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Dunkle Schokolade - Gesundheit

Dunkle Schokolade weist sekundäre Pflanzenstoffe auf, die zur Gesundheit beitragen können.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

100 g dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 70-85 % besitzen 589 kcal, die vorrangig von Kohlenhydraten (46 g) und Fetten (43 g) stammen. Mit 11 g enthält dunkle Schokolade deutlich weniger Ballaststoffe als Kakaopulver (37 g) oder Zimt (53 g). Der Eiweissgehalt beträgt 7,8 g/100g.5

Mangan ist in Schokolade (dunkel) zu 1,9 mg/100g enthalten und macht damit 97 % des Tagesbedarfs aus. Dieser Wert ist vergleichbar mit dem von Erdnüssen (roh) und Hanfsamen, geschält (Rohkost). Gewürze enthalten sehr viel Mangan, allerdings nimmt man nur wenig davon zu sich: z.B. Kardamom (28 mg/100g).5 Mangan benötigt der Körper u.a. für den Kohlenhydratstoffwechsel, den Harnzyklus und für den Aufbau von Knorpelgewebe.6

Enthält dunkle Schokolade Eisen? Der Eisengehalt in Schokolade beträgt 12 mg/100g. Dies deckt den Tagesbedarf an Eisen zu 85 % ab. Vergleichbare Werte erzielen grüne Minze (Rohkost) und Gewürznelken. Deutlich mehr Eisen ist in Bourbon-Vanille (38 mg/100g) zu finden.5 Eisen benötigt der Körper für die Sauerstoffspeicherung in den Zellen, den Energiestoffwechsel und für den Sauerstofftransport im Blut.7

Auch Magnesium ist in Bitterschokolade zu 228 mg/100g enthalten und macht damit 61 % des Tagesbedarfs aus. Ähnlich viel Magnesium enthalten Buchweizen (roh) und Tofu. Sehr viel Magnesium haben ungeschälte Hanfsamen (700 mg/100g).5 Magnesium ist an über 300 enzymatischen Stoffwechselreaktionen im menschlichen Körper beteiligt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Mineralisation und beim Wachstum der Knochen.8

Die gesamten Inhaltsstoffe von dunkler Schokolade (bio), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Ist Schokolade mit 85 % Kakao gesund? Ob Schokolade mit hohem Kakaoanteil gesund ist, ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Der Glykämische Index (GI) von dunkler Schokolade (mind. 70 % Kakaoanteil) ist mit 22 niedrig.13 Vegane dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil kommt zudem ohne Milchanteil aus, weshalb sie für Menschen mit Laktoseintoleranz (Laktoseunverträglichkeit) geeignet ist. Die gesundheitlichen Effekte von Kakaobohnen sind jedoch hautptsächlich auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in dunkler Schokolade variiert je nach enthaltenem Kakaoanteil und der Verarbeitungsweise des Kakaos. Die Konzentration dieser Stoffe kann daher unterschiedlich ausfallen.

Je nach Zusammensetzung können folgende sekundäre Pflanzenstoffe in dunkler Schokolade enthalten sein:

  • Isoprenoide: Terpene: Triterpenoide: Steroide (Phytosterole: Beta-Sitosterol, Campesterol, Campestanol, Stigmasterol, Avenasterol); Saponine und Terpenoide32,33
  • Alkaloide: Protoalkaloide (Tyramin), Echte Alkaloide (Koffein, Theobromin, Theophyllin, Theacrin)30,31,34
  • Polyphenole: Flavonoide: Flavanole (Epicatechin, Catechin), Flavone (Luteolin, Apigenin), Flavonole (Quercetin) und Flavanone (Naringenin), Anthocyane; Gerbstoffe (Proanthocyanidin); Phenolsäuren: Hydroxyzimtsäuren (Kaffeesäure (Ester der Kaffeesäure: Chlorogensäure), Ferulasäure, p-Cumarsäure), Hydroxybenzoesäuren (4-Hydroxybenzoesäure, Syringasäure, Vanillinsäure, Gallussäure, Protocatechussäure)9,30,32,34

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in dunkler Schokolade abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen der verarbeiteten Kakaobohnen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

In Kakaobohnen ist neben dem geringen Koffeingehalt (0,2 %) auch der Stoff Theobromin (1,8-2,7 %) enthalten.1 Theobromine sind Alkaloide und mit Koffein verwandt. Je mehr Kakaoanteil eine Schokolade hat, desto mehr Theobromin enthält sie. Theobromin und Koffein wirken sich positiv auf das Gehirn aus, indem sie die Neuroplastizität verbessern und Neuronen vor Funktionsstörungen und Degeneration schützen.19

Die in Kakao enthaltenen Antioxidantien, wie etwa die zahlreichen Flavonoide, senken das Risiko, an Krankheiten wie Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Problemen, Arthritis und Krebs zu erkranken. Sie können die Gesundheit des Gehirns und des Herz-Kreislauf-Systems unterstützen, Blutgefässe weiten und den Blutdruck reduzieren. Zudem wirken sie entzündungshemmend sowie gegen oxidativen Stress und senken Cholesterin (LDL-Cholesterin), Blutzucker und HbA1c (glykierter roter Blutfarbstoff). Die bioaktiven Inhaltsstoffe von Kakao sollen so auch die Insulinresistenz positiv beeinflussen und daher das Diabetesrisiko verringern. Zudem können sie dazu beitragen, Diabeteskomplikationen wie diabetische Neuropathie zu verlangsamen oder zu verhindern.9,31

