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Kürbis - Gesundheit

Kürbis enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit unterstützen.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Kürbisse sind mit 26 kcal/100g kalorienarm. Der Wassergehalt beträgt 92 %. Sie sind fett- und eiweissarm. Durchschnittlich sind 6,5 g Kohlenhydrate enthalten, wovon 2,8 g Zucker sind. Der Anteil an Ballaststoffen beträgt 0,50 g.

Kürbisse haben durchschnittlich rund 426 µg/100g Vitamin A, als RAE. Dies entspricht 53 % des täglichen Bedarfs. Der Vitamin-A-Gehalt schwankt je nach Sorte: Butternuss weist 532 µg und Hokkaido 68 µg auf. Vergleichbare Werte haben Römersalat (436 µg) und Babyspinat (469 µg). Besonders reich an Vitamin A sind Gewürze wie Paprikapulver, edelsüss (6042 µg) und Cayennepfeffer (2081 µg). Auch Sauerampfer (1250 µg), Weinblätter (1376 µg) und Bockshornkleeblätter (2104 µg) weisen hohe Gehalte auf. Die als Vitamin-A-Quelle bekannte Karotte hat mit 835 µg/100g doppelt so viel Vitamin A wie der durchschnittliche Kürbis.4

Ebenfalls enthalten Kürbisse 340 mg Kalium pro 100 g. Dies entspricht 17 % des Tagesbedarfs. Dieser Wert ist vergleichbar mit Süsskartoffeln (337 mg), Broccoli (325 mg) und Rote Bete (325 mg). Bananen, welche als Kaliumquellen bekannt sind, weisen 358 mg/100g auf. Besonders reich an Kalium sind Gewürze und Algen, welche man jedoch nur in geringen Mengen verzehrt. Getrocknete Tomaten enthalten mit 3427 mg die Zehnfache Menge Kalium von Kürbis.4

100 g Kürbis enthält 9 mg Vitamin C, was 11 % des Tagesbedarfs entspricht. Dies ist vergleichbar mit dem Gehalt von Bananen (8,7 mg) und Wassermelonen (8,1 mg). Besonders reich an Vitamin C sind Sanddornbeeren (450 mg), Echte Guave (228 mg) und Gemüsepaprika (184 mg).4

Die gesamten Inhaltsstoffe von Kürbis, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Das enthaltene Vitamin A unterstützt das Wachstum, die zelluläre Differenzierung, Funktion und Aufbau von Atemwege, Haut und Schleimhäuten, den Stoffwechsel und ist für den Sehvorgang wichtig.14

In den letzten Jahren fanden Forschungen statt, welche die antidiabetische Wirkungen von Kürbis bzw. Kürbisfleisch untersuchten. Jedoch handelt es sich dabei um speziell angefertigte Pulver und Extrakte, weshalb sich deren Ergebnisse nicht auf den Verzehr des Fruchtfleischs übertragen lassen.6,28

Die als Arznei verwendeten Pflanzenteile von Kürbis beschränken sich auf die Samen. Kürbiskernöl und Kürbiskerne sowie daraus hergestellte Arzneimittel setzt man traditionell zur Stärkung der Blasenfunktion bei Blasenschwäche ein. Bei einer Reizblase und bei Beschwerden beim Wasserlassen - bedingt durch eine gutartige Prostatavergrösserung - wirken diese Stoffe des Kürbisses ebenfalls lindernd (doch nicht heilend).8

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Kürbis kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Kürbis (Fruchtfleisch) enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:7,22,29

  • Isoprenoide: Triterpene: Steroide (Beta-Sitosterol), Tetraterpene: Carotinoide: Carotene (Alpha-Carotin, Beta-Carotin), Xanthophylle (Lutein, Zeaxanthin)
  • Polyphenole: Phenolsäure: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Protocatechinsäure, 4-Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure, p-Cumarsäure, Ferulasäure, Sinapinsäure); Flavonoide: Flavonole (Kaempferol, Rutin, Isoquercetin, Astragalin, Myricetin, Quercetin)
  • Weitere organische Verbindungen: Carbonsäuren (4-Aminobenzoesäure); Alkohole (D-chiro-Inositol)

Es ist jedoch zu beachten, dass der Gehalt an Carotinoiden, Phenolsäuren und Flavonoiden je nach Kürbisart, Erntezeitpunkt und Lagerung variiert. Studien zeigen, dass die optimale Lagerungszeit für Kürbisse zwei bis drei Monate beträgt.22 Mengenangaben sind nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Insbesondere gelbe, orange und rötliche Kürbisse verdanken ihre charakteristische Farbe dem Beta-Carotin aus der Gruppe der Carotinoide. Etwa 10 % der Carotinoide besitzen Provitamin-A-Aktivität, darunter Beta-Carotin, welches sich bei Bedarf in Vitamin A wandelt und die Sehkraft stärkt. Die Xanthophylle Zeaxanthin (nicht Zeaxanthan) und Lutein sind wichtige Pigmente in der Retina, besonders im Gelben Fleck (Macula lutea). Sie schützen die Netzhaut als Filter vor schädlicher Lichteinstrahlung und bewahren möglicherweise vor altersabhängiger Makuladegeneration (AMD). Bei zu hoher Lichtintensität wandelt Zeaxanthin in der Pflanze Licht in Wärme um und verhindert so Strahlungsschäden.3

