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Laminaria-Algen - Gesundheit

Laminaria-Algen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit fördern.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Der Energiegehalt von Laminaria-Algen (roh) beträgt 43 kcal und ist damit gering. Mit 0,56 g Fett pro 100 g sind sie zudem fettarm. Kohlenhydrate sind zu 9,6 g/100g und Proteine (Eiweiss) zu 1,7 g/100g enthalten. Der Salzgehalt ist relativ hoch und deckt mit 592 mg/100g den Tagesbedarf zu 24,7 %.3

Rohe Laminaria-Algen sind besonders reich an Folat. Der Gehalt von 180 µg/100g (90 % des Tagesbedarfs) ähnelt demjenigen von Arame Algen (180 µg/100g) und Blasentang (180 µg/100g). Etwas weniger ist in Rotalgen-Seetang (146 µg/100g), etwas mehr in Wakame (196 µg/100g) zu finden. Getrocknete Algen haben natürlich viel mehr davon: mit 1269 µg/100g weist getrocknete Dulse (Lappentang) etwa das Siebenfache des Vitamins auf.3

Auch Vitamin K ist mit rund 66 µg/100g (88 % des Tagesbedarfs) in einer beachtlichen Menge vorhanden. Blasentang (66 µg/100g) und Arame Algen (66 µg/100g) enthalten erneut ähnlich viel. In Mangold ist noch viel mehr Vitamin K zu finden (830 µg/100g).3

121 mg Magnesium stecken in 100 g rohem Kelp (32 % des Tagesbedarfs). Wieder ist der Gehalt von Blasentang und Arame Algen vergleichbar ähnlich. Roher Meerrettich hat mit 628 mg/100g viel dieses Mengenelements. Getrocknete Rotalgen-Blätter (Nori) haben mit 741 mg/100g auch einen beachtlichen Wert.3

Der Gehalt an Jod ist bei rohen Laminaria-Algen mit durchschnittlich 38'000 µg/100g sehr hoch.4 Algen sind generell reich an Iod, so weisen getrocknete Dulsen 7'500 µg/100g, Arame Algen (roh) 8750 µg/100g und getrocknete Kombu-Algen 295'400 µg/100g auf. Der Gehalt kann je nach Anbauregion, Lagerung, Verarbeitung etc. deutlich variieren. Lesen Sie mehr zum Thema Jod im Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen".

Die gesamten Inhaltsstoffe von Laminaria-Algen (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Laminaria-Algen sind reich an phenolischen Verbindungen und den Polysacchariden Laminarin, Fucoidan und Alginin, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Einige In-vitro- und In-vivo-Studien haben gezeigt, dass Laminarin immunmodulatorische Eigenschaften aufweist, indem es u.a. Interleukine und Signalwege aktiviert und das mikrobizide Potenzial von Phagozyten erhöht. Zudem besitzen laminarinreiche Extrakte eine antimikrobielle und antioxidative Aktivität. Neuste Forschungen berichten auch über die Eigenschaft des Polysaccharids, die Apoptose von Krebszellen auszulösen, ohne dabei zytotoxisch auf normale Zellen zu wirken.5,6,25

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Laminaria-Algen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Braunalgen enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:25,27

  • Isoprenoide: Tetraterpene: Carotinoide (Carotene: Beta-Caroten, Xanthophylle: Fucoxanthin)
  • Polyphenole: Flavonoide: Flavonole (Rutin, Quercitrin), Flavanone (Hesperidin), Isoflavone (Daidzein, Genistin), Flavonoid Glycoside; Phlorotannine (Eckol, Fucodiphlorethol G, 7-Phloroecol, Dieckol, Phloroglucinol)
  • Weitere organische Verbindungen: Chinone (Plastochinon); Chromene
  • Protease-Inhibitoren: Chlorophyll A

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Braunalgen abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Fucoxanthin, kommt als wichtigstes marines Carotinoid in Braunalgen vor, es zeigt entzündungshemmende, antioxidative Eigenschaften und kann bei Fettleibigkeit helfen, weil es die Insulinresistenz reduziert und den Blutzuckerspiegel herabsetzt. Neben den von Makroalgen produzierten Pigmenten (u.a. Carotinoide) spricht man auch den phenolischen Verbindungen (Polyphenolen) eine positive Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augenkrankheiten und Krebs zu.25 Insbesondere sind Phlorotannine in Braunalgen enthalten: Laminaria digitata beinhaltet ca. 5-12 % Phlorotannine, die positive Effekte bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer zeigen.27

Vertiefende Studien zu den Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe in Braunalgen sind erforderlich, um konkretere Aussagen zu treffen.25,27

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Kelp-Algen und generell Seetang sind eine Quelle für das essenzielle Spurenelement Jod. Dieses spielt eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsenfunktion, denn es ist für die Synthese von Schilddrüsenhormonen erforderlich. Eine langfristige, hohe Aufnahme von Jod ist jedoch problematisch und kann zu Schilddrüsenfehlfunktionen, wie Hyperthyreose oder Hypothyreose, führen.

