Trinkwasser ist roh der beste Durstlöscher überhaupt und das wichtigste Lebensmittel in der menschlichen Ernährung. Qualität und Inhaltsstoffe von Leitungswasser können regional sehr unterschiedlich sein; bio-zertifizierbar ist es nicht.
Verwendung in der Küche
Wasser (H2O) in Form von Leitungswasser ist für den menschlichen Gebrauch geeignet und kann als Getränk oder zur Zubereitung von Speisen dienen. In der Schweiz ist die Wasserqualität sehr gut, sodass man Leitungswasser überall direkt ab Wasserhahn konsumieren kann. Je mehr Kalk (Calcium und Magnesium) das Wasser aus der Natur aufgenommen hat, desto härter ist es. Dies schmälert die Qualität des Wassers nicht, es verändert aber minim seinen Geschmack. Bei besonders hartem Wasser leidet der Geschmack und es stellt sich eine gewisse Trübung ein. In diesem Fall kann man einen Wasserfilter benutzen, um den Kalkgehalt zu reduzieren. Weicheres Wasser ist auch für viele Haushaltsgeräte weniger schädlich.1
Wasser ist ein wichtiger Grundstoff von Suppen und eignet sich zum Kochen und Dämpfen verschiedener Nahrungsmittel. Beim Kochen gehen Vitamine und Mineralstoffe ins Wasser über. Deshalb kocht man Gemüse meist in Salzwasser, damit durch die Osmose die Zellwände durchgängiger sind. Dies verkürzt die Kochzeit, sodass mehr Wirkstoffe erhalten bleiben. Hülsenfrüchte hingegen sollte man nach dem Garen salzen, da sich sonst die Garzeit verlängert. Wenn Sie nicht auf das Kochen von Gemüse verzichten möchten, können Sie die Garflüssigkeit für Suppen oder Saucen weiterverwenden, um die herausgeschwemmten Vitamine und Mineralstoffe nicht zu verlieren. Dämpfen, Blanchieren oder Dünsten sind ohne Zweifel schonendere Garmethoden als Kochen, weil dabei mehr von den (hitzeempfindlichen und wasserlöslichen) Vitaminen und Nährstoffen im Gemüse erhalten bleiben. Am besten schneiden Dämpfen und Dünsten ab - beide nährstoffschonend durch minimale Garflüssigkeit.
Da Wasser für die Aufrechterhaltung von sämtlichen Lebensvorgängen notwendig ist, sollte der Mensch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Der tägliche Wasserbedarf ist jedoch zahlreichen Einflussfaktoren unterworfen, weshalb es keine einheitliche Empfehlung gibt. Dennoch geht die World Health Organization (WHO), ausgehend von einem 70 kg schweren erwachsenen Mann und einer 58 kg schweren erwachsenen Frau unter durchschnittlichen Bedingungen, von einem Bedarf von 2,2 l/Tag für erwachsene Frauen und 2,5 l/Tag für Männer aus. Bei körperlicher Arbeit und hohen Temperaturen steigt der Bedarf auf 4,5 l für Männer und Frauen.2 Wir nehmen ca. 20-30 % des Gesamt-Flüssigkeitsbedarfs über die Nahrung zu uns.3 Dieser Wert schwankt je nach individueller Ernährungsweise. Anhand des Wassergehalts kann man Lebensmittel in wasserreich (mehr als 50 %, z.B. Obst und Gemüse), halbfeucht (20-50 %, z.B. Brot, Marmelade, Honig) und trocken (bis zu 20 %, z.B. Nüsse, Schokolade, Getreide) einteilen.4
Wasser als Getränk (Leitungswasser oder Mineralwasser) löscht den Durst am effektivsten und ist kalorienfrei. Zur Abwechslung kann man es auf diverse Arten aromatisieren: Als Kräuter- oder Früchtetee (nur Leitungswasser verwenden; siehe am Ende dieser Sektion), mit einem Stück Zitrusfrucht-Schale, mit Ingwer, Pfefferminze oder Basilikum, Zitronenmelisse oder Früchten wie Äpfeln, Himbeeren oder Erdbeeren bekommt das Wasser einen angenehmen und erfrischenden Geschmack. Wer einen möglichst geschmackvollen Tee zubereiten möchte, nimmt am besten weiches oder gefiltertes Wasser. Die Teezubereitung mit Mineralwasser ist meist aufgrund des hohen Anteils an Salzen nicht zu empfehlen.5
Veganes Rezept für eine Gemüsesuppe
Zutaten (für 4 Personen): 750 g Kartoffeln, 500 g Karotten, 2 Stangen Lauch, 250 g Knollensellerie, 1 grosse Zwiebel, 1 Bund Petersilie, 1 l Gemüsebrühe (aus Trinkwasser), 1 EL Rapsöl (raffiniert), Salz, Pfeffer.
