Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Der ökologische Fussabdruck von Zitronenverbene hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), durchschnittliche bzw. saisonale oder regionale Produktion, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und, ob es sich um Frischware oder Tiefkühlware handelt, eine entscheidende Rolle.13 Einen spezifischen Wert für den CO2-Fussabdruck sowie den Wasserfussabdruck von Zitronenverbene konnten wir trotz umfangreicher Recherche nicht finden.
Beim konventionellen Anbau von Zitronenverbene kommen oftmals synthetische Pestizide und Herbizide zum Einsatz, welche nachweislich auch einen negativen Einfluss auf wichtige Bestäuber haben. Zu beachten ist zudem, dass sich im Endprodukt Rückstände der eingesetzten Pestizide finden lassen. Dies bestätigte eine ältere Untersuchung von unterschiedlichsten Kräutern, von denen alle eine Kontamination durch Pestizide aufwiesen.20 Neuere Studien belegen Kontaminationen durch Schwermetalle, Pestizide und Fungizide, aber auch durch Weichmacher und BPA (aus Verpackungen).21,22
Zitronenverbene aus Bio-Anbau ist zu bevorzugen, da der ökologische Anbau auf den Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden verzichtet.
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Tierschutz - Artenschutz
In den gemässigten Zonen lässt sich der Zitronenstrauch ganz einfach als Zier- und Duftpflanze halten - und zugleich als Teelieferant. Das nützt aber auch der Umwelt, denn dieser Lippenblütler dient Schmetterlingen, Holzbienen und Hummeln als wichtige Nahrungsquelle. Die Zitronenverbene kann somit zur Erhöhung der Biodiversität im eigenen Garten beitragen.19
Weltweites Vorkommen - Anbau
Zitronensträucher wachsen vor allem in subtropischen Regionen und stammen ursprünglich aus Südamerika (Bolivien, Paraguay und dem Nordwesten von Argentinien). Heute kultiviert man den Halbstrauch in weiteren Ländern Mittelamerikas und Südamerikas (Südbrasilien, Chile, Kuba, Mexiko, Peru, Puerto Rico, Uruguay und Venezuela).14 Ende des 17. Jahrhunderts brachten spanische Seefahrer die Pflanze nach Europa, wo man die Aloysia citrodora heute vor allem in Frankreich und teilweise in Spanien anbaut,10 um ihre frischen Blätter zu nutzen bzw. weiterzuverarbeiten; oder sie gefällt als Schnittblume in Duftbuketts.
Wild zu finden
Zitronenverbenen findet man heute in wilder Form vor allem in den Regionen Chiles und Uruguays.10 Seltener auch in anderen subtropischen Gegenden, wie z.B. auf den Kanarischen Inseln (als "hierba luisa") - aber auch in wärmeren gemässigten Zonen.
Verwechslungsmöglichkeit
In Europa verwechselt man die Zitronenverbene oft mit dem Echten Eisenkraut (Verbena officinalis), obwohl sie sich äusserlich stark voneinander unterscheiden. Den Namen Eisenkrauttee verwendet man häufig für Tee aus Zitronenverbene (bzw. der wohlriechenden Verbena / dem wohlriechenden Eisenkraut). Das Echte Eisenkraut hat im Unterschied zur Zitronenverbene aber einen bitteren Geschmack und riecht eher unauffällig.2
Anbau - Ernte
Der Zitronenstrauch benötigt, aufgrund seines Ursprungs in Südamerika, einen sonnigen bis vollsonnigen Standort mit einem durchlässigen, humosen, eher nährstoffarmen und leicht feuchten Boden. Er hat seine Blütezeit von Juli bis September, seine Erntezeit ist jedoch ganzjährig.10
Die Zitronenverbene kann man auch im eigenen Garten oder Topf auf dem Balkon anpflanzen. Ab März bis April kann man sie in durchlässigen, nährstoffarmen Böden an einem sonnigen Platz gut selbst säen. Im Sommer oder Herbst vermehrt man die Aloysia citrodora einfach über Stecklinge aus halbverholzten Trieben oder über Absenker.11
Sie ist kaum winterhart und hält Temperaturen von -5 °C oder kälter nur für kurze Zeit aus. Hält man die Zitronenverbene im Topf, überwintert man sie über die kalte Jahreszeit in der Garage oder im Keller.12
Weiterführende Informationen
Der Zitronenstrauch (Aloysia citrodora, syn.: Aloysia triphylla, Verbena triphylla, Verbena citrodora, Lippia triphylla) ist eine Pflanzenart der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) und der Gattung der Aloysia.10 Der Gattungsname erinnert an die Prinzessin von Parma, Maria Luisa, damalige Gattin des spanischen Königs Carlos IV.10 Auf Spanisch kennt man die Pflanze als hierba luisa, in Kuba heisst sie dementsprechend yerba luisa.
