel geben. Orangen und Zitrone (ev. nur halbe Menge Zitrone) auspressen und dazugeben. Wenn keine Orangen vorhanden sind, kann ein Fruchtsaft wie "Cerola von Donath", etwas Heidelbeersaft oder ein Milchprodukt verwendet werden. Bananen zugeben und gut vermischen. Mit Beeren oder Frucht-Stückchen (z.B. Kiwi) garniert, ist das Müesli perfekt und schmeckt jeden Tag köstlich.
Sie finden hier detaillierte Angaben für diese drei Arten des Erb-Müesli: Grundform: gekeimt, wie oben beschrieben (1), ohne Keimung (2) und als glutenfreies Müesli (3). Mit solcher Gfcf-Ernährung lassen sich verschiedene Krankheiten signifikant bessern. Dazu kann ich das Lesen dieses Beitrags sehr empfehlen.
Als Dr. Bircher sein Müesli entwickelte (Milch, Haferflocken, geriebene Äpfel), war dieses noch Rohkost. Heute kann man aber praktisch keine unerhitzte Milch oder natürliche Haferflocken mehr kaufen. Für das bereits vorgestellte Müesli benötigt man diese Erzeugnisse nicht. Zudem sind Bananen und gekeimte Körner (nicht Keimlinge!) besonders wertvolle Lebensmittel.
Zudem ist es ausgesprochen reich an "Lebens-Stoffen" und deckt einen grossen Anteil des Tagesbedarfs an essenziellen (essenziellen, lebensnotwendigen) Stoffen inkl. den Vitaminen und Mineralstoffen. Es enthält genügend Ballaststoffe. Die Zubereitung benötigt lediglich ca. 10 Minuten mit Bereitstellung der Weizenkörner für den nächsten Tag.
Einige Bemerkungen sind nötig:
Das Müesli deckt mehr als den Tagesbedarf an Vitamin C und E. Von den 15 g Fett bestehen ca. 5 g aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren (MUF, auch Polyensäuren). Der halbe Tagesbedarf an MUF ist somit gedeckt. Der Puringehalt (in "gebildeter Harnsäure") beträgt lediglich ca. 15 mg. Die genauen Daten zum Nährwert, sowie die Vitamin- und Mineralstoffwerte folgen detailliert im nächsten Brief.
Seit mehr als 10 Jahren ist das Müesli mein liebstes Essen, das ich sogar in der algerischen Wüste zubereitete, wobei die Bananen aus dem Ausland mitzuschleppen waren! Mit der Variation der gemahlenen Zutaten und Früchte schmeckt es jeden Tag neu.
Nach der Vorstellung des Müesli wissen Sie wahrscheinlich, warum ich einige Mühseligkeiten auf mich nahm, um die Banane biologisch anbauen zu können. Hier folgt eine Tabelle der Zahlen über die Inhaltsstoffe, wobei einige Zutaten wie Kürbiskerne, Leinsamen, Hirse, Honig und Aromastoffe weggelassen sind, denn ich konnte die Daten bis jetzt nicht auftreiben.
Für diejenigen, die Weizenkleie verwenden, folgen diese Zahlen unter dem Total. Die Variante mit Milchprodukten wird anhand selbst zubereiteten Joghurts dargestellt. Erklärungen dazu folgen später.
1. Nährwert
Produkt | g net | kcal | Eiweiss | Fett | K-hydr. | Wasser | Ballaststoffe |
Weizen, gek. | 60 | 111 | 8,0 | 2,7 | 13,8 | 33,5 | 0,7 |
Bananen | 250 | 241 | 2,7 | 0,5 | 56,3 | 187,0 | 1,5 |
Orangen | 150 | 80 | 1,5 | 0,3 | 18,0 | 129,0 | 0,9 |
Zitronen | 25 | 9 | 0,1 | 0,1 | 2,0 | 22,8 | 0,1 |
Haselnüsse | 10 | 65 | 1,3 | 6,1 | 1,4 | 0,6 | 0,1 |
Mandeln | 10 | 64 | 1,9 | 5,3 | 1,9 | 0,5 | 0,2 |
Total | 505 | 570 | 15,5 | 15,0 | 93,4 | 373,4 | 3,7 |
Weizenkleie | 15 | 52 | 2,3 | 0,3 | 3,0 | 0,7 | 8,0 |
Joghurt | 300 | 204 | 11,7 | 11,4 | 13,8 | 87,0 | -,- |
650 kcal ("Kilokalorien") sind 2730 kJ (Kilojoules).
