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Reisflocken (roh?, bio?)

Reisflocken (bio) stellen eine glutenfreie Alternative zu anderen Getreideflocken dar, sind jedoch nicht roh. Reis ist oft mit Arsen belastet.
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
4%
Wasser
 89
Makronährstoff Kohlenhydrate 89.15%
/08
Makronährstoff Proteine 7.87%
/03
Makronährstoff Fette 2.98%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.9g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Was sind Reisflocken? Grundlage für die Herstellung von Reisflocken sind polierte Reiskörner (weisser Reis) bzw. Vollkorn-Reiskörner, die man zu Reisflocken walzt. Wer die Rohkostqualität von Reisflocken sicherstellen möchte, quetscht Reisflocken bevorzugt selbst. Im Folgenden beschreiben wir rohe Reisflocken auf Basis des mittelkörnigen, braunen Vollkornreiskorns.

Verwendung in der Küche

Reisflocken sind glutenfrei und bekömmlich für Menschen mit Zöliakie.3

Die Getreideflocken finden Verwendung als Cerealien in Müslis und Getreidebreien wie Porridge. Bei Porridge kann man auf ein Mischverhältnis zwischen Reisflocken und Haferflocken zurückgreifen und den Brei statt mit Milch mit Pflanzendrinks zubereiten (Sojamilch, Hafermilch, Mandelmilch etc.). Reisflocken eignen sich zur Herstellung von Milchreis und anderen Süssspeisen, wie z.B. Reisflockenpudding. Beim Backen von süssen Desserts wie Muffins, Kuchen oder Früchtebrot kann man einen Teil des Mehls durch Reisflocken ersetzen, um dem Teig eine lockere Konsistenz zu verleihen. Reisflocken dienen auch zur Herstellung von Müesli-Riegeln, Energie-Bällen oder Kürbis-Hafer-Happen.

Kann man Reisflocken roh essen, oder muss man Reiflocken kochen? Die gekauften Reisflocken sind selten roh, sondern gedämpft oder geröstet.3 Sie lassen sich nach dem Quellen in Wasser oder Pflanzendrink auch kalt verzehren, ohne vorherige Erhitzung. Selbst hergestellte Reisflocken sollten Sie kochen, da Reis mit Bakterien (z.B. Bacillus cereus) verunreinigt sein kann. Gekochte Reisflocken sollten Sie zudem nicht länger ausserhalb des Kühlschranks aufbewahren, dies gilt auch für Vollkornreis.19

Neben der süssen Variation des Porridge, kann man auch salzige Reisflocken-Varianten zubereiten. Diese pikanten Zubereitungsarten sind vor allem in der indischen Küche beliebt (Poha). Kreativ eingesetzt lassen sich aus den Reisflocken herzhafte Hauptgerichte wie vegane Nuggets oder Bratlinge herstellen. Im Gegensatz zu Reisbratlingen, die häufig Anteile an Buchweizen oder Hirse aufweisen, enthalten Bratlinge aus Reisflocken eher Semmelbrösel oder schwarze Bohnen zur Konsistenzgebung bzw. als bindende Substanz. Weitere Reis-Rezepte, die man alternativ mit Reisflocken herstellen kann, sind z.B. diverse Risotto-Versionen. Der Vorteil der alternativen Rezepte mit Reisflocken besteht im Zeitaufwand: Reisflocken nehmen Flüssigkeiten schnell auf und sind schneller gar als herkömmlicher Reis. Einbussen haben die Rezepte dann, wenn man eine grobkörnige Konsistenz der Speisen bevorzugt.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Herstellung von Babynahrung auf Basis von Reisflocken. Die hier verwendeten Reisflocken stellt man in den meisten Fällen aus Vollkornreismehl her. Beim Kauf solcher Babynahrung muss man beachten, dass Reis unter Umständen einen erhöhten Arsengehalt aufweist (siehe Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen).

Zu den Gewürzen, die man häufig für süsse Rezepte mit Reisflocken verwendet, gehören u.a. Zimt oder Vanille (für Speisen wie Milchreis, Porridge, Kuchen oder Früchtebrot). Süssspeisen ergänzt man häufig mit Amarant, Chia, Nüssen, Hirse, Rosinen oder Cranberrys.

