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Granatapfelsirup (bio?)

Der klassische Granatapfelsirup enthält nur den Saft von Granatäpfeln und Zucker, ohne die Beigabe von geschmacksverändernden Zutaten. Bio?
Die Nährstoffe der Zutat entstammen einem unserer Rezepte und können von den handelsüblichen Produkten abweichen.
68%
Wasser
 92
Makronährstoff Kohlenhydrate 92.18%
/05
Makronährstoff Proteine 4.6%
/03
Makronährstoff Fette 3.22%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Klassischer Granatapfelsirup ist ein mit Zucker gesüsster Fruchtsirup aus Granatäpfeln (Punica granatum), den man unter anderem zum Aromatisieren und Färben von Cocktails und Desserts verwendet. Der Sirup ist auch in Bio-Qualität erhältlich.

Verwendung in der Küche

Klassischer Granatapfelsirup ist ein alkoholfreier, intensiv roter Sirup, den man aus dem Saft von Granatäpfeln, Zucker und ohne die Beigabe von geschmacksverändernden Zutaten herstellt. Durch die Herstellung des Sirups und die damit einhergehende Erhitzung gilt Granatapfelsirup nicht als Rohkost (roh). Man sollte ihn nicht mit Grenadinesirup - oftmals auch einfach nur Grenadine genannt - verwechseln. Woraus besteht Grenadine? Denn heutzutage ist Grenadinesirup oft eine Mischung aus verschiedenen Beeren, wobei Granatapfelsaft nur in geringer Menge oder gar nicht vorkommen muss. Der Grenadinesirup enthält zudem oft Fruchtaromen, Vanille, Farbstoffe, Anthozyane und Konservierungsmittel.

Der Geschmack des Granatapfelsirups ist süss, fruchtig und angenehm säuerlich mit einer dezent herben Note. Granatapfelsirup für was? Typischerweise verwendet man ihn als Farb- und Aromastoff in Erfrischungsgetränken und alkoholischen Getränken wie z.B. im Cocktail "Tequila Sunrise". Wunderbar schmeckt er auch in Kombination mit Ingwer und Rosmarin in Sekt, Champagner, Gin oder einfach nur in Tafelwasser. Auch als erfrischende, sommerliche Schorle bietet sich der Sirup an.

Der klassische Granatapfelsirup findet ebenfalls Verwendung in Süsswaren und Desserts. Er ist ein köstliches Topping für Eis und Pfannkuchen und verfeinert vielerlei Schokoladendesserts wie z.B. Kuchen oder Mousse. Den Sirup kann man auch für salzige Speisen einsetzen. Er macht sich hervorragend in fruchtigen Salatdressings, veganen Barbecue-Saucen, in Hummus und in anderen Dips. Vegane Gerichte mit Granatapfelsirup sind besonders in orientalischen Ländern sehr beliebt, wie z.B. Pilaw (Reisgericht), Çiğ Köfte (Bulgurfrikadellen), Kisir (Bulgursalat) und Fesendschān (Eintopf mit Kartoffeln und Walnüssen).

Eigene Zubereitung

Granatapfelsirup können Sie ganz einfach selbst herstellen. Folgender Link bringt Sie zu unserem Rezept: Klassischer Granatapfelsirup mit Kristallzucker.

Veganes Rezept für Tomatensalat mit Granatapfelsirup

Zutaten (für 2 Personen): 4 Tomaten, 1 rote Zwiebel, ½ Bund Petersilie, 50 g Walnüsse, 2 EL Granatapfelsirup, 2 EL Zitronensaft, 1 EL Rapsöl, 1 TL Chiliflocken, etwas Salz und Pfeffer.

Zubereitung von Gavurdagi: Für diesen türkischen Tomatensalat (Gavurdagi) die Tomaten waschen und würfeln. Rote Zwiebel schälen und ebenfalls in mittelgrosse Würfel schneiden. Petersilie abspülen, trocken schütteln und fein hacken. Walnüsse grob hacken. Für das Dressing Granatapfelsirup, Zitronensaft, Rapsöl und Chiliflocken vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Tomaten, Zwiebel, Petersilie und Walnüsse in eine Schüssel geben, das Dressing darüber verteilen und gut durchmischen. Den veganen Gavurdagi-Salat ca. 15 Min. im Kühlschrank stehen lassen und anschliessend servieren. Man kann ihn z.B. als Vorspeise (Mezze) geniessen.

