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Cherimoya - Gesundheit

Cherimoya enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, welche Ihre Gesundheit fördern.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Die Cherimoya (roh) enthält 75 kcal pro 100 g, die vorwiegend aus Kohlenhydraten stammen. Von den 18 g Kohlenhydraten pro 100 g entfallen 13 g auf Zucker (deckt den Tagesbedarf zu 14,3 % ab) und 3 g auf Ballaststoffe. Fettgehalt (0,68 g/100g) und Eiweissgehalt (1,6 g/100g) sind relativ gering.

Der Gehalt an Vitamin B6 (Pyridoxin) beträgt 0,26 mg pro 100 g, was 18 % des Tagesbedarfs entspricht. Dieser Wert ist vergleichbar mit dem von Avocados (0,26 mg/100g) und Kochbananen (0,3 mg/100g). Nüsse sind besonders gute Lieferanten: Die doppelte Menge findet man in Walnüssen (0,54 mg/100g) und Haselnüssen (0,56 mg/100g). Pistazien enthalten mit 1,7 mg/100g das 6,5-fache.

Die rohe Cherimoya weist 13 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) pro 100 g auf, das macht 16 % des Tagesbedarfs aus. Vergleichbare Mengen haben Jackfrucht, Quitte (Honigapfel) und Kaktusfeigen. Die Orange verfügt mit 53 mg/100g über die 4-fache Menge und die Echte Guave mit 228 mg/100g sogar über das 18-fache an Vitamin C.

Vom Mineralstoff Kalium sind in der Cherimoya 287 mg/100g enthalten. Das deckt 14 % des Tagesbedarfs ab. Ähnlich viel findet man in Schwarzen Holunderbeeren (280 mg/100g), der Stachelannone (278 mg/100g) und der Erdbeer Guave (292 mg/100g). Bei den Früchten ist die Banane mit einem Kalium-Gehalt von 358 mg/100g an oberster Stelle. Trockenobst ist ein noch besserer Lieferant: Getrocknete Goji-Beeren liefern 1104 mg/100g und getrocknete Aprikosen 1162 mg/100g.4

Die gesamten Inhaltsstoffe von Cherimoya (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Ist die Cherimoya gesund? Die Cherimoya eignet sich als gesunder Snack für zwischendurch, da sie über einen niedrigen Fettgehalt verfügt und eine gute Quelle für Ballaststoffe ist. Die Frucht hat einen hohen Nährwert und birgt zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. Trotzdem sollte man bei ihrem Genuss wegen des hohen Zuckeranteils massvoll bleiben.

Die Früchte versorgen den Körper mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, wie Kalium, Magnesium und Phosphor, Vitamin C sowie Vitamine der B-Gruppe, darunter Pyridoxin, Folsäure und Thiamin.4 Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass eine Reduktion des Natriumgehalts und eine Erhöhung der Kaliumzufuhr den Blutdruck, die Häufigkeit von Bluthochdruck sowie Erkrankungen und Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.5

Das enthaltene Vitamin C spielt eine wertvolle Rolle bei Stoffwechselreaktionen, wie dem Aufbau von Bindegewebe oder Knochen und als Antioxidans. Ein ausreichender Verzehr schützt vor Zellschäden und Krebs, stärkt das Immunsystem und fördert die Gesundheit der Blutgefässe.7

Folsäure spielt bei der Teilung, Neubildung und Regeneration von Zellen sowie der Blutbildung eine wichtige Rolle. Zudem benötigt der Mensch das Vitamin für den Stoffwechsel bestimmter Aminosäuren, darunter dem Abbau von Homocystein. Besonders in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure notwendig, um eine normale Entwicklung des Fötus sicherzustellen.6

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen der Cherimoya kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Cherimoya enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:8,9

