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Goabohnen, roh (bio?)

Goabohnen schmecken in thailändischen Gerichten. Junge Schoten, Wurzeln, Blüten und Blätter sind roh essbar, reife Samen nur gekocht; selten bio verfügbar.
8%
Wasser
 48
Makronährstoff Kohlenhydrate 47.57%
/34
Makronährstoff Proteine 33.82%
/19
Makronährstoff Fette 18.61%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 4.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.3g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 16:1

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Hier essenzielle Linolsäure (LA) 4.07 g zu essenzieller Alpha-Linolensäure (ALA) 0.26 g = 16:1.
Verhältnis Total Omega-6- = 4.07 g zu Omega-3-Fettsäuren Total = 0.26 g = 16:1.
Im Durchschnitt benötigen wir pro Tag je ca. 2 g LA und ALA, aus denen ein gesunder Körper auch EPA und DHA etc. herstellt.

Die Goabohne (Psophocarpus tetragonolobus) besitzt charakteristische vierkantige, geflügelte Schoten. Sie kommt vor allem in Asien und Afrika in der Küche zum Einsatz. Die rohen Samen der Goabohne sind besonders reich an Proteinen und Ballaststoffen. Bio?

Verwendung in der Küche

Goabohnen erfreut sich grosser Beliebtheit in der asiatischen Küche, da sie aufgrund ihrer Vielfalt an Aromen und Texturen ein breites Spektrum an Verwendungszwecken bietet. Ihr Geschmack ist süsslich, leicht grasig und sie ist roh besonders knackig, weswegen man sie oft mit Kefen (Zuckerschoten) vergleicht. Im gekochten Zustand zeigen Goabohnen einen spargelähnlichen Geschmack.

Kann man Goabohnen roh essen? Fakt ist, dass fast alle Teile der Pflanze essbar sind. Sowohl die Schoten und Samen, als auch die knollenartigen Wurzeln, Blätter und Blüten finden in der Küche Einsatz.8 Roh essbar sind aber nicht alle Teile. Die jungen, unreifen Schoten isst man in manchen Ländern (z.B. Indien) roh, auch die Blüten, Blätter und Wurzeln kann man als roh essbar einstufen.3,6 Rohe, reife Samen enthalten aber viele anti-nutritiven Inhaltsstoffe und sind daher nicht roh essbar.3,6,8 Ob Goabohnen wirklich kein Phasin (wie z.B. die grünen Bohnen) enthalten, konnten wir nicht ermitteln.

Die Schoten dienen vor allem als Wokgemüse und munden auch in Salat. Bevorzugt man eine bissfeste, knackige Textur, kann man junge, unreife Schoten roh verwenden. Die darin enthaltenen kleinen Bohnen sind noch zart und weich und man kann sie mit der Schote essen. Die Blätter der Goabohne kann man wie Spinat essen und verarbeiten.8 So eignen sich die Blätter roh für Salate oder gekocht zum Verfeinern von Currys, Eintöpfen, Suppen oder Aufläufen.

Verdickte Wurzeln (Knollen) dienen als Knollengemüse, man kann sie garen und wie Kartoffeln essen. In Thailand verwendet man die gelb-rosa oder violett gefärbten Blüten der Goabohne als Lebensmittelfarbe für Kuchen, Reis und Süssigkeiten, sowie als Zutat (roh) in Salaten.8

Samen verzehrt man am besten gedünstet, gekocht, gebraten und geröstet und verwendet sie ähnlich wie Sojabohnen. Ebenso munden sie gekocht in Suppen, Eintöpfen, Currys, Salaten und als Beilage. Dafür weicht man sie in Wasser ein und kocht sie anschliessend für 3-4 Stunden, was Trypsin-Inhibitoren und weitere Antinutritiva zerstört.3 Das verbessert die Aufnahme von Nahrungsstoffen und erhöht die Verdaulichkeit. Da die reifen, getrockneten Bohnen eine lange Kochzeit verursachen können, finden sie seltener Anwendung.

