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Brotfrucht - Gesundheit

Brotfrucht enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit unterstützen.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Die Brotfrucht setzt sich vor allem aus Kohlenhydraten (27 %), etwas Eiweiss (1 %) und kaum Fett (0,2 %) zusammen. Die Energiedichte liegt bei 103 Kilokalorien (kcal) pro 100 g Frucht. Der Anteil an Ballaststoffen ist bei der Brotfrucht mit ca. 5 g/100g etwas höher als bei der Jackfrucht (1,5 g/100g).9

Die Brotfrucht ist eine gute Vitamin- und Mineralstoffquelle. Das in der Brotfrucht enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem. Der Gehalt liegt bei 29 mg/100g und ist mit jenem von Passionsfrucht und Stachelbeere vergleichbar. Die echte Guave (228 mg/100g) und die gelbe Paprika (184 mg/100g) sind hingegen richtige Vitamin-C-Bomben.

Die Brotfrucht ist mit 490 mg/100g eine gute Quelle von Kalium, ähnlich wie Grünkohl und Avocados. Kalium ist für die Regulierung der Wasserversorgung unserer Zellen verantwortlich. Hervorragende Kaliumquellen sind Kräuter (getrocknete Petersilie: 2683 mg/100g), Hülsenfrüchte (weisse Bohnen: 1795 mg/100g) und Samen (Hanfsamen ungeschält: 1200 mg/100g) und Nüsse (Mandeln: 733 mg/100g).9

Vitamin B1 spielt eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenfunktion und im Nervensystem und ist in grossen Mengen in Vollkorngetreide, Nüsse und Hülsenfrüchte enthalten, z.B. Weizenkeime (1,9 mg/100g), Sonnenblumenkerne (1,5 mg/100g), Sojabohne (0,87 mg/100g). Der Konsum von 100 g Brotfrucht versorgt uns mit 0,11 mg Vitamin B1, was 10 % des täglichen Bedarfs abdeckt.9

Die gesamten Inhaltsstoffe der Brotfrucht, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Die Brotfrucht dient als eines der Hauptnahrungsmittel für die Menschen in den Tropen. Die nahrhafte und gesunde Frucht gleicht in den Anbaugebieten den Mangel an Getreide aus.3

Die Brotfrucht spendet Energie und stärkt den Darm. Die Stärke in der Brotfrucht wandelt sich während der Verdauung langsam in Glukose um und ergibt die Hauptenergiequelle für die Körperzellen. Die Ballaststoffe halten den Darm gesund und fördern die Verdauung. Sie unterstützen mikrobielles Wachstum im Dickdarm und verhelfen zu einem regelmässigen Stuhlgang. Unter den Ballaststoffen sind die Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP) der pflanzlichen Zellwand besonders wichtig für die Förderung der Darmgesundheit. Ballaststoffe regulieren die Blutfettwerte, beeinflussen die Lipidaufnahme und die glykämische Reaktion, was Schutz vor Dickdarmkrebs, Diabetes und koronaren Herzkrankheiten bietet.17

Das hochwertige Protein in Brotfrüchten, aufgrund der enthaltenen Aminosäuren, wie Leucin, Isoleucin, Phenylalanin und Valin, hilft gegen die Unterernährung in den Anbauländern.16

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen der Brotfrucht kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Die Brotfrucht (Frucht) enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Monoterpene (Gamma-Terpinen, Limonen, Terpinolen, Sabinen, Phellandren), Tetraterpene: Carotinoide: Carotene (Alpha-Carotin, Beta-Carotin), Xantophylle (Beta-Cryptoxanthin, Lutein, Lycopin, Zeaxanthin)13,16,20
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Protocatechinsäure, Benzoesäure, 3-Hydroxybenzoesäure, 4-Hydroxybenzoesäure, Hydroxyhippursäure, Syringasäure), Hydroxyzimtsäure (Zimtsäure, Cumarsäure, Chlorogensäure, Ferulasäure, Feruloylchininsäure, Kaffeesäure, Isoferulasäure); Phenole (Catechol, Pyrogallol, Elemicin); Flavonoide: Flavanole (Catechin, Epicatechin), Flavonole (Hyperosid, Quercetin, Syringetin), Flavone (6-Hydroxyluteolin), Flavanone (Glabranin); Lignane (Diphyllin, Acetoxypinoresinol, Pinoresinol Glucosid, Acanthosid B); Tannine (Vescalgin, Castalgin, Ellagsäure); Stilbene (Dihydroxystilben, Glepidotin C, Resveratrol)12,13,20
  • Weitere organische Verbindungen: Ketone (Zingeron); Alkohole (Hydroxytyrosol); Aldehyd (Vanillin, Syringaaldehyd); Cumarine (Fraxetin, Leptodactylon, Scopolin, Mammeisin); Phenylpropanoide (Coniferin); Hydroxycarbonsäuren (Ferulachininsäure, Bernsteinsäure, Chinasäure, Oxalsäure, Weinsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure)12,13