Die indische Küche verwendet oft Gewürze und Zugaben wie Kardamom, Kreuzkümmel, Curryblätter und Koriander.

Eigene Zubereitung

Um Reisflocken selbst herzustellen, benötigen Sie lediglich eine Flockenquetsche und mittelkörnigen, braunen Vollkornreis. Diesen im rohen Zustand oder eingeweicht und gut abgetropft in die Flockenpresse einfüllen und durch Drehen die Körner zu Flocken quetschen. So lassen sich Reisflocken in der gewünschten Menge schnell und einfach selbst machen.

Reisflocken kann man auch aus anderen Reissorten quetschen, es ist jedoch zu empfehlen, immer das volle Korn zu verwenden, da der Anteil an Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen und Ballaststoffen im Vollkornreis höher ist.

Veganes Rezept für Brei auf Basis von Reisflocken

Zutaten (für 3 Portionen): 120 g Reisflocken (bio, z.B. aus mittelkörnigem, braunem Vollkornreis), 350 ml Mandelmilch, 1 EL Reissirup (alternativ: Honig), 1 TL Zimt, 150 g Obst der Saison, 50 g Topping (z.B. Walnüsse, Amarant, Hirse).

Zubereitung: Geben Sie Reisflocken, Mandelmilch, Zimt und Reissirup in einen Topf und lassen Sie die Reisflocken ca. 30 min einweichen. Anschliessend köcheln Sie die Masse bei mittlerer Hitze und gelegentlichem Umrühren ca. 12-15 min. Vermengen Sie den Brei nach dem Abkühlen mit dem geschnittenen Obst. Nun können Sie den Reisflockenbrei in Schüsseln anrichten, mit einem Topping Ihrer Wahl versehen und es sich schmecken lassen.

Veganes Rezept für Brot aus Apfel und Reisflocken

Zutaten: 3 fein gewürfelte säuerliche Äpfel, 1-2 überreife pürierte Bananen, 2-3 pürierte Datteln, 200 g Reisflocken (bio), 100 g Mandelmehl (alternativ Buchweizenmehl), 1 TL Backpulver, 1 TL Natron, 2 EL Leinsamenmehl + 4 EL Wasser, 2-3 EL Rapsöl, 1 EL frisch gepresster Zitronensaft sowie ½ TL Vanille (gemahlen).

Zubereitung: Heizen Sie den Backofen auf 180 Grad Umluft vor und lassen das Leinsamenmehl mit Wasser quellen. Anschliessend vermischen Sie in einer Schüssel die Reisflocken und das Mandelmehl mit dem Backpulver und Natron. In einer anderen Schüssel vermischen Sie die Bananen und pürierten Datteln mit den gewürfelten Äpfeln, den gequollenen Leinsamen, dem Zitronensaft und Rapsöl. Nun vermengen Sie die feuchten Zutaten mit den trockenen und verarbeiten diese zu einem gleichmässigen Teig. Füllen Sie die Teigmasse in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform ein und streichen diese glatt. Optional können Sie das Brot mit ein wenig Zimtpulver würzen. Geben Sie die Backform auf mittlerer Schiene in den Ofen und backen Sie das Brot ca. 50 Minuten. Gut ausgekühlt, kann man es im Kühlschrank lagern.

Veganes Rezept für indischen Poha

Zutaten (für 1 Portion): 200 g Reisflocken (bio), ½ mittelgrosse Zwiebel, ¼ TL Kurkuma, 1 TL Kreuzkümmel, 1 Zweig Curryblätter, 2 grüne Chilis, 2 EL Sesamöl (oder Rapsöl), 2 Zweige Koriander, 1 Limette, Salz.

Zubereitung: Zur Vorbereitung geben Sie die Reisflocken in eine Schüssel mit kaltem Wasser und mischen diese mit der Hand, bis sie etwas Wasser gesaugt haben. Die Reisflocken sollte man nicht zu lange einweichen, da sonst eine Paste entsteht. Hacken Sie anschliessend die Zwiebel und Chilischoten und legen Sie diese zur Seite.