In asiatischen Ländern ist auch Tofu aus Goabohnen beliebt. Man verarbeitet die getrockneten Samen zu Milch und fermentiert sie zu Tempeh. Die Goabohne kommt ebenso zur Ölgewinnung zum Einsatz. Das gewonnene Öl verwendet man zur Herstellung von Margarine. In einigen Regionen verarbeitet man die Goabohne zudem zu Mehl. Dieses Bohnenmehl nutzt man, um den Proteingehalt verschiedener Backwaren zu steigern, indem man es mit Weizen- oder Maismehl kombiniert.

In Thailand reicht man die gedünsteten oder gebratenen, teilweise auch rohen Goabohnen zu den beliebten Prik Nam Pla Saucen. Durch ihre knackige Textur machen sie sich besonders gut als Bestandteil thailändischer Gerichte. Sie schmecken als Beilage, in Currys, Reispfannen und Salaten. Für ein vielfältiges Geschmacksaroma kombiniert man sie gerne mit Knoblauch, Chilipulver und Currypulver.

In Indonesien stellt man aus Goabohnen auch Kecap her. Kecap ist eine fermentierte Sojabohnensauce, die in indonesischen Haushalten als Würzmittel dient. Auch für die Herstellung von Marmelade verwendet man Goabohnen.

Die Goabohne und ihre Samen gelten als vielseitig geschätzte Eiweissquelle und sind besonders bei vegetarisch und vegan lebenden Menschen beliebt.

Veganes Rezept für Goabohnen-Salat

Zutaten: 100 g frische Samen (roh) bzw. alternativ 250 g Goabohnen-Schoten, 120 g Karotten (bio), 120 g Salatgurke (bio), Saft einer halben Bio-Zitrone, 2 EL Mandelmus, 1 Knoblauchzehe (bio), 1 EL Senf, Salz, Pfeffer, 1 EL Sesam, bei Bedarf etwas Wasser.

Zubereitung: Die rohen, frischen Samen halbieren bzw. die Goabohnen-Schoten in Stücke schneiden. Die Gurke klein würfeln und die Karotten mithilfe eines Sparschälers in feine Streifen schneiden. Die Knoblauchzehe fein hacken und für das Dressing mit dem Mandelmus, Zitronensaft, Senf und bei Bedarf etwas Wasser vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Gemüse vermischen. Als Topping mit Sesam verfeinern.

Vegane Rezepte mit Goabohnen (roh) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Goabohnen baut man vorwiegend in Indien, Ghana, Tansania, Nigeria, Südostasien und in der Karibik an. In Europa sind sie weniger bekannt und nur selten erhältlich. Die verkauften Bohnen importiert man in der Regel aus dem asiatischen und afrikanischen Raum. Es gibt die frischen Schoten und Samen, sowie getrocknete Samen zu kaufen. Man bekommt Goabohnen vorwiegend in Asia-Läden, exotischen Supermärkten und eventuell bei Sonderaktionen und während Themenwochen in gut sortierten Supermärkten. Dort sind sie in der Gemüseabteilung oder in der Tiefkühlabteilung erhältlich. Auch in Online-Shops kann man Goabohnen kaufen.

In Supermarktketten, wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Rewe, Edeka, Billa, Aldi, Lidl oder Hofer findet man Goabohnen nicht. Auch Bio-Supermärkte wie Denn's Biomarkt und Alnatura führen Goabohnen kaum im Sortiment.

Beim Kauf der frischen Schoten sollte man darauf achten, dass die Goabohnen eine gleichmässig grüne Farbe haben und keine Flecken oder beschädigte Stellen aufweisen.