Die Gattung Laminaria, insbesondere die Art Laminaria digitata, umfasst die stärksten Jodspeicher. Für die Lebensmittelindustrie interessante Arten dieser Gattung der Braunalgen weisen Jodgehalte von etwa 170'000 bis 3'100'000 μg/100g Trockenmasse auf. Die Bioverfügbarkeit von Jod aus Braunalgen ist hoch und schwankt laut In-vivo-Studien zwischen 31 % und 90 %.7,8

Die empfohlene Jodzufuhr beträgt 150 μg/Tag für Erwachsene. Der wissenschaftliche Lebensmittelausschuss Scientific Committee on Food (SCF) setzte eine tolerierbare Höchstmenge von max. 600 μg/Tag fest. Die Menge an Braunalgenbiomasse, die einer bestimmten Menge Jod entspricht, ist sehr unterschiedlich. Verarbeitungsprozesse (z.B. Trocknung) können den Jodgehalt von Braunalgen erheblich reduzieren, doch ist der Jodgehalt danach immer noch hoch. Die genannte tägliche Höchstmenge an Jod für Erwachsene (600 μg) ist durch die Aufnahme von 0,2-11 g verarbeiteten, trockenen Braunalgen erreichbar.8

Verzehren Sie demnach Braunalgen nur in geringen Mengen und achten Sie beim Kauf von Algenprodukten darauf, dass der Jodgehalt und eine maximal empfohlene tägliche Verzehrmenge angegeben sind. So können Sie abschätzen, wie hoch Ihre Jodaufnahme ist, und eine zu hohe Aufnahme vermeiden.

Volksmedizin - Naturheilkunde

Aufgrund der Ähnlichkeit von Fingertang (Laminaria digitata) und Palmentang (Laminaria hyperborea) verwendete man sie höchstwahrscheinlich für dieselben volksmedizinischen Zwecke. Die gefundenen Aufzeichnungen stammen ausschliesslich von den schottischen Westinseln. Martin Martin fand dort 1695 Tang, den man mit Butter gekocht als Heilmittel gegen Appetitlosigkeit schätzte. Auf South Uist kaute und schluckte man ihn gegen Verstopfung und auf Isle of Skye verwendete man ihn zur Blutreinigung.9

Literaturverzeichnis - 9 Quellen

3.

USDA United States Department of Agriculture.

4.

Bouga M, Combet E. Emergence of Seaweed and Seaweed-Containing Foods in the UK: Focus on Labeling, Iodine Content, Toxicity and Nutrition. Foods. 2015;4(2):240–253.

5.

Bonfim-Mendonça PS, Capoci IRG, Tobaldini-Valerio FK, Negri M, Svidzinski TIE. Overview β-Glucans from Laminaria spp. : Immunomodulation Properties and Applications on Biologic Models. Int J Mol Sci. 2017;18(9):1629.

6.

Kadam SU, O’Donnell CP et al. Laminarin from Irish Brown Seaweeds Ascophyllum nodosum and Laminaria hyperborea: Ultrasound Assisted Extraction, Characterization and Bioactivity. Mar Drugs. 2015;13(7):4270–4280.

7.

Küpper FJ. Carrano CJ. Key aspects of the iodine metabolism in brown algae: a brief critical Review. Metallomics. 2019;11(4):756–764.

8.

Blikra MJ, Henjum S, Aakre I. Iodine from brown algae in human nutrition, with an emphasis on bioaccessibility, bioavailability, chemistry, and effects of processing: A systematic review. Comp Rev Food Sci Food Safe. 2022;21(2):1517–1536.

9.

Allen DE & Hatfield G. Medicinal Plants in Folk Tradition. An Ethnobotany of Britain and Ireland. Timber Press: Portland; 2004: 47-48.

25.

El-Beltagi HS, Mohamed AA et al. Phytochemical and potential properties of seaweeds and their recent applications: a review. Marine Drugs. 2022;20(6):342.

27.

Adella Putri AD, Sembiring MH, Tuba S. Phytochemical constituents analysis in Laminaria digitata for Alzheimer’s disease: molecular docking and in-silico toxicity approach. Communicative & Integrative Biology. 2024;17(1):2357346.

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