Gründe der Schädigungen durch industrielle Nahrungsmittel: Glutamat und Süssstoffe schädigen Darmhirn und Hirn.
Der Autor informiert, wie wir Hirn und Darm (enterisches Nervensystem, ENS) schädigen: mit Fertiggerichten oder fertigen Zutaten als Saucen oder künstlicher Würze – aber auch mit Süssgetränken (Erfrischungsgetränk) und zu viel Süssigkeiten.
Er konzentriert sich auf Glutamat (volkst. Namen für Mononatriumglutamat) und Süssstoffe, vorwiegend Aspartam. Doch sind auch "Rital.." und wenige Lebensmittelzusatzstoffe behandelt. Einige Folgen durch den Verzehr sind erklärt.
Man muss allerdings auch wissen, dass Mononatriumglutamat ein Salz einer der Aminosäuren ist und daher in fast allen proteinhaltigen Nahrungsmittel vorkommt. Nur eine Minderheit leidet direkt unter zugesetztem, also nicht gebundenem Glutamat.
Die Quellen von Hans Ulrich Grimm sind vor allem Zeitschriften und Zeitungen, z.B. die FAZ, NZZ, New York Times, Der Spiegel, Die Zeit, New Scientist etc. Allerdings wählte er lediglich Beiträge aus, die einen wissenschaftlichen Hintergrund aufweisen und nennt die Autoren der wissenschaftlichen Arbeiten. So gesehen ist das eine Art Meta-Studie (Metaanalyse), also möglichst eine Gesamtschau. Die Industrie zeichnet wo immer möglich eine ganz andere Sicht. (Siehe auch Medizin und evidenzbasierte Medizin)
Er nennt auch Probleme zu Milch - aber siehe auch diese Buchbesprechung zur Schädlichkeit von Milch - oder besser: Buchbesprechung "Milch besser nicht!" von Maria Rollinger.
Wissenschaftler kommen zunehmend auf den Konsens, dass die Ernährung die Chemie des Gehirns dauerhaft verändern kann. Allerdings fehlt es an Neurotoxizitätstest von solchen Lebensmittelzusatzstoffen,die besonders gefährlich sind. Um die Haltbarkeit zu verlängern und den Geschmack zu verbessern fügt die Industrie viele schädliche Chemikalien hinzu. Man ignoriert einfach die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.
Dies führt bei Kindern zu vermehrte Sprachstörungen, Autismus und Aufmerksamkeitsdefizitstörungen. Bei Erwachsenen treten Depressionen, Multiple Sklerose (MS), Parkinson und Alzheimer-Krankheit auf.
Grimm zeigt auf, dass der menschliche Darm ("unser zweites Gehirn") die Gesundheit, das Verhalten und die Gefühle beeinflusst. Das “Löchriger-Darm-Syndrom” (ein Ungleichgewicht in der Darmflora und eine beschädigte Magen-Darm-Wand) ist eine Ursache von Krankheiten wie Autismus, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose.
Hier sind einige der wichtigsten Fakten, die Ihnen als LeserIn helfen sollen, die schädlichen Auswirkungen von der heutigen Industrie geförderten Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe zu vermeiden:
Der Geschmack, der Gehirnzellen töten kann, ist Mononatriumglutamat. Das ist einer der Lebensmittelzusatzstoffe, die als Neurotoxin wirken. Er ist ein häufiger Faktor für neurodegenerative Erkrankungen.
sicherer Zusatzstoff. Es sind Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzzeitgedächtnisverlust, endokrine Störungen und Störungen in sexuellen Funktionen bekannt.
Wer mehr über das Buchthema wissen möchte: In der Besprechung zu Lügen, Lobbies, Lebensmittel und zu Salt Sugar Fat finden Sie weitere Bücher über die Nahrungsmittelindustrie.
Das Buch thematisiert vor allem das Hirn und das Darmhirn, auch Darmnervensystem, Eingeweidenervensystem oder intramurales Nervensystem genannt. Wie schon bei Krebs, begründete die Wissenschaft das immer häufigere Auftreten von Alzheimer und Demenz über längere Zeit nur mit der höheren Lebenserwartung. Hier gewinnt der Leser neue Erkenntnisse.
Prof. Beyreuther erklärt dem Autor, wie stark die Unterschätzung der Gefahren aus unserer heutigen Ernährungsweise für das Gehirn das Verhalten der Politik prägt. Als besonders tragisch betont er die fehlende Prüfung von Zusatzstoffe auf Neurotoxität (Nervengift). Er erachtet zahlreiche Stoffe als Gift für das Gehirn.
Die industrielle Nahrungsproduktion hat den Lebensmitteln viele Nährstoffe ausgetrieben, die lebenswichtig sind fürs Gehirn. Und dafür Chemikalien eingebaut, die ihm schaden.
Dem Professor fällt auf, dass gegenüber Gesunden die meisten Alzheimerpatienten andere Einkaufs- und Essensverhalten pflegen. Als Beispiel berichtet er von einer Frau, die immer Obst aus Dosen, Gemüse aus Gläsern
ass und ein Leben lang bei Aldi eingekaufte, nie auf dem Markt. (S. 15)
Essen wir uns dumm?
, fragt Grimm und bezeichnet den Supermarkt als Risiko-Parcours
, indem er eine Reihe von Produkten aufzählt, die im Licht der jüngsten neurowissenschaftlichen Publikationen als Verursacher von Gehirnschwund (Hirnatrophie) gelten.
Der Präsident der amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft, Edward Truschke, meint: Wir sind mitten in einer internationalen Epidemie.
(S. 16)
Den Auftakt bildet eine kurze Beschreibung des Hirnforschers (Molekularbiologe) Prof. Dr. rer. nat., Dr. h.c. Konrad Beyreuther, der an der Harvard University arbeitete und in seinem Fach Weltruf hat, auch jetzt an der (Ruprecht-Karls-) Universität Heidelberg. Er zitiert ihn mit: Ein Fünftel der Energie, die wir im Körper verbrennen, verbraucht das Gehirn, obwohl es gerade zwei Prozent unseres Körpergewichts ausmacht.
© CC-by-sa 3.0, 7mike5000, Wikipedia | Allerdings bringt E. Truschke das nur im Zusammenhang mit dem steigenden Alter der Bevölkerung zur Sprache (Juli 2000 bei lubbockonline.com). Im Bericht erwartet er, dass bis 2025 weltweit mehr als 22 Millionen Menschen Alzheimer hätten. | |
© CC-by-sa 3.0, 7mike5000, Wikipedia | Dr. Robert Katzman von der University of California, San Diego spekuliert sogar für 2050 (wohl nur linear gedacht) mit 45 Millionen Kranken. |
Im Alter von 65 bis 85 Jahren tritt pro 5 Jahre Alterung je eine Verdoppelung der Fälle auf. Eine Früherkennung ist gesucht, obwohl kein Mittel dagegen existiert.
Dr. med. (und Ph.D) Roland C. Petersen, Prof. für Neurologie vom Alzheimer Forschungszentrum der Mayo Clinic stellt fest, dass "momentan" (Jahr 2000) 4 Millionen Amerikaner und 8 Millionen andere darunter leiden. Erstaunlich, dass die signifikanteste Ursache, unsere moderne Ernährung, kein Thema ist.
Statt nach Ursachen zu forschen tüftelt z.B. die Firma Memory Pharmaceuticals an einer Pille. Roche sieht das als Chance und unterzeichnete im November 2008 die Übernahme für 50 Millionen $.
Wie die "Hirngesundheit" der heutigen Kinder aussieht, zeigen verschiedene Studien.
Jeder fünfte Erstklässler zeigt Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen, klagt Klaus Ring, Vorsitzender der Stiftung Lesen in Mainz.
Kinder nehmen heute viele Chemikalien mit dem Essen auf, was früher nicht der Fall war. Zu viele Kinder leiden unter Autismus, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) etc. Erwachsene leiden mehr unter Depressionen, Multiple Sklerose (MS), Parkinson-Krankheit oder Alzheimer-Krankheit.
Anmerkung: Das kommt sicherlich auch von Stress, doch verursacht die Ernährung einen weit höheren Anteil von Auswirkungen in uns.
Professor Dr. Michael A. Crawford (PhD), Direktor des Instituts für Gehirnchemie und Menschliche Ernährung an der University of North London (siehe IFBB, engl., später am Imperial College, London) behauptet, wissenschaftliche Belege zu besitzen, die beweisen dass die Kapazität des Gehirns abnehme.
H. U. Grimm zählt Beispiele von Veränderungen bei Kindern für ganz verschiedene Länder auf. Konkret schreibt er:
In Indien sind nach einer Studie 56 Prozent der Schüler in ihrer Lernfähigkeit eingeschränkt, in Polen und Tschechien hat sich die Zahl der Sonderschüler verdoppelt, in Russland gibt es immer mehr Fälle mentaler Unterentwicklung, sie steigt in den Städten sogar doppelt so schnell wie auf dem sonst eher bumben Land. Besonders spektakulär: In eineigen Regienen Brasiliens ist in den letzten dreissig Jahren schon ein Schrumpfen der durchschnittlichen Gehirngrösse zu beobachten. (S. 21).
Ein Kollege von Crawford, Prof. Dr. Christopher Williams, beschuldigt industrialisierte Landwirtschaft für die Verminderung des durchschnittlichen IQ. Hochleistungsdünger und chemische Gifte hätten die Erträge zwar explodieren lassen, aber auch zum starken Abnehmen hirnwichtiger Bestandteile im Essen geführt. Hirnveränderungen seien die Folge.
Gerade bei Stress sollte das Hirn gut versorgt sein. Erst langsam findet die Forschung den Gedanken nicht mehr abwegig, dass die Ernährung die Hirnchemie nachhaltig verändert.
Prof. Dr. med. Richard Wurtman, Pychiatrische Forschungsanstalt am Massachusetts Institute of Technology (MIT, engl.) erklärt sogar, dass die Zusammensetzung einer einzigen Mahlzeit die Funktions des Hirns erheblich beeinflussen kann
. Erst seit dem 21. Jahrhundert ist gewiss, dass das Gehirn sich verändert, repariert und sogar in der Lage ist zu wachsen, erklärt Professor Dr. Bruce S. McEwen (engl.), Hirnforscher an der Rockefeller-University in New York.
