Das Buch "Der zweite Ring der Kraft" von Carlos Castaneda ist sehr esoterisch und entspricht dem Zeitgeist der Hippietranceszene - auch damals nicht meinem.
Das Buch gibt es als PDF, das man zumindest teilweise (grossmehrheitlich?) online lesen und evtl. auch hier herunterladen kann. Allerdings kann ich den Download nicht empfehlen, da er den Browser mit Zusatzinformationen zumüllt und sich ask. com einnisten möchte. Den Link selbst kann man verwenden.
Die Bücher von Carlos Castaneda habe ich ab ca. 1979 (damals brandneu) gelesen, doch waren sie mir viel zu esoterisch. Trotzdem beschäftigten mich diese Erzählungen, da immerhin in den letzten einige allgemeingültige Wahrheiten ans Tageslicht kamen. Davor hatte es für mich eine lange Durststrecke gegeben und ich verstand nicht, warum seine frühen und mittleren Werke als Kultbücher galten: Es war der Zeitgeist der Hippies (Hippie-Trance Szene, also Psychedelic Trance, Goa-Trance genannt), den ich nicht teilen konnte. Ich hatte dann ja gerade statistisch gesehen nur noch zwei, drei Jahre zu leben.
Castanedas letzte Bücher hatte ich mit vielen Bemerkungen versehen, doch später verloren. Nur die Zitate weiter unten aus "Der zweite Ring der Kraft" sind mir über die Jahrzehnte als das Wichtigste geblieben, denn es traf genau auf mich zu.
Genau nach diesen beiden Prinzipien hatte ich gehandelt, denn ich wusste aus der Statistik, dass ich sterben müsste, wenn ich einfach eine Behandlung annehmen würde. Deduktion im Gegensatz zu Induktion kann zu ganz anderen Resultaten führen. Ich sage dem: Adlerperspektive statt Froschperspektive - oder Fliegensicht. Der Wille und das konsequente Handeln hat mich wohl gerettet, denn den Glauben daran hatte ich nicht. Ich sah es viel mehr als einzige Alternative, nur noch vegane Rohkost zu essen, um dem Körper "höchste Wirkung zu zeigen". Kürzlich schrieb mir ein Freund diese Definition: Gemessen an der Dauer unseres biologischen Da-Seins ist unsere Koch-Gewohnheit eine Erfindung der jüngsten Vergangenheit, aus evolutionärer Sicht ein Experiment auf dem Prüfstand. Diese Wertung in Kurzform finde ich viel besser als meine Aussagen dazu. Nun aber zum Buch:
Seite 39: Der Nagual sagt, dass wir alle im Lauf unseres Lebens die Gewohnheit annehmen, in eine bestimmte Richtung zu schauen, fuhr sie fort. Dies ist die Richtung unseres geistigen Auges. Aber mit der Zeit nutzt diese Richtung sich ab, sie wird schwach und hässlich, und da wir uns auf diese bestimmte Richtung festgelegt haben, werden wir selbst schwach und hässlich.
Seite 102: ... wo sie auf den Tod lag. Ich hatte sogar Don Juan deshalb befragt. Sicher, du kannst sie gesund machen und sie dazu bringen, sich aus dieser Todesfalle zu befreien, sagte er. Wie? fragte ich ihn. Es ist ganz einfach, sagte er. Du brauchst sie nur daran zu erinnern, dass sie eine unheilbare Krankheit hat. Da sie eine Todeskandidatin ist, hat sie Kraft. Sie hat nichts mehr zu verlieren. Sie hat bereits alles verloren. Wenn man nichts zu verlieren hat, wird man mutig. Schwach sind wir nur, solange wir uns noch an etwas klammern können. Aber genügt es, sie einfach daran zu erinnern? Nein, aber das wird ihr den Schwung geben, den sie braucht.
Der Autor Carlos Castaneda ist gemäss Verlag 1998 verstorben. Laut Wikipedia ist Carlos Aranha Castañeda am 25. Dezember 1925 in Cajamarca (Peru) geboren und am 27. April 1998 in Los Angeles (USA) gestorben. Er erreichte ein Alter von 72. Ab 1951 lebte er in den USA und bekam 1957 auf Antrag auch diese Staatsbürgerschaft. 1973 promovierte er als Dr. phil.
Aus Wikipedia: Eine Aussage, die hinter den „Lehren des Don Juan“ in Castanedas Werken steht, lautet: Der Mensch und die Welt, die ihn umgibt, sind ein unergründliches Geheimnis; nur wer den „Weg des Herzens“ geht und immer seinem Herzen folgt, kann den „Weg des Kriegers“ beschreiten, sein Bewusstsein erweitern und seine Lebensenergie effektiver nutzen.
Die wichtigsten Praktiken in diesem Zusammenhang sind: „Das Bekämpfen des Gefühls der eigenen Wichtigkeit“, „Den Eigendünkel ablegen“, „Den Spiegel der Selbstbetrachtung zerbrechen“ – die Selbstbetrachtung, der Eigendünkel und das Gefühl der eigenen Wichtigkeit sind nach Meinung der Zauberer Eigenheiten, die die Energie des Menschen binden und ihn daher schwächen.
Das Kriegertum (Der Weg der Krieger), eine Leistung und Lebenseinstellung, die „nichts mit kollektiver Gewalt oder individueller Dummheit zu tun hat“ (Anspielung auf die unzähligen Revolutionen und Kriege der Menschheitsgeschichte), gründet in der persönlichen Auseinandersetzung mit der Unendlichkeit. Der Pfad der Krieger wurde laut Castaneda ersonnen, um dem Suchenden körperliche und charakterliche Stärke zu geben, damit er die sich ihm in den Weg stellenden Schwierigkeiten erträgt und sich nicht von aussergewöhnlichen Wahrnehmungen aus der Bahn werfen lässt.
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