Alternative Namen
Die Zitronenverbene bezeichnet man auch auf Deutsch als Zitronenverbena oder, wie erwähnt, als Zitronenstrauch - sowie unspezifisch als Verbene und, vorwiegend in der Schweiz und in Frankreich, als Verveine. Auf Englisch nennt man die Verveine-Pflanze vervain oder verbena; die Zitronenverbene heisst lemon verbena. Ferner betitelt man sie auch als Echte oder Duftende Verbene,4 wobei der Name 'Echte Verbene' eigentlich für das Echte Eisenkraut (Verbena officinalis) reserviert ist (siehe oben bei Verwechslungsmöglichkeit).
Sonstige Anwendungen
Der intensive Verbene-Geruch hält im Kleiderschrank die Motten fern und hilft zudem als Insektenrepellent bei der Vertreibung von Mücken.15 In der Parfümerie verwendet man die Pflanze in grossen Mengen zur Herstellung von verschiedenen Arten von Eau de Cologne, Erfrischungsmitteln und Duftsprays.1
Literaturverzeichnis - 13 Quellen
1. | Mohammadhosseini M, Frezza C et al. An overview of the genus Aloysia Paláu (Verbenaceae): Essential oil composition, ethnobotany and biological activities. Natural Product Research. 2022;36(19):5091–5107. |
2. | A. Vogel ch: Zitronenverbene: Heil- und Würzkraut. |
4. | Van Wyk BE, Wink C, Wink M. Handbuch der Arzneipflanzen: Ein Bildatlas. 3. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart; 2015. |
10. | Kräuter-Buch de: Zitronenverbene. |
11. | Gartenjournal net: Zitronenverbene vermehren: Drei erfolgreiche Methoden. |
12. | Gartenjournal net: Zitronenverbene winterhart? So schützt du sie im Winter. |
13. | Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020;1-22. |
14. | Kew Royal Botanic Gardens. Plants of the world online. Aloysia citrodora Paláu. 2023. |
15. | Gillij YG, Gleiser RM, Zygadlo JA. Mosquito repellent activity of essential oils of aromatic plants growing in Argentina. Bioresour Technol. Mai 2008;99(7):2507–2515. |
19. | Plantura (Magazin). Zitronenverbene: Standort, gute Nachbarn & Vermehren. |
20. | EPA United States Environmental Protection Agency. Illes S, Mestres R, Tourte J et al. Determination of pesticide residues in aromatic and medicinal plants. Ann. Fals. Exp. Chim. 1976;69(738):209-218. |
21. | Di Bella G, Ben Mansour H et al. Plasticizers and BPA Residues in Tunisian and Italian Culinary Herbs and Spices. Journal of Food Science. 2018;83(6):1769–1774. |
22. | Huertas-Pérez JF, Ernest M, Badoud F. Quantification of folpet and phthalimide in tea and herbal infusions by LC– high-resolution MS and GC–MS/MS. Food Additives & Contaminants: Part A. 2019;36(1):109-119. |
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