Dr. med. (plus Ph.D.) James Fraser Mustard (engl.) (1927-2011), ein hoch dekorierter Kanadischer Wissenschaftler, berichtete über substanzielle Beweise aus Studien mit Tieren und Menschen, dass Ernährung und Erfahrung in der frühen Kindheit die Hirnentwicklung beeinflussen.
(S. 24)
Der britische Gehirnforscher, Prof. (Dr. med. etc.) Basant K. Puri vom Hammersmith Hospital (später Imperial College, London), publizierte verschiedene Bücher. Er beklagt sich, dass Kinder überwiegend von JunkFood leben und es sei furchtbar, sich vorzustellen, was diese Ernährung damit in ihrem Gehirn anrichtet. Diese Ernährung sei Gift für das Gehirn.
Prof. Crawford und andere sehen die zu geringe Menge an Omega-3-Fettsäuren als grosses Problem: Deshalb springen nun die Nahrungsindustrie und kluge Geschäftsleute auf diesen Marketing-Zug auf und bewerben Zusätze oder Produkte damit. Die überaus starke Lebensmittelindustrie ist nicht daran interessiert, dass wir wieder einfacher essen, ganz im Gegenteil.
Das Buch vermittelt uns, dass die Zitronensäure als Zusatzstoff in zahlreichen Lebensmitteln, Haribo-Gummibären und Süssgetränken die Aufnahme von Aluminium im Gehirn fördert. Das sei eines der Probleme für Alzheimer, ist die Aussage. Anmerkung: Aluminium gilt auch als Lebensmittelzutat E173.
Der Autor erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen (von Karyn Seroussi), der an Autismus leidet und vermerkt: Offenbar spielt es aber auch eine grosse Rolle, was einen Menschen nährt. Und: Es spielt eine grosse Rolle, wenn die Nahrungsmittel sich immer weiter von der Natur entfernen, aus der sie einst stammten. Wenn sich immer mehr chemische Bestandteile in der alltäglichen Kost befinden, kann das auch dazu führen, dass die Körperchemie irgendwann verrückt spielt, aus den Fugen gerät.
S. 35)
Karyn Seroussi schrieb u.a. das Buch Autism mit dem Gesamttitel Unraveling the Mystery of Autism and Pervasive Developmental Disorder. |
Anmerkung: 1911 beschrieb Eugen Bleuler die Krankheit Autismus erstmals. Sie breitet sich besonders in jüngster Zeit schnell aus.
Grimm zitiert verschiedene Gehirnforscher wie Professor Dr. med. John J. Ratey (engl.), wenn er von den Zuständen in unserer Zentrale für die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen und Gefühlen berichtet. Damit ist der Hippocampus im limbischen System des Kleinhirns gemeint. Dieser schüttet Endorphine, also körpereigene Opioide bzw. Opioidpeptide aus.
Das limbische System befasst sich mit den Gefühlen – aber auch mit intellektuellen Leistungen. Ratey schildert das typische Verhalten von Autisten, die vor fast jedem Körperkontakt zurück schrecken. Da das Hirn von Autisten nicht mehr so selektiv funktioniert, ist es von Reizen überflutet.
Eine gross angelegte Untersuchung der Universität von Kalifornien, die im Jahr 2002 veröffentlicht wurde, kam auf einen Anstieg um 270 Prozent von 1987 bis 1998 – einen realen Anstieg, bei dem verbesserte Diagnostik keine Rolle spielte.
Das US-Erziehungsministerium stellt einen Anstieg der Autismus-Rate vom Jahr 1992 bis 2001 von 544 Prozent fest.
Leider nehmen auch andere Persönlichkeitsstörungen erschreckend zu. Im Jahr 2001 zählt die WHO 450 Millionen Menschen mit psychischen Leiden und Verhaltensproblemen. Siehe auch unter Thomas-Theorem. (S. 37)
Der Direktor des pharmakologischen Forschungslabors am McLean Hospital in Belmont, USA, Prof. Dr. Andrew Stoll (siehe auch oben) glaubt, dass die gewaltigen Veränderungen in unserer Ernährung zu den steigenden Raten psychiatrischer Erkrankungen in der westlichen Welt beigetragen haben.
Der Arzt und Psychotherapeut, Dr. med. Josef Zehentbauer ist der Ansicht, dass die Balance der verschiedenen Botenstoffe über unsere Persönlichkeit entscheidet: Die Chemie im Gehirn formuliert Gefühle, macht Erfahrungen spürbar, sie macht Liebe möglich und Hass, Aversionen und Aggressionen, Wünsche und Träume, Neid und Missgunst. Sie macht die Bewegungen möglich und das Handeln, sie erlaubt es, schöne Erfahrungen zu speichern und hässliche zu verdrängen.
Prof Dr. Michael A. Crawford (PhD) ist der Ansicht, dass die Urahnen des Menschen vor 2,3 Millionen Jahren das Gehirn von 400 bis 500 g mit der Zeit auf nahezu die heutigen 1500 g steigerten. Als Grund sieht er die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren über Fischverzehr an den grossen Süsswasserseen Afrikas und an Flüssen und Meeresstränden. Doch ist der Grund leicht zu widerlegen. Siehe Anmerkung.
Fische verglichen mit gewissen pflanzlichen Stoffen bieten keine hohen Anteile an Omega-3-Fettsäuren, eher Büffel in Busch und Savanne, beweist eine Studie von 1968, veröffentlicht beim Wissenschaftsblatt The Lancet. Wir benötigen dazu keine tierischen Produkte, denn zahlreiche Samen (z.B. Leinsamen mit Anteil von 56-71 %), Algen und Pflanzen beinhalten weit mehr Omega-3-Fettsäuren als Fisch oder Büffel. |
Bei der Nahrungsmittelverarbeitung entstehen aus den "guten" ungesättigten Fettsäuren sogenannte trans-Fettsäuren, was zur Erhöhung von LDL-Cholesterin im Blut führt und koronare Herzkrankheiten fördert. Das nennt sich industrielle Fetthärtung.
Bei Wikipedia findet der Leser zum Verhaltensmuster Aggression (noch) keinen Hinweis für den Einfluss unseres Essverhaltens, auch wenn das prominente Wissenschaftler postulieren.
Für die moderne Lebensmittelindustrie ist Omega-3-Gehalt ein Übel, denn mehrfach ungesättigte Fettsäuren lassen keine lange Haltbarkeit zu. Als Name für "Omega-3" kommt auch PUFA (Polyunsaturated Fatty Acids) vor. Professor Dr. med. Andrew L. Stoll, Harvard Medical School in Boston, führt zwar keine Beweise an, aber sieht sehr grosse Besserungen mit simplen diätetischen Massnahmen.
Der Hirnforscher, Prof. Dr. med. Richard J. Davidson, Universität von Wisconsin, sieht zumindest bei der impulsiven Form von Aggressionen Fehler in den Schaltkreisen des Gehirns, mit denen wir unsere Gefühle regulieren. Das Serotoninsystem im Hirn ist gestört. (S. 43)
Die genannte Autorin Karyn Seroussi und Verena Karg aus Leimen, deren Kinder an einem Asperger-Syndrom leiden, waren in der Lage, den Einfluss von Milch und Milchprodukten auf das Verhalten zu beweisen: Mit Milchkonsum entstand auch ein Blähbauch und starker Mundgeruch – ohne Milch waren diese Anzeichen weg und das Verhalten normal.
Erst durch eine Internetgruppe zur Förderung autistischer Kinder stiessen sie auf Dr. med. Karl Reichelt aus Norwegen (anm.: eigentlich Karl Ludvig Reichelt, genannt Kalle Reichelt) und Paul Shattock aus England und Prof. Dr. med. William Shaw, USA. Sie bewiesen, was Eltern seit 20 Jahren erfuhren: "Milchprodukte verschlimmern die Symptome von Autismus."
Gluten ist das zweite Thema für Autisten. Der Ersatz für Weizen, Hafer, Roggen und Gerste wäre nötig – vor allem das Weglassen von Fertiggerichten. (S. 45)
© CC-by-sa 2.0, Dr. William Shaw, amazon | Der norwegische Forscher, Dr. Karl Reichelt, fand gemäss Wikipedia 1991 Abbauprodukte opioider Stoffe im Urin autistischer Kinder und konnte deren Herkunft aus Gluten und Kasein nachweisen. Das Buch gibt es nun auch auf deutsch als: Biologische Behandlung bei Autismus & PDD. |
Die Angaben bei Wikipedia stammen zumindest im Dezember 2013 wesentlich von Industrievertretern. Ich verweise auf den Doppelblindversuch, wo einfach ein anderer Neurotransmitter das Placebo spielte (siehe unten zu S. 96) – und somit natürlich kein Unterschied entstand!
Susanne Strasser, Bildungswissenschaftlerin, hat das empfehlenswerte Buch "Die gluten- und kaseinfreie Ernährung für Menschen mit Autismus, ADS/ADHS oder Allergien" geschrieben.
In den 1960er Jahren fand Dr. med. F. Curtis Dohan einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und dem Konsum von Getreide und Milch. Nun erhält zumindest in den USA die Gfcf-Ernährung eine gewisse Bekanntheit. Das ist eine absolut gluten- und kaseinfreie Ernährung.
H. U. Grimm geht ab Seite 46 auf die Geschichte der Erforschung über den Sitz von Seele und Geist ein. Platon (427 bis 347 vor Christus) ortet wesentliche Teile der Seele in den Eingeweiden (anm.: bezeichnen wir heute als Darm oder in diesem Zusammenhang besser mit Magen-Dram-Trakt oder Verdauungstrakt), die niederen Leidenschaften wie Lust und Gier (anm.: eigentlich Habgier) in der Leber, die höheren wie Stolz, Mut, Ärger oder Angst im Herzen und den Verstand im Gehirn.
Galenos (130 bis 200 nach Christus) sieht den Lebensgeist (anm.: siehe auch Atemseele) vorwiegend in Nerven und Gehirn.
Im Mittelalter gelten verschiedene Kammern im Gehirn als Ort und Leonardo da Vinci (1452-1519) zeichnet das Hirn anatomisch realistisch.
Noch René Descartes (1596-1650) meint, dass der Spiritus animalis (anm.: siehe Animismus) als eine Art zarter Windhauch in Nervenschläuchen oder als lodernde Flammen erscheine.
