Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Algen haben in der Regel einen hervorragenden CO2-Fussabdruck, denn sie binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre, was dem Klima zugutekommt. Laut Forschenden des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen nehmen Braunalgen (speziell Fucus vesiculosus, Blasentang) grosse Mengen an Kohlendioxid aus der Luft auf und geben einen Teil des darin enthaltenen Kohlenstoffs in Form von Schleim wieder an die Umwelt ab. Da der Algenschleim namens Fucoidan für andere Meeresbewohner schwer abbaubar ist, bleibt der Kohlenstoff darin gebunden und gelangt für lange Zeit nicht zurück in die Atmosphäre. Die Forschenden schätzen, dass Braunalgen damit jährlich bis zu 550 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus der Luft entfernen könnten.8 Allerdings gibt es starke Schwankungen, was Länge und Menge der Kohlenstoffspeicherung von Seetang (allg. Begriff für Algen an der Meeresküste) betrifft.13
Seetang ist theoretisch fähig, den Klimawandel abzuschwächen. Abgesehen von manchen Einschränkungen haben aus Algen hergestellte Produkte das Potenzial, die Kohlenstoff-Sequestrierung (Speicherung) zu erhöhen und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Die Kompensation von Lebensmitteln mit hohem CO2- und Wasserfussabdruck durch Makroalgen könnte ein grosses Potenzial im Bereich Klimaschutz haben. Dieser positive Effekt hängt aber von der tatsächlichen Umsetzung der Algenfarmen ab.10,11
Braunalgen (insbesondere Laminaria-Algen oder Kelp) sind ökologisch wichtig. Man könnte sie sogar als Ökosystem-Ingenieure bezeichnen: sie schaffen Lebensraum für andere Meeresbewohner, sind Nahrungsmittel und wichtig für die Kohlenstoffbindung. Aufgrund von Stressfaktoren wie Klimawandel und Verschmutzung könnten die Bestände abnehmen. Der Brückenschlag zwischen Nutzung und Erhaltung bzw. Wiederherstellung ist damit ein wichtiges Forschungsthema.12
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Weltweites Vorkommen - Anbau
Die Braunalge Arame kommt entlang der mittelpazifischen Küsten Chinas, Koreas und Japans vor.4,7
Arame ähnelt geschmacklich, aber vor allem optisch der Braunalge Hijiki (Sargassum fusiforme). Arame ist jedoch weicher in der Konsistenz und milder im Geschmack.
Anbau - Ernte
Arame sammelt man in erster Linie von natürlichen Beständen. Man erntet sie meist von Hand und trocknet sie an der Sonne, bevor man sie in feine Streifen schneidet.
Die Wildsammlung von Algen kann nach Bio-Standards ablaufen. Dabei gilt es, auf saubere Sammelgewässer zu achten. Gesammelte Bio-Algen stammen daher von Gewässern fern von viel befahrenen Häfen, Abwassereinleitungen, Atomkraftwerken, konventionellen Aquafarmen oder sonstigen Schadstoffquellen. Zudem gilt es nachhaltig zu ernten, also nur so viel zu entnehmen, wie nachwachsen kann. Die Bestände müssen erhalten bleiben, sodass andere Meereslebewesen keinen Schaden von der Ernte nehmen.9
Weiterführende Informationen
Die Alge Arame (Eisenia bicyclis) gehört der Familie der Lessoniaceae innerhalb der Braunalgen-Ordnung Laminariales an.
Lesen Sie auch unsere Artikel zu anderen Braunalgen wie Blasentang, Kombu-Algen (getrocknet), Laminaria-Algen (Laminaria spp.) und Wakame, und über Rotalgen (Seetang) wie Knorpeltang, Dulse (Lappentang, getrocknet) und das Nori-Blatt.
Alternative Namen
Arame, gelegentlich auch Aramé geschrieben, ist auch als Meereiche oder Seeeiche bekannt.5 Jedoch verwendet man diese Bezeichnungen auch für die Braunalge Blasentang. Falsche Schreibeweisen wie z.B. Ara me, Aramr, Aramw schleichen sich ein.
Im Englischen bezeichnet man Arame als arame, arame alga, arame algae oder sea oak.
Ecklonia bicyclis ist ein Synonym für den lateinischen Namen Eisenia bicyclis.
Sonstige Anwendungen
Die Alge dient zur industriellen Gewinnung von Natriumalginat, das als Gelier- und Verdickungsmittel Verwendung findet.1
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