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Meersalz - Gesundheit

Ein zu hoher Meersalzkonsum ist schädlich für die Gesundheit. Sekundäre Pflanzenstoffe sind nicht enthalten.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Realitätsnah zeigen wir Ihnen hier die Inhaltsstoffe von diesem Mineral pro 1 g (statt pro 100 g wie üblich).

Enthält Meersalz Nährstoffe? Meersalz beinhaltet weder Kohlenhydrate noch Proteine und Fett und hat daher auch keine Kalorien. Auch Vitamine sind in Meersalz nicht vorhanden. Meersalz ist eine Mischung von Salzen. Der grösste Anteil macht dabei Kochsalz, also Natriumchlorid (NaCl), aus: 1 g Meersalz besteht zu fast 100 % (965,2 mg/1g) aus Natriumchlorid. Davon sind 380 mg/1g Natrium (Na). Ausser Natriumchlorid enthält Meersalz noch geringe Mengen von Mineralstoffen wie Magnesium (0,37 mg/1g), Mangan (0,002 mg/1g), Calcium (0,51 mg/1g) und Kalium (0,56 mg/1g) sowie Spurenelementen wie Iod (1 µg/1g), Eisen (0,03 mg/1g), Kupfer (0,0014 mg/1g), Fluorid (4,8 µg/1g) und Zink.5,6

Im Gegensatz zu Tafelsalz findet man in Meersalz ca. 2 % Wasser (Restfeuchte).

Die gesamten Inhaltsstoffe von Meersalz, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Salz ist die allgemeine Bezeichnung für Natriumchlorid (NaCl). Natriumchlorid ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Ernährung und trägt zur Homöostase des Körpers (Gleichgewicht der Körperfunktionen) bei. Salz reguliert den Wassergehalt (Flüssigkeitshaushalt) des Körpers und ist für das osmotische Gleichgewicht in den menschlichen Zellen notwendig. Natrium ist für die Übertragung von Nervenimpulssignalen unerlässlich, reguliert pH-Wert und Aufnahme von Nährstoffen und ermöglicht dem Blut den Transport von Kohlendioxid aus den Geweben in die Lunge. Alle menschlichen Flüssigkeiten, einschliesslich Blut, Schweiss, Tränen und Verdauungssäfte enthalten Salz.1,2

Meersalz enthält natürliche Mineralien wie Magnesium, Kalium und Calcium. Diese Mineralien haben Studien zufolge einen positiven Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Magnesium beispielsweise ist an über 600 enzymatischen Reaktionen im menschlichen Körper beteiligt. Das Zusetzen von Magnesium und Kalium zu Salz soll die mit Salz verbundenen Gesundheitsrisiken verringern.7 Im Vergleich mit anderen Nahrungsmitteln sind diese Mengen aber zu vernachlässigen. Beachten Sie aber in Ländern mit Jodzusatz, dass Sie Jod (Iod) z.B. durch Algen (wie Blasentang) einnehmen, wenn Sie auf Salz verzichten.

Zwar erfüllt Salz wichtige Aufgaben im Körper, doch liegt der Salzkonsum beinahe weltweit über den empfohlenen Werten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene den Verzehr von höchstens 5 g Salz pro Tag (ca. 1 gestrichener TL), für Kinder 2 g pro Tag. In der europäischen Region liegt der Salzkonsum aktuell zwischen 8 g und 19 g, der weltweite Durchschnitt liegt bei knapp 11 g/Tag.8,9 Der übermässige Verzehr von Salz führt zu ernst zu nehmenden Gesundheitsproblemen (siehe folgendes Kapitel).

Was ist besser: Steinsalz oder Meersalz? Aus ernährungsphysiologischer Sicht kann man Steinsalz und Meersalz als gleichwertig betrachten. Der Hauptbestandteil von beiden Salzen ist Natriumchlorid. Meersalz enthält zwar etwas mehr, aber immer noch irrelevante Mengen an Mineralien und Spurenelementen. Diese rechtfertigen eine Bevorzugung von Meersalz daher nicht - sie lassen sich ohnehin besser aus anderen, gesünderen Lebensmitteln aufnehmen. Weder Meersalz noch anderes Speisesalz bieten also wesentliche gesundheitliche Vorteile. Sie können die Salzsorte also frei nach ihrem Geschmackssinn wählen - natürlichere und umweltfreundlichere Salze sind dabei zu bevorzugen. Ein reduzierter, massvoller Verzehr ist bei allen Salzen notwendig.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Für das Nährstoffprofil von Meersalz sind die sekundären Pflanzenstoffe nicht relevant. Erfahren Sie mehr über Bedeutung und Einteilung dieser bioaktiven Stoffe in Lebensmitteln im Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, die Aufnahme von Natriumchlorid auf 5 g (2 g Natrium) pro Tag zu beschränken, da man einen hohen Salzkonsum mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Niereninsuffizienz, Magenkrebs, Osteoporose, Fettleibigkeit und Morbus Menière in Verbindung bringt.1,2,9 Laut der WHO stehen schätzungsweise 1,89 Millionen Todesfälle pro Jahr mit einem zu hohen Natriumkonsum in Zusammenhang.9

