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Stachelannone - Ökologischer Fussabdruck

Der ökologische Fussabdruck von Stachelannonen ist bisher nicht berechnet. Wir zeigen Ihnen Vergleichswerte.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Trotz umfangreicher Recherche konnten wir keine Zahlen zum ökologischen Fussabdruck der Stachelannone finden. Hier unsere grobe Einschätzung:

Da die Stachelannone einen leicht invasiven Charakter hat und teilweise als Unkraut eingestuft ist; sowie relativ trockenheitstolerant ist und mit wenig Niederschlag auskommt, gehen wir davon aus, dass sie einen kleinen ökologischen Fussabdruck hat.1,7 Zur Orientierung: die Ananas hat, per Schiff importiert, einen CO2-Fussabdruck von 0,6 kg CO2eq/kg. Im Vergleich dazu zeigen Ananas, die Europa mit dem Flugzeug erreichen, 15,1 kg CO2eq/kg.11

Obstbau-Betriebe, die mit Bedacht auf ökologische Zusammenhänge arbeiten, produzieren wertvollere Früchte. Zum einen sind die Früchte nicht mit gesundheitsschädlichen Pestiziden belastet. Zum anderen konnten ForscherInnen beobachten, dass Bodengesundheit und Menge an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen zusammenhängen.8

Der durchschnittliche globale Wasserverbrauch von Früchten liegt bei ca. 1000 l/kg, Ananas haben mit 255 l/kg deutlich weniger, Avocados mit 1981 l/kg viel mehr als der Durchschnitt.13

Bemühungen zur Förderung nachhaltigerer Anbaumethoden, wie biologischer Landbau, Agroforstwirtschaft und effizienter Wassernutzung, tragen dazu bei, den CO2- und Wasserfussabdruck zu verringern.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Ursprung von Annona muricata ist nicht eindeutig geklärt und liegt vermutlich auf den Antillen in der Karibik, Mittelamerika oder dem nördlichen Südamerika. In Puerto Rico tragen die Früchte den Namen Guanábana. Die Stachelannone kommt in Südamerika bis zu einer Höhe von 1000 m vor. Zudem hat sich der Baum in Asien, von Südindien bis Nordaustralien und Polynesien, sowie in Afrika in den heissen Tieflandgebieten im Westen und Osten verbreitet.1

Wild zu finden

Der Stachelannonen-Baum ist im Amazonasgebiet, auf den Antillen, in Südmexiko bis Peru wild zu finden.1 Annona muricata ist bei Global Compendium of Weeds als Unkraut und in manchen pazifischen Inseln als invasive Art gelistet.7

Anbau - Ernte

Die Stachelannone wächst in feuchten tropischen und subtropischen Tieflandgebieten mit relativ milden Wintern. Der optimale Bereich der durchschnittlichen Jahrestemperatur liegt bei 25–30 °C, und der jährliche Niederschlag sollte über 1000 mm betragen. Die Pflanze ist frost- und kälteempfindlich (unter 5 °C) und verträgt keine Staunässe. Sie wächst an Küsten, Hängen und verwildert auf Weiden und entlang von Strassen. Die Art findet sich in Hausgärten und kommt in ländlichen Gärten auf vielen Bodenarten vor; einschliesslich vulkanischer und kalkhaltiger Böden. Sie gedeiht am besten in lockeren, relativ nährstoffreichen, tiefen Lehmböden mit einem pH-Wert von 5,5–6,5.1

Der immergrüne Stachelannonen-Baum wächst bis zu einer Höhe von 5 bis 8 m und hat eine breite, glänzende, dunkelgrüne, offene und runde Krone. Die einzelnen gelben Blüten an holzigen Stielen sind bei diesem Baum grösser als bei anderen Annonen. Die essbaren Früchte sind gross, oval oder herzförmig, grün und können mehr als 4 kg wiegen, mit einem Durchmesser von 15 bis 20 cm. Eine Frucht kann 5–200 Samen enthalten. Die Haut ist netzartig und hat kurze Stacheln, wodurch sie ledrig wirkt. Die cremige, körnige Innenseite trennt sich leicht von der weichen, schwammigen Basis.4 Eine ungleichmässige Befruchtung der Samenanlagen führt dazu, dass die Annone eine gekrümmte Form annimmt.10

Die Art lässt sich nur schwer grossflächig für globale kommerzielle Zwecke produzieren. Die Erträge sind mit ein oder zwei Dutzend Früchten pro Baum und Jahr gering, wobei jede Frucht mehr als 1 kg wiegt. Zudem reifen geerntete Früchte rasch nach und haben nur ein kurzes stabiles Zeitfenster für den Versand: feste, frisch geerntete Früchte reifen innerhalb von 3 bis 5 Tagen nach und sind danach (auch gekühlt) nur noch 2 bis 3 Tage haltbar. Aufgrund ihrer empfindlichen Schale müssen Erntehelfer die Früchte per Hand ernten und sehr vorsichtig behandeln. Durch die unregelmässigen Erträge und die kurze Haltbarkeit findet der kommerzielle Anbau von Stachelannonen nur sehr verstreut statt. Der internationale Handel umfasst vorwiegend verarbeitete Produkte.7

