Verwendung in der Küche
Die aus Südamerika stammende Borlotti-Bohne kennt man auch als Cranberry-Bohne. Es handelt sich dabei um eine Variante der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris).
Wieso muss man Bohnen kochen? Frisch geerntete, ausgereifte Borlotti-Bohnen finden gekocht Verwendung. Getrocknete Bohnen weicht man vor dem Kochen einige Stunden in Wasser ein. In rohem Zustand (frisch oder getrocknet, aber ungekocht) sind Bohnen jedoch giftig.
Borlotti-Bohnen sind in Italien sehr beliebt. Sie sind dort gekocht eine häufige Zutat für Salate, eignen sich aber auch zur Herstellung von Suppen und Eintöpfen - wie der bekannten Minestrone. Aus Borlottibohnen können Sie auch sehr gut eine herzhafte Bohnenpastete (Bohnenpaste) oder eine vegane Pastasauce zubereiten. Auch in der türkischen und griechischen Küche ist die milde Borlotti-Bohne sehr geschätzt. Der hohe Ballaststoffanteil der Bohnen führt zu einem langen Sättigungsgefühl.
Durch den Kochvorgang verlieren die Borlottibohnen ihre rot-braune bis magentaähnliche Marmorierung und bekommen eine hell-rötliche Farbe. Grösse und Textur erinnern an Kidneybohnen; auch geschmacklich, nur ist die Borlotti etwas nussiger. Getrocknete Borlotti-Bohnen und Wachtelbohnen (Pinto-Bohnen) sehen sich sehr ähnlich, weshalb letztere als idealer Borlotti-Bohnen-Ersatz gelten.
Eigene Zubereitung
Die richtige Zubereitung von getrockneten Borlotti-Bohnen: über Nacht mit Wasser (knapp bedeckt) einweichen, am nächsten Morgen das restliche Wasser abgiessen und die Bohnen spülen. Mit frischem Wasser, ohne Salz und bei geringer Hitze garen, bis die Bohnen weich sind. Vor dem Weiterverarbeiten oder Essen das Wasser weggiessen.
Einerseits empfiehlt man, die Bohnen nach dem Kochen nochmals gut durchzuspülen, um die gelösten Blähstoffe loszuwerden,17 andererseits gehen dadurch aber auch wichtige Vitamine (auch Folsäure) verloren. Um die Verträglichkeit zu erhöhen, helfen Gewürze wie Kümmel, Majoran, Kreuzkümmel, Asant (Ferula assa-foetida), Fenchel, Koriander oder Anis.
Rohe Borlotti-Bohnen und Pintobohnen sind keimfähig, wenn man sie in Rohkostqualität kauft. Nach ca. 3-4 Tagen sind die gekeimten Bohnen und ihre Sprossen roh essbar. Nähere Informationen zum Keimen von Hülsenfrüchten, Getreide oder Nüssen finden Sie hier.
Veganes Rezept für Borlotti-Bohnen-Bratlinge
Zutaten (für 8 Bratlinge): 125 g Bio-Borlotti-Bohnen, getrocknet (oder ca. 290 g gekochte Bohnen); 1 EL Öl (Rapsöl); 1 kleine Zwiebel; 1 mittlere Karotte (roh); 1 TL Hefeflocken; Majoran; 35 g Paniermehl (vegan); Salz und Pfeffer.
Zubereitung: Die Bohnen über Nacht in Wasser einweichen, am nächsten Tag das Wasser abgiessen, die Bohnen durchspülen und in frischem Wasser kochen, bis sie gar sind. Die Zwiebel fein hacken und in einer Pfanne mit 1 EL Öl andünsten. Die Karotte schälen und fein raffeln. Nach dem Abkühlen der Bohnen zerkleinert man sie in der Küchenmaschine oder mit einem Kartoffelstampfer und mischt sie mit den Zwiebelwürfeln und der geraffelten Karotte. Für die Würze sorgen Hefeflocken, Majoran, wenig Salz und frisch gemahlener Pfeffer. Dann das Paniermehl daruntermischen, mit benetzten Händen Bratlinge aus der Masse formen und langsam in der Pfanne braten.
Alternative: Man kann für dieses vegane Borlotti-Bohnen-Rezept auch Pinto-Bohnen (Wachtelbohnen) oder andere Bohnen verwenden.
Salate mit Borlotti-Bohnen
Gekochte Borlottibohnen lassen sich gut mit rohen Zutaten wie Zwiebeln, Rucola oder Radicchio, Tomatenwürfeln oder Stangensellerie kombinieren. Dazu passt gepresster Knoblauch, Zitronensaft, frischer Oregano, Chilischoten und Petersilie.
Vegane Rezepte mit Borlotti-Bohnen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
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Einkauf - Lagerung
Borlotti-Bohnen erhalten Sie meist als sogenannte Palbohnen (d.h. als in der Bohnen-Hülse gereifte und anschliessend daraus befreite Bohnensamen). Man kann Palbohnen frisch, getrocknet oder gekocht, in der Dose, im Glas oder im Tetrapak kaufen - auch in Bio-Qualität. Aus der Dose sollte man Borlotti-Bohnen auf jeden Fall vor dem Verzehr gut mit klarem Wasser abspülen und darauf achten, dass keine Konservierungsmittel enthalten sind.
Biologisch angebaute Borlottibohnen kauft man bei Grossverteilern wie Coop oder Rewe, in Drogerien, Bioläden und im Internet. In Läden wie Migros, Spar, Billa, Edeka, Hofer, Denn's Biomarkt oder Alnatura fragen Sie bitte nach dem aktuellen Sortiment. Auch Supermärkte wie Denner, Volg, Aldi und Lidl können Borlotti-Bohnen gelegentlich im Angebot haben.
Frische Borlotti-Bohnen in der Schale finden Sie zur Saison auf lokalen Wochenmärkten. Als sogenannte Buschbohnen oder Stangenbohnen haben sie Mitte Juli Saison. Ausgereifte Borlotti-Bohnen kaufen Sie je nach Lage ab August bis Ende Oktober.
Durch Sterilisation erleiden viele Produkte Vitamin-Verluste, weshalb Sie die eigene, schonende Zubereitung bevorzugen sollten. Achten Sie beim Einkauf auf biologische Produktion und beziehen Sie die Bohnen, wenn möglich, in frischer oder getrockneter Form.
Die Verfügbarkeit von Borlotti-Bohnen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.
Tipps zur Lagerung
Frisch halten die grünen Borlotti-Bohnen nicht sehr lange, max. 2-3 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks. Bei grösseren Mengen kann man die Bohnensamen gegart gut einfrieren. Völlig ausgereift, getrocknet und an einem dunklen, kühlen Ort kann man sie über Jahre hinweg aufbewahren.
Literaturverzeichnis - 1 Quelle
17. | Queiroz KS, De Oliveira AC et al. Soaking the Common Bean in a Domestic Preparation Reduced the Contents of Raffinose-Type Oligosaccharides but Did Not Interfere with Nutritive Value. Journal of Nutritional Science and Vitaminology. 2002;48(4):283–289. |
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