Nun erwärmen Sie das Öl und geben Kreuzkümmel und Kurkuma hinzu. Fügen Sie die Chilischoten und Curryblätter hinzu und braten alles während ca. einer halben Minute schonend an. Anschliessend geben Sie die gehackten Zwiebeln hinzu, reduzieren die Hitze und bedecken die Pfanne mit einem Deckel. Die Zwiebeln sollen gedünstet, aber nicht braun sein.

Heben Sie vorsichtig die Reisflocken unter, bis das Gemisch die Farbe der Kurkuma gleichmässig angenommen hat. Schmecken Sie den Poha mit Salz ab und lassen Sie ihn mit Deckel bei schwacher Hitze 5 Minuten lang im Dampf kochen. Darauf nehmen Sie den Deckel ab und lassen den Poha eine weitere Minute mit offenem Deckel kochen. Nun können Sie den Poha in einer Schüssel servieren und mit gehacktem Koriander und Limettenschnitzen garnieren.

Vegane Rezepte mit Reisflocken finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler

Einkauf - Lagerung

In Supermärkten wie Coop, Migros, Spar, Rewe, Edeka, Billa kann man vereinzelt Reisflocken kaufen, teilweise finden Sie diese in der Abteilung für Babynahrung. Discounter wie Denner, Volg, Aldi, Lidl und Hofer haben Reisflocken nicht im Standardsortiment. Im Onlinehandel sind Reisflocken in verschiedenen Variationen erhältlich. Grösstenteils sind diese aber nicht aus dem vollen Korn, was aus dem niedrigen Ballaststoffanteil der Produkte hervorgeht. Idealerweise kaufen Sie Reisflocken auf Basis von Vollkornreis in ausgewählten Reformhäusern, Bio-Läden oder Bio-Supermärkten (Denn's Biomarkt, Alnatura) oder in Geschäften mit indischen Spezialitäten. Dasselbe gilt für den Reis, falls Sie die Flocken in Eigenproduktion herstellen.

Bei handelsüblich erhältlichen Reisflocken sind die Reiskörner vor dem Walzvorgang vielfach gedämpft oder geröstet.3 Dies bewirkt, dass die gequetschte Reisflocke ihre Form besser beibehält. Nach dem Dämpfen und Walzen trocknet man die Reisflocken. Sie können Reisflocken auch selbst herstellen (siehe Eigene Zubereitung).

Die Verfügbarkeit von Reisflocken ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Reisflocken sollte man wie andere Getreideflocken kühl, trocken und vor Licht geschützt in einem verschlossenen Behälter lagern.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Die Inhaltsstoffe von Reis variieren je nach Sorte, Umweltbedingungen und Anbautechniken. Allen Sorten ist jedoch gemeinsam, dass sie zum grössten Teil aus Kohlenhydraten bestehen.

100 g Reisflocken aus Vollkornreis haben im Schnitt folgende Inhaltsstoffe: Der Nährwert beträgt 386 kcal, der Fettgehalt 2,8 g/100g, der Ballaststoffanteil 3,9 g/100g und der Proteingehalt liegt bei 7,4 g/100g. Der Fettgehalt beträgt 2,8 g/100g.9

Da man Vollkornreis nicht schält, enthalten Reisflocken aus mittelkörnigem, braunem Vollkornreis im Vergleich zu Flocken aus weissem Reis mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Dies ist den Keimlingen und Silberhäutchen zu verdanken, die im bzw. am vollen Reiskorn verbleiben.

Der Anteil des Spurenelements Mangan beträgt in Vollkorn-Reisflocken 4,9 mg/100g, was 245 % des Tagesbedarfs entspricht. Haferflocken, Kürbiskerne und Weizen weisen ähnliche Werte auf, während Weizenkeime und Weizenkleie im Vergleich einen sehr hohen Mangangehalt haben (13 mg und 12 mg).9