Weiterführende Informationen

Die Familie der Annonaceae besteht aus 130 Gattungen und 2300 Arten,4 die Gattung Annona beinhaltet 80 Arten. Verschiedene Annonen-Arten taxonomisch klar auseinanderzuhalten, ist nicht einfach. Zwischen ihnen findet leicht freie Bestäubung statt.10

Die Arten Cherimoya, Netzannone, Zimtapfel (Schuppenannone) und Atemoya sehen sich optisch sehr ähnlich. Die Stachelannone fällt mit ihrer Grösse und vor allem wegen ihrer Stacheln aus dem Rahmen. Die Blätter der verschiedenen Arten sind oft schwer zu unterscheiden.

Wiss. N. Englisch Deutsch Trivialnamen* Kunstnamen**
Annona cherimola Cherimoya, Custard apple Cherimoya Jamaika-, Rahm-, Zuckerapfel, Süsssack Annona (bei allen falsch!)
Annona reticulata Wild-sweetsop, Bull's heart, Bullock's-heart, Ox-heart Netzannone Ochsenherz, Süssapfel, Buddhafrucht, Sharifa Custard apple, Cachiman
Annona squamosa Sugar apple, Sweetsop Schuppenannone Zimtapfel Rahmapfel, Süsssack, Puddingapfel
Annona muricata Soursop, Graviola, Guyabano Stachelannone Sauersack, Graviola, Guanábana, Corossol  
Annona mucosa Wild sugar apple Schleimapfel Rollinia mucosa Biribá, Wild sweetsop
Annona senegalensis African custard-apple, Wild custard apple, Wild soursop Senegalesische Annone   Affenspeise, Senegalapfel
Annona purpurea Soncoya Annona purpurea Annona manicote  
Annona macro-prophyllata Ilama Ilama Annona diversifolia  
A. cherimola x A. squamosa Atemoya Atemoya Annona x atemoya  
Die Bezeichnung Annone oder Anone (anón) ist der Gattungsname, weshalb man ihn bei jeder Art fälschlicherweise als Name nennt. Dieser Name ist nicht spezifisch. Bei vielen Bildersammlungen wie fotolia, Adobe, pixabay etc. sind Arten mit Cherimoya oder mit anderen Namen verwechselt.
*Trivialnamen sind Begriffe, die lt. Wikipedia aus der Alltagssprache kommen und leichter verständlich sind.
**Kunstnamen sind neue künstliche Namen, die sich manchmal von echten Trivialnamen ableiten, oft sind es auch Fantasienamen.

Alternative Namen

Synonyme für die Stachelannone lauten Sauersackfrucht, Graviola-Frucht, Guanábana-Frucht oder Stachel-Annone (aber nicht Stachelanemone).

Wissenschaftliche Alternativnamen sind Annona bonplandiana H.B.K., Annona cearaensis Barb. Rodr., Annona macrocarpa auct., Annona macrocarpa Werckle, Annona muricata var. borinquensis Morales, Annona sericea Dunal, Guanabanus muricatus Gómez de la Maza.1

Englische Namen der Stachelannone umfassen Brazilian pawpaw, guanabana, prickly custard apple, soursop (nicht Sauersap) und sugar apple.1

Sonstige Anwendungen

Die pulverisierten Samen der Stachelannone eignen sich als Insektizid und Extrakte davon als Pflanzenschutzmittel.5,9

Literaturverzeichnis - 9 Quellen

1.

T. K. Lim. Edible Medicinal and Non-Medicinal Plants: Volume 1, Fruits [E-Book]. Dordrecht: Springer Netherlands; 2012:189,190-200.

4.

Ilango S, Sahoo DK et al. A Review on Annona muricata and its Anticancer Activity. Cancers. Januar 2022;14(18):4539.

5.

Le Dang Q, Quoc Nguyen C et al. Anti‐Phytopathogenic and Phytotoxic Effects of Annona glabra Lin. and Annona muricata Lin. Seed Extracts: In vitro and In vivo Assessment, Bioactive Compound Quantification, and Mechanism Involved. ChemistrySelect. 2024;9(30):e202401730.

7.

Datiles MJ, Acevedo-Rodríguez P. Annona muricata (Soursop). CABI Compendium. 2015.

8.

Montgomery DR, Biklé A. Soil Health and Nutrient Density: Beyond Organic vs. Conventional Farming. Front Sustain Food Syst. 2021;5:699147.

9.

Supriyono S, Hidayah N et al. Research Status of Botanical Insecticide in Indonesia and its Commercial Constraints. BIO Web Conf. 2024;91:01019.

10.

Brücher H. Tropische Nutzpflanzen: Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer-Verlag; 2013:321-324.

11.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ifeu. 2020:1-22.

13.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600.

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