Verwendung in der Küche
Was ist Kañiwa (Cañihua)? Die Samen von Kañiwa bzw. Cañihua (Chenopodium pallidicaule) enthalten kein Gluten, weshalb man sie zu den Pseudocerealien zählt. Rohe Körner haben einen hohen Protein- und Nährstoffgehalt und sind auch als Bio-Produkt erhältlich. Aufgrund ihrer Verwandtschaft mit Quinoa tragen die sehr kleinen, bräunlichen Samen den Übernamen 'Baby-Quinoa'.
Ob als Beilage, in herzhaften Hauptgerichten oder in süssen Leckereien: Die Verwendung der nussig-schokoladig schmeckenden Körner eröffnet eine Fülle von Möglichkeiten für kreative KöchInnen, die auf der Suche nach neuen und gesunden Zutaten sind.
Kañiwa bietet viele süsse Zubereitungsarten. In Müsliriegeln kann das Pseudogetreide Quinoa ersetzen, in Desserts wie Pfannkuchen oder Puddings bringt es eine interessante Textur und einen unverwechselbaren, leicht schokoartigen Geschmack mit sich. Zusammen mit Früchten (z.B. Erdbeeren) und verschiedenen Nüssen (z.B. Macadamia-Nüssen oder Walnüssen) entstehen süsse Köstlichkeiten mit einem gesunden Twist. Als Mehl lässt sich Kañiwa auch in Kuchen oder anderen Süssspeisen verarbeiten oder ersetzt einen Teil des oft genutzten Weizenmehls.
Gekochte Kañiwa-Samen bereichern Salate als nahrhafte Ergänzung. Kombiniert mit gemischtem Blattgemüse (wie Rucola, Feldsalat und Babyspinat), frischen Kräutern (z.B. Thymian, Petersilie oder Minze) und einem ölfreien Salatdressing oder einer Salatsauce aus Zitronensaft und Rapsöl zaubern Sie einen gesunden und schmackhaften Körnersalat.
Kann man Kañiwa (Cañihua) roh essen? Im Gegensatz zu roher Quinoa enthält Kañiwa weniger bittere Saponine.2 Möchte man Kañiwa roh geniessen, bietet sich die Verwendung im Müesli an (Erb-Müesli oder Erb-Müesli plus Haferflocken, im Original mit Quinoa). Ansonsten lässt man die Samen am besten keimen. Gekeimte Kañiwa-Sprossen sind besonders nahrhaft und schmecken z.B. im Sprossensalat oder als Topping auf verschiedenen kalten und warmen Gerichten.
In den Anden, der Heimat von Kañiwa, isst man das Pseudogetreide traditionell nicht roh. Geröstet und gemahlen verwendet man es als feines Mehl, Kañiwako genannt. Das nussige Mehl mischt man mit Milch, Brühe oder Wasser zu einem Brei; es stellt das traditionelle Frühstück der ländlichen Bevölkerung dar. Auch in Getränken, verarbeitet zu kleinen Keksen (Quispiño) oder in Brot, Nudeln und süssen Speisen konsumiert man Kañiwako.1,2 Auf langen Reisen haben Einheimische das Kañiwa-Mehl dank seines hohen Kalorien- und Proteingehalts gerne als Proviant im Gepäck.2,3
Eigene Zubereitung
Will man Kañiwa als Beilage oder Grundlage für verschiedene Rezepte nutzen, so kocht man die Körner in Wasser oder Gemüsebrühe. Die Zubereitung ist unkompliziert und gleicht jener seiner nahen Verwandten, der Quinoa. In einem Topf bringt man die Samen mit der doppelten Menge Brühe oder Wasser zum Kochen. Unter gelegentlichem Rühren lässt man Kañiwa anschliessend 15-20 Minuten köcheln. Danach ruhen die Körner zehn Minuten im geschlossenen Topf, um die restliche Flüssigkeit aufzunehmen. Mit einer Gabel aufgelockert, eignet sich Kañiwa perfekt als Beilage, z.B. zu Gemüse wie Paprika, Zucchini oder Auberginen.
Veganes Rezept für Schoko-Pudding mit Kañiwa
Zutaten (für 4 Personen): 100 g Kañiwa (roh), 500 ml Haselnussmilch (bio), 4 EL Kakaopulver, 150 g Medjool-Datteln (bio), ½ TL Vanillepulver, 100 g Himbeeren, 100 g Heidelbeeren, 2 EL gehackte Walnüsse, 2 EL Hanfsamen.
Zubereitung: Kañiwa fein mahlen (z.B. in einer Kaffeemühle oder einem Mixer) und in einer Schüssel mit Kakaopulver und Vanillepulver mischen. Die Haselnussmilch, bis auf 50 ml, in einem Topf erwärmen und das Kañiwa-Mehl nach und nach mit einem Schneebesen unterrühren, bis der Pudding einzudicken beginnt. Dann vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die entkernten Medjool-Datteln in einem Mixer mit der restlichen Haselnussmilch pürieren. Die Kañiwa-Mischung in den Mixer zu den Datteln geben und cremig mixen. Gegebenenfalls noch etwas Wasser oder Haselnussmilch hinzufügen. Den fertigen Pudding in Gläsern anrichten und weiter abkühlen lassen. Vor dem Geniessen mit frischen Himbeeren, Heidelbeeren, Walnüssen und Hanfsamen garnieren.
Vegane Rezepte mit Kañiwa finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Man findet ganze Kañiwa-Samen kaum in Supermärkten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa oder Bio-Supermärkten (Denn's Biomarkt und Alnatura). Gelegentlich bietet der Einzelhandel Cañihua in Flocken an. Möchte man Kañiwa-Samen probieren, so kann man sie in Online-Shops und vereinzelt in gut sortierten Reformläden kaufen.
Lassen Sie sich von den vielfältigen Schreibweisen für Kañiwa im Handel nicht verwirren (siehe weiter unten im Kap. Alternative Namen). Auch die Begriffe 'geschält' und 'ungeschält' kann man verschieden auslegen. Unseren Informationen zufolge sind handelsübliche 'ungeschälte' Samen von Perikarp (Fruchtwand) und Blütenrückständen (Blütenkelchen) gereinigt: Dies geschieht traditionell durch Dreschen, Sortieren, Auswaschen mit Wasser, Trocknen und Sieben. Jedoch sind sie nicht weiter geschält.23,27,28
Kañiwa ist ganzjährig erhältlich, da man die Samen getrocknet aus Südamerika importiert und sie lange haltbar sind. Übliche Trocknungstemperaturen für ganze Samen liegen bei einigen Anbietern um 110 °C herum, weshalb dann nicht mehr von Rohkost auszugehen ist.
Die Verfügbarkeit von Kañiwa (roh) ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Kañiwa-Samen (Cañihua) sollte man kühl, trocken und lichtgeschützt in einem dicht verschlossenen Gefäss aufbewahren. So gelagert bleibt das Pseudogetreide ein bis zwei Jahre haltbar.
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