Ebenfalls enthalten in Vollkorn-Reisflocken ist Thiamin (Vitamin B1) mit 1,5 mg/100g. Dies entspricht 136 % des Tagesbedarfs. Der Wert ist vergleichbar mit demjenigen von Leinsamen (1,6 mg), Sonnenblumenkernen (1,5 mg) und Hanfsamen (1,3 mg). Besonders reich an Thiamin sind Hefeflocken mit 41 mg/100g.9 Thiamin ist ein wasserlösliches Vitamin aus der Reihe der B-Vitamine, das viele Aufgaben im Energiestoffwechsel und Nervensystem erfüllt. Ein Thiaminmangel kann Herz-Kreislauf-Störungen hervorrufen und das Nerven- bzw. Immunsystem beeinträchtigen (wie z.B. beim Wernicke-Korsakow-Syndrom).1

Vollkorn-Reisflocken enthalten zudem grössere Mengen an Vitamin K. Mit 63 µg/100g decken sie 84 % des Tagesbedarfs ab. Vitamin K ist in grünem Gemüse reichlich vorhanden, beispielsweise in Mangold (830 µg/100 g), Grünkohl (705 µg), Gartenkresse (542 µg) und Spinat (483 µg), weshalb ein Mangel bei abwechslungsreicher, pflanzenbasierter Ernährung selten ist.9

Die gesamten Inhaltsstoffe von Reisflocken, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Sind Reisflocken oder Haferflocken besser zum Abnehmen? Der Fettgehalt von Reisflocken ist mit 2,8 g/100g geringer als derjenige von Haferflocken mit 6,5 g/100g. Reisflocken enthalten jedoch fast gleich viel Kalorien: Reisflocken 386 kcal, Haferflocken 379 kcal pro 100 g. Der Gehalt an Ballaststoffen, welche zu einem längeren Sättigungsgefühl beitragen, ist bei Reisflocken mit 3,9 g wesentlich niedriger als bei Haferflocken, welche 10 g/100g Nahrungsfasern haben. Reisflocken beinhalten auch nur halb so viel Protein wie Haferflocken.9

Deshalb sind Reisflocken nicht besser geeignet zum Abnehmen als Haferflocken. In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie gesund und dauerhaft abnehmen können.

Sind Reisflocken gesund oder ungesund? Wenn Reisflocken, dann bevorzugen Sie solche aus Vollkornreis. Dank ihres höheren Ballaststoffanteils sättigen Reisflocken aus Vollkornreis länger als Reisflocken aus weissem Reis. Zudem senkt man das Risiko einer Diabetes-Typ-2-Erkrankung, wenn man Reisflocken aus Vollkornreis bevorzugt. Im Allgemeinen erzeugt der Konsum von weissem Reis (im Vergleich zur selben Menge an braunem Vollkornreis) eine stärkere Blutzuckerreaktion, die man am glykämischen Index (GI) messen kann. Der mittlere GI für weissen Reis beträgt 64 ± 7, für braunen Vollkornreis 55 ± 5. Ein erhöhter GI steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2.2

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Reisflocken kann man auf die in der Grundzutat Reis enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Untersuchungen zu den sekundären Pflanzenstoffen von Reisflocken sind rar. Zur genauen Komposition innerhalb der Hauptgruppen der sekundären Pflanzenstoffe liegen uns keine aktuellen Studien vor.

Reisflocken enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:20,21

  • Isoprenoide: Gamma-Oryzanole
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Protocatechinsäure, 4-Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure, Syringasäure), Hydroxyzimtsäuren (Ferulasäure, Kaffeesäure, Neochlorogensäure, Chlorogensäure); Flavonoide: Flavonole (Rutin), Anthocyane, Flavanole (Catechin, Epicatechin, Epigallocatechin); Kondensierte Tannine (Ellagsäure)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Reisflocken abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen sowie der Verarbeitung variieren kann.21 Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Die in Reisflocken enthaltenen Gamma-Oryzanole, Phenolsäuren, Flavonoide und Tannine besitzen antioxidative Eigenschaften, die helfen chronische Erkrankungen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs vorzubeugen. Pigmentierter Reis, wie roter und schwarzer Reis, verfügt im Vergleich zu nicht pigmentiertem Reis bzw. weissem Reis über höhere Mengen an den genannten sekundären Metaboliten. Im Zuge der Verarbeitung zu Reisflocken kann es zu einer Verminderung des Gehalts an Gamma-Oryzanolen kommen. Zusätzlich berichten Studien von einer Reduktion der phenolischen Komponenten durch thermische Behandlungen wie Dämpfen, Kochen und industrielles Vorkochen.20,21

