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Vegan Detox

Gerda Maria Pum, Neun Zehn Verlag
ISBN 978-3-942491-71-6, Seiten 80, Masse 200mm x 159mm
Rohe Rezepte 8, Gekochte Rezepte 31

Das Buch "Vegan Detox" von Gerda M. Pum will Einsteigern ein veganes Basisprogramm zum Wohlfühlen trotz stressigen Alltags bieten

Buch
Vegan Detox - Entgiften leicht gemacht
Vegan Detox
Neun Zehn Verlag , Gerda Maria Pum
Rohe Rezepte 8, Gekochte Rezepte 31 (3)
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Ausgehend von dem modernen, hektischen Alltag der meisten Berufstätigen, stellt Gerda Maria Pum in ihrem Buch Vegan Detox eine Gegenmassnahme vor, die gestresste Körper durch eine ausgewogene Ernährung wieder ins Gleichgewicht bringen soll. Stress könne bewirken, dass wir uns zum einen weniger belastbar und leistungsfähig fühlten, zum anderen führe er oft dazu, dass wir uns nicht ausgewogen ernährten.

Für das Anliegen, durch Nahrung die Lebenskräfte zu speisen, sei bewusstes Essen besonders wichtig. Während einige Lebensmittel nicht verzehrt werden sollen (z. B. Weizenmehl, Zucker und Kaffee), stellt Gerda Maria Pum einige besonders förderliche Detox-Nahrungsmittel vor. Diese seien zum einen sehr nährstoffreich, zum anderen wirkten ihre Inhaltsstoffe unterstützend zur Entgiftung. Sie zählt hier unter anderem Gojibeeren, Ingwer, Grapefruit, Knoblauch und Artischocken auf. Der Konsum von Salz solle eingeschränkt werden. Doch betont sie, dass eine Entgiftungskur ohne Zwang erfolgen sollte. Wichtiger als das genaue Einhalten von Vorschriften sei der Wohlfühleffekt.

Die in Vegan Detox vorgestellten Rezepte sind Teil eines Kurprogramms, können aber natürlich auch ausserhalb dessen angewandt werden. Sie bieten generell eine gute Orientierung für einfache bekömmliche Gerichte, die viel Gemüse verwenden. Fast alle der Rezepte sind glutenfrei, manche beinhalten jedoch Dinkel oder Hafer.

Wenn man nach einem Programm vorgehen möchte, so empfiehlt Gerda Maria Pum, verschiedene Phasen zu durchlaufen. In der ersten Phase solle man sich für zwei bis drei Tage von Suppen, Säften und Smoothies ernähren. Dies diene dazu, den Körper zu entsäuern. Die zweite und dritte Phase solle sich während fünf bis sechs Tage auf Rezepte stützen, die vor allem Obst und Gemüse beinhalten. Es empfehle sich nun, besonders die im Buch vorgestellten Detox-Lebensmittel zu verwenden. In einer vierten Phase solle der Übergang zum gewöhnlichen Speiseplan hergestellt werden. Hier solle man nun auch Vollkorngerichte integrieren.

Doch legt Gerda Maria Pum, wie eingangs erwähnt, nicht nur Wert auf die jeweiligen Nahrungsmittel, sondern auf ein generelles Wohlfühlen während der Kur. So rät sie, es sich während der 1-2 Wochen auch mit Massagen, Dampfbädern, Saunabesuchen und Yogaübungen gut gehen zu lassen.

Die Gestaltung von Vegan Detox, das als schmales Büchlein beim Neun Zehn Verlag in der VEBU-Reihe erschienen ist, ist sehr schlicht gehalten. Helle, freundliche Farben und die hübschen Aquarell-Abbildungen von Nahrungsmitteln, die auf einigen Seiten zu finden sind, vermitteln Leichtigkeit und Klarheit. Strukturiert sind die Rezepte in Tageszeiten, sowie Goodies und Getränke. Zu Anfang des Buchs geht Gerda Maria Pum auf das Thema Detox generell ein, stellt die besagten Lebensmittel vor und schlägt ein 10-Tages-Kurprogramm vor. Letzteres stützt sich auf die Rezepte des Buchs sowie auf das Durchlaufen der drei Phasen.

Es lassen sich in Vegan Detox nur sehr wenige Rohkost-Rezepte finden – die meisten davon sind Smoothies. Die anderen Gerichte bedürfen des Kochens, Backens oder im Vorfeld erhitzter Lebensmittel. Darunter Kokosmilch, Sojajoghurt, Hafercuisine oder Tofu. Trotz des Hinweises, am besten frische Produkte zu verwenden, lassen sich in den Rezepten also viele Konserven sowie industriell hergestellte Lebensmittel finden. Im Falle von z. B. Kichererbsen wäre es wünschenswert, zumindest auf die Möglichkeit und Vorzüge von getrockneten Hülsenfrüchten hinzuweisen. Die Zubereitung ist generell eher simpel, inklusive leicht erhältlicher und gängiger Lebensmittel, und nicht zeitintensiv. In vielen Rezepten lassen sich informative Hinweise zu einzelnen Lebensmitteln und deren Inhaltsstoffe finden.

Für Detox-Interessierte bietet das Buch eine erste Orientierung und Einführung in das Thema. So kann aufgrund des kleinen Umfangs nicht erwartet werden, dass sich tiefergehend mit dem Thema der Entgiftung auseinandergesetzt wird. Dennoch wäre, gerade für Einsteiger, ein kritischer und umfassender Herangang an das Thema sowie dessen Begrifflichkeiten wünschenswert. Ohne weitere Erklärung verwirrt Gerda Maria Pum mit einem teils schwammigen Vokabular, indem sie Begriffe streut wie gute Säurebildner, Entschlackung oder basische Kost.

So bleibt das Buch, trotz der vielen interessanten und gelungenen Rezepte und nützlichen Hinweise zu einzelnen Lebensmitteln eher an der Oberfläche kleben – doch das kann man wohl Detox-Programmen im Allgemeinen anlasten. Zwar rät Gerda Maria Pum dazu, auch einige der Rezepte ... in ihren täglichen Speiseplan auf[zu]nehmen ... , prinzipiell aber geht es hier nicht um eine dauerhafte Ernährungsumstellung, sondern eben um eine vorübergehende Entlastung des Körpers, um dann wieder wie gewohnt weiter zu machen. Zucker, Kaffee, Alkohol, Nikotin etc. sollen nur während der Detox-Kur vermieden werden. Fraglich ist es, inwieweit ein solches zweiwöchiges Unterfangen überhaupt eine Wirkung zeigen kann.

Wünschenswert wäre hingegen ein Programm, das Menschen dauerhaft aus einer unausgewogenen Fehlernährung abholt und in jene Ernährung führt, die ihrem Körper nachhaltig dienlich ist. Nur auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass das Wohlbefinden auch gut bleibt und dass ausserdem die Gefahr für Zivilisationskrankheiten verringert wird. Auf letzteres Thema geht Gerda Maria Pum leider überhaupt nicht ein. Doch bleibt zu hoffen, dass eine solche Detox-Kur für viele als ein unverbindliches Experiment anfängt und das neue Wohlbefinden dann möglicherweise den Weg ebnet, die Ernährung dauerhaft anzupassen.

Ebenfalls im Neun Zehn Verlag erschienen, bei uns vorgestellt und bei Amazon erhältlich sind u.a. Vegan Oriental von Parvin Razavi, Rohkost von Kristina Unterweger sowie aus der VEBU-Reihe Vegane Tapas von Gonzalo Baró.

Buchbesprechung von Nora Maria Nagel

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