Die Verfügbarkeit von Goabohnen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Frische Goabohnen sind ungefähr zwei Tage im Kühlschrank haltbar. Getrocknete Goabohnen sind bei richtiger Lagerung mehrere Monate bis Jahre haltbar.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Welche Nährwerte haben Goabohnen? 100 g reife, rohe Goabohnen haben einen Energiegehalt von 409 kcal. Die Makronährstoffe gliedern sich in 42 g Kohlenhydrate, 30 g Proteine und 16 g Fett pro 100 g Goabohnen. Goabohnen sind reich an Ballaststoffen mit 26 g/100g. Das entspricht 103,2 % des Tagesbedarfs.

Goabohnen zeichnen sich, ebenso wie Sojabohnen, Mungbohnen und Quinoa, durch ihren hohen Eiweissgehalt und ein ausgezeichnetes Aminosäuren-Profil aus. Sie verfügen über alle acht essenziellen Aminosäuren. Die Zusammensetzung der essenziellen Aminosäuren der Goabohne lässt sich mit der Sojabohne vergleichen. Mit 100 g deckt man den Tagesbedarf von 7 Aminosäuren davon fast zur Gänze, teilweise sogar dreifach ab. Der Gehalt von Methionin mit 0,36 g/100g ist am geringsten und deckt 38 % des Tagesbedarfs. Tryptophan ist mit 0,76 g/100g enthalten (307 % des Tagesbedarfs). Vergleichbare Werte haben geschälte Hanfsamen (0,61 g) und Sojabohnen (0,59 g). Getrockneter Steinpilz weist mit 1,5 g/100g einen noch höheren Gehalt auf, was 589 % des Tagesbedarfs entspricht.

Der Lysin-Gehalt in der Goabohne ist mit 2,1 g/100g (115 % des Tagesbedarfs) relativ hoch und ergänzt Getreidesorten, wie Weizen oder Reis, mit niedriger Lysinkonzentration. Die Aminosäure Threonin ist ebenfalls reichlich vorhanden. 100 g enthalten 1,2 g Threonin, was 127 % des Tagesbedarfs entspricht. Threonin und Lysin sind irreversibel transaminiert und eigentlich die beiden einzigen Aminosäuren, die wirklich essenziell sind. Mehr dazu lesen Sie bei der Zutat Okara.

Der Mangan-Gehalt von Goabohnen beläuft sich auf 3,7 mg pro 100 g, wodurch 186 % des Tagesbedarfs gedeckt sind. Einen ähnlichen Mangan-Wert besitzt Vollkornreis mit 3,7 mg/100g und Haferflocken mit 3,6 mg/100g. Besonders viel Mangan befindet sich in Weizenkeimen (13 mg/100g).

Reife Goabohnen weisen durchschnittlich 13 mg Eisen pro 100 g auf, was 96 % des Tagesbedarfs entspricht. Eine vergleichbare Menge liefern Morcheln mit 12 mg pro 100 g und Kañiwa mit 13 mg pro 100 g. Sehr viel Eisen enthalten getrocknete Kräuter (z.B. getrockneter Thymian: 124 mg/100g), von denen man aber nur sehr wenig zu sich nimmt.

Goabohnen sind eine Quelle für B-Vitamine, wie Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), Pantothensäure (Vitamin B5), Pyridoxin (Vitamin B6), sowie Folat und Niacin. Der Gehalt an Thiamin liegt bei 1 mg/100g, was 94 % des Tagesbedarfs ausmacht. Ähnliche Mengen an Thiamin findet man in Sojabohnen (0,87 mg/100g) und Sesam (0,79 mg/100g). Hefeflocken sind mit 41 mg/100g besonders reich an Thiamin.1

Die Samen der Goabohne enthalten Polyphenole, Tannine, Phytinsäure, Trypsininhibitor, Chymotrypsininhibitor, Proteaseinhibitor, Lektine, Amylaseinhibitoren, Phytate und andere phenolische Verbindungen.2

Das aus Goabohnen hergestellte Öl verfügt über einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, weswegen man es als Speisöl meiden sollte.10 Wir empfehlen stattdessen pflanzliche Öle mit einem ausgeglichenen Fettsäureverhältnis zu verwenden wie kaltgepresstes Leinöl oder kaltgepresstes Rapsöl.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Goabohnen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Im Vergleich zu anderen Leguminosen sind die medizinischen Eigenschaften der Goabohne wenig dokumentiert und klinisch untersucht.