Lesen Sie ergänzende relevante Inhalte in unseren Zutaten Vollkorn-Reis, Schwarzer Reis und Reismilch. Weitere Informationen zu verschiedenen Reiszutaten finden Sie über die Suchfunktion.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Reis kann Arsen kumulieren, wenn das zur Bewässerung verwendete Grundwasser in höherem Mass mit Arsen belastet ist. Im Allgemeinen kann Arsen auf zwei Arten in Lebensmitteln vorkommen: in organischer sowie anorganischer Form (Arsenit und Arsenat). Organische Arsenverbindungen gelten als relativ ungefährlich, während man anorganische Verbindungen als hochtoxisch und krebserregend einstuft. Anorganische Arsenverbindungen finden sich sowohl im Boden als auch im zur Bewässerung eingesetzten Grundwasser. Da Reis zur Kultivierung sehr viel Wasser benötigt oder sogar im stehenden Gewässer angebaut ist, reichert die Reispflanze Arsen an. Die Stärke der Belastung hängt daher in erster Linie von der Qualität des Wassers ab.8,10,18

Geschälter Reis enthält grundsätzlich weniger Arsen als ungeschälter Reis; bei einer Ernährung, die nicht extrem "reislastig" ist, muss man sich aber laut BfR keine Sorgen machen, dass Vollkornreis gesundheitsschädlich sein könnte.6

Die Belastung der auf dem Weltmarkt angebotenen Sorten variiert von 20 bis 900 Mikrogramm Arsen pro Kilogramm (zum Vergleich: Der Höchstwert für Trinkwasser beträgt in der EU 10 Mikrogramm pro Liter). Der gelegentliche Verzehr, wie in der mitteleuropäischen Küche, gilt als unbedenklich.8 Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2013 stuft Reis ab einer Arsenbelastung von über 200 μg/kg als genotoxisch ein (for our study population, 200 μg/kg total arsenic was equivalent to approximately 180 μg/kg inorganic arsenic in rice and to a mean daily intake of inorganic arsenic of 2.0 μg/kg-bw/day), was leicht unter dem Toleranzwert der WHO liegt.10

Belastet ist auch Baby- und Kindernahrung wie Reiswaffeln oder Breie auf Basis von Reis, Reisflocken oder Reismehl.18 Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschliesslich mit reisbasierter Kost zu ernähren.6 Dieselbe Fachstelle warnt auch vor Packungshinweisen, die grosse Mengen an Reisflocken für die Zubereitung von Säuglingsmilchnahrung und Brei empfehlen.11

Reisflocken stellen eine glutenfreie Getreideflocken-Alternative für Menschen mit Zöliakie dar. Achten Sie hierbei auf das Glutenfrei-Symbol, welches nur lizenzierte Produkte tragen dürfen. Ist kein Symbol vorhanden, ist Vorsicht geboten, da man die Maschinen ggf. für die Herstellung anderer Getreideflocken benutzt haben könnte und somit Spuren von anderen Getreidearten möglich sind.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielt die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug und unterschiedliche Verpackungsarten.13

Reisflocken stellt man aus Reis her, einer der weltweit wichtigsten Nutzpflanzen. Reisanbau erfolgt auf unterschiedliche Arten, so gibt es den Trockenreisanbau und den traditionellen Nassreisanbau (Erklärungen zu den Anbaumethoden finden Sie unter Vollkornreis).

Der Nassreisanbau erbringt zwar höhere Ernteerträge und verhindert das Aufkommen von Unkraut, hat jedoch einen schlechteren ökologischen Fussabdruck als der Trockenreisanbau. Denn dabei setzt man die Reisfelder regelmässig unter Wasser, was einen immensen Wasserbedarf mit sich bringt. Zusätzlich siedeln sich in dem Wasser Bakterien an, welche das organische Material im Boden zersetzen. Bei diesem Prozess entsteht Methan, ein Gas, das klimaschädlicher als Kohlenstoffdioxid (CO2) ist.17

