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Beinwell - Ökologischer Fussabdruck

Da frischer Beinwell ausschliesslich wild zu finden ist, sind keine Daten über den ökologischen Fussabdruck von Beinwell vorhanden.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Zur Einschätzung der Klimafreundlichkeit eines Lebensmittels dient in erster Linie der CO2-Fussabdruck. Dieser hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.16 Da frischer Beinwell ausschliesslich wild zu finden ist und man ihn aufgrund seiner Inhaltsstoffe nicht als Lebensmittel nutzt, können wir an dieser Stelle keine Angaben zum CO2-Fussabdruck oder Wasserfussabdruck machen.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Die Hauptbestäuber der glockigen Beinwell-Blüten mit ihren engen, durch Schlundschuppen versperrten Kronröhren-Eingängen sind langrüsselige Honigbienen, grössere Wildbienen und Hummeln. Kurzrüsselige Erdhummeln verschaffen sich Zugang, indem sie die Blütenkronen seitlich anbeissen.17

Echter Beinwell dient Bienen hauptsächlich während der Monate Mai bis September (Sommertracht) als Nahrung. Tracht ist der Oberbegriff für die Nahrung, welche die Bienen eintragen, also Nektar, Pollen und Honigtau. Der Nektarwert des Beinwells ist mittel und der Pollenwert gering (Skala Nektarwert und Pollenwert: kein, gering, mittel, hoch, sehr hoch). Die beiden Werte spiegeln den Nutzen für Insekten wider und dienen als Richtwerte und Entscheidungshilfe bei bienen- und insektenfreundlichen Neupflanzungen und Gartenarbeiten.17

Weltweites Vorkommen - Anbau

Echter Beinwell ist in ganz Europa vom Mittelmeer bis zum Kaukasus verbreitet. Er kommt dabei in Mitteleuropa recht häufig, in Nordeuropa meist nur eingebürgert und in Südeuropa eher selten vor. Die östliche Ausdehnung der Wallwurz (Echter Beinwell) reicht bis ins westliche Sibirien und nach China.5,15

Anbau - Ernte

Für den Anbau im eigenen Garten säen Sie Beinwell-Samen im März auf einer warmen Fensterbank in einer nährstoffreichen Anzuchterde. Im Mai können Sie die Jungpflanzen an ihren eigentlichen Standort im eigenen Garten setzen. Ideal ist ein halbschattiger bis sonniger Platz mit feuchtem, humosem Boden. Echter Beinwell ist eine anpassungsfähige und anspruchslose Pflanze. Achten Sie im ersten Jahr aber auf eine ausreichende Bewässerung und düngen Sie die mehrjährige Pflanze gelegentlich.18 Beachten Sie, dass Symphytum officinale rasch wuchert und seine lange Pfahlwurzel ein Umpflanzen mühsam macht.19

Echter Beinwell ist eine ausdauernde Halbrosettenpflanze mit einer Lebenszeit von ungefähr 20 Jahren. Die Wurzeln reichen bis zu 1,8 m tief. Beinwell vermehrt sich durch Verzweigung des rübenförmigen Rhizoms und durch abgetrennte Teile. Die anspruchslose und schnell wachsende Pflanze treibt jedes Jahr aus, auch unter widrigen Umständen.18 Frische Blätter können Sie ganzjährig ernten. Wollen Sie die Blätter trocknen, ernten Sie sie kurz vor der Blüte. Die Wurzeln graben Sie am besten im Herbst aus und verwenden Sie frisch oder trocknen Sie vor der weiteren Verarbeitung.19

Echter Beinwell enthält reichlich Stickstoff, Phosphor, Kalium sowie zahlreiche Mikronährstoffe und Kieselsäure. Dank dieser Eigenschaften eignet sich die Pflanze auch zum Ansetzen von Pflanzenjauche.18

Damit Hummeln und andere Insekten von den Blüten profitieren können, sollte man die Pflanze nach der Blüte zurückschneiden.

Weitere Raublattgewächse wie Ochsenzunge, Borretsch, Natternkopf und Hundszunge sind gute Begleiter im Garten.2

Weiterführende Informationen

Echter Beinwell (Symphytum officinale) gehört zur Gattung Beinwell (Symphytum) innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Zur selben Familie zählen auch der Borretsch (Borago officinalis) und die Gattung der Natternköpfe (Echium).

Der Name dieser seit der Antike bekannten Heilpflanze deutet auf ihre medizinische Verwendung hin. Früher bezeichnete man Knochen allgemein als "Bein". "Well" stammt vom altdeutschen Verb "wallen" ab und benennt das "Zusammenwachsen oder Heilwerden" von Knochen oder Wunden.12

Für die Herstellung von Arzneimitteln und Salben auf Basis von Frischpflanzenextrakten dienen heute nahezu pyrrolizidinalkaloidfreie Hybride (Symphytum x uplandicum) aus Symphytum officinale und Symphytum asperum. Die gewünschten Inhaltsstoffe wie Allantoin, Cholin oder Rosmarinsäure sind weiterhin enthalten. Seit 2008 steht diese Beinwell-Sorte unter Sortenschutz. Der Anbau dieser Sorte erfolgt vor allem in Süddeutschland.20

Alternative Namen

Andere Bezeichnungen für den Echten Beinwell sind beispielsweise Gewöhnlicher Beinwell, Schadheilwurz, Gemeiner Beinwell, Beinwell, Arznei-Beinwell, Beinwurz, Bienenkraut, Hasenlaub, Milchwurz, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Schwarzwurz, Wallwurz, Komfrei oder Wundallheil. Auch der Alternativname Beinheil ist bekannt. Die Echte Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) ist aber eine andere Pflanze. Auch sie enthaltet Allantoin, wie auch Weizenkeimlinge, Sojakeimlinge, Reis, Blumenkohl, grüne Bohnen und die Schale der Rosskastanie.

Auf Englisch bezeichnet man Beinwell als comfrey, comphrey, boneset, consound, knitbone, common comfrey, cultivated comfrey, Quaker comfrey oder slippery-root.

Sonstige Anwendungen

Getrocknete Blätter dienten auch zur Herstellung einer Rauchtabakmischung.8 In der Landwirtschaft verwendet man Beinwell als stickstoffreichen Dünger und als Futterpflanzen.15

Literaturverzeichnis - 10 Quellen

2.

Heilpflanzenlexikon AWL: Gemeiner Beinwell Symphytum officinale.

5.

Pahlow M. Das grosse Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur. 9. Auflage. Hamburg: Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG; 2020.

8.

Fleischhauer SG, Guthmann J, Spiegelberger R. Enzyklopädie. Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. 4. Auflage. Aarau: AT Verlag; 2018.

12.

PTA-Forum pharmazeutische Zeitung: Arzneipflanzen. Beinwell. 2020.

15.

Bown D. Kräuter. Die grosse Enzyklopädie. Anbau und Verwendung. 2. Auflage. München: Dorling Kindersly; 2015.

16.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ifeu. 2020:1-22.

17.

Kremer BP. Mein Garten – Ein Bienenparadies. 2. Auflage. Bern: Haupt Verlag; 2018.

18.

Plantura garden: Beinwell: Anpflanzen & Pflegen des Heilkrautes.

19.

Mein-schoener-garten de: Echter Beinwell, Comfrey. 2024.

20.

Gensthaler BM. Symphytum: Kultursorte ohne Pyrrolizidine. Pharmazeutische Zeitung. 2013;25.

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