Einige Studien haben jedoch ergeben, dass Goabohnen über antioxidative Eigenschaften verfügen. Diese Wirkung ergibt sich aus den enthaltenen phenolischen Verbindungen, wie den Polyphenolen und Flavonoiden, sowie Vitamin C.3

Zudem wirkt die Goabohne antimikrobiell, was sich an ihrer antibakteriellen als auch pilzhemmenden Wirkung zeigt. In einer Studie untersuchte man Extrakte aus Knollen, Blättern, Stängeln und Schoten mittels Scheibendiffusionstest auf ihre antimikrobielle Aktivität. Alle zeigten sich als wirksam gegen die getesteten Mikroben, darunter 11 Bakterien, 4 Schimmelpilze und 4 Hefen. Die Untersuchungen ergaben, dass die Schote die höchste antimikrobielle Aktivität und die Blätter die niedrigste Aktivität aufweisen.3

Ebenso zeichnet sich die Goabohne durch Eigenschaften aus, die sich gegen Gewebevermehrungen (antiproliferativ) richten. In einer Studie an der menschlichen Darmkrebszelllinie (HT-29) konnte man die antiproliferative Wirkung von Methanolextrakten nachweisen. Die n-Butanol-Fraktion zeigte eine noch stärkere Aktivität.3

Untersuchungen legen nahe, dass Goabohnen auch potenziell entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzen. Die schmerzlindernde Wirkung konnte man durch die reduzierte Anzahl von Zuckungen (writhing response) bei Mäusen nachweisen. Die Pflanzen zeigen eine Hemmung der Stickoxidproduktion (NO) in den getesteten Zellen. Das deutet auf ihre entzündungshemmende Wirkung hin, da Stickoxid im Körper eine Rolle bei Entzündungsreaktionen spielt. Es ist jedoch anzumerken, dass die Goabohne von allen 6 getesteten Pflanzen die geringste Hemmung der Stickoxidproduktion aufwies.4

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Goabohnen sind ebenso wenig dokumentiert, jedoch nicht auszuschliessen und können in seltenen Fällen auftreten. Bei Personen, die empfindlich auf Hülsenfrüchte reagieren, können sich Allergien und Ausschläge bemerkbar machen. Ebenso sei Vorsicht bei der Enzymerkrankung Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel) geboten.10

Die Nebenwirkungen, die durch den Verzehr von Goabohnen entstehen, sind wenig erforscht und es liegen keine Aufzeichnungen zu Wechselwirkungen mit Arzneimitteln vor. Da es keine Studien gibt, welche die Sicherheit der Goabohne bewerten, ist es ratsam, bei regelmässiger Einnahme von Medikamenten Rücksprache mit einem Arzt/Ärztin zu halten.

Goabohnen enthalten ähnlich wie Hülsenfrüchte verschiedene ernährungshemmende (antinutritive) Verbindungen, wie Proteaseinhibitoren (Trypsin- und Chymotrypsininhibitoren), Amylaseinhibitoren, Saponine, Phytinsäure, Tannine, Lektine, Phytat, Phytoglutenine, cyanogene Glykoside und Oxalat. Antinutritive Faktoren sind chemische Bestandteile, die die Enzymaktivität, Verdaulichkeit, Ernährung und Gesundheit des Menschen negativ beeinflussen können. Durch Einweichen und Hitze (z.B. durch Kochen), kann man diese Stoffe reduzieren oder ganz beseitigen.10,11 Lesen Sie dazu den Artikel Phytinsäure bzw. Phytat und das Einweichen oder Keimen.

