Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, wie Anbauweise (konventionell/biologisch), Saisonalität, Herkunft, Transport und gegebenenfalls Verpackung.
In Schweden verkaufte Preiselbeeren weisen eine CO2-Fussabdruck von 0,28 kg CO2eq/kg auf.35 Cranberrys haben laut der dänischen Klimadatenbank Concito einen Wert von 0,73 kg CO2eq/kg.36
Genaue Zahlen für den Wasserfussabdruck von Preiselbeeren liegt uns nicht vor, der Wasserverbrauch von Cranberrys beträgt 276 l/kg.37
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Bei im Handel erhältlichen Preiselbeeren sind in vielen Fällen Beeren aus Wildsammlungen. Auch Wildsammlungen können biozertifiziert sein und unterliegen daher Bio-Richtlinien (wie z.B. jenen von Bio Suisse). Es dürfen keine schädlichen Emissionsquellen in der Nähe des Sammelgebietes vorhanden sein und die Sammeltätigkeit muss ökologisch unbedenklich sein, also darf keine Beeinträchtigung für Habitatsstabilität und Artenvielfalt darstellen.28 Wir empfehlen deshalb den Kauf von Bio-Produkten.
Weltweites Vorkommen - Anbau
Die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) kommt in den gemässigten und kalten Zonen der Nordhalbkugel (Asien, Europa, Nordamerika) vor.6 Man sammelt die Beeren hauptsächlich wild. Trotz einer langen Anbaugeschichte von einigen Sorten in Nordamerika und den skandinavischen Ländern erfolgt die Züchtung und Kultivierung von Kronsbeeren nur in geringem Umfang.11
Anbau im Garten oder Topf
Hat man einen eigenen Garten, bietet es sich an, Preiselbeersträucher als Bodendecker zu verwenden. Ein sandig-humoser oder torfiger, frischer, eher nährstoffarmer und saurer Boden (pH 4-6) ist ideal für Preiselbeeren. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Wer keinen Platz im Beet hat, kann die Kronsbeere auch in einem Topf anpflanzen.29,30
Optimaler Pflanzzeitpunkt ist im Herbst (Oktober bis Ende November). Hat man aber Angst, dass die jungen Sträucher den Winter nicht überstehen, kann man sie auch zeitig im Frühling pflanzen, bevor Triebe neu austreiben. Im Frühjahr angepflanzte Preiselbeeren muss man im Sommer gut wässern, um Wassermangel zu verhindern. Generell mögen es die Preiselbeeren-Pflanzen, wenn die Erde nie vollständig austrocknet.29,30 Die Unkrautbekämpfung ist eine wichtige Pflegemassnahme, da andere Pflanzen Preiselbeersträucher sonst schnell überwuchern.29
Preiselbeeren tragen ab dem 3. Standjahr Früchte. Im Juni und Juli sind die ersten Beeren erntereif. Von August bis Oktober steht die Haupternte an.29,30 Um die Beeren möglichst schonend zu ernten, empfiehlt man, sie von Hand zu pflücken. Ein kleiner Beerenkamm (Riffel) kann die Ernte aber erleichtern.29
Weiterführende Informationen
Die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), zu der auch die Cranberry (Vaccinium macrocarpon) und Heidelbeere (Blaubeere; Vaccinium myrtillus) angehören. Es gibt zwei Unterarten:
- Vaccinium vitis-idaea ssp. vitis-idaea kommt in ganz Nordeuropa von Skandinavien bis Norditalien und bis zum Kaukasus, über Nordsibirien und Japan südwärts bis nach Nordchina und Korea vor.
- Vaccinium vitis-idaea ssp. minus ist in Nordamerika verbreitet. Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart erstreckt sich vom nordwestlichen Grönland über die kanadische Arktis südwärts bis nach Neuengland. Sie wächst westwärts bis zu den Grossen Seen und British Columbia und erreicht Inseln in der Beringsee.31
Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon), im Deutschen Grossfrüchtige Moosbeere, sieht der Preiselbeere zwar sehr ähnlich, es handelt sich aber um zwei verschiedene Arten. Cranberrys bezeichnete man anfangs als "Kulturpreiselbeeren", was zu grosser Verwirrung bei den Konsumenten führte.2 Beides sind Heidekrautgewächse mit roten Früchten, doch ist die Cranberry deutlich grösser als die ca. erbsengrosse Preiselbeere. Zudem schmecken Cranberrys milder und weniger herb als Preiselbeeren.32 Besteht eine Preiselbeeren-Verwechslungsgefahr? Die Preiselbeere kann man mit Bärentrauben (z.B. Arctostaphylos uva-ursi) verwechseln. Deren Beeren sind ungiftig, schmecken etwas bitter und eignen sich durchaus auch zum Verarbeiten zu milden Fruchtsäften oder für Fruchtschnitten.4
Alternative Namen
Was sind Kronsbeeren? Kronsbeere ist ein alternativer Name für die Preiselbeere. Weitere Bezeichnungen sind unter anderem Riffelbeere, Griffelbeere, Braunschnitzer, Graslitzbeer, Grestling, Grante, Granten, Grandlbeer, Granken, Kranklbeer, Klusterbeere, Fuchsbeere, Fuchsbeeri, Kreuzbeer und Dröppelkes. Veraltete Schreibweisen sind Preisselbeere, Preuselbeere und Prasselbeere.
Der englische Name lautet cowberry. Man kennt die Beere aber auch als lingonberry oder mountain cranberry.
Die arzneiliche Bezeichnung für getrocknete Preiselbeerblätter lautet Vitis idaeae folium.34
Literaturverzeichnis - 13 Quellen
2. | Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann Verlag: Potsdam; 2014: 579. |
4. | Fleischhauer SG, Guthmann J, Spiegelberger R. Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. AT Verlag: Aarau; 2013: 311. |
6. | Royal Botanic Garden Kew. Vaccinium vitis-idaea L. |
11. | Kowalska K. Lingonberry (Vaccinium vitis-idaea L.) fruit as a source of bioactive compounds with health-promoting effects - a review. Int J Mol Sci. 2021;22(10):5126. |
28. | Bio Suisse. Richtlinien für die Erzeugung, Verarbeitung und den Handel von Knospe-Produkten. 2024. |
29. | Plantura garden: Preiselbeeren: Pflanzen, Pflegen & Sorten. |
30. | Gartentipps com: Preiselbeeren pflanzen. |
31. | Forest Service USDA. Vaccinium vitis-idaea. |
32. | Plantura garden: Cranberry oder Preiselbeere: Was genau ist der Unterschied? |
34. | Arzneipflanzenlexikon info: Preiselbeere. |
35. | CarbonCloud. Lignonberry. |
36. | Concito. The big climate database. Version 1.1. Cranberry. 2024. |
37. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577-1600. |
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