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Mineralwasser - Ökologischer Fussabdruck

Mineralwasser hat einen höheren ökologischen Fussabdruck als Leitungswasser.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.14

Ein kg (1 Liter) Wasser mit Kohlensäure (Glasflasche) berechnet man mit einer CO2-Bilanz von 0,19 kg CO2eq/kg, wobei der Wert von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist.15

Eine aus dem Jahr 2014 durchgeführte Studie innerhalb der Schweiz verglich die Umweltbelastung von Trinkwasser mit jener von Mineralwasser und anderen Getränken. Die Studie kam zum Schluss, dass Trinkwasser (oder Leitungswasser) die geringste Umweltbelastung verursacht. Ungekühltes, stilles Wasser verursacht 450-mal weniger Umweltbelastung als Mineralwasser. Beim Konsum von kohlensäurehaltigem Mineralwasser tragen hauptsächlich Transporte und die Flaschenherstellung zur Gesamtumweltbelastung bei. Durch das Nutzen eines Sodageräts kann man diese jedoch deutlich reduzieren, aber nur, wenn das Gerät über mindestens fünf Jahre täglich mehr als einen Liter Sprudelwasser produziert. Die Herkunft des Mineralwassers (Nähe zum Abfüllort) und damit die Transportwege nehmen einen wesentlichen Anteil an der Umweltbelastung ein. Es gilt jedoch zu beachten, dass sich mit einem Ersatz von Mineralwasser durch Trinkwasser lediglich etwa 0,3 % der Gesamtumweltbelastungen des Konsums einsparen liessen. Wesentlich höhere Reduktionspotentiale zeichnen sich z.B. bei der Wassererwärmung im Haushalt ab. Zudem darf man nicht ausser Acht lassen, dass die Situation in anderen Ländern, mit verschmutztem Wasser und höheren Aufwendungen bei der Trinkwasserbereitstellung nochmals anders aussieht und andere Werte generiert.16

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Quellen für Mineralwasser gibt es weltweit. In der Schweiz stammt Mineralwasser aus über 20 natürlichen Quellen.17

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) der Schweiz beschreibt natürliches Mineralwasser als mikrobiologisch einwandfreies Wasser. Es ist aus einer unterirdischen Schicht oder Lagerstätte und aus einer oder mehreren Quellen zu gewinnen, die wiederum über eine oder mehrere natürliche oder künstliche Austrittsstellen erschlossen sind. Es muss sich zudem durch eine besondere geologische Herkunft, Art und Menge der mineralischen Bestandteile, ursprüngliche Reinheit und eine im Rahmen natürlicher Schwankungen gleichbleibende Zusammensetzung, Temperatur sowie Erguss auszeichnen. Dies ist durch wissenschaftlich anerkannte Verfahren nachzuweisen. Hersteller können Mineralwasser zusätzlich Kohlendioxid zusetzen, müssen dies allerdings entsprechend auf der Flasche kennzeichnen. Enthält das Wasser mehr als 250 mg/l freies, quelleigenes Kohlendioxid, kann man es als "Säuerling" oder "Sauerbrunnen" bezeichnen.18

Weiterführende Informationen

Die Informationszentrale für deutsches Mineralwasser (IDM) hält fest, dass verschiedene Arten von Wasser existieren. Neben natürlichem Mineralwasser, unterscheidet man zwischen Heilwasser, Quellwasser, Tafelwasser und Trinkwasser (Leitungswasser).19

Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist Trinkwasser in der Schweiz das von den kantonalen Behörden am strengsten überwachte Lebensmittel.20 Auch in Deutschland21 und Österreich22 regelt die Trinkwasserverordnung die Qualität des Trinkwassers, wobei die Trinkwasserversorger bis zur Wasseruhr und die Eigentümer des Wohnhauses von dort bis zum Wasserhahn die entsprechende Qualität sicherstellen müssen. Trinkwasser stammt zu grossen Mengen meist aus Flüssen, Seen oder Talsperren (Stauanlagen) und durchläuft vor dem Gebrauch wichtige Schritte der Reinigung, Desinfizierung und Änderung in der Zusammensetzung. Neben dem Trinken nutzt man es auch zum Kochen, Putzen, Waschen, zur Körperpflege und für die Toilettenspülung.19

Auch Heilwasser muss unterirdischen und sauberen Quellen entspringen. Ein Abfüllen erfolgt ebenfalls direkt am Quellort und ist amtlich anerkannt. Im Gegensatz zum natürlichen Mineralwasser unterliegt es dem Arzneimittelgesetz und verfügt aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung über wissenschaftlich bestätigte vorbeugende, lindernde oder heilende Eigenschaften. Quellwasser stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservorkommen. Das Abfüllen ist zwar amtlich nicht anerkannt, muss allerdings am Quellort stattfinden. Quellwasser hat in seiner Zusammensetzung den Anforderungen von Trinkwasser zu entsprechen, unterliegt jedoch keinen so hohen Reinheitsanforderungen wie natürliches Mineralwasser. Tafelwasser stellt man industriell her und kann aus verschiedenen Wasserarten (Trinkwasser, Mineralwasser, Natursole, Meerwasser) bestehen, denen man wahlweise weitere Mineralstoffe oder Kohlensäure zugefügt hat. Es gelten zwar die gleichen Reinheitsanforderungen wie beim Trinkwasser, allerdings keine gesetzlichen Vorschriften für die Mischungsverhältnisse.19

Kohlensäure führt zu einer längeren Haltbarkeit des Wassers, da es den, für die Bakterien überlebenswichtigen, Gehalt an Sauerstoff reduziert.12

Alternative Namen

Mineralwasser mit Kohlensäure nennt man auch Sprudelwasser oder, vorwiegend in Deutschland, Selterswasser. Im Englischen bezeichnet man es als "carbonated water", "sparkling water", "soda water", "bubbly water", "fizzy water", "club soda", "water with gas" oder auch, vor allem in den USA, "seltzer water", was auf das deutsche Selterswasser referenziert.

Sonstige Anwendungen

Kann man Mineralwasser für Pflanzen nutzen? Kohlensäurehaltiges Mineralwasser können Sie problemlos für das Giessen ihrer Pflanzen verwenden. Pflanzen ziehen allerdings nur einen geringen Vorteil davon. Viel wichtiger ist, dass das Wasser kein Chlor enthält, über wenig Kalk verfügt und nicht zu sauer und zu kalt ist.23

Literaturverzeichnis - 11 Quellen

12.

Öko-Test de: Ist Wasser mit Kohlensäure ungesund? 4 Mythen rund um Sprudelwasser. 2021.

14.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020:1-22.

15.

Concito. Denmark's green think tank. The big Climate Database. Version 1. Water, carbonated, glass bottle.

16.

Jungbluth N, König A, Keller R. Ökobilanz Trinkwasser: Analyse und Vergleich mit Mineralwasser sowie anderen Getränken. Aqua & Gas. 2014.

17.

SMS Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten. Geschichte: Ursprünglichkeit und Natürlichkeit.

18.

EDI Eidgenössisches Departement des Innern. 817.022.12. Verordnung des EDI über Getränke. 2020.

19.

Mineralwasser com: Wasser ist nicht gleich Wasser: Welche Wasserarten gibt es?

20.

BLV Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Trinkwasser. 2022.

21.

Bundesgesetzblatt. Zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung Nr. 159. 2023.

22.

Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Gesamte Rechtsvorschrift für Trinkwasserverordnung, Fassung vom 10.01.2018.

23.

Garten-Lexikon de: Pflanzen mit Mineralwasser und Sprudelwasser giessen?

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