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Chili-Paprika, rot, roh (bio?)

Der Chili-Paprika (rot) verleiht roh oder mitgegart Gerichten eine besondere pikante Schärfe. Achten Sie auf Bio-Qualität.
88%
Wasser
 79
Makronährstoff Kohlenhydrate 79.23%
/17
Makronährstoff Proteine 16.82%
/04
Makronährstoff Fette 3.96%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.2g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Der rote Chili-Paprika (Chili Paprika) ist bekannt für seinen scharfen Geschmack; er findet roh und getrocknet als Gewürz (bio) Verwendung. Die Gattung Paprika umfasst viele Arten, die Klassifizierung ist nicht immer eindeutig, daher findet man für den Chilipaprika, sowohl die Zuordnung zu Capsicum annuum als auch zu Capsicum frutescens (schärfere Art).

Verwendung in der Küche

Frische Chili-Paprikas (oder Chili-Paprika) sind in den Farben rot und grün besonders im südamerikanischen und asiatischen Raum beliebt. Man kann sie vielfältig zum Schärfen von Gerichten einsetzen: roh, eingelegt (in Öl oder Essig), im Ganzen getrocknet (Chili-Paprika, sonnengetrocknet) oder getrocknet und zerkleinert (in Form von Chiliflocken, Chilipulver oder Cayennepfeffer). Chilipulver ist häufig eine Gewürzmischung aus Chili, Kümmel, Pfeffer, Knoblauch und Oregano. Cayennepfeffer hingegen ist ein pures, aus Cayenne-Chilis hergestelltes Pulver.

Chili-Paprika (rot), in hauchdünne Ringe geschnitten, verfeinert rohe Salate oder gibt anderen Rohkost-Gerichten (z.B. rohes Chili mit Champignons) eine hervorragende scharfe Note. Mitgegart in Eintöpfen (Chili sin Carne), Gemüsepfannen, Suppen, als Dip, in Würzsossen oder Gewürzpasten etc. verleiht er Speisen einen pikanten bis scharfen Geschmack. Sogar Brot, Desserts, dunkle Schokolade oder Tee schenkt man mit Chili-Paprika etwas Raffinesse.

Von der Art Capsicum annuum gibt es sehr milde Sorten (z.B. Gemüsepaprika: rot, gelb oder grün), aber auch sehr scharfe (z.B. Jalapeño). Die Schärfe einer Chilischote unterliegt grossen Schwankungen, denn sie ist von zahlreichen Faktoren abhängig, wie u.a. Sorte, Boden, Klima und Bewässerung sowie Erntezeitpunkt.22,23 Weder das Fruchtfleisch noch die Kerne, sondern das im Inneren liegende, helle Gewebe, auf dem sich die Samen befinden, ist am schärfsten.22 Je nachdem, ob man dieses Gewebe mitkocht, kann man den Schärfegrad des Gerichts selbst noch variieren.

Ist das Essen einmal zu pikant geraten, gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Schärfe zu mildern. Das Zugeben von Kartoffeln und Karotten (z.B. bei Suppen oder Eintöpfen) sorgt für einen milderen Geschmack. Generell mildern Fett, Stärke und Zucker die Schärfe von Chilis.16 So können neben den häufig erwähnten Milchprodukten auch vegane Alternativen, wie z.B. Erdnussbutter oder Sojamilch, eine gute Wirkung erzielen.

Hinweis: Bei der Arbeit mit Chili-Paprika (Chili Paprika) empfiehlt man, Handschuhe zu tragen, um Reizungen der Haut zu vermeiden. Nicht in die Augen oder in Wunden bringen.

Veganes Rezept für Chili-Mango-Dip

Zutaten (für 1 Glas à 350 ml): 150 g Tofu (Seidentofu), 1 reife Mango, evtl. 2 EL Agavensirup (bio), 1 EL Korianderblätter (frisch), 2 TL Currypulver, 1 TL Senf, ½ roter Chili-Paprika (roh, bio), 1 TL Kurkuma, eine Prise Salz.