2. Vitamine
Produkt | A/µg | E | B1 | B2 | Niacin | C |
Weizen, gek. | 48,0 | 8,2 | 0,60 | 0,21 | 1,35 | -.- |
Bananen | 95,0 | 1,3 | 0,12 | 0,15 | 1,75 | 27,5 |
Orangen | 22,5 | -,- | 0,14 | 0,06 | 0,60 | 75,0 |
Zitronen | 1,0 | -,- | 0,02 | 0,01 | 0,05 | 25,5 |
Haselnüsse | 0,4 | 2,1 | 0,04 | 0,02 | 0,14 | 0,3 |
Mandeln | 2,3 | 1,5 | 0,03 | 0,09 | 0,35 | -,- |
Total | 169,2 | 13,1 | 0,95 | 0,54 | 4,24 | 128,3 |
Tagesbedarf | 700-900 | 12,0 | 1,00 | 1,50 | 9-15 | 75 |
Vergleich 3 Joghurt | 96 | 0,9 | 0,12 | 0,54 | 0,30 | 3 |
Vitamin A (Retinol-Äquivalent) ist in Mikrogramm, die weiteren Vitamine in Milligramm verzeichnet. Vitamin E als Tocopherol-Äquivalent, B1 = Thiamin, B2 = Riboflavin, C = Ascorbinsäure.
Die Zahlen über die Mineralstoffe sowie einige weitere Bemerkungen folgen im letzten Brief über das Müesli. Es würde mich freuen, zu vernehmen, wie das Müesli einzelnen Anwendern bekommt und welche Veränderungen sie bei sich feststellen. Danke.
Das "Idealgewicht" errechnet man bei 160 - 180 cm Grösse mit Körpergrösse (in cm) minus 100, minus 15%, bzw. 10% für männliche Personen.
Bei Überschreitung dieses Gewichts um 10% wird die Lebenserwartung um 15% und bei 20% Übergewicht um 40% verkürzt, abgesehen von der verminderten Mobilität und Lebensqualität.
Mineralstoffe in mg *
Produkt | Natrium | Kalium | Calcium | Phosphor | Magnesium | Eisen |
Weizen, gekeimt | 1,8 | 293 | 24 | 385 | -,- | 2,84 |
Bananen | 2,5 | 955 | 20 | 68 | 90.0 | 1,75 |
Orangen | 1,5 | 284 | 63 | 33 | 21,0 | 0,60 |
Zitronen | 1,0 | 71 | 6 | 6 | 0,5 | 0,10 |
Haselnüsse | 0,2 | 63 | 23 | 33 | 15,0 | 0,38 |
Mandeln | 0,3 | 69 | 23 | 50 | 25,2 | 0,47 |
Total | 7,3 | 1735 | 159 | 575 | 151,7 | 6,14 |
Tagesbedarf | ** | 2500 | 800 | 800 | 260 | 10-18 |
Vergleich 3 Joghurt | 144 | 471 | 360 | 276 | 36 | 0,30 |
* Die Mineralstoffe sind in Milligramm festgehalten. Das Müesli enthält 0,084 mg Fluor (als Kaliumfluorid), bzw. mehr, wenn das Trinkwasser fluorisiert ist (Natriumfluorid). Als Zahnschutz wird von gewissen Kreisen 1 mg Fluor empfohlen.
