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Lauch - Ökologischer Fussabdruck

Lauch hat einen kleinen ökologischen Fussabdruck, wenn er aus saisonalem Bio-Anbau aus der Region stammt.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Das Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat 2019 knapp 200 Lebensmittel in Deutschland auf ihre Umweltauswirkungen untersucht. Der Berechnung des ökologischen Fussabdrucks liegen Durchschnittswerte für die landwirtschaftliche Produktion (inkl. aller vorgelagerten Prozesse, wie z.B. Düngemittelproduktion), für die Lebensmittelverarbeitung, die Verpackung (inkl. Entsorgung derselben) sowie die Verteilung bis zum Supermarkt zugrunde. Berücksichtigung fanden auch unterschiedliche Anbaumethoden (ökologisch - konventionell), inländische Produktion vs. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug usw. Bei ausgewählten Lebensmitteln weisen die Autoren zusätzlich auf den Phospat-, Wasser- und Flächenverbrauch hin. Lauch schneidet mit 0,2 kg CO2-Äquivalenten (kurz CO2eq) pro kg sehr gut ab.13

Ebenfalls positiv für die Umweltbilanz ist die Möglichkeit des fast ganzjährigen Freilandanbaus19 von Lauch. Generell ist regionales und saisonales Obst und Gemüse klimaschonender als Importware (besonders gross sind die Auswirkungen von Flugzeugtransporten), verarbeitete Lebensmittel oder Gemüse aus beheizten Gewächshäusern.14 So schlagen z.B. Wintertomaten aus dem Glashaus in Deutschland mit 2,9 kg CO2eq/kg zu Buche, im Vergleich dazu generieren saisonale, regionale Tomaten nur 0,3 kg CO2eq/kg und einen wesentlich kleineren CO2-Fussabdruck.13

In der konventionellen Landwirtschaft bedient man sich zur Bekämpfung von unerwünschten Insekten und Pflanzen in der Regel synthetischer Pestizide und Herbizide. Diese finden sich jedoch oftmals auch im Endprodukt wieder, wie eine Untersuchung von verschiedensten Obst- und Gemüsesorten des Pesticide Action Network Europe zeigt. Auch im Lauch konnte man Rückstände einzelner Pflanzenschutzmittel finden.24 Idealerweise greift man beim Einkauf also auf Lauch aus biologischem Anbau zurück, da hier der Einsatz derartiger Mittel verboten ist. Zusätzlich hat diese Anbauweise von Lauch eine bessere Ökobilanz: Durch die Einsparung von Pestiziden reduzieren sich die Emissionen.25

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Zwar sind Allium-Gewächse für den Menschen sehr gesund, für Hunde und Katzen jedoch sind sie giftig (roh, gekocht, getrocknet und in Pulverform!).26

Weltweites Vorkommen - Anbau

Nach Vavilov (1926) ist das primäre Genzentrum des Lauchs der Nahe Osten (und das Mittelmeerbecken), für kultivierte Formen geht man in einer etwas jüngeren Studie von Kleinasien aus.16 Heute produzieren weltweit gesehen Indonesien und die Türkei die grössten Mengen an Lauch.18 Daneben bauen ihn vor allem Westeuropa und (in kleinerem Umfang) Nordamerika an. In Europa sind Frankreich und Belgien die Hauptproduzenten.17

Wild zu finden

Der Ackerlauch (Allium ampeloprasum), aus dem wohl die Kultursorten des Lauchs hervorgingen, ist heute noch wild in Südeuropa, Nordafrika und im Nahen Osten anzutreffen (heimisch); ebenso in Nord- und Südamerika sowie in Australien (eingeführt).15

Anbau - Ernte

In der Schweiz, in Österreich und Deutschland baut man Lauch sowohl im konventionellen als auch im biologischen Landbau und grösstenteils im Freiland an. Je nach Anbauzeit unterscheidet man zwischen Sommerlauch, kultiviert in den warmen Monaten, und Herbst- oder Winterlauch, der auch bei Schnee und Frost noch wächst.19 Aufgrund der grossen Sortenvielfalt eignet sich Lauch fast ganzjährig zum unkomplizierten Anbau im eigenen Garten. Er liebt nährstoffreiche, tiefgründige Böden und zählt zu den Starkzehrern. Damit die Pflanzen lange, weisse Schäfte ausbilden, ist ein mehrmaliges Anhäufeln mit Erde während der Wachstumsphase nötig.1 Die Direktsaat aufs Feld ist möglich; bei frühem Anbau, schweren Böden und im ökologischen Landbau (wegen des Unkrautdrucks) ist die Vorzucht von Jungpflanzen zielführender. Gegen die bekannten Schädlinge wie Thripse und Lauchminierfliege ist v.a. in der ökologischen Landwirtschaft der Gebrauch von engmaschigen Kulturschutznetzen unumgänglich.19 Im eigenen Garten kann man mit Pflanzenjauchen und Mischkultur mit geruchsintensiven Pflanzen wie Möhren, Sellerie, Dill, Fenchel, Kamille, Lavendel oder Petersilie experimentieren.