Zubereitung: Tofu, Mango, Agavensirup, Senf und die Gewürze (bis und mit Kurkuma) in einen Mixer geben und fein pürieren. Dank der süssen Mango kann man auch auf den Agavensirup verzichten. Die Masse in eine Schale füllen und mit Salz abschmecken. Den veganen und pikanten Mango-Dip kann man gut verschlossen im Kühlschrank 4-5 Tage lang aufbewahren. Er passt wunderbar zu asiatischen Reisgerichten, z.B. zu gefüllten Reisrollen, oder zu Rohkost.

Veganes Rezept für Hagebutten-Chili-Tee

Zutaten: ½ roter Chili-Paprika (roh = frisch), 2 TL getrocknete Hagebuttenschale (bio), 2 TL Roibuschtee.

Zubereitung: Putzen, entkernen und waschen Sie den roten Chili-Paprika und schneiden Sie ihn in feine Ringe. Geben Sie den Chili, den Roibuschtee und die Hagebuttenschalen mit 250 ml Wasser in einen Topf und lassen Sie alles kurz aufkochen. Den Tee zudecken und bei geringer Hitze 4-5 Min. ziehen lassen. Mithilfe eines Siebs die festen Bestandteile vom Tee trennen und das heisse Getränk in eine Tasse füllen. Nach Belieben mit Honig oder Agavensirup süssen.

Vegane Rezepte mit Chili Paprika, rot, finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Chili-Paprika hat im mitteleuropäischen Raum von Juli bis Oktober Saison, bei Glashauskulturen etwas früher.

In den meisten Supermärkten wie Rewe, Coop, Migros, Edeka, Spar (Interspar), Billa, Denner, Volg, Lidl, Aldi und Hofer sind frische Chili-Paprika (oft als 'Chili Paprika rot' , 'Pfefferoni' oder 'Chili mix' bezeichnet) zur Saison erhältlich. Teilweise sind sie auch ganzjährig erhältlich; ausserhalb der Saison stammen Chilis u.a. aus Spanien, der Türkei, Afrika (Marokko, Tansania), Indien oder Thailand. In Bio-Qualität ist Chili-Paprika in Bio-Läden, Bio-Supermärkten (Denn's Biomarkt und Alnatura) oder Spezialgeschäften erwerbbar. Auch auf Wochenmärkten, direkt beim Landwirt oder in Gemüse-Abo-Kisten kann man während der Saison roten Chili-Paprika kaufen. Häufig führen auch Asia-Läden und Feinkostläden frische und verarbeitete Chiliprodukte.

Die Farbenvielfalt ist bei den Chilis gross. Generell kann man aber davon ausgehen, dass rote Chilipaprika reifer sind als grüne: Die meisten Chili-Sorten sind anfangs grün und wechseln zur Reife die Farbe. Viele Chilipaprika (Chili Paprika) bekommen eine rote Farbe, andere hingegen haben im reifen Zustand eine orange-gelbe oder goldene (z.B. die Sorten 'Hungarian Wax' und 'Yellow Hot Wax'), seltener eine violette oder weisse Farbe. Allerdings erntet man gewisse Sorten absichtlich früher, solange sie noch grün sind (z.B. Jalapeños). Nach der Ernte reifen die Chilis (Chilies) nicht mehr nach.

Ausgereifte Chili-Paprika sind im Allgemeinen aromatischer und süsser, aber nicht in jedem Fall schärfer als unreife.

Um die Umwelt zu entlasten, empfiehlt es sich, in den Winter- und Frühlingsmonaten auf getrocknete Chili-Produkte zurückzugreifen: Chiliflocken, Cayennepfeffer (gemahlene Chilis) und eingelegte Chilis findet man beinahe überall, im Onlinehandel selbstverständlich auch bio.

Die Verfügbarkeit von roten Chili-Paprika ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Frisch geerntete Gewürzpaprika (Chili Paprika) halten bei 7-8 °C max. 8 Wochen.2 Da man als Verbraucher nicht weiss, wann die Landwirte die Paprika-Chilis geerntet haben, hält sich Chili nach dem Kauf nur noch 1-3 Wochen. Bei Zimmertemperatur nur wenige Tage.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

100 g rote Chili-Paprika haben roh nur 40 kcal. Der Wassergehalt beträgt ca. 90 %. Die Kohlenhydrate machen ca. 8,8 %, Proteine 1,9 % und Fett (Lipide) 0,44 % aus.

