Die Brotfrucht (Artocarpus altilis) ist auch unter dem Namen Breadfruit bekannt. Die tropische Frucht ist vielseitig in der Küche einsetzbar, roh oder gekocht.
Verwendung in der Küche
Das Fruchtfleisch der unreifen Brotfrucht ist weiss bis gelblich, saftig und von feinen Fäden durchzogen. Der Geschmack ist mild und neutral. In den Anbauländern dient die unreife Frucht als Gemüseersatz, in Scheiben geschnitten, gekocht, gebraten oder frittiert.10,11 Der Nussfruchtverband weist einen hohen Stärkeanteil auf, ist sehr sättigend und ähnlich vielseitig verwendbar wie Kartoffeln, z.B. in Gratins, Currys oder Salaten.
Bei Vollreife ist das Fruchtfleisch goldgelb und schmeckt roh fruchtig süss. Das Aroma erinnert in reifem Zustand an Mangos oder Ananas und die Konsistenz ist cremig, ähnlich wie Pudding. Hauchdünn geschnitten trocknet man auch reife Früchte und geniesst sie als köstliches "Fruchtleder".10
Die Brotfrucht ist ein kulturelles Symbol auf den pazifischen Inseln und findet roh, gekocht oder verarbeitet als Brot, Süssspeise oder Snack Eintritt in die Küche. In Ghana verarbeitet man Brotfrucht- und Brotnusskerne zu bekömmlicher Babynahrung.10
Püriertes Breadfruit-Fruchtfleisch ergibt viele Verwendungsmöglichkeiten. Es lassen sich daraus z.B. Suppen, Brei, Sirup, Konfitüren oder Süssspeisen herstellen. Die reife Frucht schmeckt auch verarbeitet zu Chips oder anderen Snacks. Geröstete Brotfrüchte haben ein Aroma wie frisch gebackenes Brot.2
Manche Sorten der Brotfruchtbäume (Artocarpus altilis) enthalten kastaniengrosse Samen, die sogenannten Breadnuts oder Brotnüsse (nicht zu verwechseln mit der Art Artocarpus camansi, die man auch Breadnut nennt).10 Die Samen sind gekocht oder geröstet essbar, letzteres erinnert an Edelkastanien.
Aus dem getrockneten Fruchtfleisch stellt man in den Ursprungsländern Mehl her, das sich mit Getreidemehl vermischt zum Brotbacken und als Zutat für Süssspeisen eignet. Eine traditionelle Methode des Trocknens besteht darin, ganze Früchte oder Stücke im Feuer zu rösten. Das verleiht der Frucht einen angenehmen, rauchigen Geschmack. In den tropischen Ländern ist die Brotfrucht zusammen mit eiweissreichen Nahrungsmitteln wie Bohnen oder Hülsenfrüchten ein wichtiger Bestandteil der Ernährung.3,10
Eine andere traditionelle Konservierungsmethode für pazifische Brotfrüchte ist das Fermentieren in einer mit Blättern ausgekleideten Grube oder in Plastik- oder Metallbehältern.10
Veganes Rezept für Brotfrucht-Curry aus Sri Lanka
Zutaten (5 Portionen): 1 reife Brotfrucht, 1 mittelgrosse Zwiebel, 3 grüne Chilis, ¼ TL Kurkumapulver, 1 TL Currypulver, 1 TL Bockshornkleesamen, 2,5 cm lange Zimtstange, 2 Zweige Curryblätter, 2,5 cm lange Pandanblätter, Salz, 1 Dose Kokosmilch (Alternativ: Hafersahne), 1 EL Speiseöl, 1 TL Senfkörner, 3 Chilis getrocknet und zerkleinert.