Isaac Newton (1643-1727) sieht den Spiritus animalis als Vibrationen in den Nerven.
Der Neurobiologe und Medizinhistoriker Prof. Dr. rer. nat. Robert-Benjamin Illing, Universitätsklinikum Freiburg beschreibt in seinem Buch "Vom Loch im Kopf zum Neuron", dass noch Mitte des 18. Jahrhunderts Ratlosigkeit über dieses Thema herrscht.
Emil Du Bois-Reymond (1818-1896) weist 1843 "erstmals" nach, dass entlang der Nervenbahnen Strom fliesst. Siehe Anmerkung unten über Luigi Galvani für dieses "erstmals".
Luigi Galvani (1737-1798) demonstriert am 6. November 1780 Muskelkontraktionen bei relativ frisch getöteten Fröschen, wenn er diese mit Kupfer und Eisen an den Enden berührt. Später beweist Galvani auch die elektrische Wirkung bei Gewitterblitzen mit Antenne und Erde, weil er die Blitzableiterversuche von Benjamin Franklin (1706-1790) kannte. Alessandro Volta (1745-1827) erfährt 1792 von den Frosch-Experimenten, erkennt die Zusammenhänge und erfindet 1800 schliesslich die Batterie, die er 1801 Napoleon Bonaparte (1769-1821) vorführt. |
Grimm titulierte Otto Loewi als "deutschen Chemiker". 1936 bekam Loewi zusammen mit Henry Dale den Nobelpreis. Aber 1938 musste Loewi als Jude im Alter von 65 Österreich (Reichsanschluss) verlassen. Davor zwang ihn die Behörde, sein Nobelpreisgeld an eine Bank der Nazis zu überweisen.
Im Buch "Körpereigene Drogen, die ungenutzten Fähigkeiten unseres Gehirns" demonstriert Dr. med. Josef Zehentbauer wie jeder Gedanke und jedes Gefühl von einer spezifischen Kombination unterschiedlicher Neurotransmitter getragen
ist.
Er ist übrigens auch bekannt für sein Buch "Die Seele zerstören" mit Untertitel "Neuroleptika – der verheimlichte Arzneimittelskandal", eines von ca. einem Dutzend Büchern. Siehe auch unter Nervenkitzel.
Experten vermuten, dass Autismus eine besondere Form von Nahrungsmittelunverträglichkeit bedeutet. Peptide bringen das Gehirn in Aufruhr – und verursachen zudem ein geradezu suchtartiges Verlangen nach den schädlichen Stoffen.
(S. 49) Die Nahrungsmittelunverträglichkeit wiederum ist durch das "Löchriger-Darm-Syndrom" (Leaky Gut Syndrome, engl.) zu erklären.
Grimm sieht Verursacher z.B. bei Kartoffelpüree von Pfanni und Maggi. Wir sollten nicht nur Milchprodukte und glutenhaltige Produkte vermeiden, sondern auch alle Zusatzstoffe (Additive), die den Darm angreifen.
Prof. Dr. med. James Robert Cade, Universität von Florida meint, dass 81 % der von ihm betreuten Kinder durch die Diätumstellung auf Gfcf-Ernährung "bemerkenswerte Fortschritte" erzielen.
Das bestätigen auch der finnische Ernährungsforscher Teuvo Rantala. Dies trotz seiner anfänglichen Skepsis, die er gegenüber New Scientist ausdrückte. Eltern wie Martina Siesing aus Magdeburg, Verena Karg und Sylvia Gottstein, beide aus Leimen, kennen die Erfolge. (S. 51) Siehe auch die Website gfcfdiet.com (engl.).
Die Familie Kalveness aus Moss in Norwegen liess den Sohn bei Dr. med. Reichelt behandeln und die Gfcf-Ernährung erzielte nach drei Monaten (erst) ihre positive Wirkung. Bei Familie Seroussi führte das Vermeiden von jeglichen Fertiggerichten schliesslich zu absolut normalem Verhalten. (S. 53)
Besonders problematisch sei aber der Geschmacksverstärker Glutamat, stellt der Autor fest. Glutamat: Der Geschmack, der Hirnzellen töten kann.
Das bezieht er u.a. vom mehrfach ausgezeichneten, oben genannten Prof. Dr. Konrad Beyreuther (geb. 1941, im Fach Genetik habilitiert), der direkt sagt: Glutamat ist ein Nervenzellgift
und Eine Überreizung der Nervenzellen mit Glutamat wird heute bei allen neurodegenerativen Erkrankungen als kritischer Punkt angesehen.
(S. 28)
Bekannt ist, dass der chemisch verwandte Süssstoff Aspartam (E 951) ähnlich wirkt. Wie schnell das Hirn zu beeinflussen ist, demonstrierte er an der Droge LSD (Lysergsäurediethylamid).
Das angesprochene Glutamat heisst eigentlich Mononatriumglutamat (MNG oder engl. MSG für monosodium glutamate).
Anmerkung: normalerweise wirken erst 20 µg.
Andrea Eid veröffentlichte 2009 ihre Examensarbeit "Glutamat als Zusatzstoff in Lebensmitteln" (Nutzen und Risiken) im GRIN Verlag. Dort finden Sie viel über Glutamat zusammengefasst, wie die Industrie Deklarationspflichten umgehen und welche nachweisbaren Schäden gewisse Menschen davon tragen.
Grimm schildert Zustände für einige Menschen nach dem Essen von Gerichten mit Glutamat, wie etwa Clusterkopfschmerzen. (S. 57). Verschiedene Neurotoxitäten (Nervengift) waren bei der Zulassung nicht bekannt.
Unter Nervengift findet sich bei Wikipedia aber auch Alkohol, Atropin, Butoinumtoxin, Coffein und Nikotin. Glutamate bewirken auch Übergewicht und diverse Krankheiten. Trotzdem: Im Jahr 2003 produzierte die Industrie 1,5 Millionen Tonnen davon – mit steigender Tendenz. Das Glutamat ist eigentlich ein weisses Pulver – und auch so erhältlich.
In Japan steht der Begriff umami sozusagen für die Quintessenz herzhafter Speisen.
Umami (Japanうま味– allgemeiner 旨味, in China 鮮味 vereinfacht 鲜味) |
Genussexperten kommen aber auch für dieses Mononatriumglutamat mit der Summenformel C5H8NNaO4 ins Schwärmen. Wer in der Kantine isst und in Restaurants, kann dem Glutamat kaum entgehen.
(S. 58)
Von Grimm erfahren wir, dass die volle Dröhnung bekommt, wer sich gern an Fertiggerichten und anderen Leckereien aus dem Supermarkt erfreut.
Aber auch die Bezeichnung "Aroma" lässt 30 % reines Natriumglutamat zu.
Auch bei Carrageen, Maltodextrin, Weizenprotein (Gluten) oder Trockenmilcherzeugnis (Milchpulver) entfaltet Glutamat seine Wirkung. Der Öko-Riese Rapunzel tarnt in den Bio-Suppenwürfeln das Glutamat als Hefeextrakt. Die "klare Suppe" enthält 2,7 % Glutamat, der Brühwürfel "salzarm" sogar 4,9 %. Die Gemüsebrühe bekommt dann noch den Hinweis Ganz ohne zugesetzte Geschmacksverstärker
! (S. 59)
In einigen Lebensmitteln kommt natürlicherweise Glutamat vor, wie bei Käse, Bohnen, Tomaten und der Muttermilch. Auch unser Körper verfügt über fest eingebautes Glutamat, denn
Glutamat hat zentrale Aufgaben bei der Schmerzübertragung, bei der Steuerung des Körperwachstums, bei der Gewichtsregulierung, bei der Appetitsteuerung, ja sogar der Fortpflanzung: Glutamat ist einer der wichtigsten Botenstoffe im so genannten Hypothalamus, jener Region tief drinnen im Kopf, die als Schaltzentrale dient.
Diese Bedeutung kennt die Wissenschaft erst seit 1990, doch zugelassen ist der Stoff schon seit 1959 als Generally Recognized As Safe (GRAS) (S. 60).
Auszug aus Wikipedia: Eine Studie mit 28 RLS-Patienten an der Johns Hopkins University (JHU, Baltimore) lieferte Hinweise auf die Verbindung der Behandlung des Restless-Legs-Syndroms mit Schlaflosigkeit und dem Hirnstoffwechsel der Neurotransmitter Dopamin und Glutamat. |
Fortsetzung Bildlegende:
Bei der Behandlung des RLS mit Medikamenten, die den Dopaminspiegel erhöhen, verbesserten sich die RLS-Symptome, eine gleichzeitig oft vorhandene Schlaflosigkeit jedoch nicht. Der Vergleich solcher Patienten mit 20 gesunden Freiwilligen zeigte einen ungewöhnlich hohen Glutamatspiegel im Thalamus der behandelten RLS-Patienten.
Dabei korrelierte die Höhe des Glutamat-Spiegels mit dem Empfinden eines schlechten Schlafs. Die Mediziner der JHU halten die Übererregung des Thalamus durch Glutamat für die Ursache der Schlafstörungen.
Glutaminsäure gewann 1866 Karl Heinrich Leopold Ritthausen aus Gluten, einem Weizenprotein. 1908 fand Prof. Kikunae Ikeda in Tokyo heraus, warum sein Tofu mit einem Löffel Tangbrühe (Seetang) viel besser schmeckte als das fade Tofu alleine. Ein Jahr später begann Ajinomoto mit der Produktion von Glutamat.
Im Krieg entdeckten amerikanische Quartiermeister bei gefangen genommenen Japanern, dass deren Armeerationen grossartig schmeckten.
Nach dem Krieg begann die US-Nahrungsindustrie den industriell gefertigten Nahrungsmitteln Glutamat beizufügen, um den Umsatz zu erhöhen. Ursprünglich gewann die Industrie Glutaminsäure mit Hilfe der Bakteriengattung Corynebacterium glutamicum aus der Alge Laminoria japonica, synonym zu Saccharina japonica, zu deutsch Japanischer Blatttang. Auch für Kombu arbeitet die gleiche Bakterie. (S. 65).
Die Biotechnologie verwendet heute Mutanten des Bakteriums. 1976 betrug die Produktion weltweit 262'000 Tonnen, was sich bis 2003 auf 1,5 Millionen Tonnen steigerte.