Der Tagesbedarf an Vitamin C (Ascorbinsäure) ist mit 144 mg/100g Chili-Paprika (roh) zu 180 % gedeckt, allerdings nimmt man bestimmt nicht so viel auf einmal zu sich. Ähnlich hoch ist der Gehalt beim roten Gemüsepaprika (128 mg/100g). Spitzpaprika hat mit 93 mg/100g etwas weniger und der grüne Chili-Paprika etwas mehr (242 mg/100g). Je nach Sorte schwankt der Vitamin-C-Gehalt recht stark; es ist jedoch wissenschaftlich erwiesen, dass er während der Reife allmählich ansteigt.24

Der Gehalt an Vitamin B6 (Pyridoxin) ist mit 0,51 mg/100g ähnlich hoch wie beim Ungarischen Spitzpaprika (0,52 mg/100g). Deutlich konzentrierter ist das Vitamin beim Cayennepfeffer (2,4 mg/100g) oder Paprikapulver (2,1 mg),3 wovon man allerdings nur wenig zu sich nimmt.

Vitamin K ist in rotem Chili mit 14 µg/100g vertreten (19 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel ist in der Artischocke (15 µg/100g) oder im Blumenkohl (16 µg/100g). Nur etwa die Hälfte davon befindet sich in der grünen Gemüsepaprika (7,4 µg/100g). Deutlich mehr dieses Vitamins enthalten Grünkohl (705 mg/100g) oder Spinat (483 mg/100g).3

Die gesamten Inhaltsstoffe von roten Chili-Paprika, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Beim Verzehr von Chili-Paprika (Chili Paprika) aktiviert der Körper die Nerven in der Mundschleimhaut, welche für die Wahrnehmung von Schmerz verantwortlich sind. Um dem Schmerzreiz entgegenzuwirken, schüttet der Körper Endorphine aus. Chili kann daher die Stimmung heben. Zudem kurbelt der Verzehr von scharfen Chilis den Energieverbrauch an und kann so den Gewichtsverlust begünstigen. Chilis führen zu Hitzewallungen, Schweissausbrüchen und sorgen für eine stärkere Durchblutung der Schleimhäute. Capsaicin hat darüber hinaus eine antioxidative, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung, und es kann das Risiko einer Krebserkrankung vermindern.5,17,22

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von roten Chili-Paprikas kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Capsicum annuum (roter Chili-Paprika) enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:7,8,11

  • Isoprenoide: Carotinoide (Carotene: β-Carotin; Xanthophylle: Capsanthin, Capsorubin, Lutein, Zeaxanthin)
  • Alkaloide: Capsaicinoide (Capsaicin, Capsorubin, Dihydrocapsaicin, Norcapsaicin, Capsiat, Dihydrocapsiat)
  • Polyphenole: Phenolsäuren, Flavonoide

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in rotem Chili-Paprika abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

In Chilipaprika ist ein hoher Anteil des sekundären Pflanzenstoffes Capsaicin (Alkaloid) enthalten. Er ist verantwortlich für den scharfen Geschmack des Chili-Paprikas. Capsaicin steigert die Magensaftsekretion, regt die Verdauung und den Speichelfluss an und ist daher verdauungsfördernd.8 Auch in der Medizin verwendet man vorrangig das scharfe Capsaicin. Äusserlich hilft es in Form von Pflastern und Salben gegen Rheuma und Muskelschmerzen.10

Die Farbstoffe Capsanthin, Capsorubin und Lutein, die für die rote Farbe der Paprika verantwortlich sind, wirken als Antioxidantien und können so auch vor UV-Licht schützen.7

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Ein übermässiger Verzehr von Chili-Paprika kann aufgrund des enthaltenen Capsaicins Nebenwirkungen haben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung nimmt an, dass ein Erwachsener max. 5 mg Capsaicin pro kg Körpergewicht verträgt. Bei einer 60 kg schweren Person entspricht dies 300 mg Capsaicin pro Mahlzeit. Chili-Paprika und Zubereitungen daraus können bei zu hoher oraler Einnahme Schleimhautreizungen (Magenreizungen), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bluthochdruck auslösen. Tränen, eine laufende Nase und auch Atem- und Schluckstörungen sind nach dem Verzehr von Chili-Paprika möglich.6