Trotz umfangreicher Recherche konnten wir keine Daten für Reisflocken finden. Der weltweite durchschnittliche CO2-Fussabdruck von Reis ab Feld beträgt laut CarbonCloud 1,61 kg CO2eq/kg.12 Dieser Wert erhöht sich durch Weiterverarbeitung: so weist Parboiled-Reis einen Wert von 4,70 kg CO2eq/kg auf.7 Der Transport vergrössert den Fussabdruck zusätzlich. Im deutschen Supermarkt liegt der Wert für Reis bei 3,1 kg CO2eq/kg.13 Im Gegensatz dazu haben Haferflocken im deutschen Supermarkt einen Wert von 0,6 kg CO2eq/kg - also einen deutlich kleineren CO2-Fussabdruck.13

Beim konventionellen Anbau von Reis kommen grossflächig Herbizide, Fungizide und Insektizide zum Einsatz.15 Diese finden sich auch im Nahrungsmittel wieder, unabhängig, ob roh oder gekocht.14 Dies ist nicht nur für uns Menschen bedenklich, es hat auch einen negativen Einfluss auf andere Lebewesen. So schadet der Einsatz von Insektiziden Wasservögeln, die aufgrund des Rückgangs ihres natürlichen Habitats immer öfter auch Reisfelder nutzen und dort die toxischen Stoffe aufnehmen. Der vermehrte grossflächige Einsatz von Pestiziden im Reisanbau innerhalb der letzten Jahre führte bereits zu Biodiversitätsverlust und Verschmutzung von Wasserquellen.16 Umweltschonender ist der biologische Anbau, bei dem man auf die Verwendung von synthetischen Pestiziden verzichtet.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Als Reis bezeichnet man die Getreidekörner der Pflanzenarten Oryza sativa und Oryza glaberrima. Die Hauptanbauregionen von Reis liegen auf dem asiatischen Kontinent und befinden sich in China, Indien und Südostasien.4 Ein bedeutendes europäisches Anbaugebiet liegt in Norditalien, in der Poebene. Die Pflanzenart Oryza sativa baut man in zahlreichen Ländern der Welt an, während der Anbau der Pflanzenart Oryza glaberrima (auch "afrikanischer Reis" genannt) traditionell in Westafrika verwurzelt ist.

Über 90 % der Reisflockenproduktion erfolgt in Asien, wobei Indien 2014-2015 der grösste Produzent war.3

Anbau - Ernte

Informationen zum Anbau und der Ernte von Reis finden Sie bei der Zutat Vollkornreis.

Industrielle Herstellung

Nach der Ernte entsteht durch Dreschen und Reduzieren des Wassergehalts (auf 14 bis 16 %) der sogenannte Roh-Reis oder Paddyreis. Für die Herstellung von Reisflocken weicht man rohen Paddyreis für 7-8 Stunden bei Raumtemperatur in Wasser ein, um die Feuchtigkeit auf 30 % zu erhöhen. Nachdem man das Wasser abfliessen lässt, befördert man den eingeweichten Paddyreis in den Trockner, wo eine Röstung bei Temperaturen von 178-180 °C erfolgt. Dabei trocknet die Schale, der Kern des Korns enthält jedoch noch eine Restfeuchtigkeit von 17 bis 20 %. Direkt anschliessend befördert man den gerösteten Paddyreis in die Flockenmaschine, wo man ihn quetscht. Es erfolgt eine Reinigung und Sortierung, um den Bruch abzutrennen. Die fertigen Reisflocken lagert man unter Kühlung bis zur weiteren Verwendung bzw. Verpackung.3

Weiterführende Informationen

Reis zählt zur Familie der Süssgräser (Poaceae) und gehört der Gattung Oryza an. Man unterteilt Reis in die Untergruppen Langkornreis (Oryza sativa ssp. indica) und Rundkornreis (Oryza sativa ssp. japonica), sie unterscheiden sich vorwiegend durch den Gehalt an löslicher Stärke (Amylose) und unlöslicher Stärke (Amylopektin). Obwohl Mittelkornreis prinzipiell zum Rundkornreis zählt, gibt es die zusätzliche Kategorie Oryza sativa ssp. javanica. Auch Klebreis findet man aufgrund seiner besonderen, klebrigen Eigenschaft bisweilen als eigene Varietät klassifiziert: Oryza sativa var. glutinosa.