Volksmedizin - Naturheilkunde

Extrakte aus den Samen der Goabohne finden in der Volksmedizin bei Venenerkrankungen und zur Blutreinigung Anwendung. In Sumatra und Westjava setzt man ein Blattextrakt bei Ohren- und Augenentzündungen ein. Die jungen Triebe und Blätter verwendet man auf Bali und Ostjava zur Zahn- und Mundhygiene. In Burma nutzt man Umschläge im Nacken aus Knollenbrei bei Schwindelgefühl. In Maylaysia kamen Goabohnenextrakte früher gegen Windpocken zum Einsatz.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine entscheidende Rolle spielt die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Transport und Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt.5 Trotz umfangreicher Recherche konnten wir keine wesentlichen Zahlen zum CO2-Fussabdruck von Goabohnen finden. Das liegt mitunter daran, dass nur begrenzt Studien zur Goabohne vorliegen und man sie hauptsächlich für den Eigenbedarf in kleinem Massstab in Hausgärten anbaut, sowie auf lokalen Märkten verkauft. Der CO2-Fussabdruck von frischen Bohnen beträgt 0,8 kg CO2eq/kg, bei frischen grüne Erbsen in Schoten liegt er bei 0,4 kg CO2eq/kg.5

Man kann davon ausgehen, dass der Übersee-Transport nach Europa in den CO2-Fussabdruck einfliesst, da man Goabohnen in Europa nicht anbaut und man auf den Import angewiesen ist.6

Die Daten zum Wasserfussabdruck von Goabohnen sind begrenzt. Trotz umfangreicher Recherche liegen uns keine Informationen zum Wasserverbrauch vor. Studien deuten darauf hin, dass Goabohnen, im Vergleich zu vielen tropischen Leguminosen, höhere Wasseranforderungen haben. In Ghana fiel der Ertrag bei Niederschlagsmangel unter 1120 mm geringer aus, während die Pflanze in feuchteren Gebieten mit 2400 mm Niederschlag erfolgreiche Erträg erzielte. Dies legt nahe, dass Goabohnen verglichen mit anderen Leguminosenarten für optimales Wachstum auf eine höhere Wasserversorgung angewiesen sind.2

Leguminosen, wie die Goabohne, spielen durch das Prinzip der "Gründüngung" eine bedeutende Rolle in Ökosystemen, sowie in landwirtschaftlich genutzten Böden. Diese Pflanzen haben die Fähigkeit, den Boden mit Stickstoff anzureichern, indem sie eine Symbiose mit Knöllchenbakterien eingehen. Die Knöllchenbakterien können Stickstoff aus der Luft fixieren und für Pflanzen verfügbar machen. Durch die Symbiose sind Goabohnen in der Lage mit geringen Mengen oder sogar ganz ohne zugeführten Stickstoff zu wachsen. Dadurch kann man auf den Einsatz von umweltschädlichem Stickstoffdünger verzichten, die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft reduzieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeit des Anbaus fördern.2,7

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Ursprung der Goabohne ist unbekannt und umstritten. Die meisten Autoren vermuten die Herkunft der Goabohne in Afrika, möglicherweise in den feuchten, tropischen Gebieten von Madagaskar und Mauritius. Da in Südasien die Hauptverbreitungs- und Anbaugebiete liegen, sehen andere Autoren den Ursprungsort der Goabohne auch in Indonesien und Papua-Neuguinea. Hauptsächlich baut man Goabohnen in Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Myanmar, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Indonesien, den Philippinen und Papua-Neuguinea an.6

Anbau - Ernte

Die Goabohne ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, wobei man sie vorwiegend als einjährige Kultur anbaut. Es handelt sich um eine Kletterpflanze mit einem drahtigen Stängel, die eine Höhe von 4 m und mehr erreicht. Ihr Stiel ist in der Regel grün, kann bei einigen Sorten aber auch violett, rosa oder braun gefärbt sein. Die Blätter der Goabohne sind grün, dreiblättrig und wechselständig angeordnet. Die Blüten stehen achselständig in traubenförmigen Blütenständen und können eine Farbpalette von weiss über tiefviolett bis blau aufweisen. Für maximal 2 Stunden am Tag, vorzugsweise zur Mittagszeit, öffnen sich die Blüten. Goabohnen sind Selbstbestäuber, wodurch sie nicht auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind.6,8