Personen, die einen empfindlichen Magen haben, sollten roten Chili-Paprika mit Vorsicht geniessen, sonst können neben Sodbrennen und Durchfall auch Magenschmerzen die Folge sein. Auch Kinder reagieren sehr empfindlich auf scharfen Chili. Die Aufnahme von Chili-Paprika kann zu schwerwiegenden Vergiftungen bei kleinen Kindern führen.6

Auch äusserlich können hohe Dosen lokale Hautreizungen wie Brennen, Jucken, Überwärmung, Rötung und Blasenbildung und Geschwürbildung zur Folge haben. Capsaicinreiche Substanzen dürfen nicht in Augen und Wunden gelangen, da sie dort starkes Brennen auslösen können.

Bei einer Überschätzung der eigenen Toleranzgrenze bezüglich der Schärfe von Chilis sollte man auf keinen Fall zu Wasser greifen, um das Brennen zu mindern, da Capsaicin nicht wasserlöslich, sondern fettlöslich ist. Fetthaltige Produkte (auch Milchprodukte), Öl oder Kohlenhydrate in Verbindung mit Öl sowie Zucker können bei einem brennenden Mund Abhilfe schaffen.16

Das in Chili-Paprika enthaltene Capsaicin kann neben allergischen Hautreaktionen auch Kreuzallergien auslösen können. So gibt es pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien gegen Baumpollen (z.B. von Birke, Erle, Hasel, Buche),19 aber auch gegen Beifusspollen.9 Kreuzallergien verlaufen meist schwächer als Hauptallergien. Ähnliche Reaktionen beobachtet man auch beim Gemüsepaprika.

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Capsici fructus (Capsicum annuum) ist bei der Kommission E, ESCOP und HMPC als Heilpflanze für die Linderung von Muskelschmerzen anerkannt. Vorwiegend erfolgt die äusserliche Anwendung mit Cremes, Salben und Pflaster. Auch Gelenks- und neuropathische Schmerzen sowie rheumatische Beschwerden kann man mit Capsicumextrakten lindern.29

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.26

Einer dänischen Berechnung zufolge haben Chili-Paprika und Gemüsepaprika einen CO2-Fussabdruck von 0,96 kg CO2eq/kg.25 Eine deutsche Untersuchung kam auf einen Wert von 0,6 kg CO2eq/kg für Paprika. Damit ist das Treibhauspotential gleich hoch wie für eine durchschnittliche Avocado.26

Der Wasserfussabdruck für 1 kg grüne Chilis (und Paprika) beträgt 379 Liter. Damit liegen Chilis über dem globalen durchschnittlichen Wasserverbrauch für Gemüse (322 l/kg).27

Konventionell angebaute rote Chili-Paprika enthalten häufig grosse Mengen an Pestizidrückständen. Am höchsten belastet sind Importwaren aus Thailand und Vietnam, aber auch türkische, spanische und marokkanische Paprika weisen oftmals hohe Rückstände auf. Bio-Paprikas schneiden deutlich besser ab. Im ökologischen Landbau sind keine chemisch-synthetischen Hilfsstoffe erlaubt. Die deutlich geringeren Pestizidrückstände sind meist auf Abdrift zurückzuführen.14

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Rote Chili-Paprika gehört zur Gattung der Paprikagewächse (Capsicum). Ursprünglich stammt die Paprikapflanze aus Mittel- und Südamerika. Je nach Art haben sie sich in verschiedenen Regionen entwickelt. Sie ist ein Nachfahre der Wildpflanze Chiltepin (Tepin, Chiltepin, Capsicum annuum var. glabriusculum), die man auch als die "Mutter aller Chilis" bezeichnet. Nachdem Columbus die Paprikapflanze im 15. Jahrhundert nach Europa gebracht hatte, verbreitete sie sich von dort aus nach Japan, China und Indien. Zuerst baute man Paprika nur zur Zierde an. Mit der Zeit kam sie verstärkt als Gewürz und schliesslich auch als Gemüse in der europäischen Küche zum Einsatz, nachdem es in den 1950er Jahren gelungen war, die ersten milden Sorten der Gemüsepaprika zu züchten.1,15

Der Anbau von (Chili-)Paprika erfolgt in allen subtropischen und gemässigten Zonen weltweit. Als Hauptproduzenten gelten Mexiko, Indien, Indonesien, Thailand, Japan und China.12 Aber auch in Europa, vor allem in Spanien, Italien und den Niederlanden, gibt es Chili-Paprika.