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in der Brotfrucht abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Studien beschreiben bis zu 140 bioaktive Verbindungen in der Brotfrucht. Darunter finden sich einige wichtige Monoterpene, Carotinoide und überwiegend (79) Polyphenole, bei denen die Phenolsäuren dominieren. Gemeinsam mit den Flavonoiden, Lignanen, Stilbenen, Tanninen und Carbonsäuren gelten diese Stoffe als Antioxidantien, die im menschlichen Körper antiviral, antimikrobiell, entzündungshemmend, antidiabetisch, antikanzerogen, Herz-Kreislauf-schützend und stressreduzierend wirken.12,13 Laut einer Studie erhöht Kochen bei 121 °C für 10 Min. die Konzentration von 10 % der Metaboliten z.B. die Werte der Phenolsäuren Catechol, Protocatechinsäure, Gallussäure und Feruloylchininsäure. Bei 5 % der SP sanken die Werte wie z.B. von Hydroxyhippursäure, Epicatechin und Leptodactylon.12

In einer Studie beobachteten Forschende die Auswirkungen von Cadmium, welches oxidativen Stress verursacht, auf die Spermienzahl und -aktivität von Ratten. Ergebnisse zeigen, dass das Methanol-Extrakt der Brotfrucht signifikante Verbesserung der Spermienzahl und Beweglichkeit sowie des Hormonspiegels bei den mit Cadmium verabreichten Tieren bewirkte.19

Von den Carotinoiden besitzen Alpha- und Beta-Carotin sowie Beta-Cryptoxanthin Provitamin-A-Aktivität und wandeln sich bei Bedarf in Vitamin A, welches Augengesundheit, Sehkraft und Blutbildung stärkt.17

Die in Brotfrucht dominierende Phenolsäure Chlorogensäure zeigt eine angstlösende Wirkung, die möglicherweise mit der Aktivierung von bestimmten Rezeptoren zusammenhängt. Mit Chlorogensäure behandelte Mäuse hatten bei Untersuchungen von Angstreaktionen mittels Licht- und Dunkel-Test verminderte Angst-basierte Verhaltensmuster. In einer In-vitro-Studie schützt Chlorogensäure weisse Blutkörperchen vor oxidativem Stress.15 Chlorogensäure mindert zudem Ateriosklerose an Gefässwänden und wirkt antimykotisch, ohne dass mikrobielle Resistenzen entstehen.13 Gallussäure reguliert die Genexpression, senkt Cholesterin sowie Triglyceride und reduziert die Lebensfähigkeit von Lungenkrebszellen in Studien mit Mäusen.13

Quercetin, das mengenmässig wichtigste Flavonol wirkt lindernd bei chronischer Lungenentzündung (Sarcoidosis), heilsam bei chronischer Prostata-Entzündung und unterstützt unsere Herzgesundheit.13 In einer Studie zeigten Bluthochdruck-Patienten nach einer Quercetin-Behandlung über 28 Tage im Vergleich mit der Placebo-Kontrollgruppe eine Reduktion an systolischem, diastolischen und arteriellen Druck.14

Chinin- , Bernstein- und Zitronensäure kommen bei den Carbonsäuren in höheren Konzentration vor. Zitronensäure spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Funktion der Harnwege, indem sie das Anhaften von Kalziumoxalatkristallen an Nierenepithelzellen hemmt.13

Aus Wurzel und Stamm isolierte bioaktive Substanzen der Brotfrucht, darunter die Flavone Artocarpin, Cycloartocarpin, Chaplashin, Morusin, Cudraflavon B, Cycloartobiloxanthon, Artonin E and Artbiloxanthon zeigen zelltoxische Wirkung speziell bei oralen Hautkarzinom und Tumoren.24 Eine asiatische Studie evaluierte die Wirkung von Artocarpin-haltigen Extrakten der Jackfrucht auf Krebszellen in der Leber. Die Ergebnisse waren faszinierend, denn das Extrakt löste anstelle der herkömmlichen Apoptose (programmierter Zelltod), die häufig bei krebsbekämpfenden Substanzen vorkommt eine natürliche Art des Zelltods aus. So starben Leberkrebszellen, die dem Brotfruchtextrakt ausgesetzt waren, durch Autophagie. Diese Art des Zelltods kommt im Körper natürlich vor, da er Proteine verarbeitet und geschädigte Zellen abbaut. In bestimmten Fällen ist Autophagie eine wirksamere Methode, um Krebs zu stoppen.20

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Der milchige Saft, der aus dem Brotfruchtbaum, dem Fruchtstiel und auch aus der unreifen Fruchtschale fliesst, kann zu Hautreizungen und Entzündung der Nasenschleimhaut führen. Personen mit allergischer Reaktion auf den Brotbaum haben auch stark auf den Milchsaft der Banane und des Kautschukbaums reagiert.18

Die Brotfrucht enthält schwer verdauliche Inhaltsstoffe. Stachyose, Hämagglutinin und Raffinose können bei rohem Verzehr die Verdauung erschweren. Das Verarbeiten der Frucht durch Kochen, Rösten oder Fermentieren reduziert die enthaltenen antinutritiven Substanzen.16 Die Samen sind erst nach dem Erhitzen essbar.23

Verwechslungsmöglichkeiten

Die Brotfrucht ist mit einer klein geratenen Jackfrucht verwechselbar. Doch nicht nur die Grösse, sondern auch die Schale und der Geschmack sind unterschiedlich. Die Jackfrucht hat eine Noppenschale und schmeckt süsser und fruchtiger.