Die Gobohne trägt vierkantige geflügelte Schoten, die 15-22 cm lang, 2-3 cm breit und gewellt oder gezahnt sind. Eine einzelne Schote enthält 5-20 Samen. Die Samen sind glatt, glänzend und rund geformt und wiegen durchschnittlich 250 mg. Bei reifen Schoten platzen die Samen heraus.8 Die Farbe der Samenschale reicht von cremefarben über schwarz und braun bis hin zu violett und gesprenkelt.6 Zum Zeitpunkt der Reifung ändert sich ihre Farbe meist in das Bräunliche.8

Goabohnen wachsen in der heissen, feuchten, äquatorialen Klimazone und können in frostfreien Höhenlagen von bis zu 2000 m über dem Meeresspiegel gedeihen. Sie bevorzugen Temperaturen um die 27 °C am Tag und über 20 °C bei Nacht. Die Bodentemperatur für optimales Wachstum und die Entwicklung der Wurzelknöllchen liegt bei etwa 25 °C.6

Für den Anbau von Goabohnen eignen sich gut durchlässige, sandige Lehm- oder Tonböden mit organischen Bestandteilen. Die Aussaat erfolgt meistens zu Beginn der Regenzeit direkt im Freiland, aber sie kann auch unabhängig von der Regenzeit erfolgen, wenn ausreichende Rücklagen an Bewässerung vorhanden sind.9

Eigener Anbau

Um Goabohnen selbst anzubauen, kann man die Samen z.B. online erwerben und die Pflanze im eigenen Garten oder im Hochbeet selbst ansäen.

Dafür weicht man die gekauften Samen für eine bessere Keimfähigkeit vor der Aussaat für etwa 24 Stunden in Wasser ein. Anschliessend pflanzt man jeweils 3-4 Samen in kleine, vorgefertigte Gruben in den Boden ein. Es dauert 2 Wochen, bis die Sämlinge austreiben und zu wachsen beginnen. Es empfiehlt sich, 2 gesunde Jungpflanzen jeweils zu behalten und den Rest zu entfernen. Um die Pflanze beim Ranken in die Höhe zu unterstützen, sollte man geeignete Stangen in den Boden stecken, damit die Goabohne hochklettern kann. Zwischen den einzelnen Jungpflanzen ist es ratsam, einen Abstand von mindestens 1 m einzuhalten.9

Falls trockene Wetterbedingungen vorherrschen, sollte man die Pflanze einmal pro Woche bewässern, da sie feuchte Bedingungen verlangt. In der Anfangsphase wächst die Goabohne sehr langsam. Hier ist es wichtig, der Unkrautbekämpfung besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da Unkraut den Jungpflanzen Wasser, Nährstoffe und Licht entzieht.9

Die erste Ernte der Goabohne kann 70-75 Tage nach der Aussaat erfolgen. Bei den meisten kultivierten lokalen Sorten kann dies jedoch auch bis zu 90-100 Tage dauern. Danach kann man die Schoten in regelmässigen Abständen von 3 bis 4 Tagen ernten.9

Beobachten Sie ein Verwelken und Absterben der Pflanze, liegt das eventuell an einem Befall des Bakteriums Ralstonia solanacearum. Tritt dies trotz optimaler Bewässerung auf, so sollte man die infizierte Pflanze samt umliegender Erde entfernen.9

Weiterführende Informationen

Goabohnen zählen zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Leguminosen bzw. der Hülsenfrüchtler (Leguminosae oder Fabaceae).