Reisflocken lassen sich auch aus Wildreis (Wasserreis) herstellen.5

Alternative Namen

Alternative Schreibweisen für Reisflocken sind Flocken aus Reis, Reis-Flocken (Reis Flocken) oder gequetschter Reis.

Die englische Sprache kennt sie als rice flakes, flattened rice, beaten rice, poha, pohe oder aval (avil).

Sonstige Anwendungen

Reisflocken sind auch Bestandteil von Tierfutter und dienen als Nahrungsergänzungsmittel für z.B. Hunde und Nager.

Literaturverzeichnis - 21 Quellen

1.

Kimberly D. Wiley KD, Gupta M. Vitamin B1 Thiamine Deficiency. StatPearls Publishing LLC. 2023.

2.

Sun Q, Spiegelman D et al. White rice, brown rice, and risk of type 2 diabetes in US men and women. Arch Intern Med. 2010 Jun 14;170(11):961-969.

3.

Kumar S, Prasad K. Optimization of Flaked Rice Dry Roasting in Common Salt and Studies on Associated Changes in Chemical, Nutritional, Optical, Physical, Rheological and Textural Attributes. Asian Journal of Chemistry. 2017;29(6):1380–1392.

4.

FAOSTAT. Crops and livestock products. Rice (Production Quantity 2022).

5.

Sumczynski D, Koubová E, Šenkárová L, Orsavová J. Rice flakes produced from commercial wild rice: Chemical compositions, vitamin B compounds, mineral and trace element contents and their dietary intake evaluation. Food Chem. 2018;264:386-392.

6.

Bundesinstitut für Risikobewertung. Fragen und Antworten zu Arsengehalten in Reis und Reisprodukten. Aktualisierte FAQ des BfR vom 22. Dezember 2020.

7.

The Big Climate Database (Version 1.1): Rice, parboiled.

8.

Aerzteblatt de: Arsen macht Reis genotoxisch. 23. Juli 2013.

9.USDA United States Department of Agriculture.
10.

Banerjee M, Banerjee N et al. High arsenic in rice is associated with elevated genotoxic effects in humans. Nature Sci Rep. 2013;3:2195.

11.

Bundesamt für Risikobewertung. EU-Höchstgehalte für anorganisches Arsen in Reis und Reisprodukten durch Verzehrsempfehlungen zum Schutz von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern ergänzen. Aktualisierte Stellungnahme Nr. 017/2015 des BfR vom 06. Februar 2014.

12.

Carbon Cloud com: Rice (World).

13.

Reinhardt, G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

14.

Pareja L, Fernandes-Alba AR et al. Analytical methods for pesticide residues in rice. TrAC Trends in Analytical Chemistry. 2011;30(2):270-291.

15.

Huang J, Qiao F, Zhang L, Rozelle S. Farm Pesticide, Rice Production, and Human Health in China. Economy and Environment Program for Southeast Asia (EEPSEA): Singapore;2001.

16.Parsons KC, Mineau P, Renfrew RB. Effects of Pesticide use in Rice Fields on Birds. Waterbirds 33. 2010; 193-218.
17.

Saha MK, Mia S et al. Potential methane emission reduction strategies from rice cultivation systems in Bangladesh: A critical synthesis with global meta-data. J Environ Manage. 2022;310:114755.

18.

Dressler JM, Raab A, Wehmeier S, Feldmann J. Arsenic, cadmium, and lead in rice and rice products on the Austrian market. Food Addit Contam Part B Surveill. 2023;16(2):185-195.

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Albaridi, N. Risk of Bacillus cereus contamination in cooked rice. Food Science and Technology. 2022;42:e108221.

20.

Amrinola W, Sitanggang AB, Kusnandar F, Budijanto S. Characterization of pigmented and non-pigmented flakes glutinous rice (Ampiang) on chemical compositions, free fatty acids compositions, amino acids compositions, dietary fiber content, and antioxidant properties. Food Sci Technol. 2022;42:e86621.

21.

Šťastná K, Mrázková M, Sumczynski D, Cındık B, Yalçın E. The nutritional value of non-traditional gluten-free flakes and their antioxidant activity. Antioxidants. 2019;8(11):565.

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