Natürlich existieren zur Kritik an Glutamat auch Gegenstudien, denn die Hersteller haben viel zu verlieren. Die Politik soll Glutamat nicht als grossen Risikofaktor erkennen. Beste Strategie für diesen Fall: möglichst bekannten Professoren mit grossem Einfluss bezahlte Aufträge zu erteilen, um Unbedenklichkeit zu beweisen.
H.U. Grimm informiert, leider verteilt auf den Seiten 28, 69, 75, 83 und 91-97, wie so etwas abläuft.
Das nennt sich dann Doppelblindstudie, was besser ist als eine Blindstudie, also eigentlich das Beste, wenn die Forschung etwas zeigen will. Siehe auch randomisierte kontrollierte Studie.
So verweist z.B. der Nahrungsmittelmulti Nestlé auf ein Hohenheimer Konsensus-Gespräch
von 1996 an der Universität Stuttgart-Hohenheim unter der Leitung von Professor Hans Konrad Biesalski. (S. 68)
Prof. Biesalski weist zwar darauf hin, dass bei drastischer Erhöhung der Glutamatkonzentration eine Aktivierung von Neuronen durch Glutamatrezeptoren bis hin zum Nervenzelltod
möglich sei. (S. 75)
Auch die wichtigste deutsche Unbedenklichkeitsbescheinigung für Glutamat, verfasst von Professor Hans Konrad Biesalski, wurde vom Weltmarktführer Ajinomoto veranlasst und bezahlt.
(S. 83)
Prof. Biesalski veranstaltet zu wissenschaftlich strittigen Themen so genannte Konsensusgespräche, wenn eine interessierte Partei den Auftrag gibt und bezahlt. Die Teilnehmer verfassen ein Konsensuspapier, das fortan als Stand der wissenschaftlichen Lehrmeinung gilt
.
An der Runde für Glutamat von 1996 nahmen ausser ihm die folgenden (meist durch den Staat bezahlten) Vertreter ihres Fachs teil:
Biesalski versichert, dass die teilnehmenden Experten kein Honorar erhalten. (S. 92)
Als Auftraggeber wirkte der "Glutamat-Informationsdienst" in Kronberg im Taunus über eine PR-Agentur – bezahlt durch den Weltmarktführer Ajinomoto mit einem Glutamat-Umsatz von jährlich 10 Milliarden Euro. Das entspricht dann 30 % der globalen Produktion von 1,5 Millionen Tonnen Glutamat. Dazu kommt das Geschäft mit dem Süssstoff Aspartam, anderen Zusatzstoffen und Fertiggerichten. (S. 93)
Drei chemische Substanzen bewirken die Umami-Empfindung: Mononatriumglutamat (MSG), Dinatriuminosinat (DSI) und Dinatriumguanylat (DSG).
MSG spielt die Hauptrolle für Umami, den 5. Geschmack. Nur gewisse Tiere besitzen im Maul spezifische Umami-Rezeptoren. Seetang enthält den höchsten Anteil an MSG. Zwischen freiem und gebundenen MSG ist zu unterscheiden.
Glutamat erzeugt bei gleichzeitigem oder vorherigem Reisgenuss keine bekannten Auswirkungen? Traditionell sollen Japaner und Chinesen leichte Suppen erst nach dem Reis zu sich nehmen.
© CC-by-sa 2.0, Martin Lewison, Wikipedia | "In Fertiggerichten jeder Art ist in aller Regel MSG enthalten. Besonders viel findet sich in Tiefkühlkost, herzhaften Knabbereien, Gewürzmischungen, Büchsen- und Tütensuppen, Sossenpulver, Wurst und Schinken." |
Wie gut Wikipedia mit Interessenvertretern bespickt ist, erkennt der Leser am Text über Glutamat-Unverträglichkeit.
Dem Konzern Ajinomoto gehört auch – zumindest in Japan - die Marke Knorr und der Getränkehersteller Calpis (Calpico). Ajinomoto verkaufte die Firma Calpis im Jahr 2012.
Die Firma Knorr hingegen gehört Unilever.
Ab Seite 79 informiert Grimm über Geld und Macht: Wie die Industrie gegen Kritik vorgeht
. Dabei nennt er den Wissenschaftler und Toxikologen Dr. Hermann Kruse, Universität Kiel.
Zu sehen ist das auch auf diesem Video auf YouTube (2.12.2012) mit Titel "Desinformation als Prinzip". Ebenso informiert dieses Video von ihm selbst über weitere Probleme inkl. Acrylamid (4.3.2013).
Ein Thema im Buch bilden die möglichen Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, vorübergehenden Gedächtnisschwund, die der Süssstoff Aspartam manchmal auslöst. NutraSweet verkauft Süssstoffe auch mit dem Namen "Equal" oder "Canderel". Aspartam greift ähnlich dem Glutamat in den Steuerungsmechanismus des Gehirns ein. (S. 82)
Dr. med. Hyram J. Roberts (-Feb. 25, 2013, auch Hiram), ein Autor von West Palm Beach, Florida fasst im Jahr 1997 seine über Jahre gewonnenen Forschungsergebnisse so zusammen:
Ich bin der Auffassung, dass unserer Gesellschaft eine unvermeidbare wissenschaftliche Katastrophe bevorsteht, wenn die Benutzung von Aspartam-Produkten durch die Allgemeinheit nicht sofort beendet wird.
Professor Dr. med. John W. Olney, Washington-Universität, St. Louis, Missoury, sagt aus, dass die Daten der Industrie auf Grund derer die Lebensmittel-Aufsichtsbehörde (FDA) als sicher bezeichnet bei näherer Prüfung fehlerhaft, unzuverlässig oder gar falsch waren.
Bei Aspartam kamen manipulierte, also gefälschte Daten zur Einreichung! (S. 83) Wissenschaftler weisen auf ähnliche Mechanismen bei Glutamat hin. Beide sind Neurotransmitter mit der Potenz neurotoxisch zu wirken. Besonders bei Kindern sind die Stoffe problematisch.
Grimm berichtet auch über die Tests des Neuropsychologen Dr. med. Paul A. Spiers, Beth Israel Hospital, Boston.
Auch lesen wir einen Bericht von Dr. med. H. J. Roberts, West Palm Beach (siehe oben) über eine Patientin. Sie litt wegen hohem Verbrauch von Aspartam und Diet Coke unter Kopfschmerzen, Depressionen, Gedächtnisverlust, Lethargie und Reizbarkeit. Nach dem Absetzen von Aspartam und Diet Coke verschwanden die Symptome nach einem Tag. Das ist nur ein Beispiel von 1'300 Fällen, die Spiers sammelte.
Aspartam ist auf Nahrungsmitteln manchmal unverständlich mit Phenylalanin-Quelle benannt. Menschen mit der Krankheit Phenylketonurie (PKU), also einer relativ häufigen angeborenen Stoffwechselstörung, bekommen schwere körperliche und geistige Entwicklungsverzögerungen durch solches Essen. Sie hätten eine spezielle (eiweissarme) Diät einzuhalten. Nichtbeachtung führt im Extremfall bis zum Phenylbrenztraubensäure-Schwachsinn.
Professor Dr. med. Russell L. Blaylock ist der Ansicht, dass sehr hohe Werte von Aspartam bis zu epileptischen Anfällen und zu Schizophrenie führt. Die Fluglinien- und Luftfahrtmagazine warnen Piloten vor Aspartam-Folgen im Cockpit und 600 Piloten berichteten über ähnliche Symptome. Der NutraSweet-Konzern versuchte die Veröffentlichung von Olney erfolglos zu stoppen. (S. 88) Doch Prof. Friedrich K. Trefz, Universität Tübingen, gibt Aspartam einen Persilschein und meint Aspartam sei eines der am besten untersuchten Nahrungsmittelzusätze.
Ein Konsenspapier von Biesalski (siehe oben) genügt zur Unbedenklichkeit von Glutamat.
Er gründete zudem die Science Forschungszentrum in Ernährung und Prävention und Therapie GmbH (FEP), Esslingen. Geschäftsführerin ist seine Frau. Der Prospekt bezeichnet FEP als innovatives Dienstleistungsunternehmen
, das Wissenschaft in klaren Worten
verkauft. Darin preist die GmbH die Partnerschaft mit der Universität: Die Basis unserer Kompetenz ist dabei die direkte Zusammenarbeit mit dem Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft der Universität Hohenheim.
Deren Leiter ist Prof. Bisalski notabene selbst.
Da kommt noch das verwandte Unternehmen "Forschungszentrum für Ernährung in Prävention und Therapie Hohenheim GmbH" als "Ausgründung" (anm.: meint wohl Ableger) der Uni dazu – mit Chef Biesalski. Natürlich ist hervorgehoben, dass die GmbH ein Konsenspapier mediengerecht weiterverarbeitet. Damit sei das in Werbeaktivitäten integrierbar, ist das Argument.
Ebenso "wissenschaftlich" sind wohl die oben erwähnten Doppelblindversuche bzw. Blindstudie mit Aspartam (ähnliche Wirkung), statt echtem Placebo!
Eine weitere getrickste Studie für eine amtliche US-Untersuchung mit 3'222 Befragten nennt lediglich 1,8 % an Nebenwirkungen. Genannt sind ein Brennen, Muskelverspannungen oder Taubheit in bestimmten Körperteilen nach Glutamatgenuss. Die Verantwortlichen verwerteten einfach nur diese drei Symptome.
Die zusätzlichen 41,2 % weiterer genannter Glutamat-Beschwerden fanden sie nicht für erwähnenswert: Brustschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schwäche, Erbrechen, Übelkeit, Magenkrämpfe, Frösteln, Durchfall, Sodbrennen, ungewöhnlicher Durst, ungewöhnliches Schwitzen, Hitzegefühle in Gesicht oder Brust, nervöse Erregung, Anfälle, Herzjagen, Ausschläge in Gesicht oder Körper, Depressionen.
Zahlreiche entlastende Studien kamen unter reger Beteiligung von Firmen wie Ajinomoto, Gerber, Nestlé und dem "International Glutamate Technical Committee" (IGTC) zustande. Die Wissenschaftlerin Susan Schiffman etwa, auf die sich auch Biesalskis Konsensrunde berief, liess ihre Arbeit zeitweise vom damaligen Nutra-Sweet-Mutterkonzern Monsanto finanzieren.
(S. 97).
