Limu Kohu - Gesundheit

Inhaltsstoffe - Nährwert - Kalorien

Eine detaillierte Auflistung der in Limu Kohu enthaltenen Nährstoffe ist unseres Wissens nach bisher nicht gegeben. Man stellte jedoch fest, dass Asparagopsis taxiformis im Vergleich zu anderen untersuchten Algen grosse Mengen an Eiweiss, Fett, Ballaststoffen und Polysacchariden enthält.³

Der Gesamtfettgehalt in getrockneten Limu-Kohu-Algen (Pulver) beträgt zwischen 2,85 und 6,62 % des Trockengewichts.^3,4 Im Gegensatz zu vielen Pflanzenölen sind die in Algen vorkommenden Öle reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. So enthalten Limu-Kohu-Algen ca. 23 % gesättigte und 68 % ungesättigte Fettsäuren. Weitere Analysen des Fettsäure-Profils ergaben, dass Docosahexaensäure (DHA) die am häufigsten vorkommende ungesättigte Fettsäure ist.⁴

Die gesamten Inhaltsstoffe von Limu Kohu, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Limu Kohu ist reich an bioaktiven Verbindungen, wie Proteinen, Polysaccharide, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen mit ernährungswissenschaftlicher und medizinischer Bedeutung.^4,5

A. taxiformis enthält Phycobiliproteine mit antioxidativem Potenzial, darunter Phycoerythrin, Phycocyanin und Alophycoxyanin, die Licht besser absorbieren als Chlorophyll und die Carotinoide und damit eine wichtige Rolle bei der Fotosynthese von Rotalgen spielen.¹¹

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Limu Kohu kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Limu Kohu enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:^3,11,22

• Isoprenoide: Triterpene: Steroide (Cholesterol, Stigmasterol); Tetraterpene: Carotinoide: Carotene (Alpha-Caroten), Xanthophylle (Lutein, Zeaxanthin)
• Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Protocatechinsäure, Genistinsäure, p-Hydroxybenzoesäure); Flavonoide: Flavonole (Morin, Myricetin, Rutin); Tannine
• Weitere organische Verbindungen: Halogenierte Cyclopentone (Mahoron, 5-Bromomahoron); Halogenierte Methane (Bromoform, Dibromethan, Dibromochlormethan, 1,2-Dibromoethylen, Tribromoethylen)
• Protease-Inhibitoren: Chlorophyll A

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Limu Kohu abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen. Bemerkung: Die chemischen Inhaltsstoffe von Algen unterscheiden sich je nach Algenart, Wachstumsstadium, Umgebung und äusseren Bedingungen wie Wassertemperatur, Lichtintensität, Salzgehalt und Nährstoffkonzentration im Ökosystem.³

Lipide von Rotalgen enthalten verschiedene Steroide. Limu Kohu weist neben geringen Mengen an Cholesterol hauptsächlich Stigmasterol auf. Phytosteroide senken den Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel im Plasma, indem sie die Aufnahme von Cholesterin im Dünndarm hemmen. Dadurch schützen sie vor chronischen Erkrankungen wie Arteriosklerose, Brust-, Prostata- und Darmkrebs und bieten Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie besitzen auch entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften. Aus Algen extrahierte Phytosteroide finden vielseitig Anwendung in der pharmazeutischen Produktion und Nahrungsergänzung.⁷

Die in Rotalgen vorkommenden Carotinoide, Phenolsäuren, Flavonoide, halogenierten Verbindungen und photosynthetischen Pigmente neutralisieren als Antioxidantien freie Radikale schnell und besitzen das Potenzial oxidative Schädigungen im menschlichen Körper zu mindern, die u.a. zu Bluthochdruck, Schlaganfall, neurologischen Störungen (z. B. Parkinson, Alzheimer) und entzündlichen Erkrankungen im Körper führen können. Phenolverbindungen in Asparagopsis taxiformis sind in wässrigen und methanolischen Extrakten am höchsten. Sie wirken besonders antibakteriell bei Wundbehandlungen und schützen vor übermässiger Sonneneinstrahlung.^3,4,5,7

Die Makroalge Limu Kohu produziert relativ hohe Konzentrationen von Bromoform, einer halogenierten Methanverbindung. Das starke Aroma von Limu Kohu beruht auf dem ätherischen Öl, das u.a. Bromoform enthält, das in den Vakuolen der Drüsenzellen gespeichert ist. Verschiedene Studien deuten auf antimikrobielle und antifungale Wirkung hin.^5,6,22

Extrakte aus Limu Kohu stellen eine Alternative zu synthetischen Wirkstoffen in Arzneimitteln, Kosmetik und der Lebensmittelherstellung dar.^4,5

Lesen Sie ergänzend die gesundheitlichen Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe von anderen Rotalgen wie Purpurtang (Nori; Gattung Porphyra), Knorpeltang (Chondrus crispus) oder Dulse (Lappentang; Palmaria palmata).

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Seetang ist eine Quelle für das essenzielle Spurenelement Jod. Dieses spielt eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenfunktion, denn es ist für die Synthese von Schilddrüsenhormonen erforderlich. Eine langfristige, hohe Aufnahme von Jod kann jedoch zu Schilddrüsenfehlfunktionen, wie Hyperthyreose oder Hypothyreose, führen.

In getrockneten Algen- und Seetangprodukten sind Jod-Gehalte besonders hoch und können je nach Art zwischen 5 und 11'000 mg pro Kilogramm Trockengewicht liegen. Deswegen empfiehlt das BfR (Bundesinstitut für Risikoforschung), in der EU (Europäischen Union) einheitliche Höchstmengen festzulegen. Auch Hersteller und Anbieter von Algenprodukten sollten obligatorische Angaben machen müssen. Getrocknete Algenprodukte mit einem Jod-Gehalt von 20 mg pro Kilogramm und höher hält das BfR für nicht verkehrsfähig, da sie die Gesundheit schädigen können.⁸ Der Jod-Gehalt in Asparagopsis taxiformis ist uns nicht bekannt.

In Deutschland gilt eine maximale (!) tägliche Jodaufnahme von 500 µg.⁸ Der tägliche Bedarf von Erwachsenen liegt mit 150 µg (EFSA) bis 200 µg (D-A-CH-Referenzwerte) niedriger. Ein unregelmässiger und massvoller Verzehr von Algen ist unbedenklich. Achten Sie beim Kauf von Algen-Produkten trotzdem darauf, dass der Jod-Gehalt und eine maximal empfohlene tägliche Verzehrmenge angegeben sind.

Unbemerkte Schalentiere zwischen den Blättern von Limu Kohu können eine indirekte Allergenbelastung darstellen. Achten Sie auf eine gründliche Reinigung der Algen.

Volksmedizin - Naturheilkunde

In alten Zeiten waren die Limu-Algenarten, mit Fisch und Poi (aus Taro-Knollen hergestellte Paste), ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung der BewohnerInnen von Hawaii.^2,9 Die Algen galten zudem als traditionelles Antimykotika.¹⁰