Anbau im Garten

Chili-Paprika, rot, kann man sehr gut im Garten oder im Topf anbauen. Die Anzucht beginnt im Februar / März, allerdings bei Innentemperaturen. Man kann die Samen vor der Aussaat ein paar Stunden in warmem Wasser einweichen, um die Keimfähigkeit zu erhöhen. Pro Anzuchttopf gibt man 3-4 Chili-Samen in die nährstoffarme Anzuchterde, bedeckt sie mit Erde und stellt die Töpfe an einem hellen Standort bei Temperaturen über 20 °C auf. Nach ca. 10-20 Tagen beginnen die Samen zu keimen. Die Erde sollte stets feucht sein. Nachdem sich zwei Blattpaare gebildet haben (Vierblattstadium), kann man die Chilis pikieren, also vorsichtig in einzelne, etwas grössere Töpfe mit nährstoffreicher Erde umtopfen.13

Chilipflanzen gedeihen sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus. Die Paprikapflanzen kann man Ende April in ein Gewächshaus oder nach den Eisheiligen (Mitte Mai) in den Garten umpflanzen. Dazu lockert man den Boden auf und düngt ihn mit organischem Dünger oder Kompost. Die kleinen Pflänzchen mit einem Abstand von 40 cm einpflanzen und an Pflanzenstäben oder Schnüren befestigen. Alles gut andrücken und angiessen. Chilipflanzen benötigen viel Sonnenlicht und Wärme, Temperaturen zwischen 25 und 28 °C sind ideal. Im Gewächshaus erzielt man durch höhere Temperaturen einen besseren Ertrag. Regelmässiges Lüften des Gewächshauses garantiert eine Bestäubung durch Wind und Insekten und vermindert die Gefahr von Pilzerkrankungen. Chili-Paprika kann man als Strauch auch auf der Terrasse oder dem Balkon anbauen (in grossen Töpfen). Der Paprika-Strauch bzw. Chili-Strauch kann bei einigen Chili-Sorten bis zu 4 m hoch wachsen. Die Reifezeit der Chilis beträgt zwischen 100 und 120 Tagen (ab Aussaat).13

Gemäss einer wissenschaftlichen Publikation aus dem Jahr 2019 sind die meisten Chili-Sorten ca. 40 Tage nach der Fruchtbildung am schärfsten (danach nimmt der Schärfegrad wieder ab). Manche Chilipaprikas sind zu diesem Zeitpunkt noch grün und verfärben sich erst danach.22 Für gewisse Sorten setzt man den Schärfe-Höhepunkt sogar einige Tage früher an, für wenige Sorten etwas später.23

Weiterführende Informationen

Die Gattung Paprika (Capsicum) zählt zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und setzt sich aus ca. 30 verschiedenen Arten zusammen,16 von denen man vorwiegend 5 kultiviert. Die Einteilung der Arten ist nicht immer eindeutig.21 Bei der Art Capsicum annuum zählt man neben milden Paprikasorten auch scharfe dazu. Noch schärfere Sorten gibt es allerdings bei der Kulturart Capsicum frutescens. Zudem baut man, vorwiegend in Mittel- und Südamerika, neben unzähligen Wildformen auch Capsicum baccatum, Capsicum chinense (Peperone Tabasco) und Capsicum pubescens an. Man schätzt die Anzahl der unterschiedlichen Chilisorten weltweit auf 3000-4000 Variationen, die sich in ihrer Grösse, Form, der Dicke des Fruchtfleisches, der Farbe und dem Capsaicin-Gehalt unterscheiden.15

Vor allem in der Landwirtschaft teilt man die Paprikafrüchte häufig in Fruchttypen ein. Chili-Paprikas unterscheiden sich nach Form, Länge, Schärfe und gelegentlich auch nach Anbauort. Aber auch hier gibt es Unterschiede bei der Zuteilung.

