Stiftung Gesundheit & Ernährung
S t i f t u n g
Gesundheit & Ernährung
Schweiz
QR Code
Beste Aussichten für Ihre Gesundheit

Kombu-Algen - Gesundheit

Kombu-Algen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit unterstützen.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Getrocknete Kombu-Algen besitzen in etwa 240 kcal und 1,2 g Fett pro 100 g. Der Gehalt an Ballaststoffen (27 g/100g) und Proteinen (8,2 g/100g) ist durch den Wasserverlust beim Trocknungsprozess ebenfalls erhöht. Der Salzgehalt ist mit rund 7 g pro 100 g sehr hoch (296,3 % des Tagesbedarfs).2

Der Gehalt an Iod ist mit ca. 295 mg pro 100 g (=295'400 µg) ebenfalls äusserst hoch (das entspricht mehr als 196'000 % des Tagesbedarfs) - er kann aber je nach Alge, Anbauregion, Lagerung, Verarbeitung etc. deutlich variieren. Auch andere Algenarten haben einen sehr hohen Jodgehalt, wie z.B. der Blasentang (300 mg/100g) und die Arame-Alge (70 mg/100g).2 Achten Sie daher darauf, nur kleine Mengen Algen zu sich zu nehmen (siehe das Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen").

Getrocknete Kombu-Algen sind ausserdem reich an Folat (260 µg/100g; 130 % des Tagesbedarfs). Blasentang (180 µg/100g), Arame-Algen (180 µg/100g) und Knorpeltang (182 µg/100g) weisen einen ähnlichen Gehalt auf. Die getrocknete Dulse besitzt mit 1'269 µg/100g ca. das Siebenfache an Folat.

90 µg Vitamin K stecken in 100 g getrockneten Kombu-Algen (120 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel ist in der Arame-Alge (66 µg/100g) und im Blasentang (66 µg/100g) enthalten.2 Mit 830 µg/100g beinhaltet Mangold besonders viel Vitamin K.11

Kombu-Algen enthalten zudem viel Glutaminsäure. Diese verleiht der Alge den würzigen Geschmack Umami.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Kombu-Algen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Alginate und Fucoidane sind lineare, nicht verdauliche Polysaccharide, die in den Zellwänden und Zellzwischenräumen von Braunalgen zu finden sind. Die Menge der Polysaccharide in Algen schwankt zwischen 4 % und 76 % der gesamten Trockenmasse von Braunalgen. Moderne pharmakologische Studien zeigen, dass die Polysaccharide des Japanischen Blatttangs vielfältige biologische Aktivitäten aufweisen, darunter Wirkungen gegen Tumore, Thrombose, Atherosklerose, Hypolipidämie und Hypoglykämie. Man beobachtete zusätzlich antioxidative, entzündungshemmende, nierenschützende und immunmodulatorische Eigenschaften. Kombu ist zudem nützlich zur Vorbeugung von lebensstilbedingten Krankheiten wie z.B. Fettleibigkeit und Diabetes.5,6,18

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen des Japanischen Blatttangs kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Japanischer Blatttang enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:18,19

  • Isoprenoide: Triterpene: Phytosterole (Fucosterol, Thunberol); Tetraterpene: Carotinoide (Carotene: Beta-Caroten, Xanthophylle: Fucoxanthin)
  • Polyphenole: Bromophenole; Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Protocatechinsäure, p-Hydroxybenzoesäure), Hydroxyzimtsäuren (p-Cumarsäuren); Flavonoide: Flavonole (Quercetin-Hexosid, Quercitrin, Kaempferol), Flavanone (Liquiritgenin, Isoliquiritgenin), Flavone (Apiin, Baicalin, Chrysoeriol, Amentoflavon), Isoflavonoid (Formononetin, Diosmetin); Phlorotannine (Fuhalol, Phlorethol, Fucol, Fucophlorethol, Eckol, Carmalol)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Japanischen Blatttang abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Aus Braunalgen extrahiertes Fucosterol hemmt die Bildung von Fettzellen und die Einlagerung von Fettzellen im Gewebe. Der Gesamtgehalt an Carotinoiden liegt bei Kombu-Braunalgen mit 2696 mg/100g Trockengewicht deutlich niedriger als bei Arame 3846 mg/100g und bei Wakame 7515 mg/100g. Japanischer Blatttang (Kombu) ist eine gute Quelle für Fucoxanthin, das leberschützende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen zeigt.19

Amentoflavon ist das Hauptflavonoid in Kombu und wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und als Mittel gegen Diabetes. Baicalin hemmt laut Literatur das Wachstum verschiedener Krebsarten. Gallussäure ist ein starkes Antioxidans und besitzt starke zytotoxische Wirkung auf Prostata- und Bindegewebskrebs. Laut einer Studie unterscheidet sich der Gesamtphenolgehalt in Braunalgen deutlich: Arame (31,92 mg/100g), Hijiki (2,35 mg/100g), Kombu (0,28 mg/100g) und Wakame (0,79 mg/100g).19

Bromophenole zeigen therapeutisches Potenzial bei thrombotischen Krankheitsbildern, wie Schlaganfall und Herzinfarkt.18 Braunalgen sind bekannt für ihren hohen Gehalt an Phlorotanninen, der bis zu 25 % des Trockengewichts ausmachen kann. Phlorotannine senken den Blutzuckerspiegel, indem sie die Verdauung und Absorption von Kohlehydraten im Dünndarm verlangsamen.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Der Iodgehalt von Japanischem Blatttang (v.a. getrocknet) kann über 1000 mg/kg liegen und ist damit sehr hoch. Er unterliegt jedoch sehr grossen Schwankungen. Beim Verzehr von Kombu-Algen, wie auch bei vielen anderen Salzwasser-Algen, sollte man auf eine gesundheitsverträgliche Menge achten.1