Vegane Rezepte mit Granatapfelsirup finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Fertigen Granatapfelsirup findet man in gut sortierten Filialen von einigen Supermärkten (z.B. Migros, Spar, Rewe) oder Getränkemärkten. Andere Supermärkte (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Billa, Hofer) und Bio-Supermärkte (Alnatura, Denn's Biomarkt) bieten zum Teil lediglich Granatapfelsaft an. Der Granatapfelsirup ist vielfach auch in türkischen Lebensmittelläden oder in Online-Shops zu kaufen. Beim Kauf von Grenadinesirup sollte man die Inhaltsstoffe, insbesondere den eigentlichen Anteil an Granatäpfeln, im Auge behalten.

Wo Sie ganze Granatapfelfrüchte finden, können Sie in der dazugehörigen Zutat "Granatapfel (Grenadine, roh, bio?)" nachlesen.

Die Verfügbarkeit von Granatapfelsirup ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.

Tipps zur Lagerung

Sirup sollte man bei Raumtemperatur lagern und er ist aufgrund des Zuckergehalts grundsätzlich sehr lange haltbar. Je höher der Zuckergehalt im Sirup, desto länger seine Haltbarkeit. Es kann bei längerer Lagerung zu Farb- und Aromaverlust kommen, doch man kann den Sirup auch dann noch problemlos weiterverwenden. Man sollte bei der Lagerung darauf achten, dass der Sirup luftdicht verschlossen ist und nicht mit Essensresten in Kontakt kommt. Schlecht gewordenen Sirup erkennt man an Schimmel oder einem gärigen Geruch.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Der Energiegehalt von Granatapfelsirup beträgt 122 kcal pro 100 g. An Kohlenhydraten sind 29 g pro 100 g enthalten, wovon 25 g Zucker sind - etwas mehr als bei Dattelsirup (22 g/100g), aber weniger als bei Ahornsirup (60 g/100g), Agavensirup (68 g/100g) und Apfeldicksaft (77 g/100g). Der Fettgehalt liegt bei 1 g und der Eiweissgehalt bei 3,5 g pro 100 g.1

In 100 g Granatapfelsirup sind 14 µg Vitamin K enthalten (19 % des Tagesbedarfs). Süsse Sojasauce (14 µg/100g) und Karottensaft (16 µg/100g) beinhalten ähnlich viel. Eine Frucht, die bedeutend mehr des Vitamins aufweist, ist Kiwi (40 µg/100g).1

Klassischer Granatapfelsirup weist zudem 33 µg Folat (Folsäure) pro 100 g auf (17 % des Tagesbedarfs). Einen vergleichbaren Gehalt hat Agavensirup (30 µg/100g). Extrem viel Folat ist mit 3'786 µg/100g in Hefeextrakt (Gewürzpaste) vorhanden.1

Der Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure) beträgt 8,9 mg pro 100 g (11 % des Tagesbedarfs). Dieser ist vergleichbar mit demjenigen von Sauerkrautsaft (8,2 mg/100g) und Dattelsirup (6,7 mg/100g). Sanddornbeeren enthalten mit 450 mg/100g etwas mehr als das 50-fache an Vitamin C.1

Bemerkung: Es ist anzumerken, dass die Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen im Gegensatz zum ganzen, rohen Granatapfel aufgrund der Erhitzung bei der Herstellung des Sirups leicht reduziert sind.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Granatapfelsirup, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Ist Granatapfelsirup gesund? Über die positiven Wirkungen von Granatäpfeln auf die Gesundheit gibt es unzählige Studien. Es ist vorstellbar, dass klassischer Granatapfelsirup, der aus dem Saft des Granatapfels besteht, ähnliche Wirkungen aufweist, aber aufgrund der Verarbeitungsprozesse in reduziertem Umfang. Lesen Sie über die gesundheitsfördernden Eigenschaften bei der Zutat "Granatapfel".