Das ZDF hatte Dr. Hermann Kruse, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, um seine Meinung zu Aspartam und Glutamat gefragt. Kurz darauf verklagte NutraSweet den Toxikologen.
Die Richter erörterten auch Befindlichkeitsstörungen wie etwa Kopfschmerzen, die nach Ansicht von Prof. Dr. Schweinsberg bereits bei 30 Milligramm pro Kilo Körpergewicht "signifikant häufiger" aufträten, wohingegen von Susan Schiffman von der Duke University Medical School "kein Zusammenhang" festgestellt werden konnte. (S. 101)
Das Gericht sprach Hermann Kruse frei. Es nahm sich die Mühe, die Resultate von 166 Studien seit 1976 zu Aspartam zu untersuchen. 83 davon stuften Aspartam aus verschiedenen Gründen als problematisch ein. (S. 101)
Von Interessenten bezahlte Studien sind nicht a priori schlecht, doch der Auftraggeber darf negative Ergebnisse einfach unterschlagen.
Der britische Forscher Erik Millstone kam nach der Lektüre Tausender von Seiten aus diesen amtlichen Dokumenten zu einem niederschmetternden Urteil, notiert Grimm und zitiert: Labortests wurden gefälscht und Gefahren wurden verheimlicht.
und: Falsche und irreführende Statements wurden an die FDA übermittelt.
Der Aspartam-Kritiker Mark D. Gold ist zitiert mit: Wie Aspartam zugelassen wurde, ist ein Lehrstück darüber, wie Chemie- und Pharmakonzerne die Regierungsbehörden manipulieren, Organisationen beeinflussen und die wissenschaftliche Welt mit falschen Studien überschwemmen.
Jacqueline Verrett, Wissenschaftlerin im FDA bezeichnet das sogar als "Desaster". Der Chef der Task Force des FDA hiess Jerome Bressler und darum hiessen die Aufdeckungen Bressler-Report.
Grimm thematisiert einige der Schlampereien und Fälschungen der eingereichten Studien zur erfolgreichen Zulassung von Aspartam. Er schildert auch, wie der Ex-Filmschauspieler Ronald Reagan als US-Präsident wegen den Verzögerungen der Aspartam-Zulassung um Jahre, einfach den FDA-Chef entliess und Arthur Hull Hayes einsetzte.
Eine dreiköpfige FDA-Kommission sprach sich schon gegen Aspartam aus, also erhöhte Hayes die Besetzung mit Befürwortern auf fünf Personen. Doch auch dieses Gremium stimmte gegen die Zulassung. So holte Hayes sich noch einen Aspartam-Befürworter, so dass er durch die Patt-Situation schlussendlich selbst entschied. 1981 liess die Behörde Aspartam für trockene Lebensmittel zu, 1983 auch für Getränke.
Nach dieser Zulassung verliess Hayes die FDA und ging zur PR-Firma Burson-Marsteller, die für NutraSweet/Monsanto arbeitete. (S. 100)
Dieses Kapitel behandelt Pulvermilch bei Säuglingen und den leeren Magen vor dem morgendlichen Schulbeginn. Pulvermilch verringert gemäss Medizinprofessor Stig Bengmark bei Säuglingen den Intelligenzquotient IQ um durchschnittlich 10 % verglichen mit Muttermilch.
Mangel für Eisen, Fett und Vitamine sieht der Autor z.B. bei Glaskost wie Möhren-Kartoffel-Rindfleischbrei und gibt Vergleiche und Gründe an. Der leere Magen verursacht schlechtere Leistungen bei Schülern.
Prof. Antal Bognár, Direktor des Instituts für Chemie und Biologie, Karlsruher Bundesforschungsanstalt für Ernährung meint: Industriell hergestellte Gläschenkost ist nichts anderes als Konserve
. Er nennt Gründe, warum der Inhalt nicht dem Bedarf entspricht.
Michael Nelson, Studienautor und Dozent, King's College London veröffentlicht eine Studie mit 164 Teenagern. Diese entwickelten mit einer Schlankheitsdiät einen niedrigeren IQ, weil Eisen für den Sauerstofftransport fehlte.
Danach lernen wir wie Kinder und Jugendliche Schaden erleiden. Dies durch häufigen Verzehr von Fast Food. Zum Beispiel weil deren hoher Phosphatgehalt Zink bindet.
Grimm zitiert auch den US-Autor Kenneth Giuffre, der vor allem den Zickzackkurs beim Blutzuckerspiegel kritisiert, den Cola, Fanta, Schokoriegel, Nutella etc. verursachen. Für kurze Zeit entsteht gesteigerte Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und klarerer Verstand. Danach steigt der Serotoninspiegel und führt zu Schläfrigkeit, Lethargie und zu einer verminderten Fähigkeit, Details abzurufen.
Zudem erfährt der Leser etwas über das grosse Suchtpotenzial dieser Konsumart. Im Gehirn sind die gleichen Zonen wie für Drogen aktiviert.
Gemäss Studie der Harvard-Universität, publiziert bei The Lancet 2001, essen bei uns Kinder ca. 50 kg Zucker pro Jahr, viel zu viel, doch (noch?) nicht in dem Übermass wie in den USA: 146 kg. (S. 113)
Dass ein bestimmter Konsum von Süssgetränken mit der Zeit zu Diabetes führt, ist heute klar.
Durch den Zickzackkurs des Blutzuckerspiegels (siehe Text oberhalb Bild) sind bei Beachtung dieses Zyklus Statistiken möglich, die eine erhöhte Wachsamkeit und Leistungsfähigkeit nach Einnahme von z.B. Cola aufzeigen – oder auch das Gegenteil – je nach Interessenlage!
Es ist somit leicht zu erkennen, dass der Leser einer Statistik ohne Kenntnisse der Hintergründe der Anlage einer Statistik, der Auswertungsmethoden und der Art eines Placebos etc. keine Schlüsse ziehen kann. Je nach Interesse sucht sich ein Interessent die für ihn positiven Statistiken aus und präsentiert nur diese.
Das ist die gängige Praxis - zumindest ausserhalb der Wissenschaft - leider zu oft aber auch dort.
Zudem frisst sich Zitronensäure (E330) nicht nur in die Zähne, sondern indirekt auch ins Gehirn.
Zitronensäure ist durch die Nahrungsmittelindustrie zur Konservierung, Homogenisierung und als Säuerungsmittel in unnatürlicher Menge eingesetzt und nur durch diese Vervielfachung schädlich.
Schliesslich geht der Autor wieder auf Aspartam zurück, nennt die Vorkommen aber auch die Wirkungen auf den Hypothalamus.
Als Nebenwirkungen listet er auch Übergewicht, Skelettwachstumsstörungen und Fortpflanzungsstörungen. Beide, Aspartam und Zitronensäure, sollen die Aufnahme des Hirntreibstoffes Glukose hemmen.
Ein gehaltvolles, natürliches Frühstück vor der Schule sei wichtig, ist das Credo.
Der Untertitel heisst Kinder unter Drogen: Das R-Experiment
.
Übrigens: "Rital.." ist ein Handelsname für Methylphenidat und gehört zu den Amphetaminen.
Die Bundesopiumstelle (BOPST im BfArM) in Deutschland meldet im Jahr 2000, dass die Zunahme 14-fach sei, verglichen mit 1993! In den USA entstand eine offizielle Anhörung mit dem DEA-Beamten Gene R. Haislip weil das schon 10 % der Kinder schlucken, in einigen Gegenden sind es sogar bis zu 20 % der Kinder. (S. 124)
Der Autor Richard DeGrandpre beschreibt in seinem Buch "Die R-Gesellschaft" mehr als zwei Dutzend schlagzeilenträchtiger Fälle von Gesundheitsschäden, Todesfällen und kriminellen "R-Handel".
Trotzdem behauptet Prof. Andreas Warnke, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Julius-Maximilian-Universität in Würzburg, dass gefährliche Krankheiten durch die Einnahme von "Rital.." nicht bekannt seien. Das Blatt der Firma Novartis richte sich direkt an die Kinder. (S. 125)
Eltern, die ihre Kinder vor dem Konsum schützen wollen, bekommen Probleme mit den Behörden, so gut ist das Marketing. Darüber berichtet der Autor mit zwei eindrücklichen Beispielen, leider ohne genaue Quellenangabe, sondern nur mit der Bemerkung zur Zeitung Times Union aus Albany im Staat New York.
Er demonstriert auch die Unterschiedlichkeit in der Namensgebung für das gleiche Krankheitsbild:
Grimm betont eindrücklich die Zustände, die Kinder mit solchen Dysfunktionen erleben. Dies auf Grund des Buches Das ADS-Buch von Elisabeth Aust-Claus und Petra-Marina Hammer (1999).
Wikipedia erklärt die Krankheit so:
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet wird, ist eine bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung, die sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität äussert.
Schätzungsweise 3–10 % aller Kinder zeigen Symptome im Sinne einer ADHS. Die ADHS gilt heute als häufigste Verhaltensstörung bei Kindern und Jugendlichen. Jungen sind merklich häufiger betroffen als Mädchen. Verlaufsstudien haben gezeigt, dass bei 40–80 % der diagnostizierten Kinder auch in der Adoleszenz die Störung fortbesteht und mindestens in einem Drittel der Fälle auch noch im Erwachsenenalter ADHS-Symptome bestehen (siehe Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen).
Daneben existieren alternative Bezeichnungen und Abkürzungen, die teilweise übereinstimmende Krankheitsbilder beschreiben, teilweise spezielle Ausprägungen bezeichnen. Verbreitet ist insbesondere die Bezeichnung Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder -störung (ADS), die umgangssprachlich oftmals für den unaufmerksamen Subtyp verwendet wird, der wissenschaftlich bisher nicht ausreichend untersucht ist. Veraltet sind hingegen die Bezeichnungen Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD) und Psychoorganisches Syndrom (POS). International wird üblicherweise von attention deficit hyperactivity disorder bzw. attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD bzw. AD/HD) und attention deficit disorder (ADD) gesprochen.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ist nach derzeitigem Stand (2009) ein multifaktoriell bedingtes Störungsbild mit einer erblichen Disposition, die die Ausbildung der Krankheit begünstigt. Für den Verlauf und die individuelle Ausprägung spielen daneben psychosoziale Faktoren und Umweltbedingungen (z. B. die Unterrichtsqualität) eine wichtige Rolle. Allerdings gibt es, trotz vieler möglicher unterschiedlicher biologischer Ursachen, kein stimmiges Modell zur ADHS.