In Paprika-Früchten ist der Wirkstoff Capsaicin enthalten, der für den Schärfegrad verantwortlich ist. Wie scharf eine Chili-Paprika ist, bestimmt man mithilfe der Scoville-Skala. Die Scoville-Skala, 1912 von Wilbur L. Scoville entwickelt, gibt den Verdünnungsgrad an, bei dem man keine Schärfe mehr wahrnimmt. Reines Capsaicinpulver kommt auf 16 Millionen Scoville-Einheiten: Um 1 ml reines Capsaicin zu verdünnen, benötigt man also 16 Millionen Milliliter (16'000 Liter) Wasser.18

Der Scoville-Gehalt von Gemüsepaprika ist mit 0-10 Scoville-Einheiten gering. Jalapeño-Chili gilt mit seinen 2500-8000 Scoville-Einheiten als mittelscharf (moderately pungent). Die Sorte Carolina Reaper (gehört zur Art Capsicum chinense) kann auf bis zu 2,2 Millionen Scoville kommen, eine Chilisauce mit dem Namen Mad Dog 257 No. 9 Plutonium kommt auf bis zu 9 Millionen Scoville-Einheiten (Scoville-Grad oder engl. Scoville Units bzw. Scoville Heat Units, SHU).4 Lange galt der Carolina Reaper als die schärfste Frucht der Welt.28 Seit 2023 ist der neue Rekordhalter die Chilisorte Pepper X.

Botanisch gesehen handelt es sich beim Chili-Paprika um eine Beere. 3-5 miteinander verwachsene Fruchtblätter bilden den Fruchtkörper. Dieser hüllt die Samen im Inneren ein. Die Fruchtwand besteht aus drei Teilen, der festen Haut (Exokarp), dem Fruchtfleisch (Mesokarp) und der Innenwand (Endokarp). Im Inneren der Beere befindet sich das deutlich hellere, plazentale Gewebe, auf dem die nierenförmigen Samen sitzen. Die Plazenta weist den höchsten Capsaicin-Gehalt auf, in den Samen ist hingegen kaum Capsaicin enthalten. Viele Menschen nehmen irrtümlich an, dass die Samen besonders scharf schmecken. In der Realität ist es jedoch die Plazenta, die den hohen Schärfegrad aufweist. Oftmals schneidet man sie gemeinsam mit dem Chili-Samen heraus.15

Das im Chili-Paprika enthaltene Oleoresin Capsicum ist der Wirkstoff von Pfefferspray.6

Alternative Namen

Chili-Paprika, rot, heisst auch: roter Pfeffer, roter Piment, Spanischer Pfeffer, Gewürzpaprika, Peperoni, Pfefferoni, Pfefferonen, Peperoncini, Chili, Chilischote (Chili Schote) oder Cayennepfeffer (Cayenne-Pfeffer). Geschichtlich belegbare Namen für Capsicum annuum sind: Brunsilgenpéper, Curry, Guineapfeffer, Hennenpfeffer, Kappenpfeffer, brasilianischer Pfeffer, hispanischer Pfeffer, indianisch-kalickuttischer Pfeffer und Polterhannes.20 Für Chilis der Art Capsicum frutescens findet man auch den Namen Beissbeere (Beissbeere).

Chili-Paprika (Chilipaprika, Chili Paprika oder Paprika Chili) ist eine neue Wortschöpfung, die im Duden so nicht verzeichnet ist - korrekterweise spricht man vom Chili oder von der Schote des Chilis. Vermutlich handelt es sich um die deutsche Entsprechung zum englischen Ausdruck: chili pepper -> deutsch Chili-Paprika. Die häufig angetroffene Schreibweise mit Abstand ("Chili Paprika") ist orthografisch nicht einwandfrei.

Im Englischen nennt man den scharfen Chili-Paprika capsicum, red pepper, chili, chilli (Plural: chilies oder chillies) oder cayenne pepper.

Als Drogenbezeichnung verwendet man auch den Namen Blähfrucht oder Capsici fructus.10

Literaturverzeichnis - 29 Quellen

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