Die Ergebnisse einer Meersalz-Studie von 2022 an Ratten deuten darauf hin, dass eine hohe Meersalz-Aufnahme zu Nierenfunktionsstörungen und Problemen mit der Darmgesundheit führen kann. Zudem stellten die Forschenden dieser Studie fest, dass die salzbedingten physiologischen Veränderungen bei den Ratten geschlechtsspezifisch waren. Weitere Untersuchungen sind erforderlich.7

In vielen Ländern stammen 75-80 % der täglich verzehrten Salzmenge aus verarbeiteten Lebensmitteln. Die WHO empfiehlt eindeutige und einheitliche Nährwertkennzeichnungen auf der Vorderseite von Verpackungen, damit VerbraucherInnen ein besseres Verständnis für den Nährstoffgehalt der gekauften Lebensmittel entwickeln können.8

Da der Salzgeschmack eine wesentliche Rolle in der Auswahl von Lebensmitteln und Schmackhaftigkeit von Gerichten spielt, forscht man an Möglichkeiten, die Salzwahrnehmung zu verbessern und damit den Konsum von Salz zu reduzieren. Eine Studie von 2022 bestätigte die Rolle mediterraner Aromapflanzen (z.B. Kräuter) bei der Verbesserung der Wahrnehmung der Salzigkeit und qualifizierte die Verwendung von aromatisiertem Meersalz bei der Zubereitung von Speisen anstelle von normalem Salz als mögliche Strategie zur Reduzierung der täglichen Salzaufnahme.2

Reduzieren Sie Ihre Salzaufnahme (Natriumaufnahme), indem Sie:

  • überwiegend frische, möglichst unverarbeitete Lebensmittel verzehren.
  • den Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten stark beschränken.
  • natriumarme, salzarme Produkte wählen.
  • kein oder nur wenig Salz beim Kochen verwenden.
  • Speisen statt mit Salz mit anderen Gewürzen und Kräutern würzen.9

Ein Grossteil des im Handel erhältlichen Meersalzes ist mit Mikroplastik kontaminiert. In mehreren Studien stellte man ein breites Spektrum an schädlichen Wirkungen von Mikroplastik in verschiedenen Organismen fest, die darauf zurückzuführen sind, dass Mikroplastik in Zellen eindringen, auch in die des Menschen. Eine Studie von 2023 untersuchte die Auswirkung der Verarbeitung von Meersalz auf Rückstände von Mikroplastik. In zerkleinertem und gewaschenem Meersalz konnten die Forschenden weniger Mikroplastik ausmachen als im unverarbeiteten Meersalz. Doch blieben auch im verarbeiteten Meersalz Mikroplastikteile zurück. Die auffälligsten Mikroplastik-Verunreinigungen waren Polyamid und Polyurethan.10 Informieren Sie sich am besten vor dem Einkauf über Salz-Marken, die in Tests oder Studien als mikroplastikfrei hervorgingen.

Volksmedizin - Naturheilkunde

Salzwasser-Gurgeln ist ein Hausmittel gegen Halsschmerzen. Meerwasser ist Bestandteil von vielen Nasensprays gegen verstopfte Nase und Schnupfen.

Literaturverzeichnis - 8 Quellen

1.

Galvis-Sánchez AC, Lopes JA et al. Chapter 26: Sea Salt. In: De la Guardia M, Gonzáles A (Ed.). Comprehensive Analytical Chemistry. Handbook. 2013;60:719-740.

2.

Rosa A, Pinna I et al. Flavoring of sea salt with Mediterranean aromatic plants affects salty taste perception. J Sci Food Agric. 2022;102(13):6005-6013.

5.ÖNWT Österreichische Nährwerttabelle. Meersalz.
6.Chemie de: Meersalz.
7.

Chanmuang S, Kim BM et al. Effects of sea salt intake on metabolites, steroid hormones, and gut microbiota in rats. PLoS One. 2022;17(8):e0269014.

8.

WHO World Health Organization. Fünf Empfehlungen zur Reduzierung der Salzzufuhr für ein längeres und gesünderes Leben. 2022.

9.

WHO World Health Organization. Sodium reduction. 2023.

10.

Li T, Shi J et al. Analysis of the effect of salt processing on microplastic residues in crushed and washed sea salt. Journal of Sea Research. 2023;194:102405.

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