Zubereitung: Kartoffeln und Knollensellerie schälen und in Würfel schneiden. Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Lauch putzen und in Ringe schneiden. Petersilie waschen und fein hacken. Zwiebel schälen und klein schneiden. In einem grossen Topf Rapsöl erhitzen und Zwiebel darin glasig dünsten. Gemüse hinzufügen und unter Rühren ca. 5 Minuten anbraten. Gemüsebrühe hinzufügen und zum Kochen bringen. Die Suppe dann auf mittlerer Hitze ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Vegane Gemüsesuppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit gehackter Petersilie servieren.
Vegane Rezepte mit Trinkwasser finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Leitungswasser können Sie nicht über Grossverteiler wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa oder Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura beziehen, sondern direkt über den Wasseranschluss in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung. Im Vergleich zu Mineralwasser ist es deshalb sehr preiswert. Der durchschnittliche Wasserpreis in der Schweiz liegt bei 2 CHF/1000l.6 MieterInnen bezahlen ihr Trinkwasser über die Nebenkosten, EigentümerInnen bekommen eine Wasserrechnung (Trinkwasser und Abwasser) von der lokalen Wasserversorgung zugestellt.
Es gibt zwar Bio-Mineralwasser zu kaufen, dahinter steckt aber kein staatliches Bio-Siegel, sondern privatrechtliche, die bestimmte Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsstandards fordern.
Wild zu finden
Wenn Ihnen auf einer Wanderung das Trinkwasser ausgehen sollte, beachten Sie bitte folgende Hinweise der Sendung Puls des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF): Trinkwasser führen generell Brunnen, die im Dorf oder in der Stadt stehen. Falls sie kein Trinkwasser enthalten, müssen sie mit der Aufschrift «KEIN TRINKWASSER» gekennzeichnet sein. Steht ein Brunnen hingegen irgendwo auf einer Alp, Weide oder auf einem Privatgrundstück, muss er nicht generell Trinkwasser enthalten und auch nicht gekennzeichnet sein. Solche Brunnen sind primär für Tiere gemacht und [...] oft von Bächen gespeist. Trinkt man aus diesen oder auch direkt aus Bächen, ist dies für gesunde Menschen zwar nicht lebensbedrohlich, kann aber zu Erbrechen und Durchfall führen. Kleinkindern, Schwangeren und älteren Menschen ist deshalb vom Konsum solchen Wassers klar abzuraten.7
Tipps zur Lagerung
Am besten konsumieren Sie Trinkwasser frisch und kühl. Wenn man es offen aufbewahrt, verändert sich jedoch seine chemische Zusammensetzung. Indem es CO2 aufnimmt, produziert es eine geringe Menge an Kohlensäure, was den Geschmack leicht verändern kann. Sie können Trinkwasser offen bis zu vier Tage gekühlt und an einem dunklen Ort aufbewahren. Neben der Temperatur und dem Lichteinfall beeinflussen die Sauberkeit des Lagerortes (Absetzen von Schmutzpartikel und Bakterien aus der Luft) sowie der Aufbewahrungsbehälter (Herauslösen von Stoffen) die Qualität.8
Literaturverzeichnis - 8 Quellen
1. | Chemie de: Wasserhärte. |
2. | Grandjean AC. Water requirements, impinging factors, and recommended intakes. In: WHO World Health Organization, Hrsg. Nutrients in Drinking Water. 2005: 25–40. |
3. | Guelinckx I, Tavoularis G et al. Contribution of Water from Food and Fluids to Total Water Intake: Analysis of a French and UK Population Surveys. Nutrients. 2016;8(10):630. |
4. | Focus de: So einfach bekommt Ihr Körper genug Flüssigkeit - auch ohne viel zu trinken. 2018. |
5. | Vitagate ch: Trinkwasserqualität in der Schweiz. 2016. |
6. | SVGW Fachverband für Wasser, Gas und Wärme. Wasser ist Gold wert. |
7. | SRF Schweizer Radio und Fernsehen. Augen auf beim Wandern: Wasser ist nicht immer zum Trinken da. 2023. |
8. | SVGW Fachverband für Wasser, Gas und Wärme. FAQ Trinkwasser. |
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