Kirsten M. Mulach hält mit "Das vegane Kochbuch meiner Oma" besonders naturnahe vegane Rezepte für alle Jahrezeiten und Tageszeiten fest.
Kirsten M. Mulach (47) lebt seit Jahren vegan und betreibt ein Catering in Hamburg. In ihrem Kochbuch verzichtet sie auf die Verwendung von Tofu, Soja, Seitan und Fertig- oder Ersatzprodukte. Sie setzt auf eine pflanzlich basierte, vegane Ernährung.
Die Rezepte stammen von Ihrer Oma, die bewusst auf eine gesunde Ernährung achtete. Sie liebte es einfach und bevorzugte den natürlichen Geschmack der Zutaten bei der Verarbeitung zu belassen.
Als sie im Alter von 65 Jahren an Magenkrebs erkrankte, hat sie ihr Essen umgestellt. Sie verwendete wenig Zucker und wenig Pflanzenfett. Ihr Credo lautete, Essen ist Medizin und soll der Gesundheit gut tun. Sie wurde 90 Jahre alt.
Die einfachen Rezepte sind in sieben Kategorien eingeteilt:
Die Autorin beginnt mit einem Vorwort, das sich dem veganen Essen, dem Hof ihrer Grosseltern und der Lebenshaltung ihrer Oma widmet. In Meine Geschichte schildert Kirsten M. Mulach ihren Weg zur veganen Ernährung mit all seinen "Stolpersteinen". Denn auch vegan kann man sich "falsch" ernähren. Besonders dann, so die Autorin, wenn industrielle vegane Produkte zur Anwendung kommen. Deshalb erstaunt wenig, dass man die im Buch verwendeten Zutaten unter praktischer Anleitung gleich selbst herstellen kann. So etwa die Suppenwürze, Gemüsebouillon oder Mandelmilch.
Tipps u.a. für Konfitüren, Tee, Hefeteig oder auch Obstsalat und Bananenbrot. Sie verwendet Pflanzenbutter und wenn Sirupe im Rezept stehen, soll man auf Rohkostqualität achten, betont sie. Interessant: In den kälteren Jahreszeiten startet sie den Tag mit einer warmen Suppe, in den warmen Monaten mit unverarbeitetem Frischobst.
Hier sind die Kapitel Salate und Hauptgerichte vereint. Zu jeder Mahlzeit gehört bei ihr ein saisonaler Salat. Dazu ein Rezept für den Kräuteressig, der sich durch frischen Zitronensaft ersetzen lässt. Bei den Ölen weist sie auf Raps oder Olivenöl hin. Interessant: Aus Löwenzahn kann man nicht nur Salat, sondern auch Sirup herstellen.
Im Vordergrund sind frische Früchte. Diese können als erfrischendes Sommer-Dessert durchaus zuerst im Tiefkühler gelagert gewesen sein.
Maultaschen, Kompott, Weihnachtskuchen oder Linzertorte um nur einige Rezepte zu nennen. Als Belag dient die selber hergestellte Marmelade; die frischen oder gefrorenen Früchte kommen in das Kompott. Den Teig stellt Kirsten M. Mulach frisch meist mit Weissmehl Type 550 her. Es gibt auch Rezepte mit Kartoffeln, Griess und Haferflocken. Leider weist sie nicht darauf hin, dass bei der Erdbeertorte verwendete Zwieback ohne klare Hinweise immer Ei und Milchprodukte enthält.
Hier gilt die Devise Mit vollem Magen geht man nicht ins Bett. . So fallen die Rezepte eher leicht aus. Dies auch deshalb, da zu Omas Zeiten auf vier Mahlzeiten gesetzt wurde. So mussten die einzelnen Gerichte nicht zwingend üppig ausfallen. Rezept für falsche Mayonnaise, die ohne Eier auskommt: ausprobieren lohnt sich! Sie finden auch Aufstriche und ein Rezept für knuspriges Knäckebrot und den Löwenzahnsirup.
Nach den Rezepten und dem Dank folgen ein Rezeptverzeichnis nach Kapiteln und eines in alphabetischer Reihenfolge.
Das Buch hat eine klare Gestaltung mit äusserst attraktiven animierenden Bildern und kommt ohne Schnörkel aus. Die Zutaten sind logisch gelistet, einfach erhältlich, Varianten gut erklärt und die Rezeptführung leicht nachmachbar. Eine einfache und schmackhafte, vegane Küche, die sich ideal für den Alltag eignet. Der Titel hält was er verspricht und hievt natürliche, zum Teil vergessene Zutaten in aromatischer Kombination auf den Speisezettel.
Es ist bei Amazon erhältlich.
Buchbesprechung von Sandra Monika Ziegler, Journalistin, Schweiz
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