Lauch hat eine relativ lange Kulturdauer, je nach Sorte bzw. Anbauzeitpunkt im Jahr kann man nach fünf bis acht Monaten ernten.20

Hat man Sommerlauch im eigenen Garten angepflanzt, sollte man diesen zur Lagerung vor den ersten Frösten mitsamt der Wurzel ausgraben. Im frostfreien Keller oder kühlen und dunklen Lagerraum bleiben die Lauchstangen in Sandkisten lange frisch. Dazu reiht man die Stangen nah beieinanderstehend auf und bedeckt die Wurzeln gut mit feuchtem Sand ("einschlagen"). Da Lauch empfindlich auf das Reifegas Ethylen reagiert, sollten Sie auf eine getrennte Lagerung von Lauch und Obst achten.20

Die meisten Winterlauchsorten weisen eine hohe Frosthärte auf, man kann sie oft über den Winter am Feld belassen und nach Bedarf bis in den Frühling frisch ernten.21

Eine in Russland durchgeführte Feldstudie verglich Ertrag, Qualität und Inhaltsstoffe wie Antioxidation zwischen biologisch und konventionell angebautem Lauch. Neben grossen Sortenunterschieden zeigte sich, dass die Trockenmasse, der Zuckergehalt und Kaliumgehalt bei ökologischer Bewirtschaftung höher sind, während die Nitratkonzentration bei der konventionellen Bewirtschaftung steigt. Die Bewirtschaftungsmethode hatte keinen Einfluss auf den Ertrag, der Versuchsanbau erfolgte allerdings in Gewächshäusern. Unter den Antioxidantien erzielte Ascorbinsäure (Vitamin C) bei ökologischem Anbau von Lauch höhere Werte. Besonders interessant ist die festgestellte signifikant positive Korrelation zwischen Ascorbinsäure- und Polyphenolkonzentration in den Lauchstängeln. Die Sortenauswahl und Anbaumethode haben also einen Einfluss auf den Gehalt an Antioxidantien, die eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielen.22

Weiterführende Informationen

Lauch zählt zur Gattung Allium in der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae). Es sind mehrere Synonyme in Verwendung, u.a. Allium porrum3,17 oder Allium ampeloprasum ampeloprasum Porrum Group (bzw. Leek Group).

Alternative Namen

In der Schweiz und mittlerweile auch in weiten Teilen Deutschlands ist die Bezeichnung Lauch geläufig. Im ländlicheren Nordwestdeutschland und Ostdeutschland ist man bei Porree geblieben (aus dem Altfranzösischen, vgl. auch lat. porrum, porrus). Von den kleinräumigen Varianten hat sich nur die Bezeichnung Borretsch/Porretsch im Wallis gehalten.23 In Österreich ist je nach Region auch der Begriff Porree verbreitet. Lauch ist auch unter dem Namen Breitlauch, Winterlauch, Welschzwiebel, Gemeiner Lauch, Spanischer Lauch, Aschlauch oder Fleischlauch bekannt. Auf Englisch heisst er leek.

Literaturverzeichnis - 16 Quellen

1.

Kreuter M-L. Der Biogarten. Der praktische Ratgeber für den naturgemässen Anbau von Gemüse, Obst und Blumen. 14. Durchges. Auflage. München, Wien, Zürich: BLV Verlagsgesellschaft MbH; 1992.

3.

Radovanović B, Mladenović J, Radovanović A et al. Phenolic composition, antioxidant, antimicrobial and cytotoxic activites of Allium porrum L. (Serbia) extracts. J. Food Nutr. Res. 2015;3:564–569.

13.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

14.

Zhiyenbek A, Beretta C, Stoessel F, Hellweg S. Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion eine Entscheidungsunterstützung für ökologisches Einkaufen. ETH Zurich. 2016.

15.

García-Herrera P, Morales P et al. Nutrients, phytochemicals and antioxidant activity in wild populations of Allium ampeloprasum L., a valuable underutilized vegetable. Food Research International. 2014;62:272–279.

16.

Zeven AC, Zhukovsky PM.Dictionary of cultivated plants and their centres of diversity excluding ornamentals, forest trees, and lower plants. Wageningen: Centre for Agricultural Publishing and Documentation. 1975.

17.Hanelt P, IPK Leibnitz-Institut. Mansfeld’s World Database of Agricultural and Horticultural Crops. Leek Taxonomy and Nomenclature. 2001.
18.Helgilibrary.com Leek Production. Faostat. 2023.
19.

Gemüse. Das Magazin für den professionellen Gemüsebau. Lauch/Porrée. Hg.: Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH und Eugen Ulmer KG. München, Stuttgart; 2013 (5). [online]

20.Heistinger A. Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten. Individuelle und gemeinschaftliche Möglichkeiten. Innsbruck: Löwenzahn in der Studienverlag Ges.m.b.H.; 2018, 256ff.
21.Sachweh U (Hrsg.). Der Gärtner Band 3. Baumschule, Obstbau, Samenbau, Gemüsebau. 2. verbesserte Auflage. Stuttgart: Eugen Ulmer; 1989, 226-227.
22.

Golubkina NA, Seredin TM et al. Yield, Quality, Antioxidants and Elemental Composition of New Leek Cultivars under Organic or Conventional Systems in a Greenhouse. Horticulturae. 2018;4(4):39.

23.Atlas zur deutschen Alltagssprache. Porree/Lauch. 2011.
24.

Pesticide Action Network Europe. Forbidden fruit. 2022.

25.

Backer Ed, Aertsens J, Vergucht S, Steurbaut W. Assessing the ecological soundness of organic and conventional agriculture by means of life cycle assessment (LCA) -A case study of leek production. British Food Journal. 2009;111(10):1028-1061.

26.

Cortinovis C, Caloni F. Household food items toxic to dogs and cats. Front Vet Sci. 2016;3:26.

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