Fälschlicherweise verwechselt man die Goabohne häufig mit der roten Spargelbohne (Lotus tetragonolobus). Dies liegt mitunter an der Ähnlichkeit zum lateinischen Namen Psophocarpus tetragonolobus der Goabohne. Auch im Deutschen verwechselt man die beiden oft: Die rote Spargelbohne ist auch als Flügelerbse geläufig, wodurch es oft zu einer Verwechslung mit der Goabohne durch ihren zweiten Namen "Flügelbohne" kommt. Optisch ähnelt die Goabohne der Flügelgurke (Luffa acutangula), weswegen ebenso eine Verwechslungsmöglichkeit besteht.

Alternative Namen

Die Goabohne trägt den Namen Flügelbohne dank der kleinen, gezackten Flügel auf ihren Schoten. Zudem ist sie als Betelbohne, Drachenbohne und Manilabohne bekannt. Den Namen Spargelbohne verdankt sie ihrem spargelähnlichen Geschmack. Es gibt auch die Spargelbohne (Vigna unguiculata ssp. sesquipedalis), die bis zu 1 m lange Schoten bekommt und daher optisch nicht zu verwechseln ist.

In Thailand heisst die Goabohne Thua Plu und in Vietnam Dau Rong. Auf den Philippinen kennt man die Goabohne je nach Inselgruppe und Region als Sigarilyas, Kalamismis, Parlang oder Pallang. Da man die Zusammensetzung und den Nährwert von Goabohnen mit der Sojabohne vergleichen kann, bezeichnet man sie auch als "Sojabohne der Tropen". Im Englischen nennt man sie winged bean, goa bean, fourangled bean oder asparagus bean. Die Goabohne ist aber nicht zu verwechseln mit der Bezeichnung asparagus pea oder winged pea (Lotus tetragonolobus).

Sonstige Anwendungen

Goabohnen nutzt man ebenso als Futterpflanze, Bodendecker und zur Gründüngung. Die Kosmetikindustrie hat Goabohnen ebenso für sich entdeckt und verwendet das aus den reifen Samen gewonnene Öl für die Seifenproduktion.

Literaturverzeichnis - 11 Quellen

1.

USDA (United States Department of Agriculture). Nährwerttabellen.

2.

Kavitha S, Renugadevi J et al. Comparative Phytochemical Profiling of Psophocarpus tetragonolobus (L.) D.C. Seed Extracts for Effective Storage of Cowpea Seeds. Legume Research. March 2023; DOI:10.18805/LR-5054.

3.

Bassal H, Merah O et al. Psophocarpus tetragonolobus: An Underused Species with Multiple Potential Uses. Plants. 2020;9(12):1730.

4.

Lee KH, Padzil AM et al. Evaluation of anti-inflammatory, antioxidant and anti- nociceptive activities of six Malaysian medicinal plants. J Med Plant Res. 2011;5(23):5555-5563.

5.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie - und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

6.

Tanzi AS, Eagleton GE et al. Winged bean (Psophocarpus tetragonolobus (L.) DC.) for food and nutritional security: synthesis of past research and future direction. Planta. 2019;250:911–931.

7.

Madigan MT, Bender KS, Buckley DH, Sattley WM, Stahl DA, Brock TD. Brock biology of microorganisms. Fifteenth edition, global edition. New York: Pearson; 2019.

8.

Singh PK, Tiwari JK et al. Winged bean – A nutritionally rich underutilized vegetable crop. Indian Horticulture. 2022;67(1).

9.

HORDI Crop. Department of Agriculture Sri Lanka. Winged Bean Psophocarpus tetragonolobus. 

10.

Bepary RH, Roy A et al. Biochemical composition, bioactivity, processing, and food applications of winged bean (Psophocarpus tetragonolobus): A review. Legume Science. 2023;5(3):e187.

11.

Adegboyega TT, Abberton MT et al. Nutrient and Antinutrient Composition of Winged Bean (Psophocarpus tetragonolobus (L.) DC.) Seeds and Tubers. Journal of Food Quality. 2019;2019:e3075208.

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