Wie viel Kombu darf man essen? Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat 2004 und 2007 das gesundheitliche Risiko von getrockneten Meeresalgen bewertet und dabei getrocknete Algenprodukte mit einem Iodgehalt von 20 mg/kg und höher als gesundheitsschädlich und damit nicht verkehrsfähig eingestuft. Eine gestörte Schilddrüsenfunktion in Form einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) mit oder ohne Kropf kann die Folge eines Jodexzesses (einer Jodüberdosierung) sein. Dieses Risiko besteht insbesondere bei älteren Menschen mit einer funktionellen Autonomie der Schilddrüse und bei Patienten mit einer (genetischen) Disposition für eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (M. Basedow oder Autoimmunthyreoiditis). Es kann unter Umständen zu einer lebensbedrohlichen Entgleisung des Stoffwechsels kommen. Auch bei einem langfristigen, chronischen Jodüberschuss von 1000 μg/Tag und mehr bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen können gesundheitliche Schäden auftreten. Das BfR empfiehlt daher einen maximalen Zufuhrwert von 500 μg Iod pro Tag.3 2002 hatte der wissenschaftliche Lebensmittelausschuss Scientific Committee on Food (SCF) eine tolerierbare Höchstmenge von max. 600 μg/Tag festgesetzt.

Die empfohlene Jodzufuhr beträgt laut EFSA (2014) 150 μg/Tag für Erwachsene. Allerdings ist die Menge an Braunalgenbiomasse, die einer bestimmten Menge Jod entspricht, sehr unterschiedlich. Verarbeitungsprozesse (z.B. Trocknung) können den Jodgehalt von Braunalgen zwar erheblich reduzieren, doch ist der Jodgehalt danach immer noch hoch. Die obengenannte tägliche Höchstmenge an Jod für Erwachsene (600 μg) ist durch die Aufnahme von 0,2-11 g an verarbeiteten, trockenen Braunalgen erreichbar.12

In Ländern mit einer ausreichenden Jodversorgung der Bevölkerung über mehrere Generationen, wie z.B. in den USA oder auch in asiatischen Ländern, ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von gesundheitlichen Beeinträchtigungen sehr gering oder tritt erst bei grösseren Jodmengen (1000 μg und mehr) ein.3

Die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer haben 2018 165 Proben getrockneter Meeresalgen auf einige chemische Elemente untersucht. Besonders die Messungen von Cadmium, Blei und Arsen zeigten hohe Konzentrationen. Jede zehnte untersuchte Probe überschritt den gesetzlichen Höchstgehalt von 3 mg Cadmium pro kg getrocknete Algen zur Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln. Man fand auch hohe Konzentrationen von Blei (1 bis 10 mg/kg), doch bislang gibt es keinen gesetzlich definierten Höchstgehalt für Blei in Meeresalgen. Der durchschnittliche Arsengehalt lag mit 25 mg/kg zwar hoch, doch nahezu ausschliesslich in organisch gebundener Form, welche man bisher noch nicht ausreichend auf ihr gesundheitsschädliches Potenzial untersucht hat.4

Volksmedizin - Naturheilkunde

Seit mehr als 2000 Jahren verwendet man Kombu in China und weiteren asiatischen Ländern traditionell als therapeutischen Wirkstoff, der schleimlösend und abschwellend ist. Er dient auch zur Behandlung von Gewichtsverlust.5 Zudem ist Kombu bekannt für seine Wirkung zur Stärkung der Haare und zur Verbesserung des Hautbilds.

Literaturverzeichnis - 10 Quellen

1.

Aquakulturinfo de: Japanischer Blatttang.

2.

ÖNWT Die österreichische Nährwerttabelle. Kombu, getrocknet (Seetang Kelp Braunalge).

3.

Bfr.bund de: Gesundheitliche Risiken durch zu hohen Jodgehalt in getrockneten Algen.

4.

Bvl.bund de: Sushi-Blätter häufig mit Schadstoffen belastet.

5.

Luan F, Zou J, Rao Z, et al. Polysaccharides from Laminaria japonica: an insight into the current research on structural features and biological properties. Food Funct. 2021;12(10):4254-4283.

6.

Shirosaki M, Koyama T. Laminaria japonica as a food for the prevention of obesity and diabetes. Adv Food Nutr Res. 2011;64:199-212.

11.

USDA United States Department of Agriculture.

12.

Blikra MJ, Henjum S, Aakre I. Iodine from brown algae in human nutrition, with an emphasis on bioaccessibility, bioavailability, chemistry, and effects of processing: A systematic review. Comp Rev Food Sci Food Safe. 2022;21(2):1517–1536.

18.

Jang H, Lee J, Park YK, Lee JY. Exploring the health benefits and concerns of brown seaweed consumption: A comprehensive review of bioactive compounds in brown seaweed and its potential therapeutic effects. Journal of Agriculture and Food Research. September 2024;17:101215.

19.

Vlaisavljević S, Rašeta M, Berežni S, Passamonti S, Tramer F. Four selected commercial seaweeds: biologically active compounds, antioxidant and cytotoxic properties. International Journal of Food Sciences and Nutrition. August 2021;72(6):757–66.

AutorInnen:

Kommentare