Betroffene und ihre Angehörigen stehen meist unter erheblichem Druck. Versagen in Schule oder Beruf sowie die Entwicklung von weiteren psychischen Störungen sind häufig. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad, den jeweiligen Symptomen sowie dem Alter des Betroffenen. Wegen der Komplexität der Störung wird angestrebt, verschiedene Behandlungsansätze zu einer auf den Patienten und sein soziales Umfeld zugeschnittenen Therapie zu kombinieren.
GRIMM orientiert, dass anfänglich jeder Droge bei kleinen Dosen positive Wirkungen auftreten. Dabei betont er die Umkehr der Wirkungen bei fast zwangsläufig erhöhtem Konsum. Als Beispiel führt er verschiedene Künstler auf inkl. den Autor Ernest Hemingway, die sich über Drogen in eine andere Welt versetzte. Weil die Flüssigkeit meist grünlich ist, nennt man Absinth auch die grüne Fee
.
Durch den Absinthmord im Jahr 1905 verboten Behörden den Absinth. Doch 1998 erfolgte die Wiederzulassung durch die EU. Und die Schweiz meinte 2005 auch EU-Recht einführen zu müssen. Dabei wissen die Behörden, dass Absinth körperlichen und geistigen Verfall fördert, was die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vermerkte.
Absinth ist hoch konzentrierter Alkohol von 45 bis 90 Volumenprozent, den Konsumenten meist verdünnt trinken. Absinth enthält, nebst Wasser und Alkohol, vor allem Wermut (Artemisia absinthium), Anis, Fenchel und andere Kräuter. Thujon ist ein Bestandteil des ätherischen Öls des Wermuts.
Während des Höhepunkts der Absinth-Popularität im 19. Jahrhundert in Frankreich gab es folgende Probleme: Schwindel, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Depressionen, Krämpfe und Blindheit, sowie geistiger und körperlicher Verfall.
Diese Auswirkungen führten Forscher auf Thujon zurück. Allerdings waren auch mindere Qualität und Methanol das Problem.
Schliesslich lernen wir aus dem Buch, dass Drogen wie Exstasy (bzw. MDMA), Heroin (DAM) oder Cannabis zuerst als Heilmittel bekannt waren.
Im 19. Jahrhundert verkaufte Bayer AG Heroin ganz legal als Hustenmittel. Erst das Suchtpotenzial bzw. Abhängigkeitspotenzial veranlasste die Politik, gewisse Drogen zu verbieten – oder mit hohen Steuern zu belegen.
Wir erfahren die auf dem Beipackzettel vermerkten möglichen Nebenwirkungen inkl. dem starken psychischen Abhängigkeitspotenzial. Das folgende Zitat belegt der Autor mit Beispielen:
Ein Kind, das jahrelang "Rital.." genommen hat, muss – wenn das Mittel endlich abgesetzt wird – sich mit genau den Problemen konfrontieren, mit denen es zum Zeitpunkt der "R-Verschreibung" nicht fertig geworden ist. Nur ist das Kind kein Kind mehr, sondern es ist inzwischen ein Jugendlicher geworden, der emotional auf der Stufe eines Kindes stehen geblieben ist.
Die möglichen psychischen Veränderungen und das gemäss dem Göttinger Prof. Gerald Hüther vermutete erhöhte Risiko für Parkinson im Alter sind aufgezählt.
Danach bekundet Grimm die Erfahrungen von Vreni Kälin: Gemäss Empfehlung des Arbeitskreis Ernährung und Verhalten (AEV) liess sie Süssigkeiten und Milchprodukte für ihr Kind weg. So erreichte sie grosse Veränderungen ohne "Rital..". Zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen den grossen Einfluss der Ernährung auf das Verhalten hyperaktiver Kinder.
Der Autor berichtet von den Erfolgen des Schuldirektors Gordon Walker an der Tywardreath Primary School in St. Austell, der zusammen mit den Eltern die Ernährung umstellte und vor allem die Zusatzstoffe E102, E110, E120, E127, E210, E250 vermied.
Beim Lesen der Details erkennen wir, dass die Wirkung 70 bis 90 % dem des Ritalins entspricht. Der AEV kommt sogar auf 94 % Verbesserung.
Anmerkung: Der AEV in Zürich und dessen Website existieren nicht mehr. Die Vereinigung von ca. 300 Schweizer Familien mit hyperaktiven Kindern erfüllte seinen Zweck. Zum Einfluss der Ernährung siehe auch unter Somatopsychologie.
Hier erfahren wir Zusammenhänge über das geänderte Essverhalten im Vergleich mit dem erschreckenden Anstieg von Krankheiten wie Alzheimer, was Edward Trischke, Präsident der amerikanischen Alzheimer's Association (alz.org) so klassifiziert: Wir sind mitten in einer internationalen Epidemie.
Der Untertitel zu "Aus der Dose" heisst denn auch Zum Beispiel Alzheimer: Die Zerstörung des Gehirns durch Nahrung
.
Verwandte Krankheiten sind Morbus Parkinson (IPS), Multiple Sklerose (MS) und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). An ALS leidet der bekannte Physiker und Astrophysiker Stephen Hawking.
Eine Studie aus dem Jahr 2001 des US-Forschers Hugh Hendrie, Universität Indiana, kommt zum Schluss, dass die gleiche Bevölkerung mit anderem Essverhalten um mehr als das Doppelte an Alzheimer leidet. Daran sind wohl auch andere Lebensumstände beteiligt. Allerdings versuchte die Studie die Lebensumstände einer ländlichen Bevölkerung ohne den Zivilisationsdruck durch entsprechende Auswahl ebenfalls abzubilden, um solche Unterschiede zu minimieren.
Eine grössere Anzahl ganz verschiedener Risikofaktoren ist unterschieden, doch als Hauptfaktor gilt die moderne Ernährungsweise. Das ist zum Glück auch der Faktor, den eigentlich jeder Mensch selbst bestimmt.
Wissenschaftler sehen grosse Probleme bei Aluminium bzw. Farbstoff E173, z.B. in bestimmten Käsescheibletten, sowie bei Aluminiumverbindungen E520 bis E559.
Mit der oft in der Nahrungsmittelindustrie verwendeten Zitronensäure kommt Aluminium ins Gehirn. Immerhin fabriziert die Industrie mit Hilfe eines Schimmelpilzes 600'000 Tonnen an Zitronensäure.
Gemäss Prof. Beyreuther (siehe vorne) kann Aluminium nicht wieder aus dem Gehirn austreten. Auch der Geschmacksverstärker Glutamat und der Süssstoff Aspartam sollen Aluminiumverbindungen durch die Blut-Hirn-Schranke befördern. (S. 153)
Die US-Autorin Jean Carper meint, dass Glutamat ein regelrechter Serienkiller für die Zellen
sei.
Den Glutamat-Kritiker Russell L. Blaylock zitiert der Autor mit
Ironischerweise investiert die pharmazeutische Industrie riesige Summen in die Entwicklung von Medikamenten, die die Glutamatrezeptoren blockieren, während zur gleichen Zeit die Lebensmittelindustrie fortfährt, grosse Mengen an Glutamat in die Lebensmittelkette einzubringen.
Dies schreibt er wegen der Droge Memantin, die bei der Alzheimer-Behandlung erfolgreich als Glutamatblocker wirkt.
Schliesslich orientiert uns der Autor, dass auch zu viel Zucker das Gehirn schädigt. Dabei beruft sich Grimm wieder auf Prof. Beyreuther, der die Überforderung des Insulinsystems bei Alzheimer-Krankheit betont, was auch nachweisbar war.
Wenn gewisse Vitamine fehlen, droht geistiger Verfall. Allerdings nützt Vitamin E in Tablettenform nicht, doch eine natürliche Ernährung, die reich an Vitaminen ist. Bei Alzheimer spielen Vitamin A, C und E eine Rolle, während bei MS-Kranken eher ein Defizit an Vitamin D auffällt. Vitamine schützen die aus 60 % Fett bestehende Hirnmasse vor dem Verfall.
Natürliche Mengen sind unschädlich, denn Zucker, im Körper umgewandelt in Glucose, ist der lebenswichtige Treibstoff für das Gehirn. Wir messen Glucose als Blutzucker.
Nicht nur "Hirnernährungs-Spezialistin" Jean Carper (siehe oben) sieht, dass mehrfach ungesättigte Fette wichtig für das Gehirn sind. Auch der US-Wissenschaftler Andrew Stroll demonstriert die grosse Übereinstimmung von "gutem oder schlechtem" Fettkonsum. Im Zusammenhang von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen bemerkte er den Mangel an hoch ungesättigtem Fett.
Hier erfahren wir etwas über Essen, Psyche und über die Macht der Gefühle.
Wir lernen das Schicksal des Sprengmeisters Phineas Gage kennen, dem bei einer Sprengung im September 1848 ein Eisenpfahl durch den Schädel flog.
Der Pfahl traf ihn in hoher Geschwindigkeit an der linken Wange und schoss durch die Schädelbasis und durch den vorderen Teil seines Gehirns, austretend aus dem Schädeldach. Damit existierte das Gefühlszentrum nicht mehr.
Emotionen sind aber wichtig für gelungenes Leben, soziale Existenz und eigene Persönlichkeit.
Hirnforscher Antonio R. Damasio meint, dass Gefühl ein integraler Bestandteil der Verstandesmechanismen ist
und die Grundlage für unser Bewusstsein.
Phineas Gage ist der Beweis, dass die Gefühle eine materielle Grundlage haben. Bei ihm fehlte die Substanz, aus der die Emotionen sind, bei ihm klaffte dort ein Loch.
(S. 165)
Der Fall Phineas Gage beweist uns die Wichtigkeit der Gefühle. Neuere Forschungen zeigen an, dass ohne Gefühle auch Geist nicht möglich ist.
Für den Begriff Gefühl zeigt Wikipedia die folgenden Seiten: Gemüt als Sammelbezeichnung für Gefühlsmodalitäten; Fühlen (Psychologie ), also Gefühle aus neuro-psychologischer Sicht bzw. als eine psychologische Grundfunktion und Emotion als psychologisches Phänomen, aber auch als Intuition im Sinne einer Eingebung; Kompetenz (Psychologie) als eine fühlende Fähigkeit und Sensibilität (Medizin) als das Fühlen im Allgemeinen.