Die antioxidative Wirkung der Polyphenole in Kakao kann die Zellen vor freien Radikalen schützen und so einen Beitrag zur Prävention von Krebserkrankungen leisten. Bisher wies man allerdings nur in Versuchen mit pflanzlichen Zellen nach, dass Kakao-Polyphenole krebsvorbeugende Effekte besitzen. Um festzustellen, ob sie auch Menschen vor Krebserkrankungen schützen können, sind daher weitere eingehende Studien an menschlichen Zellen sowohl im Labor als auch im lebenden Organismus erforderlich.33

Dunkle Schokolade verbessert im Vergleich zu weisser Schokolade, die weniger Flavonoide (und andere gesunde Nährstoffe) enthält, die verbale Gedächtnisleistung.10 Schokolade mit einem hohen Flavanolgehalt soll zudem vor von UV-Strahlen verursachten Schäden schützen.11

Darf man Zartbitterschokolade in der Schwangerschaft essen? Die in dunkler Schokolade enthaltenen Flavonoide verbessern die Funktion der Plazenta, indem sie die Versorgung mit Nährstoffen sichern. Zudem sollen diese sekundären Inhaltsstoffe das Risiko für Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) senken. So ist dunkle Schokolade in der Schwangerschaft in geringen Dosen sogar vorteilhaft.12

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Trotz der positiven gesundheitlichen Wirkung von dunkler Schokolade handelt es sich um ein Genussmittel, das sehr viel Fett und häufig auch viel Zucker enthält. Aufgrund des hohen Kaloriengehalts kann ein täglicher Verzehr von zu viel Schokolade Übergewicht und Diabetes fördern. Dann erhöhen sich auch die Risiken für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen.

In Schokolade, dunkel, kann Cadmium enthalten sein. Cadmium ist in allen auftretenden Formen toxisch.14 Es lagert sich vorrangig in den Nieren und der Leber ab und soll die Zellalterung beschleunigen sowie krebserregend sein. Je höher der Kakaoanteil in Schokolade, desto höher der Anteil an Cadmium.20 Über dunkle Schokolade ohne Cadmium können Sie sich z.B. bei durchgeführten Tests (online) erkundigen.

Menschen mit Histaminintoleranz sollten bei Schokolade vorsichtig sein. In Kakao sind zwar keine Histamine, aber biogene Amine wie Tyramin, Phenylethylamin und Serotonin enthalten. Biogenen Amine können ähnliche Beschwerden wie histaminhaltige Lebensmittel hervorrufen, wie z.B. Kopfschmerzen, Atemnot, Diarrhö und kardiovaskuläre Symptome.21 Die Verträglichkeit von dunkler Schokolade ist durch den höheren Kakaogehalt häufig geringer als bei Vollmilchschokolade.

Literaturverzeichnis - 19 Quellen

1.Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann: Hamburg, Potsdam. 2014.
5.USDA United States Department of Agriculture.
6.

Brodziak-Dopierała B, Kwapuliński J, Sobczyk K et al. The content of manganese and iron in hip joint tissue. J Trace Elem Med Biol. Juli 2013;27(3):208–212.

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8.

Castiglioni S, Cazzaniga A, Albisetti W et al. Magnesium and osteoporosis: current state of knowledge and future research directions. Nutrients. 31. Juli 2013;5(8):3022–3033.

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10.

Lamport DJ, Christodoulou E, Achilleos C. Beneficial effects of dark chocolate for episodic memory in healthy young adults: a parallel-groups acute intervention with a white chocolate control. Nutrients. 14. Februar 2020;12(2).

11.

Williams S, Tamburic S, Lally C. Eating chocolate can significantly protect the skin from UV light. J Cosmet Dermatol. September 2009;8(3): 169–173.

12.

Triche EW, Grosso LM, Belanger K, Darefsky AS, Benowitz NL, Bracken MB. Chocolate consumption in pregnancy and reduced likelihood of preeclampsia. Epidemiology. Mai 2008;19(3): 459–464.

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Maddela NR, Kakarla D, García LC, Chakraborty S, Venkateswarlu K, Megharaj M. Cocoa-laden cadmium threatens human health and cacao economy: A critical view. Sci Total Environ. 10. Juni 2020;720: 137645.

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21.

Seteram LS. Nachweis biogener Amine in Schokolade und Essig und ihre Bedeutung für die Histaminintoleranz. Diplomarbeit, Universität Wien. Fakultät für Lebenswissenschaften. 2009.

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Febrianto NA, Wang S, Zhu F. Chemical and biological properties of cocoa beans affected by processing: a review. Critical Reviews in Food Science and Nutrition. Oct 2022;62(30):8403–8434.

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Kababie-Ameo R, Rabadán-Chávez GM, Vázquez-Manjarrez N, Gutiérrez-Salmeán G. Potential applications of cocoa (Theobroma cacao) on diabetic neuropathy: mini-review. FBL. Feb 2022;27(2):57.

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Cerri M, Reale L, Zadra C. Metabolite storage in Theobroma cacao L. Seed: cyto-histological and phytochemical analyses. Front Plant Sci. 2019;10:1599.

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Ebuehi OAT, Anams C, Gbenle OD, Ajagun‐Ogunleye MO. Hydro‐ethanol seed extract of Theobroma cacao exhibits antioxidant activities and potential anticancer property. J Food Biochem. 2019;43(4):e12767.

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Bäumler S. Heilpflanzenpraxis Heute. Arzneipflanzenporträts. 3. Auflage. München: Elsevier. 2021.

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