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Bananenpulver - Gesundheit

Entdecken Sie die sekundären Pflanzenstoffe im Bananenpulver und ihre gesundheitlichen Vorteile.

  • Je nach Trocknungsprozess kann viel Vitamin C verloren gehen.
  • Achten Sie auf den höheren Zuckergehalt von Bananenpulver durch Wasserverlust.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Bananenpulver ist mit 346 kcal/100g sehr energiereich. Kohlenhydrate (88 g/100g) machen den grössten Anteil aus (davon sind 9,9 g/100g Ballaststoffe), Eiweiss (3,9 g/100g) und Fett (1,8 g/100g) sind deutlich weniger vertreten.1

Beim Trocknungsprozess verlieren Bananen nahezu das gesamte Wasser (Wasseranteil beträgt ca. 3 %), das in etwa 75 % ihres Gewichts ausmacht. Dadurch konzentrieren sich bestimmte Nährstoffe, während andere abnehmen.1 Je nach Trocknungsmethode nimmt z.B. Vitamin C (Ascorbinsäure) bei einer Heisslufttrocknung mehr ab, als bei einer Gefriertrocknung.14 Aber auch Varietät und Reifegrad können zu unterschiedlichen Inhaltsstoffen führen.2

Bananenpulver enthält sehr viel Kalium: Mit 100 g Bananenpulver könnte man 75 % des Tagesbedarfs decken (1491 mg/100g). Zum Vergleich: frische Bananen enthalten nur 358 mg/100g Kalium. Eine weitere gute Quelle für Kalium sind getrocknete Algen (Kombu-Algen: 6100 mg/100g), getrocknete Tomaten (3427 mg/100g) oder getrocknete Steinpilze (2000 mg/100g).1

Biotin ist in Bananenpulver mit 17 µg/100g gleich viel enthalten, wie in Weizenkeimen. Walnüsse (36 µg/100g), Sonnenblumenkerne (56 µg/100g) und Haselnüsse (62 µg/100g) haben einen viel höheren Wert. zu sich nehmen.1

Vitamin B6 ist in Bananenpulver zu 0,44 mg/100g vorhanden, ebenso wie bei Reismehl. Hefeflocken zeigen mit 2,9 mg/100g ein Vielfaches des wasserlöslichen Vitamins.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Bananenpulver, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Der Ballaststoffgehalt in dehydrierten Bananen trägt zu einer gesunden Verdauung bei.16 Bananen wirken als Präbiotikum (Prebiotikum) und können gute Bakterien im Darm fördern.18 Die Kombination von Probiotika mit Präbiotika nennt man Symbiotika. Bezüglich Bananen und Stuhlgang ist zu erwähnen, dass die Wirkung vom Reifegrad abhängt. Während des Reifungsprozesses wandelt sich Stärke zu Glukose (Glucose) und Fruktose (Fructose) um.3 So enthalten unreife Bananen vorwiegend resistente Stärke und Ballaststoffe und reife Bananen Fruktose und Glukose.15,16,18

Es gibt Indizien, dass gekochte grüne Bananen (Musa paradisiaca) bei Durchfall, zu einer schnelleren Genesung beitragen.23 Allgemein können die in Bananen enthaltenen Fruktooligosaccharide, bei Verstopfung helfen.24 Die Ballaststoffe, die in Bananen enthalten sind, können sich positiv auf die Gesundheit des Darms auswirken, indem sie zu einer Zunahme des Stuhlvolumens führen, die Durchlaufzeit im Dickdarm verkürzen und Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikroben-Population bewirken.4 Die Wirkung kann sich aber individuell unterscheiden.24 Achten Sie darauf, wie ihr Körper reagiert.

Bananenpulver liefert Kohlenhydrate, die der Körper als Hauptenergiequelle nutzt. Es kann einen schnellen und anhaltenden Energieschub bieten und eignet sich daher gut als Snack für SportlerInnen oder Personen.15

Bananen und daraus verarbeitete Produkte sind reich an Kalium, ein wichtiger Elektrolyt. Dieser trägt dazu bei, den Flüssigkeitshaushalt, die Nervenfunktion und die Muskelkontraktion aufrechtzuerhalten.17

Es ist zu beachten, dass Bananenpulver aufgrund des Wasserverlustes im Vergleich zu frischen Bananen einen höheren Zuckergehalt und mehr Kalorien aufweist. Massvolles Essen ist wichtig, um einen übermässigen Zuckerkonsum zu vermeiden.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Bananenpulver kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Bananenpulver kann u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe enthalten:31,32

  • Isoprenoide: Tetraterpene: Carotinoide: Carotene (Alpha-Carotin, Beta-Carotin), Xanthophylle (Auroxanthin, Cryptoxanthin Lutein, Neoxanthin, Violaxanthin)
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Salicylsäure, Gallusäure, p-Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure, Syringasäure, Gentisinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Ferulasäure, Sinapinsäure, p-Cumarsäure); Flavonoide: Flavanole (Catechin, Gallocatechin), Flavanone (Naringenin), Flavonole (Quercetin, Myricetin, Kaempferol, Rutin), Anthocyane (Cyanidin); Tannine (Ellagsäure)
  • Stickstoffhaltige Verbindungen: Biogene Amine (Serotonin, Dopamin, Norepinephrin)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Bananenpulver abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Weitere Informationen zu den möglichen gesundheitlichen Wirkungen von Bananenpulver finden Sie bei der Zutat Banane, getrocknet.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Geschwefelte Trockenfrüchte können bei Allergikern und empfindlichen Personen negative Reaktionen hervorrufen. Niedrige Dosen Schwefeldioxid (SO2), kann der Körper ohne Beeinträchtigung der Gesundheit ausscheiden. Eine übermässige Aufnahme kann bei sensiblen Personen eine Reihe toxischer Auswirkungen verursachen, wie z.B. Schäden an den Atmungs-, Herz-Kreislauf-, Nerven- und Verdauungssystemen. Die Sicherheit von SO2 zur Lebensmittel-Konservierung scheint nicht vollständig geklärt zu sein.20

