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Kaktusfeige - Gesundheit

Kaktusfeige enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit unterstützen.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Die Kaktusfeige bringt nur 41 kcal/100g, mit 0,51 g Fett, 9,6 g Kohlenhydraten, sowie 3,6 g Ballaststoffen pro 100 g. Mit 100 g Kaktusfeige können Sie gerade mal 1,5 % des täglichen Bedarfs an Proteinen decken. Der Grossteil der Frucht besteht aus Wasser (87,6 %).4

Magnesium ist mit 85 mg/100g vorhanden und damit im Mittelfeld; denn erst 400 bis 500 g decken den Tagesbedarf, der ist mit 200 g Amarant oder Quinoa problemlos erreichen. Auch Samen und Nüsse enthalten viel Magnesium (geschälte Hanfsamen, Kürbiskerne, Paranüsse).4

Vitamin C ist mit 14 mg/100g etwa viermal weniger enthalten als in Erdbeeren mit 59 mg; Zitronen enthalten etwa 53 mg. Roher Bärlauch bietet sogar 150 mg/100g.4

Auch etwas des Mineralstoffs Kalium (220 mg/100g) liefert die Kaktusfeige. Eine bessere Kalium-Quelle sind Gewürze oder Samen (Hanfsamen: 1200 mg/100g oder Pistazien: 1025 mg/100g).

Die gesamten Inhaltsstoffe von Kaktusfeigen (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Eine Übersichtstudie zeigte einen signifikant positiven Effekt von Kaktusfeigen auf den Gesamtcholesterinspiegel, insbesondere auf das LDL-Cholesterin. Forschende bringen dies mit den enthaltenen Ballaststoffen, insbesondere der Pektine in Zusammenhang, welche zudem eine Rolle bei der Vorbeugung von Typ-2-Diabetes spielen.5,6 Die Ballaststoffe der Kaktusfeigen sollen (neben den sekundären Metaboliten) auch den Stoffwelchsel positiv beeinflussen.6

Studien zeigen einen allgemein schützenden Effekt gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Kontext der Mundhygiene und Lebensmittelsicherheit ordnen Forschende den Kaktusfeigen bakterizide Effekte zu.6

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Kaktusfeigen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Die Kaktusfeige enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:6,8

  • Isoprenoide: Triterpene: Steroide (β-Sitosterol, Campesterol, Lanosterol, Delta-5-Avenasterol, Stigmasterol); Tetraterpene: Carotinoide (Carotine: Beta-Carotin, Alpha-Carotin; Xanthophylle: Lutein, Violaxanthin, Neoxanthin, Zeaxanthin, Cryptoxanthin)
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure); Flavonoide: Flavonole (Rutin, Quercetin, Dihydroquercetin, Quercetin-3-Methyl-Ether, Kaempferol, Isorhametin-3-Rutinosid), Flavone (Luteolin)
  • Weitere stickstoffhaltige Verbindungen: Betalaine: Betacyane (Betanin), Betaxanthine (Indicaxanthin)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Kaktusfeigen abhängig von Sorte, Anbauort und -bedingungen, Ernte- und Nacherntebedingungen, sowie Verarbeitung und Lagerung variieren kann. Auch sind die Gehalte der Sekundärmetaboliten in Frucht und Schale unterschiedlich.6 Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Die gesundheitlichen Vorteile der Kaktusfeige beruhen vor allem auf der synergistischen Wirkung von Steroiden, Carotinoiden, Flavonoiden und Betalainen, die insbesondere vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.6

Phytosterole wie β-Sitosterol senken insbesondere den Plasmacholesterin- und den LDL-Cholesterinspiegel. Das Xanthophyll Lutein kommt mit bis zu 203,45 μg/100g am meisten vor. Carotinoidgehalte in der Schale sind deutlich höher als im Fruchtfleisch. Spezifische Wirkmechanismen dieser Stoffe sind untersucht, weitere Studien im Kontext der Kaktusfeige sind jedoch noch erforderlich.6

Kaktusfeigenextrakte zeigen eine stärkere antioxidative Aktivität als Birnen, Äpfel, Trauben, Orangen, Grapefruits und Tomaten.6 Die krebspräventive Wirkung von frischem Obstverzehr ist anerkannt, wobei in Kaktusfeige die enthaltenen Flavonoide und Betalaine antikarzinogen wirken. Betalaine zeigten in experimentellen Tierstudien antitumorale Wirkungen bei Brust-, Magen-, Zentralnervensystem- und Lungenkrebs. Weiters sind antiproliferative Effekte von Betaninen bei menschlichen Leukämiezellen sowie Eierstock-, Gebärmutterhals-, Blasen- und Darmkrebs beschrieben. Besonders hervorzuheben ist Indicaxanthin, das freie Sauerstoffradikale bindet. Betaxanthine und Betacyane sind für die gelb-orange bzw. rot-violette Färbung der Kaktusfeige verantwortlich.6

Phenolische Verbindungen rücken wegen ihrer vorbeugenden Wirkung bei neurodegenerativen Erkrankungen zunehmend in den Fokus. Eine Studie identifizierte in Kaktusfeige Quercetin, Dihydroquercetin und Quercetin-3-Methyl-Ether als hemmend auf neuronale Schäden. Weitere Studien belegen antimutagene, antiallergene, entzündungshemmende und leberschützende Eigenschaften.6

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Es sind keine Kontraindikationen, Nebenwirkungen oder Interaktionen bekannt.7

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der mexikanischen Volksheilkunde kommt Feigenkaktus bei Verbrennungen, Wunden und Ödemen zum Einsatz. Breiumschläge sollen bei rheumatischen Beschwerden, Erythemen (Hautrötungen) und chronischen Hautinfektionen helfen.7

Heute noch gilt die Wirkung des Feigenkaktus in der volksmedizinischen Anwendung gegen Diabetes und kann eine gute Unterstützung bei einer klassisch ärztlichen Behandlung darstellen. Zur Anwendung kommen die Kladodien, gekocht oder als Nahrungsergänzungsmittel sowie als Fruchtsaft.7,8 Die blutzuckersenkenden Effekte sind eher den Kladodien zuzuordnen als den Früchten.8

In der traditionellen Volksmedizin Siziliens verwendet man die Kladodien zur Heilung von Magengeschwüren. Der Saft aus den Kladodien kommt in der afrikanischen traditionellen Medizin neben der Behandlung von Diabetes auch bei Wundinfektionen zur Anwendung. Einen Aufguss der Blüten setzt man traditionell als diuretisches Mittel ein.8

Literaturverzeichnis - 5 Quellen

4.

USDA United States Department of Agriculture. Prickly pears, raw. 2019.

5.

Gouws C, Mortazavi R et al. The Effects of Prickly Pear Fruit and Cladode (Opuntia spp.) Consumption on Blood Lipids: A systematic Review. Complementary Therapies in Medicine. Mai 2020;50:102384.

6.

Albuquerque TG, Pereira P et al. Prickly Pear. In: Jaiswal AK (Ed.) Nutritional Composition and Antioxidant Properties of Fruits and Vegetables. Elsevier; 2020:709–728.

7.

Bäumler S. Heilpflanzenpraxis heute - Arzneipflanzenporträts: Heilpflanzenpraxis heute - Arzneipflanzenporträts [E-Book]. Elsevier Health Sciences; 2021: 770-781.

8.

Sinicropi MS, Baldino N et al. Opuntia ficus indica (L.) mill. An Ancient Plant Source of Nutraceuticals. CTMC. 2022;22(21):1736–1749.

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