Zubereitung: Die Brotfrucht schälen, in zwei Hälften teilen und die harten oberen Teile entfernen. Waschen Sie die Brotfrucht, schneiden Sie sie in mundgerechte Stücke und geben Sie diese in einen Kochtopf (oder besser in einen Tontopf). Schneiden Sie die grünen Chilischoten sowie die Zwiebel in Scheiben. Nun fügen Sie die geschnittenen Chilis, eine Hälfte der Zwiebel, Kurkumapulver, Currypulver, Bockshornkleesamen, Zimt, einen Zweig Curryblätter und die Pandanblätter in den Topf hinzu. Die Zutaten mit Kokosmilch aufgiessen und das Curry auf kleiner Flamme sieden lassen. Sobald die Brotfrucht weich ist, etwas Salz hinzufügen. Das Curry unter Rühren köcheln, damit es nicht klumpt, ggf. etwas Wasser nachgiessen. Währenddessen in einer anderen Pfanne die Gewürze zubereiten. Machen Sie das Öl in einer Pfanne heiss, um die Senfkörner darin zu rösten. Beginnen diese zu platzen, die geschnittene halbe Zwiebel dazugeben. Sind die Zwiebel weich, mengen Sie die zerstossenen roten Chilistücke und einen Zweig Curryblätter bei. Im letzten Schritt die fertige Gewürzmischung über das Curry geben und gut umrühren. Das Brotfrucht-Curry schmeckt hervorragend zu gekochtem Reis.
Vegane Rezepte mit der Brotfrucht finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Die Brotfrucht ist eine runde, ovale Frucht, die 9-20 cm breit und bis zu 30 cm lang wachsen kann. Die Schale ist grün-gelblich und warzenähnlich (holprig bis stachelig). Auch wenn die Schale essbar ist, ist sie weniger schmackhaft. Eine Frucht kann bis zu 5 kg wiegen. Je reifer die Brotfrucht ist, desto weicher fühlt sie sich an.10,11
Die Brotfrucht ist wegen ihrer Grösse und Druckempfindlichkeit nicht besonders transportfähig. Deshalb ist die frische Frucht nicht überall erhältlich. In den USA, in Frankreich, England und den Niederlanden ist die Brotfrucht relativ einfach, in Deutschland kaum frisch zu finden.1,2 Es ist sehr unwahrscheinlich eine frische Brotfrucht in den Grossverteilern der D-A-CH-Länder, dazu zählen Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa oder in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura, zu finden.
Brotfrüchte haben ein- bis zweimal im Jahr Saison. Die Haupternte erfolgt in den heissen, regnerischen Sommermonaten, gefolgt von einer kleineren Ernte 3-4 Monate später.10 In Dosen eingelegt oder getrocknet gibt es die Fruchtteile ganzjährig in Delikatessengeschäften, Asia- oder Online-Shops zu kaufen.
Die Verfügbarkeit von Brotfrucht ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Eine angeschnittene Brotfrucht können Sie mit Zitronen- oder Limettensaft beträufeln, um der Oxidation entgegenzuwirken. Frische Breadfruits sind nur wenige Tage haltbar, auch wenn sie im Kühlschrank lagern. In den Herkunftsländern sind sie deshalb vielfach nur getrocknet erhältlich.1
Literaturverzeichnis - 5 Quellen
1. | Biothemen de: Brotfrucht, Jackfruit und Maniok - drei tropische Riesen. |
2. | Gemüsekorb info: Brotfrucht. |
3. | Pamplona-Roger J. Heilkräfte der Nahrung. Advent-Verlag: Zürich 2006. |
10. | Ragone, D. Farm and Forestry Production and Marketing Profile for Breadfruit (Artocarpus altilis). In: Elevitch, C.R. (ed.). Speciality Crops for Pacific Island Agroforestry. Permanent Agriculture Resources (PAR), Holualoa, Hawaii: 2011. |
11. | Sikarwar MS, Hui BJ et al. A Review on Artocarpus altilis (Parkinson) Fosberg (breadfruit). J App Pharm Sci. 2014;4(08):91-97. |
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