Eine Ähnlichkeit mit der Durian-Frucht (Durio zibethinus) aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) ist zum Teil gegeben. Nach dem aufschneiden der Hülle, riecht diese Frucht aber sehr streng. Deshalb heisst die Durian auch Stink- oder Kotzfrucht.7

Volksmedizin - Naturheilkunde

Im pazifischen Raum setzt man im Rahmen der Volksmedizin alle Teile des Brotfruchtbaums ein, besonders den Latex, die Blattspitzen und die innere Rinde.10 Traditionell findet die zerstampfte Brotfrucht Anwendung als Breiumschlag auf Tumoren. Der Milchsaft kommt zum Einsatz als Antimykotikum, bei Durchfall, als Massagesalbe bei Knochenbrüchen, Verstauchungen und Prellungen. Den Saft des Baums kann man auch zur Behandlung von Wunden, zur Linderung von Magenschmerzen, oder Ischiasschmerzen verwenden. Die Rinde des Brotfruchtbaums soll antimikrobiell, antitumoral und bei Kopfschmerzen wirken. Weiters verwendet man die Wurzel zur Pflege der Haut, das Baumharz für Ohrinfektionen, die männlichen Blütenstände für Zahnschmerzen und die Blätter des Brotfruchtbaums zur Behandlung einer vergrösserten Milz, bei Leberzirrhose, Bluthochdruck und Diabetes.17

Literaturverzeichnis - 15 Quellen

3.Pamplona-Roger J. Heilkräfte der Nahrung. Advent-Verlag: Zürich 2006.
7.

Ho LH, Bhat R. Exploring the potential nutraceutical values of durian (Durio zibethinus L.) – An exotic tropical fruit. Food Chemistry. 2015;168:80–89.

9.

USDA United States Department of Agriculture: Breadfruit, raw.

10.

Ragone, D. Farm and Forestry Production and Marketing Profile for Breadfruit (Artocarpus altilis). In: Elevitch, C.R. (ed.). Speciality Crops for Pacific Island Agroforestry. Permanent Agriculture Resources (PAR), Holualoa, Hawaii: 2011.

12.

Do Nascimento TP, Barros Santos MC et al. Effects of cooking on the phytochemical profile of breadfruit as revealed by high‐resolution UPLC–MS E. J Sci Food Agric. 2020;100(5):1962–1970.

13.

Soifoini T, Donno D et al. Phytochemical composition, antibacterial activity, and antioxidant properties of the Artocarpus altilis fruits to promote their consumption in the comoros islands as potential health-promoting food or a source of bioactive molecules for the food industry. Foods. 2021;10(9):2136.

14.

Edwards RL, Lyon T et al. Quercetin reduces blood pressure in hypertensive subjects. The Journal of Nutrition. 2007;137(11):2405–2411.

15.

Bouayed J, Rammal H et al. Chlorogenic acid, a polyphenol from Prunus domestica (Mirabelle), with coupled anxiolytic and antioxidant effects. Journal of the Neurological Sciences. 2007;262(1–2):77–84.

16.

Mehta KA, Quek YCR, Henry CJ. Breadfruit (Artocarpus altilis): Processing, nutritional quality, and food applications. Front Nutr. 2023;10:1156155.

17.

Badrie N, Broomes J. Beneficial uses of Breadfruit (Artocarpus altilis). In: Bioactive Foods in Promoting Health. Elsevier; 2010: 491–505.

18.

De Greef JM, Lieutier-Colas F et al. Urticaria and rhinitis to shrubs of Ficus benjamina and breadfruit in a banana-allergic road worker: evidence for a cross-sensitization between moracea, banana and latex. Int Arch Allergy Immunol. 2001;125(2):182–184.

19.

Adaramoye OA, Akanni OO. Protective effects of Artocarpus altilis (Moraceae) on cadmium-induced changes in sperm characteristics and testicular oxidative damage in rats. Andrologia. 2016;48(2):152–163.

20.

Tzeng CW, Tzeng WS et al. Artocarpus communis induces autophagic instead of apoptotic cell death in human hepatocellular carcinoma cells. Am J Chin Med. 2015;43(03):559–579.

23.

National Tropical Botanical Garden org: Breatfruit.

24.

Jagtap UB, Bapat VA. Artocarpus: A review of its traditional uses, phytochemistry and pharmacology. Journal of Ethnopharmacology. Mai 2010;129(2):142–166.

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