Antonio R. Damasio, ein Hirnforscher, meint, dass Körper und Gehirn einen unauflöslichen Organismus darstellen und auch das Bewusstsein körperlicher Natur ist.
So ist der Hippocampus z.B. bei Vietnamveteranen richtig geschrumpft. Das sind ähnliche Veränderungen wie sie bei Missbrauchsopfern vorkommen.
Eine Autorengruppe um den Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther meint, dass zahlreiche Menschen den unterschiedlichen Effekt einzelner Speisen einzuschätzen vermögen, besonders, wenn sie schlechte Stimmungen hervorrufen. Bestimmte Nahrungsmittel lösen psychotrope Effekte aus, also nicht nur Drogen.
Psychische Abhängigkeit ist dann möglich. Für Schokolade gilt dies vorwiegend bei Frauen.
Eine Umfrage deckte auf, dass für 50 % der Frauen der Konsum von Schokolade wichtiger sei als Sex.
Selbstverständlich sorgt die Industrie dafür, dass möglichst nur positive Aspekte von Schokolade auftauchen.
Bei Wikipedia finden wir unter negativen Auswirkungen nur nahezu belanglose Aussagen, nicht aber die eigentlichen Problemstellen. So wirkt das für den Leser trotzdem ausgewogen. Zeitschriften und Zeitungen stilisieren öfters alle positiven Eigenschaften hoch. Das ist verständlich, denn meist sind das PR-Aufträge von wichtigen Kunden. Diese binden wiederum das Inseratevolumen an gewisse Konditionen oder zahlen für PR. Besonders Konsumenten-Zeitschriften leben von dem.
Grimm beziffert den Unterschied des Testosteronspiegels zwischen Männern und Frauen mit eins zu zehn. Schon ein Spiegel von sechs Milliardstel Gramm pro Milliliter Blut erzielt ein ganz anderes Verhalten. Der Autor bezeichnet die verschiedenen Wirk- und Botenstoffe für die Basis-Emotionen Freude, Trauer und Zorn. Durch Ernährung ist auch dieser Spiegel veränderbar.
Beispiel: sieben Gramm Lakritze (Süssholz) pro Tag senken ab dem vierten Tag den Testosteronspiegel auf die Hälfte.
Grimm orientiert auch über das Resultat einer britische Studie: fettleibige Menschen weisen bis zu 30 % weniger Sexhormone im Blut auf als Normalgewichtige. Sport hingegen aktiviert den Lusterreger. Das Streicheln wiederum erzeugt die Ausschüttung des Kuschelhormons "Oxytoc..", das vor allem für die Geburt und den Orgasmus wichtig ist. (S. 170)
Gemäss Marco Rauland, dem Autor von "Chemie der Gefühle", sind selbst sachliche Informationen immer "mit einem Gefühl gewürzt". Diese Gefühle bewirken auch die Art der Einprägung. Das Glückshormon Serotonin spielt eine Hauptrolle. Davon enthält der menschliche Körper nur zehn Milligramm.
Nur ein Prozent davon, also ca. 100 Millionstel Gramm sind im Hirn anwesend – aber 90 % im Darm! Eine zu hohe Konzentration im Gehirn würde einen Menschen töten, weil alle Glücksindikatoren auch Puls und Herzschlag steuern. (S. 174)
Der Autor erläutert, dass Sonnenstrahlung oder Kaffee die Produktion von Serotonin anregt, dass Fasten das aktiviert und Alkohol den Abbau hemmt. Er schildert wie Bananen, Müsli etc. die Laune verbessern, weil die Verdauung dieser Kohlenhydrate nur langsam erfolgt.
Gemäss der Medizinerin Françoise Wilhelmi de Toledo, Forschungs-Chefin an der Buchinger Klinik in Überlingen, sei Fett die "Streicheleinheit schlechthin". Die Omega-3-Fettsäuren haben einen Wohlfühleffekt im Gehirn, weil sie den Spiegel der Botenstoffe Dopamin, Norepinephrin und Epinephrin erhöhen und das Serotonin besser an die Rezeptoren andocken kann.
(S. 175)
Grimm setzt sich darauf mit den verschiedenen Ansichten der Hirnforschung auseinander.
So etwa mit der von Rolf Degen, einem Wissenschaftsjournalisten, der die Grundannahme von Sigmund Freud verwirft, obwohl moderne Hirnforschung diese jetzt bestätigt. Er nennt den US-Psychologen Daniel Goleman mit der Publikation "Emotionale Intelligenz" und den Neurowissenschaftler Gerhard Roth. Vor allem die grossen Erfolge mit Leinöl zeigen gemäss Prof. Dr. med. Andrew L. Stoll, Direktor des pharmakologischen Forschungslabors am McLean Hospital, Belmont, die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung.
Siehe dessen Buch "The Omega-3-Connection".
Der Autor weist auf die Krankheit Neuropathie hin und notiert einen Fall – vermutlich ausgelöst durch ein Antibiotikum – aber auch andere Fälle von Überkonsum an Vitamin B6. Diese Störungen des wichtigen Körperbewusstseins unterschätzt man noch immer. Gemäss Neurologe, Prof. Dr. med. Oliver Sacks bilden sie "die Grundlage des Selbst" und die Basis der Urteilskraft.
Hier orientiert uns der Autor mit dem Untertitel "Das Darmhirn: Der Bauch denkt mit", warum der Volksmund oft von Schmetterlingen im Bauch oder Bauchgefühl spricht. Der Zellbiologe, Prof. Dr. med. Michael D. Gershon, gab im Jahr 1981 seine Erkenntnisse über das enterische Nervensystem bekannt.
Er war Chair of the Department of Anatomy and Cell Biology an der Columbia University (link in engl. da im Buch als Dekan bez.) in New York. Trotzdem erlitt er über lange Zeit Anfeindungen, bis sich seine Erkenntnisse über das "Bauchhirn" bestätigten. Schliesslich veröffentlichte er das Buch "Der kluge Bauch. Die Entdeckung des zweiten Gehirns bzw. The Second Brain – your gut has a mind of its own".
Gershon und andere Forscher zeigen nun, dass der "Bauch" (Darmgehirn, Bauchgehirn) mit den gleichen Neuronen wie im Gehirn, immerhin 100 Millionen davon, eine Entscheidungsmacht hat. Erstaunlich ist, dass die Wissenschaft zuerst den Darm als "Röhre mit einfachen Reflexen" betrachtete und erst jetzt langsam als entscheidendes Organ erkennt. Der Darm lässt das Herz als eine austauschbare Pumpe aussehen, denn er ist kaum transplantierbar.
Der Darm ist das grösste Abwehrorgan für das Immunsystem. Weil seine Oberfläche 250 bis 400 Quadratmeter ausmacht, pflegt er den meisten Kontakt mit der Aussenwelt. Die Kontaktfläche beträgt mehr als das Doppelte der Lunge oder hundert Mal mehr als unsere Hautoberfläche.
Durch falsche Ernährung und Lebensweise sterben alleine in Deutschland jährlich 30'000 Menschen an Darmkrebs, der früh entdeckt, eigentlich heilbar wäre.
Grimm enthüllt zahlreiche Auswirkungen des Darms auf unser Glück und Unglück. Er betont, dass mehr als 500 Bakterienarten im Darm (anm.: eigentlich Dickdarm!) mit 100 Billionen Keimen leben. Diese wiegen etwa anderthalb Kilo und verarbeiten die Nahrung. Der Darm organisiert bei Bedarf Killerzellen, um Angreifer zu vernichten.
Der Autor thematisiert die grosse Anzahl von mehr als 40 Nervenbotenstoffen wie Glutamat, Dopamin, Norepinephrin, körpereigene Opiate oder Benzodiazepine etc., die Wirkungen im Mensch ausüben.
Neue Erkenntnisse lassen vermuten, dass der von zu viel "fremden Stoffen" überforderte Darm – und nicht das Hirn - Krankheiten wie Autismus, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose auslöst. Psyche und Körper verändern sich u.a. auch wegen dem Darm.
Je nach Ernährungsart befördert der Darm im Verlauf eines Lebens 30 bis 100 Tonnen Nahrung plus etwa 50 Tonnen Flüssigkeit. Endlich sind Probleme des Leaky Gut Syndrome (engl.) bekannt. Das heisst übersetzt "undichter Darm" oder "löchriger Darm".
Dabei erreichen Stoffe das Blut, die beim gesunden Menschen zu gross und damit nicht durchgängig sind. Eine neue Forschungsrichtung ist entstanden mit der Neurogastroenterologie. Dass der Darm selbständig funktioniert, entdeckten der Physiologe, Prof. Dr. med. William Maddock Bayliss und sein Schwager, Physiologe Prof. Dr. med. Ernest Henry Starling. 1905 führte Starling erstmals den Begriff Hormon ein.
Dass Störungen des autistischen Spektrums mit einer Gfcf-Ernährung zu behandeln sind, ist bekannt – doch welcher Psychiater oder Psychologe weiss das und handelt danach?
Erstaunlich ist, wie lange klare Erkenntnisse nicht zum Umdenken führen. Auch ist schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen noch kein offizielles Thema – obwohl es so wichtig wäre.
Bauch-Organe (Bauchorgane) bedeuten den ganzen Verdauungstrakt inkl. Speiseröhre, Magen, aber auch inkl. Leber, Bauchspeicheldrüse, Milz, also nicht nur die Organe im Abdomen (Bauchhöhle, Bauchraum). Zur Viszeralchirurgie gehören aber auch die Schilddrüse, Nebenschilddrüse und die Behandlung von Hernien.
Grimm führt auf, wie verschiedene Medizinprofessoren ziemlich erfolglos versuchen Alarm zu schlagen. Sie finden dass wir dem Darm zu viele Stoffe zumuten. Einige davon sind direkt als darmschädlich ("Eingeweidesystem") erkannt:
Nach dem Bericht der EU-Kommission über die Aufnahme von Zusatzstoffen wird die akzeptable tägliche Dosis bei Kindern um mehr als das Sechsfache überschritten.(S. 199)
gibt es Hinweise auf Schäden im Verdauungstrakt: Emulgatoren wie E 470 oder E 476 können den Darm durchlässig werden lassen.
