Limu Kohu (Asparagopsis taxiformis) ist eine intensiv schmeckende Rotalge, die man auf Hawaii, roh oder vor allem getrocknet, für traditionelle Gerichte verwendet. Bio?
Verwendung in der Küche
Limu-Algen sind seit jeher ein fester Bestandteil der traditionellen hawaiianischen Ernährung. Die hawaiianische Bezeichnung Limu umfasst eine Vielzahl essbarer Meeresalgen-Arten (Seetang) aus verschiedenen Gattungen. Die wild geerntete Rotalge Limu Kohu (Asparagopsis taxiformis) zählt in Hawaii zu den beliebtesten Limu-Arten.1,2 Die Meeresalge hat einen kräftigen Geschmack sowie ein durchdringendes Jod-Aroma, weshalb man sie nur in kleinen Mengen verwendet.
Der rote Seetang findet in der hawaiianischen Küche hauptsächlich als Gewürz (oft gemischt mit Inamona, einer typisch hawaiianischen Gewürzmischung aus Kukuinuss-Kernen und Meersalz) Verwendung und ist eine beliebte Zutat in Salaten (auch Rohkost), Eintöpfen, Suppen und insbesondere in rohen Fleisch- oder Fischgerichten. Was sind typische Rezepte aus Hawaii? Bekannte, traditionell mit Limu Kohu zubereitete, hawaiianische Gerichte sind unter anderem Lomi Lomi (roher Lachssalat mit Tomaten und Zwiebeln; siehe unsere vegane Variante im unten stehenden Rezept) und Poke (roher Fischsalat mit z.B. Frühlingszwiebeln, Avocado, Ingwer, Sesam, Sojasauce, Sesamöl, oft serviert auf Sushireis; auch vegan mit Tofu möglich).
Zudem passt Limu Kohu (meist getrocknet) wunderbar zu Zuckermais, Chutneys oder selbst hergestellten Konserven. Mit Limu Kohu marinierter Tofu ist ebenfalls ein empfehlenswertes, veganes Gericht (siehe Rezept). Geschmacklich harmonisiert die rote Hawaii-Alge besonders gut mit Chili, Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Sojasauce (Sosse) und gerösteten Nüssen.
Beachten Sie den Jod-Gehalt von Algenprodukten und halten Sie sich an die maximal empfohlene tägliche Verzehrmenge.
Veganes Rezept für mit Limu Kohu marinierten Tofu
Zutaten (für 4 Personen): 400 g Tofu, 5 EL Sojasauce (Tamari oder Shoyu), 1 EL Sesamöl (geröstet), 1 Prise Chiliflocken, 1 walnussgrosses Stück geriebenen Ingwer (bio?), ½ TL Limu Kohu (getrocknet, zerstossen), 1 Frühlingszwiebel.
Zubereitung: Tofu in mundgerechte Würfel schneiden und kurz anbraten. Für die Marinade Sojasauce, Sesamöl, Chiliflocken, Ingwer sowie Limu Kohu in eine mittelgrosse Schüssel geben und verrühren. Tofu mit Marinade mischen und mit feingeschnittenen Frühlingszwiebelringen garnieren. Zum mariniertem Tofu schmeckt Reis (Basmatireis oder Jasminreis).
Veganes Rezept für Lomi-Lomi-Salat
Zutaten (für 4 Personen): Saft einer halben Zitrone, 2 EL Sojasauce (Tamari oder Shoyu), 1 EL Sesamöl, 1 EL Rapsöl, 1 Messerspitze Chiliflocken, 1 TL Limu Kohu (getrocknet, zerstossen), 2 Tomaten, 1 gelbe Paprika, 1 Avocado, 400 g gekochte Linsen, 1 Frühlingszwiebel, 1 Handvoll Korianderblätter, Sesam (weiss oder schwarz).
Zubereitung: Für das Dressing Zitronensaft, Sojasauce, Sesamöl, Rapsöl, Chiliflocken und Limu Kohu verrühren. Tomaten und Paprika waschen und in Stücke schneiden. Avocado entkernen und Fruchtfleisch ebenfalls stückeln. Frühlingszwiebel waschen und in Ringe schneiden. Korianderblätter abspülen, trocken schütteln und grob zerkleinern. Tomaten, Paprika, Avocado und gekochte Linsen zur Marinade geben und alles gut mischen. Veganer Lomi-Lomi-Salat auf vier Tellern anrichten und mit Korianderblättern, Frühlingszwiebelringen und Sesam garnieren.
Vegane Rezepte mit Limu Kohu finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
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Einkauf - Lagerung
Limu Kohu ist in europäischen Supermärkten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer oder Billa sowie in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt oder Alnatura nicht erhältlich.
Der Kauf der frischen, aus Wildbeständen gesammelten Rotalge gestaltet sich selbst auf Hawaii als schwierig. Früher konnte man rohe Limu-Kohu-Algen auf Märkten kaufen. Heute erhält man die Algen in lokalen Supermärkten als getrocknetes und gesalzenes Würzmittel oder in originalen hawaiianischen Zubereitungen.2 Wir bezweifeln, dass man sie in Bio-Qualität findet. Man kann eigentlich von der Qualität her dennoch bio annehmen - ohne Label, wenn natürliche Umgebung herrscht, also nicht vom Mittelmeer stammt.
Im Online-Handel findet man Ogo seaweed bzw. Ogo-Algen. Ogo ist die japanische Bezeichnung für eine der Limu-Arten: Limu Ogo (Limu manuauea), Long Ogo (Gracilaria parvispora) und eine preiswerte Alternative zur wild wachsenden Limu Kohu (Asparagopsis taxiformis).
Tipps zur Lagerung
Die durch Salzen und Trocknen haltbar gemachten Limu-Kohu-Algen sollte man lichtgeschützt und in einem gut verschliessbaren Gefäss aufbewahren. So verhindert man, dass das enthaltene Salz Feuchtigkeit aus der Luft zieht und es zu einem frühzeitigen Verderb kommt.
Literaturverzeichnis - 2 Quellen
1. | McDermid KJ, Stuercke B. Nutritional composition of edible Hawaiian seaweeds. Journal of Applied Phycology 2003;15:513–524. |
2. | Fondazione Slow Food com: Limu Kohu. |
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