Einige wenige Studien über Granatapfelsirup finden sich jedoch. So konnte man beispielsweise aufzeigen, dass Granatapfelsirup neben Pfefferminzsirup, Zitrone und Ingwer sicher und wirksam zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft beitragen kann.2

In den Mittelmeerländern, darunter auch in Tunesien, setzt man Grüntee-Zubereitungen häufig Minzesirup oder Granatapfelsirup zu. Eine tunesische Studie hat den Nutzen der Sirupe als Zusatz in Grüntee untersucht und stellte fest, dass diese den Polyphenolgehalt und die biofunktionellen Eigenschaften des Getränks während der Kühllagerung stabilisierten.3

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Granatapfelsirup enthält wie auch andere Fruchtsirupe eine nennenswerte Menge an Zucker. Daher sollte man ihn nur massvoll konsumieren.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische CO2-Fussabdruck von Granatapfelsirup setzt sich aus dem der verwendeten Zutaten, also in der Regel Granatäpfeln und Zucker, sowie der einzelnen Produktionsschritte zusammen. Für die Herstellung von Granatapfelsirup kommen auch Früchte zum Einsatz, die optisch nicht den Marktstandards entsprechen. Dies vermindert die unnötige Verschwendung von Lebensmitteln (mehr Informationen bei Granatapfel).

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Granatapfel (Punica granatum) stammt ursprünglich aus dem Iran und den angrenzenden Regionen. Man baut die Pflanzen vom Nahen Osten bis nach Nordindien an, aber auch in Südeuropa, den USA und in Teilen Afrikas. Die grössten Anbaunationen sind Iran und Indien.4,5

Verwechslungsmöglichkeiten

Sind Granatapfelsirup und Grenadine dasselbe? Wie im ersten Kapitel (Granatapfelsirup-Verwendung in der Küche) erklärt, sind Granatapfelsirup und Grenadinesirup (Grenadine) nicht unbedingt dasselbe, da Grenadinesirup nicht zwangsweise aus Granatapfelsaft bestehen muss, sondern oft aus einer Mischung verschiedener Beeren.

Laut einiger Quellen besteht auch ein Unterschied zwischen Granatapfel-Melasse und -Sirup. Granatapfelmelasse ist lediglich eingekochter Granatapfelsaft, der seine Süsse vom Fruchtzucker erhält und daher ohne Zuckerzusatz ist. Dem Granatapfelsirup fügt man hingegen zusätzlich Zucker zu.6 Andere Quellen benennen keinen Unterschied zwischen Granatapfel-Sirup und -Melasse, wobei die Melasse aus Granatapfel Zucker beinhalten kann und der Sirup aus Granatapfel ohne Zucker hergestellt sein kann.

Weiterführende Informationen

Der Granatapfel (Punica granatum) gehört zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Die Frucht war und ist ein Symbol für Gesundheit, Fruchtbarkeit und Wiedergeburt und ist in der Bibel, im Koran und in den buddhistischen und chinesischen Lehren erwähnt.7

Alternative Namen

Andere gängige Namen für Granatapfelsirup (Granatapfel-Sirup) sind Grenadinesirup und Granatapfelmelasse. Türkischer Granatapfelsirup heisst Nar Eksisi.

Im Englischen bezeichnet man ihn als pomegranate syrup oder pomegranate molasses.

Literaturverzeichnis - 7 Quellen

1.USDA United States Department of Agriculture.
2.Khorasani F, Aryan H, Sobhi A, Aryan R, Abavi-Sani A, Ghazanfarpour M, u. a. A systematic review of the efficacy of alternative medicine in the treatment of nausea and vomiting of pregnancy. J Obstet Gynaecol. 2020;40(1):10-9.
3.Dhaouadi K, Belkhir M, Raboudi F, Mecha E, Ghommeme I, Bronze MDR, u. a. Pomegranate and mint syrup addition to green tea beverage stabilized its polyphenolic content and biofunctional potentials during refrigerated storage. J Food Sci Technol. 2016;53(2):1164-77.
4.Medjakovic S, Jungbauer A. Pomegranate: a fruit that ameliorates metabolic syndrome. Food & Function. 2013;4(1):19-39.
5.Shaygannia E, Bahmani M, Zamanzad B, Rafieian-Kopaei M. A review study on punica granatum l. J Evid Based Complementary Altern Med. 2016;21(3):221-7.
6.Dhumal SS, Karale A, Jadhav S, Kad V. Recent advances and the developments in the pomegranate processing and utilization: A review. Journal of Agriculture and Crop Science. 2014;1(1):1-17.
7.Chandra R. Babu DK. Jadhav VT. Teixeira da Silva JA. Origin, History and Domestication of Pomegranate. Fruit, Vegetable and Cereal Science and Biotechnology. 2010;4(2):1-6.
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