Süssungsmittel wie E 421 (Mannit), E 966 (Lactit) und E 953 (Isomalt) können zu Durchfällen und Blähungen führen.
Guarkernmehl (E412) fördert die Aufnahme grösserer Partikel durch die Darmwand.
Die als Emulgatoren, Stabilisatoren oder Verdickungsmittel verwendeten Stoffe E 466 bis E 469 ("Carboxymethylcellulosen") können zu Durchfall und Bauchschmerzen führen,
Carrageen, E 407, führte im Tierversuch zu Darmentzündungen und Geschwüren, verzögerte auch die Reaktion des Immunsystems.
Sorbitanmonolaurat findet sich als Emulgator vor allem in Backwaren, Speiseeis, Desserts und Zuckerzeug wie Marmeladen und Getränkeweisser.
Wikipedia: Die Erlaubte Tagesdosis kann schon mit 150 Gramm entsprechender Backwaren überschritten werden. Auch können allergische Reaktionen ausgelöst werden.
Sorbitanmonooleat mit gleichen Funktionen, kommt in denselben Produkten vor und ist gleich schädlich.
Schliesslich schildert der Autor, dass bei Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, BSE, Autismus oder hyperaktiven Kindern die gleichen Veränderungen beim Darmhirn auftreten wie im Kopfhirn.
In diesem Kapitel erörtert der Autor ab Seite 207 wie die Kontrollmechanismen durch Konsum von "Fast Food" ausfallen und sich das Gehirn verändert, wie beim Konsum von Tabak oder Heroin. Er folgert: Wichtig wären also einfache Nahrungsmittel, die das Gehirn nicht aus dem Konzept bringen.
Er weiss aber auch, dass der Trend in die andere Richtung geht. Neue Produkte sollen Hightech Schäden minimieren. Dafür gibt er uns Beispiele von Roche, BASF, deren Produkte gemäss "The Lancet" nicht die angepriesenen Vorteile bringen.
Danach erklärt Grimm, dass der Hirnforscher, Prof. Dr. med. John Ratey vor der Einnahme von zu viel Vitamin A und D warnt, weil diese neurochemische Prozesse im Gehirn stören. Ratey nennt Hinweise des Herstellers Roche, dass z.B. hohe Folsäuregaben die Zinkaufnahme behindern und u.U. einen Vitamin-B12-Mangel überdecken. Das setzt sich fort für einige Vitaminpräparate, Nahrungsmittel etc.
Eine Beschreibung wäre zu umfangreich – und geht bis hin zu langen Garzeiten bei niedrigen Temperaturen, was neu der Gourmet-Papst Wolfram Siebeck aus der alten Küchentradition vorstellt. GRIMM erwähnt auch den durch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" als der bedeutendste und einflussreichste Koch der Welt
titulierte Alain Ducasse für sein ultralanges Garen zu exakt festgelegten Temperaturen
. (S. 221, 222)
Auf den Seiten 229 bis 271 bringt Grimm eine Aufstellung zu Was nützt, was schadet: Das ABC der Hirnernährung
. Da finden sich Hinweise alphabetisch geordnet etwa über Acetyl-L-Carnitin (ALC), ADHD, ADHS, Alpha-Liponsäure, Alpha-Linolensäure, Alkohol ... bis Zink und Zitronensäure, je durchschnittlich auf einer halben Seite erklärt.
Es folgt ein umfangreiches Literaturverzeichnis ab Seite 273 bis 301, wo sich auch der allgemeine Quellenhinweis auf Zeitschriften und Zeitungen findet.
Titel | Die Ernährungslüge |
Untertitel | Wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt |
Autor(en) | Hans-Ulrich Grimm |
Verlag | Droemer, München |
Erscheinung | 2003 |
Seiten | 301 , mittelgross |
ISBN | 3-426-27286-5 |
Bemerkung | Wolfram Siebeck über Hans-Ulrich Grimm: "dieser hartnäckige Verfolger der Aromenfälscher, ... dessen Wichtigkeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann." Es gibt ein günstiges Taschenbuch vom Januar 2011 – mit ganz anderer Frontseite. |
Amazon zum Taschenbuch:
Aus Stern: Nach der Lektüre wird man nur noch frisch kochen wollen. Und wer nicht so reagiert, ist ohnehin schon des Wahnsinns fette Beute.
Aus Farbstoffe, Glutamat & Co.: Nicht immer ist uns bewusst, was alles drin ist in unserer täglichen Nahrung. Und welche Auswirkungen die mangelnde Qualität unseres Essens auf Gesundheit, Wohlbefinden und sogar Intelligenz haben kann.
Es folgt: Ernährungsexperte und Bestsellerautor Hans-Ulrich Grimm klärt über Risiken und versteckte Gefahren der schönen neuen Nahrungswelt auf und zeigt, worauf wir als Verbraucher achten sollten. Ein unverzichtbares Buch für alle, die sich bewusst ernähren wollen.
Die von mir im Text eingestreuten Bilder dienen zur Auflockerung und zur Unterbringung von eigenen Anmerkungen. Das Buch zeigt keine Bilder. Sie stammen hier aus Wikipedia, sind selbst aufgenommen oder sind "Public Domain".
Für besonders interessierte Leser verlinke ich zahlreiche Begriffe mit Wikipedia (kursiv), Stand Oktober 2013. Nicht kursive Verlinkungen führen auf eigene Beiträge oder sind Anker. Je nach Thema orientiert Wikipedia ausgezeichnet. Oft stellt Wikipedia allerdings nur die einseitige Sichtweise der interessierten Kreise vor oder die Modemeinung. Das ist besonders bei anderen Sprachen als Englisch der Fall, also in Deutsch.
Inhaltsverzeichnis und Bemerkungen
Katastrophe im Kopf - Essen wir uns dumm?
Bizarres Verhalten - Die Chemie des Charakters
Götterdröhnung - Glutamat: Der Geschmack, der Hirnzellen töten kann
Süsse Keule - Geld und Macht: Wie die Industrie gegen Kritik vorgeht
Nahe null - Was Kindern auf den Geist geht
Unheimlich gruselig - Kinder unter Drogen: "Das R-Experiment"
Aus der Dose - Z.B. Alzheimer: Die Zerstörung des Gehirns durch Nahrung
Heisse Ohren - Essen und Psyche: Die Macht der Gefühle
Organ des Jahres - Das Darmhirn: Der Bauch denkt mit
Hört die Signale - Die Gourmet-Diät. Was klug und glücklich macht
Lexikon - Was nützt, was schadet: Das ABC der Hirnernährung
Jedes Kapitel beginnt mit einigen Schlagworten und einige enthalten mehrere Titel.
Auf der Titelseite findet der Leser ein Zitat des Zeit-Journalisten Wolfram Siebeck: Hans-Ulrich-Grimm, dieser hartnäckige Verfolger der Aromenfälscher, hat wieder einmal ein Stück Verbraucheraufklärung veröffentlicht, dessen Wichtigkeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Auf der Rückseite des Buches steht die Warnung: Industriell produzierte Lebensmittel können Ihre geistige Leistungsfähigkeit und Ihr seelisches Wohlbefinden beeinträchtigen.
Klappentext: Schon eine einzige Mahlzeit kann die Hirntätigkeit beeinflussen. Kein anderes Organ ist so von der Ernährung abhängig wie das Gehirn. Was wir essen, ist von grösster Bedeutung für die Intelligenz, aber auch für die Psyche und das Verhalten.
Bis vor kurzem galt das Gehirn als weitgehend autonom. Erst in den letzten Jahren erkannten die Hirnforscher, dass die Veränderungen in der modernen Ernährung dramatische Folgen haben für die Funktionsweise des Gehirns.
Die industrielle Nahrungsproduktion hat den Lebensmitteln viele Nährstoffe entzogen, die lebenswichtig sind für die grauen Zellen, und Chemikalien eingebaut, die ihnen schaden. Schon schrumpfen mancherorts die Gehirne, geht die Intelligenz messbar zurück. Auch Hirnerkrankungen wie Parkinson und Alzheimer werden mit der Qualität unserer Ernährung in Verbindung gebracht.
Aber auch Kinder sind betroffen. Viele Schulkinder wollen und können nicht lernen, sind unaufmerksam und hyperaktiv — häufig ausgelöst durch Chemikalien im Essen.
Beispiele:
Glutamat ist Gift für die Nervenzellen und kann bei Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose eine unheilvolle Rolle spielen. Heute wird fast sechsmal so viel Glutamat produziert wie noch vor 25 Jahren.
Farbstoffe werden vor allem von Kindern im Übermass verzehrt, in Bonbons, Limonaden, Eis. Sie können zu Verhaltensstörungen führen, zu Hyperaktivität und Lernproblemen.
Omega-3-Fettsäuren sind lebensnotwendig für das Gehirn, aber in unseren Lebensmitteln kaum noch enthalten. Der Wurst und der Pizza werden sie planmässig ausgetrieben. Denn diese wertvollen Fette sind sehr sensibel, verderben schnell und sind daher bei der Nahrungsindustrie unerwünscht, der es um lange Haltbarkeit im Supermarktregal geht.
Das Fatale: Noch vor wenigen Jahren spielten diese »Hirnkiller« keine grosse Rolle. Bei der Zulassung von Zusatzstoffen wurde die Hirngiftigkeit vernachlässigt. Seriöse Wissenschaftler fordern daher jetzt mit Nachdruck, endlich die Risiken fürs Gehirn zu untersuchen.
Wer seinem Gehirn Gutes tun will, lese Hans-Ulrich Grimms Empfehlungen zur Förderung der "Kulinarischen Intelligenz": Traditionelle Küche und Gourmet Cuisine sind nicht nur leckerer, sondern machen auch klug und glücklich. Denn ihre Zutaten sind nachweislich gut fürs Gehirn.
Der ehemalige Spiegel-Redakteur (von 1989 bis 1996), Dr. Hans-Ulrich Grimm, geb. 1955, in Stuttgart lebend, ist Journalist und Autor. Für
Der Spiegel recherchierte er vor allem über die industriell erzeugten Nahrungsmittel. Zum Thema schrieb er einige Bücher. Sein Studium bestand aus Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften.
Grimm verfasste ein Dutzend weitere Bücher wie "Vitaminschock" oder "Mund auf, Augen auf" etc. Er nennt auch Probleme zu Milch
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