  • Isoprenoide: Terpene: Diterpenoide (Gummiferolsäure), Diterpene: Kaurane (Entkauran, Kauran-15-ol, Kauran-16-ol), Triterpene (Steroide)
  • Polyphenole: Flavonoide: Flavonole (Rutin, Flavan-3-ol), Flavanole (Catechin, Epicatechin, Epigallocatechin, Gallocatechin); Tannine (Procyanidin, Proanthocyanidin, Locatechin, Epiafzelechin-Epicatechin Procyanidin)
  • Weitere organische Verbindungen: Polyketide: Acetogenine (Cherimolin-2, Almunequin); Ester (Methylbutanoat, Butylbutanoat, 3-Hydroxylbutylbutanoat, 5-Hydroxymethyl-2-furfural); Alkohole (Gummiferol)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Cherimoya abhängig von Sorte9, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Sekundäre Pflanzenstoffe kommen in Cherimoya in unterschiedlichen Pflanzenteilen vor: Terpene überwiegend in den Blättern und Fruchtschale, Polyphenole hauptsächlich in den Samen und Blättern sowie Acetogenine vor allem in den Blättern und Früchten. Das breite Spektrum an verschiedenen Sekundärmetaboliten bietet zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen.8,9

Eine Studie identifizierte 40 Metaboliten im Fruchtfleisch von Cherimoya. Die darin vorkommenden Terpene, Ester, Alkohole, Proanthocyanidine, Flavonoide und Acetogenine schützen als Antioxidantien vor zahlreichen degenerativen und chronischen Erkrankungen des Menschen, indem sie freie Radikale binden.8 Dadurch helfen sie, Krebs, Arteriosklerose und neurodegenerative Erkrankungen, die mit oxidativem Stress in Verbindung stehen, zu verhindern.10 Die im Fruchtfleisch enthaltene Kaurane wirken gefässerweiternd und potenziell vorbeugend bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die flüchtigen Verbindungen im Fruchtfleisch, darunter Terpene, Ester und Alkohole, zeigen vor allem antimikrobielles Potenzial gegen Bakterien und Pilze.11

Die phenolischen Verbindungen im Fruchtfleisch umfassen die Flavonole, Flavanole, darunter (Epi)catechin sowie Proanthocyanidine, die durch ihre hohe Verdauungsstabilität vor allem den Magen-Darm-Trakt schützen. Studien belegen den potenziellen Nutzen bei chronischen Darmentzündungen durch ihre entzündungshemmende Wirkung. Zudem zeigen epidemiologische Daten, dass der Verzehr von proanthocyanidinreichen Lebensmitteln das Darmkrebsrisiko verringert.9 Die Acetogenine erweisen sich in Studien als stark antitumorale Substanzen und wirken gemeinsam mit den phenolischen Verbindungen antiproliferativ bei Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs.8 Lesen Sie dazu ergänzende Informationen bei der Zutat Stachelannone und im nachfolgenden Kapitel Gefahren-Unverträglichkeiten-Nebenwirkungen.

Rutin kommt in hohen Konzentrationen in Cherimoya-Extrakten vor und wirkt als wichtiger Alpha-Glucosidase-Inhibitor, der die Verdauung und Absorption von Kohlenhydraten verlangsamt und somit den Blutzuckerspiegel senkt. So zeigen Studien an Ratten mit Typ-2-Diabetes, dass der Verzehr von Cherimoya-Fruchtfleisch den Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit nicht beeinflusst. Cherimoya kann damit als funktionelles Lebensmittel zur Vorbeugung von Diabetes mellitus Typ 2 dienen. Teeaufgüsse aus Blättern der Cherimoya unterstützen ebenfalls die Behandlung von Diabetes.8

