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Grüne Minze - Ökologischer Fussabdruck

Grüne Minze als natürliches Herbizid? Entdecken Sie in unserem Artikel, wie Sie Minze nachhaltig anbauen können, ob im Garten oder auf dem Balkon.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2-Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), durchschnittliche bzw. saisonale oder regionale Produktion, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und, ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt.13 Trotz umfangreicher Recherche konnten wir jedoch keine genauen Zahlen zum ökologischen Fussabdruck von Grüner Minze finden.

Die Grüne Minze aus biologischem Anbau ist gegenüber der Minze aus konventionellem Anbau zu bevorzugen, da der Bio-Anbau auf den Einsatz von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden verzichtet. Interessanterweise zeigten die ätherischen Öle der Minze selbst vielversprechende Wirkungen als Bioherbizid. So bewirkte der Einsatz der Minzöle einen Wachstumsstopp und schliesslich das Absterben von Unkräutern in einer Untersuchung aus dem Jahr 2019.20 Da sich die in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzten synthetischen Herbizide und Pestizide negativ auf die Umwelt auswirken, könnte dies eine vielversprechende Alternative bieten.

Verwendet man Minze zur Herstellung von Tee, so ist darauf zu achten, nur die wirklich benötigte Wassermenge aufzukochen. So erklärte ein Teehersteller, dass 36 % seines gesamten kreierten Kohlenstoff-Fussabdrucks aus dem Jahr 2021 auf das Kochen des Teewassers entfielen, da die KonsumentInnen teilweise jeweils doppelt so viel Wasser wie notwendig kochten.19

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Grünen Minze reicht von Europa über Vorderasien, die Kaukasusregion, Turkmenistan, Pakistan und Nepal bis China.3 Heute kultiviert man sie weltweit. Die grössten Produzenten von Grüner Minze und Pfefferminze waren 2021 Marokko, Argentinien, Mexiko und Japan.14

Anbau - Ernte

Grüne Minze wächst am besten in gemässigten Klimazonen und in halbschattigen bis sonnigen Lagen. Bei zu viel Schatten bildet sich weniger Aroma aus.1,15 Die Blütezeit reicht von Juli bis September.3

Die Grüne Minze lässt sich durch Aussaat sehr gut selbst züchten. Hierzu die Samen im März in eine Saatschale mit Torf-Sand oder magerer Saaterde füllen, mit Wasser aus der Sprühflasche anfeuchten und die Samen, mit Vogelsand vermischt, säen. Die Samen leicht andrücken, die Saatschale mit einer Plastiktüte überstülpen und an einen halbschattigen Fensterplatz stellen. Bei Temperaturen um die 20 °C keimen die Samen innerhalb von zwei Wochen.16 Die Minz-Stecklinge pflanzt man ab Mitte Mai, bei einer Länge von 15 bis 20 cm, entweder ins Beet oder in einen Topf um. Dort gedeihen sie am besten an einem halbschattigen, geschützten Standort mit einer nahrhaften, humosen und gut durchlässigen Erde.16

Da alle Minzen invasive Charakterzüge aufweisen, sollte man bei einer Pflanzung im Garten eine Rhizomsperre verwenden. So unterbindet man die Ausbreitung der Wurzelausläufer im ganzen Garten. Alternativ kann man jeden Steckling auch mitsamt einem grossen Topf ohne Boden einpflanzen.16

Weiterführende Informationen

Die Grüne Minze (Mentha spicata) gehört zur Gattung der Minzen (Mentha), die der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) untergeordnet ist.11 Eine bekannte Varietät der Grünen Minze ist die Marokkanische Minze (Mentha spicata var. crispa), man nennt sie teilweise auch Nana-Minze. Zu diesen krausblättrigen Mentha-Varietäten (manchmal Mentha crispa genannt) zählen u.a.: M. aquatica var. crispa und M. longifolia var. crispa. Solchen Varietäten spricht man einen typischen krausminzartigen Geruch zu.17

InfoFlora listet (gemäss Flora Helvetica) für die Schweiz folgende bekannte Arten: Mentha spicata L. (Grüne Minze), Mentha x verticillata (Quirl-Minze), Mentha pulegium (Polei-Minze), Mentha longifolia (Ross-Minze), Mentha aquatica (Wasserminze), Mentha arvensis L. (Ackerminze), Mentha × piperita L. (Pfefferminze) und die Mentha suaveolens Ehrh. (Rundblättrige Minze). Es gibt mit ca. 25-30 anerkannten Arten weltweit noch deutlich mehr von dieser Gattung.

Obwohl man die Pfefferminze (Mentha x piperita L.) und die Grüne Minze häufig als Synonyme verwendet, handelt es sich bei der Pfefferminze um eine Hybridart der Grünen Minze, entstanden durch die Kreuzung mit der Wasserminze (Mentha aquatica). Die Grüne Minze ist im Vergleich zur Pfefferminze geschmacklich milder, da sie über einen niedrigeren Mentholgehalt verfügt.2

Vorsicht bei der "Argentinischen Minze"! Wie der lateinische Name besagt, handelt es sich um keine Minze (Aloysia polystachya oder Lippia p.); die Pflanze gehört zu den Eisenkrautgewächsen und ist auch als Minz-Verbene bekannt.

Alternative Namen

Die Grüne Minze kennt man auch als Krauseminze, Ährenminze, Ährige Minze oder Speerminze, im Englischen spearmint.3 Als Synonym gilt die lateinische Bezeichnung Mentha viridis.2

Sonstige Anwendungen

Neben dem Einsatz als Küchenkraut verwendet man Extrakte der Pflanze in Kosmetikartikeln, Seifen, Kaugummis, Zahnpasta, Mundwasser oder antiseptischen Mundspülungen.9

Literaturverzeichnis - 12 Quellen

1.

Royal botanic garden Kew. Plants of the world online. Mentha Spicata L.

2.

Reiner H. Vielseitig nutzbar: Minzen. Garten. 1996;119(3):24-26.

3.

Pflanzen-Vielfalt net: Grüne Minze – Bestimmen/Erkennen, sammeln und verwenden.

9.

Ay Kee L, Bakr Shori A, Salihin Baba A. Bioactivity and health effects of Mentha spicata. Integr Food Nutr Metab. 2017;5(1):1-2.

11.

Falcone PH, Nieman KM et al. The attention-enhancing effects of spearmint extract supplementation in healthy men and women: a randomized, double-blind, placebo-controlled, parallel trial. Nutrition Research. 2019;64:24–38.

13.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ifeu. 2020;1-22.

14.

FAO org: Crops and livestock products. Production Quantity. Peppermint / Spearmint. 2021.

15.

Pflanzenfreunde com Grüne Minze im Kräutergarten. Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung. 2023.

16.

Gartenjournal de: Minze züchten leicht gemacht: Schritt für Schritt Anleitung.

17.

Arzneipflanzenlexikon info: Krauseminze.

19.

Pukkaherbs com: PUKKA. Our 2021 Impact Report. [online, aufgerufen am 01.09.2023 über Google Drive].

20.

Sarheed MM. Allelopathic compounds from Mint target the cytoskeleton from cell biology towards application as bioherbicides. 2019.

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