Können Menschen mit Fruktoseintoleranz Bananen essen? Obwohl Bananen Fruktose enthalten, können sie für Menschen mit Fruktoseintoleranz, verträglich sein. Denn Bananen enthalten zusätzlich Glukose.15 Glukose erleichtert die Aufnahme von Fruktose im Dünndarm und kann das Auftreten von Symptomen im Zusammenhang mit Fruktoseintoleranz verringern.21 Der Gehalt an Fruktose und Glukose ist aber vom Reifegrad abhängig.15

Es ist wichtig zu beachten, dass die Toleranz gegenüber Fruktose von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Einige Menschen mit Fruktoseintoleranz können trotz mässigen Verzehrs von Bananen Symptome haben. Allerdings gibt es gegensätzliche Studienergebnisse: Eine Studie, die den Zusammenhang zwischen Fruktoseintoleranz und der Aufnahme von Glukose untersuchte, ergab keine signifikante Verbesserung der Symptome.22 Personen mit Fruktoseintoleranz sollten ihre eigene Verträglichkeit beobachten und gegebenenfalls einen Arzt konsultieren.

Es gibt zwei bekannte Formen der allergischen Reaktion auf Bananen. Die erste Form ist das orale Allergiesyndrom, das Pollen der Birke oder anderen Pflanzen auslösen und Juckreiz sowie Schwellungen im Mund oder Rachen innerhalb einer Stunde nach dem Verzehr der Bananenfrüchte verursachen kann. Die zweite Form hängt mit der Latexallergie zusammen und verursacht Nesselausschlag, Bauchschmerzen, Erbrechen und manchmal lebensbedrohliche Symptome.34

Literaturverzeichnis - 17 Quellen

1.

US-Amerikanische Nährwertdatenbank USDA. 2019.

2.

Siddiq M (Hg.) Handbook of Banana Production, Postharvest Science, Processing Technology, and Nutrition [E-Book]. Vereinigtes Königreich: Wiley; 2020:120-134.

3.

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4.

Sooeianathasundaram K, Narayana CK, Paliyath G. Bananas and Plantains. In: Toldra F, Finglas P, Hrsg. Encyclopedia of Food and Health. Niederlande: Elsevier Science; 2016:320-327.

14.

Massantini R, Moscetti R. Einfluss der Trocknungsbedingungen auf die Produktqualität. In: SUS Organic Verarbeitungs- und Qualitätsleitfaden für biologische Lebensmittel. Hrsg: Sturm B. OrgPrints. 2018;24-26.

15.

Netshiheni RK, Omolola AO et al. Banana Bioactives: Absorption, Utilisation and Health Benefits. In: Jideani AIO, Anyasi TA, Hrsg. Banana Nutrition: Function and Processing Kinetics. London, Vereinigtes Königreich: IntechOpen; 2020:27-46.

16.

Amini Khoozani A, Birch J, Bekhit AEDA. Production, application and health effects of banana pulp and peel flour in the food industry. J Food Sci Technol. 2019;56(2):548–559.

17.

Harvard T.H. Chan School of Public Health. Bananas. 2016

18.

Powthong P, Jantrapanukorn B et al. Study of prebiotic properties of selected banana species in Thailand. J Food Sci Technol. 2020;57(7):2490–2500.

20.

Li Z, Huang J et al. Novel insight into the role of sulfur dioxide in fruits and vegetables: Chemical interactions, biological activity, metabolism, applications, and safety. Critical Reviews in Food Science and Nutrition. 2023:1–25.

21.

Vogelsang H. Fruktose im Fokus von Gastroenterologie und Hepatologie. Journal für Ernährungsmedizin. 2016;18(1):6-9.

22.

Tuck CJ, Ross LA et al. Adding glucose to food and solutions to enhance fructose absorption is not effective in preventing fructose-induced functional gastrointestinal symptoms: randomised controlled trials in patients with fructose malabsorption. J Hum Nutr Diet. 2017;30(1):73–82.

23.

Gunasekaran D, Chandramohan A et al. Effect of green banana (Musa paradisiaca) on recovery in children with acute watery diarrhea with no dehydration: a randomized controlled trial. Indian Pediatr. 2020;57(12):1114–1118.

24.

Sabater-Molina M, Larqué E et al. Dietary fructooligosaccharides and potential benefits on health. J Physiol Biochem. 2009;65(3):315–328.

31.

Wongwaiwech D, Kamchonemenukool S et al. Nutraceutical difference between two popular thai namwa cultivars used for sun dried banana products. Molecules. 2022;27(17):5675.

32.

Singh B, Singh JP et al. Bioactive compounds in banana and their associated health benefits – A review. Food Chemistry. 2016;206:1–11.

34.

University of Manchester: Allergy information for: Banana (Musa acuminata; Musa balbisiana(hybrid)). 2006.

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