** Das Müesli ist praktisch kochsalzfrei und kann als entsprechende Diät genommen werden (z.B. gegen Bluthochdruck)!
Mit dem Müesli, etwas Milchprodukten, Karotten (Möhren, Rüebli) und etwas Petersilie oder Schnittlauch sowie grossen Mengen Wasser oder Kräutertee (2 Liter) deckt man den Bedarf an lebenswichtigen Stoffen und kann damit eine gesunde Abmagerungskur durchziehen. Vorbeugung ist jedoch besser als Früherkennung! Die meisten (Mode-) Abmagerungskuren sind einseitig oder machen sich die Tatsache zunutze, dass für die Umwandlung von Eiweiss nahezu soviel Energie aufgewendet werden muss, wie der Brennwert beträgt. In beiden Fällen ist die Kur schädlich. 200 g Karotten ergeben 2200 µg an Karotin (und 1,4 mg Eisen) und decken den Bedarf an Vitamin A auch bei geringer Verwertung. Eisenmangel ist bei rein vegetarischer Kost ein Problem. Der Mensch enthält 4 bis 5 g Eisen, wovon 1 bis 1,5 mg täglich ausgeschieden werden und bei Blutungen mehr. Die Resorptionsrate beträgt durchschnittlich 10% (bei Fleisch 30%), sodass man täglich 10 bis 18 mg aufnehmen können sollte. 100 g Schnittlauch bringen 13 und 100 g Petersilie 8, 100 g Sesam-Samen 10 mg an Eisen.
Es besteht bei der Obstbanane ein entscheidender Unterschied zwischen der noch grünen und der gelben, essreifen Banane. Eine grüne Banane (und die Kochbanane) enthält ungefähr 22% Stärke, eine vollreife dagegen die gleiche Menge Zucker.
Die grüne Banane ist mit der Kartoffel vergleichbar; die Stärke kann ohne Kochen für uns nicht verfügbar gemacht werden.
Während des Endreifens wird die Stärke in mehrere Arten von Zucker umgewandelt, wobei die Banane das Gas Äthylen (C2H4) an die Umgebungsluft abgibt. Das Äthylen wirkt gleichzeitig als Katalysator bzw. als Zeichen für das Reifen der anderen Bananen in der Umgebung.
Wie ist die Banane bei verschiedenen Farben der Schale zusammengesetzt? Die Daten stammen allerdings von der üblichen Markenbanane:
Schalenfarbe: | Zucker % | Stärke % |
mehr grün als gelb: | 4 - 7 | 15 - 18 |
mehr gelb als grün: | 6 -12 | 10 - 16 |
gelb mit grünen Spitzen: | 10-18 | 4 - 12 |
ganz gelb: | 16-20 | 2 - 4 |
gelb mit braunen Flecken: | 20-21 | 1 - 2 |
Speziell die kanarische Banane sollte eher gut reif gegessen werden, da erst dann ihr besonderes Aroma voll zum Tragen kommt. Parallel mit der Umwandlung von Stärke in Zucker wird das grüne Chlorophyll durch Carotin als Farbgeber ersetzt.
Hat man grüne Bananen gekauft und will sie schnell nachreifen lassen, packt man sie mit einer reifen äthylenspendenden Frucht wie Apfel, Tomate, Banane oder Ananas in eine Zeitung und lässt sie im Schatten bei 18 - 22 Grad liegen. Hat man keine Eile, legt man die Bananen einfach in den Obstkorb, bis sie essreif sind. Schwarze Stellen an der Krone schneidet man weg. Die Banane darf nicht in den Kühlschrank gelegt werden, da unsere Banane bei einer Temperatur von weniger als 10 Grad (normale Banane 12 Grad) stirbt; das "Farbadersystem" wird zerstört; die Schale wird zuerst grau, dann schwarz. Diese beiden Punkte habe ich wiederholt, weil sie wichtig sind.
Sie können helfen, eine hohe Spanne zwischen Ein- und Verkaufspreis mit der Zeit zu verringern, die der Endverkäufer wegen Verderbs einrechnen muss. Der Händler hat das Problem, dass Sie zu grüne und zu reife Ware nicht kaufen möchten. Im Zweifelsfall nehmen Kunden gerne grüne statt sehr reifer Bananen. Das erschwert dem Verkäufer die Lagerhaltung enorm und führt zu Verlusten. Inzwischen werden Sie erfahren haben, dass die sehr reife biologische Banane von uns besser schmeckt als die nicht voll ausgereifte - und dass man sie dann immer noch etwas lagern kann.
Will man jedoch die Bananen für den Verkauf gemeinsam reifen lassen, führt man 0,1 Promille des selben Gases von vornherein zu. Idealerweise reift man so, dass die Banane am Verkaufsort mehr grün als gelb ankommt, sodass der Konsument selbst bestimmen kann, in welchem Zustand er die Bananen verzehren möchte.
Allerdings ist die kanarische Banane viel heikler zum Reifen als die Markenbanane und erhält früher ein "überreifes Aussehen". Zum Glück hält sie dann aber noch einige Zeit und ist im Geschmack besser.
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