Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Es gibt es nur wenige Informationen über den CO2-Fussabdruck von Zitronenmelisse. Die Zahlen von Pfefferminze zeigen, dass derartige Kräuter mit 0,65 kg CO2eq/kg einen geringen Fussabdruck haben.24
Gemüse, eines der klimafreundlichsten Lebensmittel, hat je nach Anbaumethode einen CO2-Fussabdruck von ca. 0,1-0,5 kg CO2eq/kg (ohne Transport).25 Der durchschnittliche CO2-Fussabdruck von pflanzlichen Lebensmitteln beträgt 0,66 kg CO2eq/kg, was nur 10,7 % der durchschnittlichen CO2-Emissionen von tierischen Produkten (6,15 kg CO2eq/kg) ausmacht.26 Um klimaschädliche Emissionen kleinzuhalten, ist es am besten tierische Produkte aus dem Speiseplan zu streichen.
Trotz umfangreicher Recherchen liegen uns keine konkreten Zahlen zum Wasserfussabdruck von Zitronenmelisse vor. Gemüse zeigt mit 300 l/kg einen deutlich niedrigeren Wasserverbrauch, als Früchte (1000 l/kg) oder Gewürze (7000 l/kg).28
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Tierschutz - Artenschutz
Zitronenmelisse ist eine nützliche Pflanze für den Anbau im Garten. Vor allem die Melissenblüten sind dafür bekannt, dass sie Bienen anlocken. Im Altertum baute man Melisse als Bienenweide an.10,11 Das Einreiben der Blüten an der Innenseite der leeren Bienenstöcke lockt sogar neue Bienenvölker an. Melisse lockt auch andere nützliche Insekten an, wie z. B. Schlupfwespen und Raupenfliegen, die viele Gartenschädlinge bekämpfen.21
Weltweites Vorkommen - Anbau
Zitronenmelisse (Melissa officinalis) stammt ursprünglich aus dem südlichen Europa.10 Das natürliche Areal reicht von Anatolien über den Kaukasusraum, Irak und Iran bis Pakistan. Heute ist die Melisse weltweit in den gemässigten und warmen Regionen verbreitet und kommt dort regelmässig verwildert vor.2,7
Eigener Anbau
Zitronenmelisse kann man an einem warmen, halbschattigen und geschützten Standort im Garten oder als Topfpflanze anbauen. Der Boden sollte gut durchlässig und von sandig-lehmiger Beschaffenheit sein. Kompost oder Mulch sind als Dünger geeignet.7,12,15
Als winterharte Pflanze schneidet man die Pflanze vor dem ersten Blütenansatz im Frühling bis 10 cm über dem Boden zurück, ist der Drang zum Neuaustrieb besonders stark und die Melisse schmeckt zu diesem Zeitpunkt am aromatischsten. Bis Ende September kann man zwei- bis dreimal ernten.12,15 Am besten erntet man die Melisse an einem klaren, warmen Tag, um die höchste Konzentration an ätherischem Öl zu erreichen.15
Anbau - Ernte
Zur kommerziellen Nutzung vermehrt man Zitronenmelisse nicht aus Samen, sondern aus Weichholzstecklingen. Die Stecklinge belässt man 4-5 Wochen im Schatten, bevor man sie aufs Feld pflanzt.21 Nach 6 Monaten erntet man die oberirdischen Teile der Pflanze. Die Ernte für die Herstellung von ätherischem Öl erfolgt kurz vor der Blüte. Braune Flecken reduzieren die Qualität der Blätter.21
Als mehrjährige Kultur hat Zitronenmelisse eine Lebensdauer von etwa 10 Jahren. Allerdings wechselt man die Fruchtfolge alle 5 Jahre mit Leguminosen ab, um den Boden zu verjüngen. Ein erhöhter Stickstoffeinsatz während der Vegetationsperiode steigerte den Ertrag und die Ölproduktion von Zitronenmelisse. Düngen nach der Ernte fördert das Wachstum neuer Triebe. Wöchentliche Bewässerung ist notwendig, da der Wasserbedarf der Pflanzen sehr hoch ist.21
Der Anbau von Melisse erfolgt in Mitteleuropa, in Westeuropa (insbesondere in Spanien und Südfrankreich) sowie in Osteuropa. Importe stammen aus den genannten Regionen.7,15
Weiterführende Informationen
Was ist der Unterschied zwischen Melisse und Zitronenmelisse? Die Melissen (Melissa) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die bekannteste Art der Melissen ist die Zitronenmelisse (Melissa officinalis L.).2,12 Man nennt sie auch M. officinalis ssp. officinalis, eine andere Subspecies ist M. officinalis ssp. altissima, die vorwiegend in Neuseeland wächst und dort als bush balm bekannt ist.10 Es gibt noch die Arten Melissa axillaris, Melissa flava und Melissa yunnanensis, welche in Asien verbreitet sind.2
Der Gattungsname Melissa hängt zusammen mit Altgriechisch meli (= Honig), melissa / melitta (= Honigbiene) und meliteia (= Bienenkraut, Melisse; wohl abgeleitet von meliteion, einer Art Met der Griechen).10,16 Die Bezeichnung bezieht sich auf die Nutzung der Pflanze als Bienenweide. Der Art-Zusatz officinalis bedeutet offizinell (arzneilich) bzw. als Arznei verwendet.20
Alternative Namen
Alternativnamen für Melisse bzw. Zitronenmelisse sind Gartenmelisse, Zitronenkraut, Frauenkraut, Citronelle oder Herzkraut.
Auf Englisch bezeichnet man Melisse als melissa und Zitronenmelisse als balm, sweet balm, lemon balm, common balm, English balm, garden balm, balmmint, heart's delight und honey plant.
Literaturverzeichnis - 13 Quellen
2. | Royal Botanic Gardens Kew. Melissa L. |
7. | Blaschek W. (Herausgeber). Wichtl –Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. 6. Auflage. Stuttgart; 2016. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH. |
10. | The Herb Society of America. Lemon Balm: An Herb Society of America Guide. 2007. |
11. | Kremer, BP. Mein Garten – Ein Bienenparadies. 2. Auflage. Bern; 2018. |
12. | Bundeszentrum für Ernährung. Zitronenmelisse. 2021. |
15. | Heilpflanzenlexikon -Awl.ch: Melisse, Zitronenmelisse – Melissa officinalis. |
16. | Hertling B. Das beste Kraut für das Herz. Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift. 2017;12(08):56-58. |
20. | Miriam Webster. Officinal. |
21. | Singh V, Prawal P. Lemon balm (Melissa officinalis L.) an herbal medicinal plant with broad therapeutic uses and cultivation practices: a review. International Journal of Recent Advances in Multidisciplinary Research. 2015;2:928-933. |
24. | Carboncloud. Peppermint. 2024. |
25. | Pereira B de J, Cecílio Filho AB et al. Greenhouse gas emissions and carbon footprint of cucumber, tomato and lettuce production using two cropping systems. Journal of Cleaner Production. 2021;282:124517. |
26. | Feng S, Lakshmanan P et al. A comprehensive continental-scale analysis of carbon footprint of food production: Comparing continents around the world. Journal of Cleaner Production. 2023;426:138939. |
28. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600. |
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