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Acetogenine sind eine Klasse von chemischen Verbindungen, die ausschliesslich in Annonengewächsen vorkommen. Diese Verbindungen wirken als Nervengift und sind neurotoxisch. Zudem besitzen sie zytotoxische Eigenschaften, wodurch sie Zell- und Gewebeschäden auslösen können. Acetogenine können die Blut-Hirn-Schranke durchqueren und sich im Gehirn ansammeln, wo sie die mitochondriale Atmungskette blockieren und den Energiestoffwechsel stören. Studien zeigen, dass der regelmässige Konsum von acetogeninhaltigen Früchten mit einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen (atypischen Parkinsonismus) verbunden sein kann. Acetogenine bieten trotz ihrer zytotoxischen Eigenschaften ein vielversprechendes Potenzial für die Entwicklung neuer Medikamente gegen Krebs.12

Das Chemisches- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart untersuchte drei Vertreter der Annonengewächse, darunter Cherimoya, Stachelannone und Indianerbanane, auf ihren Gehalt an Alkaloiden und Acetogeninen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen im Gegensatz zu anderen Studien8, dass Acetogenine in der Cherimoya nur in den Samenkernen vorkommen. Im Fruchtfleisch konnte man die Verbindungen nicht nachweisen. Die Befunde der Papaufrucht und der Stachelannone zeigten neben den Samen und der Schale auch im Fruchtfleisch Acetogenine. In der Schale der Cherimoya ist der Alkaloidgehalt am höchsten, gefolgt von den Samen. Im Fruchtfleisch hingegen verzeichnete man nur vergleichsweise geringe Gehalte an Alkaloiden. Die Papaufrucht und die Stachelannone haben einen deutlich ausgeprägteren Alkaloidgehalt im Fruchtfleisch.12

Die Kerne der Cherimoya sind durch die enthaltenen Alkaloide und Acetogenine giftig und man isst sie daher nicht mit! Das Fruchtfleisch kann man ohne Bedenken verzehren. Besonders bei Kindern und Kleinkindern sollte man die Samen gründlich entfernen, bevor man ihnen das Fruchtfleisch gibt. Zudem besteht Erstickungsgefahr an den bis zu 2 cm grossen Samen.

Allergien gegen Cherimoya treten selten auf. Allerdings gibt es dokumentierte Fälle von allergischen Reaktionen bei Menschen mit einer Latexallergie im Zuge einer Kreuzreaktivität.13

Volksmedizin - Naturheilkunde

Die Cherimoya findet in der traditionellen Medizin bei der Behandlung von Verdauungsproblemen und Hautkrankheiten Anwendung.8

Literaturverzeichnis - 10 Quellen

4.

USDA (United States Department of Agriculture). Nährwerttabellen.

5.

Whelton PK, He J. Health effects of sodium and potassium in humans. Current Opinion in Lipidology. 2014;25(1):75–79. 

6.

Gesundheit.gv.at Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Folsäure (Folat). 2024.

7.

Gesundheit.gv.at Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Vitamin C. 2024.

8.

Perrone A, Yousefi S et al. Botanical, genetic, phytochemical and pharmaceutical aspects of Annona cherimola Mill. Scientia Horticulturae. 2022;296:110896.

9.

Gentile C, Mannino G et al. Pomological, Sensorial, Nutritional and Nutraceutical Profile of Seven Cultivars of Cherimoya (Annona cherimola Mill). Foods. 2021;10(1):35.

10.

Loizzo MR, Tundis R et al. Radical scavenging, antioxidant and metal chelating activities of Annona cherimola Mill. (cherimoya) peel and pulp in relation to their total phenolic and total flavonoid contents. Journal of Food Composition and Analysis. 2012;25(2):179–184.

11.

Anaya‐Esparza LM, Ramírez‐Marez MV et al. Cherimoya ( Annona cherimola Mill.). In: Yahia EM (Ed.) Fruit and Vegetable Phytochemicals. 1. Auflage. Wiley; 2017. S. 993–1002. 

12.

Chemisches- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart. Indianerbanane – lecker, aber problematisch. 2023.

13.

Sánchez‐Guerrero IM, Escudero AI et al. Anaphylaxis to cherimoya. Allergy. 2000;55(10):976–977.

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