Verwendung in der Küche
Rohe Birnen (wir beschreiben hier die Art Pyrus communis) gehören zu den Kernobstgewächsen. Neben dem Apfel ist die Birne eine der beliebtesten Obstsorten in Europa. Vor allem in Bio-Qualität ist die Frucht reich an gesundheitsfördernden Stoffen. Man kann sie roh, getrocknet, gekocht oder konserviert verzehren.
Birnen sind dank ihres geringen Säuregehalts optimal bekömmlich und roh ein gesunder Snack für zwischendurch. Die Konsistenz dieser Früchte ist sortenabhängig und kann erfrischend knackig, aber auch weich und saftig sein. Das Fruchtfleisch ist weiss und teilweise etwas körnig. Birnen lassen sich in Rohkost-Gerichten vielseitig verwenden, beispielsweise im Obstsalat, als Topping für Müsli (z.B. im Erb-Müesli als Ersatz für Apfel), als fruchtige Ergänzung in Smoothies mit Datteln und Spinat oder in selbst gepressten Säften. Auch zu grünen Salaten oder Chicorée passen Birnen dank ihres milden Geschmacks ausgezeichnet.
Eingekochte Birnen oder Birnenmus verfeinern u.a. Porridge, veganen Milchreis, Griessbrei oder herbstliche und winterliche Backwaren. Birnenmus ist auch ideal als pflanzlicher Ei-Ersatz geeignet: So nutzt man für vegane Kuchen oder Gebäck einfach anstelle eines Hühnereis drei Esslöffel des Fruchtmuses als Bindemittel. Besonders gut schmecken Birnen auch in Kombination mit Zimt oder Kardamom, man kann sie mit diesen Gewürzen zu einem Chutney verarbeiten oder backen und als Dessert servieren (beispielsweise mit Walnüssen). Andere schmackhafte Dessertmöglichkeiten mit Birnen sind ein gebackenes Crumble mit Haferflocken oder Birnenkuchen. Gedörrte bzw. getrocknete Birnen findet man auch unter dem Begriff Kletzen in Brot und Gebäck.
Alternativ zu herkömmlichem Industriezucker kann man beim Kochen und Backen auch Birnendicksaft, einen aus Birnensaft eingekochten Sirup, verwenden. Frischer Birnensaft ist ein schmackhaftes Erfrischungsgetränk und lässt sich pur oder verdünnt geniessen.
Vor dem Verzehr von rohen Birnen empfiehlt sich das Waschen der Früchte. Im Anschluss kann man sie mit einem Tuch trockenreiben und mit der Schale verzehren. Eine aufgeschnittene Birne verfärbt sich dank ein paar Tropfen Zitronensaft deutlich weniger rasch.
Veganes Rezept für Birnensalat mit Nüssen
Zutaten (für 2 Personen): 2 Birnen (bio), 2 EL frisch gepresster Zitronensaft, 40 g Walnüsse, 300 g Feldsalat, 1 EL Tahin, weitere 2 EL Zitronensaft, 5 EL Trinkwasser, 1 Knoblauchzehe.
Zubereitung: Birnen waschen, trockenreiben und anschliessend vierteln. Die Birnenstücke mit 2 EL Zitronensaft beträufeln, in einen Topf geben und eine Minute mit einem Schuss Wasser von jeder Seite andünsten. Salat waschen und trockentupfen. Für das Dressing Tahin mit Zitronensaft, Wasser und frisch gepresster Knoblauchzehe verrühren. Zum Anrichten Feldsalat auf Teller aufteilen, gedünstete Birnenstücke und Walnüsse darüber verteilen und mit Dressing toppen. Für eine Rohkost-Variante kann man rohe Birnenstücke verwenden.
Vegane Rezepte mit rohen Birnen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
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Einkauf - Lagerung
Die meisten der in Europa kultivierten Birnen-Sorten haben im Herbst ihre Hauptsaison, es gibt aber Frühsommer, Mittelsommer-, Herbst- und Winterbirnensorten.1 Zu dieser Zeit sind sie regional und auch teilweise in biologischer Qualität in Coop, Billa, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Hofer erhältlich. Bioläden wie Alnatura oder Denn's Biomarkt führen Birnen in der Regel das ganze Jahr über in Bio-Qualität. Beim Einkauf ist zu beachten, dass die Früchte von innen nach aussen reifen. Das bedeutet, dass sie bei eintretender Reife der Schale innen bereits überreif und mehlig sein können. Frische Birnen weisen idealerweise keine Druckstellen oder Löcher auf.
Die Verfügbarkeit von Birnen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Die Produktion von Birnen erfolgt primär für den direkten Konsum, da sich ihre Lagerung schwierig gestaltet.2 Im Vergleich zu Äpfeln, die teilweise bis zu einem Jahr lagerbar sind, verderben Birnen schneller und nur ausgewählte Sorten halten mehr als ein paar Monate (wie z.B. Conference oder Rocha). Dabei sollte man sie, ohne dass sie einander berühren, an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren.3 Alternativ kann man Birnen auch einfrieren, hierzu wäscht, schneidet und entkernt man die Früchte und kann sie anschliessend in einem Gefrierbeutel bis zu 10 Monate bei -18 °C aufbewahren.
Frühsommer- und Wintersorten wie Coscia oder Forelle sind sehr anfällig für den Verderb, wobei diese Birnensorten vom Kerngehäuse nach aussen hin zu faulen beginnen und dann braun und ungeniessbar sind.1
Literaturverzeichnis - 3 Quellen
1. | Dondini L, Sansavini L. European Pear. Fruit Breeding. 2011; 369-413. |
2. | Itai A. Pear. In: Kole C (ed.). Fruits and Nuts. Genome Mapping and Molecular Breeding in Plants, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. 2007:157-170. |
3. | Saquet AA. Storage of pears. Scientia Horticulturae. 2019;246:1009-1016. |
- Natalie Sidler, Dr. phil. I
- Sarah Layendecker, MSc Wildlife Management
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