Cartoinoide gelten gemeinsam mit weiteren bioaktiven Verbindungen wie Beta-Sitosterol, Phenolsäuren, Flavonoiden und Carbonsäuren als starke Antioxidantien im menschlichen Körper. Sie entfalten antimikrobielle, entzündungshemmende, antidiabetische, krebsschützende Effekte, senken das Risiko von Herzkrankheiten und mindern oxidativen Stress.22 Dies macht sie zu wichtigen Stoffen bei der Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten.22 Bei den Flavonoiden wirken vor allem die Flavonole Rutin, Kaempferol und Quercetin gefässschützend.22,29

Die Aufnahmerate der Carotinoide im menschlichen Körper liegt zwischen 2 und 50 %.3 Ihre Bioverfügbarkeit erhöht sich durch Zerkleinern, Kochen und eine natürliche Fettzugabe (z.B. Walnuss oder Macadamia).5

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Selten kommt es vor, dass Kürbisgewächse bitter schmecken. Diese sollte man entsorgen und nicht verzehren, um nicht einer Lebensmittelvergiftung zum Opfer zu fallen. Für den bitteren Geschmack sind die giftigen Bitterstoffe Cucurbitacine verantwortlich.20 Da Cucurbitacine hitzebeständig und kaum wasserlöslich sind, bleiben sie beim Kochen erhalten. Würzen kann den bitteren Geschmack kaschieren. Deshalb ist es wichtig, Kürbis und Zucchetti am besten roh zu kosten, bevor Sie sie zubereiten.21

Symptome bei Verzehr von Cucurbitacinen sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Aufstossen, Durchfall, Magenkrämpfe; sehr selten ist wässriger, teils auch blutiger Durchfall.20

Zuchtformen enthalten in der Regel keine Cucurbitacine, es kann jedoch zu einer Anreicherung der Bitterstoffe kommen, wenn die Pflanzen extremer Hitze und Trockenheit ausgesetzt sind (Pflanzenstress). Auch kann es zu Rückkreuzungen mit anderen Kürbisgewächsen sowie zu Spontanmutationen kommen, welche die Produktion von Cucurbitacine auslösen.12,20 Auch Überreife und falsche Lagerung können zu einem erhöhten Cucurbitacin-Gehalt führen.21

Literaturverzeichnis - 13 Quellen

3.Kasper H, Burghardt W. Ernährungsmedizin und Diätetik. 12. Auflage. München: Urban & Fischer Verlag. 2014.
4.USDA United States Department of Agriculture.
5.

Hedrén E, Diaz V, Svanberg U. Estimation of carotenoid accessibility from carrots determined by an in vitro digestion method. Eur J Clin Nutr. 2002;56(5):425-430.

6.

Hussain A, Kausar T et al. In Vitro Role of Pumpkin Parts as Pharma-Foods: Antihyperglycemic and Antihyperlipidemic Activities of Pumpkin Peel, Flesh, and Seed Powders, in Alloxan-Induced Diabetic Rats. Int J Food Sci. 2022;2022:4804408.

7.

Yadav M, Jain S et al. Medicinal and biological potential of pumpkin: an updated review. Nutritional Research Reviews. 2010;23(2):184-190.

8.

Nishimura M, Ohkawara T et al. Pumpkin Seed Oil extracted from Cucurbita maxima improves urinary disorder in human overactive bladder. J Tradit Complement Med. 2014;4(1):72-74.

12.

Plantura.Garden. Kürbis pflanzen: Aussaat, Zeitpunkt & Standort. 

14.

Biesalski HK, Grimm P. Taschenatlas Ernährung, Thieme. 2017.

20.

Universitätsklinik Bonn. Zentrum für Kinderheilkunde - Informationszentrale gegen Vergiftungen. Bittere Zucchini. 2020.

21.

ToxInfoSuisse: Der bittere Nachgeschmack von "Giftkürbis" und "Killerzucchetti".

22.

Kulczyński B, Gramza-Michałowska A. The Profile of Secondary Metabolites and Other Bioactive Compounds in Cucurbita pepo L. and Cucurbita moschata Pumpkin Cultivars. Molecules. 2019;24(16):2945.

28.

Jin H, Zhang YJ et al. Studies on the extraction of pumpkin components and their biological effects on blood glucose of diabetic mice. Journal of Food and Drug Analysis. 2013;21(2):184-189.

29.

Batool M, Ranjha MMAN et al. Nutritional value, phytochemical potential, and therapeutic benefits of pumpkin (Cucurbita sp.). Plants. 2022;11(11):1394.

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