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Cherimoya - Ökologischer Fussabdruck

Cherimoya weisen aufgrund des Transports aus tropischen Gebieten einen grossen ökologischen Fussabdruck auf.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frisch- oder Tiefkühlwaren handelt.14

Trotz umfangreicher Recherche ist uns der CO2-Fussabdruck von Cherimoyas nicht bekannt. Daher zeigen wir Zahlen von anderen Tropenfrüchten, die man ebenfalls unter subtropischen Klimabedingungen anbaut. Der ökologische Fussabdruck von Avocados liegt im Durchschnitt bei 0,6 kg CO2eq/kg. Die Ananas erzeugt Emissionen von 0,9 kg CO2eq/kg und die Banane hat eine durchschnittliche CO2-Bilanz von 0,6 kg CO2eq/kg.14 Bei dem verwandten Zimtapfel liegt der Wert bei 0,9 kg CO2eq/kg.15

Bei importierten Tropenfrüchten ist aber auch der Transport zu berücksichtigen. Transportbedingte Emissionen haben einen Einfluss auf den Wert des ökologischen Fussabdrucks und können diesen, zusätzlich zu den Emissionen aus Anbau, Produktion und Verarbeitung, erhöhen. Cherimoyas aus Europa (Spanien) sind vorzuziehen. Importfrüchte, die man in subtropischen und tropischen Gebieten anbaut, nehmen einen weiten Transportweg in Anspruch. Die Art des Transportmittels und die zurückgelegte Strecke sind entscheidend. Bei der Zutat Ananas erläutern wir den Einfluss von verschiedenen Transportmitteln wie Schiff oder Flugzeug auf die Grösse des Fussabdrucks.

Zum Wasserfussabdruck von Cherimoya liegen uns keine wesentlichen Zahlen vor. Der Zimtapfel, ebenfalls Vertreter der Annonengewächse, benötigt 967 l/kg.15

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Für die Herkunft der Cherimoya gibt es unterschiedliche Ansichten: Man vermutet, dass sie ursprünglich aus der Andenregion in Ecuador und Peru stammt. Eine andere Hypothese besagt, dass ihr Ursprung in Mittelamerika liegt, da sich dort viele wilde Verwandte befinden.

Von Amerika aus hat man die Cherimoya nach Spanien gebracht. Danach hat sich die Frucht nach Italien, Madeira (Portugal), den Kanarischen Inseln, Algerien und Ägypten verbreitet. Die Cherimoya ist heutzutage weltweit vertreten und man baut sie in vielen tropischen und subtropischen Regionen an. Auch in frostfreien Gebieten des Mittelmeerklimas ist sie anzutreffen. Der weltweit grösste Produzent ist Spanien.8

Wild zu finden

Wildwachsende Cherimoyabäume sind hauptsächlich in ihrer ursprünglichen Heimatregion zu finden. Sie kommen in den etwas kühleren bis trockeneren Tälern der Anden vor, wo sie dichte Waldbestände bilden können.16

Anbau - Ernte

Die Cherimoya wächst als Baum oder Strauch und erreicht eine Höhe von 5 bis 9 m. Die Blätter sind wechselständig, zweigliedrig und eiförmig. An der Spitze laufen sie zusammen und ihre Oberseite ist leicht behaart. Die Blüten sitzen einzeln oder in Zweier- bzw. Dreiergruppen an kurzen, behaarten Stielen. Die Blüte teilt sich in drei äussere, grünliche und längliche und drei innere Blütenblätter, die einen rosa-roten Farbton aufweisen.17

Die Früchte sind kegelförmig oder leicht herzförmig, 10-20 cm lang und bis zu 10 cm breit. Im Durchschnitt wiegen sie 150-500 g. Die grüne Schale ist glatt und hat eine wellige, fingerabdruckähnliche Struktur. Im Inneren der Cherimoya befinden sich harte, braune oder schwarze, bohnenartige Samen, die 1,25-2 cm lang und von weissem Fruchtfleisch umgeben sind.17

Eigener Anbau

Im Handel, darunter Gartencenter und Online-Shops, kann man sowohl Saatgut als auch ausgewachsene, veredelte Cherimoya-Bäume für den eigenen Anbau zu Hause kaufen. Alternativ kann man die Kerne aus gekauften Früchten in durchlässige Erde setzen. Nach einer Keimdauer von mehreren Wochen bis Monaten beginnt die Pflanze zu wachsen.18

Die Cherimoya bevorzugt es warm und man sollte sie vor Frost und kühlen Temperaturen schützen. Im Winter ist es wichtig, dass die tropische Pflanze nicht Temperaturen unter 12 bis 15 Grad ausgesetzt ist. In dieser Zeit verliert die Cherimoya ihre Blätter und benötigt daher im Winter auch weniger Wasser. Für die Überwinterung eignet sich ein heller Wohnraum oder Wintergarten. Ab Mai kann man die Cherimoya wieder draussen platzieren, idealerweise an einem warmen, windgeschützten Standort im Halbschatten.18

Nach 1-2 Jahren empfiehlt es sich, die Cherimoya umzutopfen. Da es in der D-A-CH-Region keine Insektenarten gibt, die die Bestäubung der Cherimoya übernehmen, muss man die Pflanze für die Fruchtbildung selbst bestäuben, am besten mit einem Pinsel.18

Weiterführende Informationen

Die Cherimoya (Annona cherimola) ist ein Obstbaum, der zur Familie der Annonengewächse (Annonaceae) gehört.8 Die Pflanzenfamilie zählt zu der Ordnung der Magnoliengewächse, die etwa 140 Gattungen und 2500 Arten umfasst. Die drei Gattungen Annona, Rollinia und Asimina produzieren essbare Früchte. In der Gattung der Annonen gibt es etwa 80 Arten.

Verwechslungsmöglichkeiten

Die Früchte verschiedener Arten der Annonengewächse sehen sich teilweise sehr ähnlich. Die Cherimoya kann man daher aufgrund ihres äusseren Erscheinungsbildes leicht mit anderen Früchten verwechseln.

Die Netzannone (Annona reticulata) ist der Cherimoya am ähnlichsten. Auf den ersten Blick hat die Cherimoya auch grosse Ähnlichkeiten mit dem Zimtapfel (Annona squamosa). Allerdings weist die Schale des Zimtapfels gewölbte Schuppen auf, die sich bei Reife leicht voneinander lösen.

Die Stachelannone (Annona muricata) ähnelt der Cherimoya ebenfalls. Beide besitzen ein weisses Fruchtfleisch, das einen ähnlich süss-sauren Geschmack hat und dunkle Samen beinhaltet. Man kann sie aber voneinander anhand der grösseren Form und stacheligen Schale der Stachelannone unterscheiden.

Die Atemoya (Annona atemoya) ist eine Kreuzung (Hybrid) der Cherimoya und des Zimtapfels. Weniger bekannt sind z.B. die Ilama (Annona macroprophyllata), die Schmalkronige Annone (Annona stenopetala) und der Schleimapfel (Annona mucosa Jacq.).

Alternative Namen

Die Cherimoya trägt auch die Namen Cherimolia, Jamaikaapfel, Rahmapfel, Zuckerapfel und Süsssack. Weniger gebräuchliche Synonyme für die Frucht sind Annona tripetala Aiton und Annona pubescens Salisb. Im Englischen kennt man sie als cherimola, cherimoya, und custard-apple. Im Spanischen heisst sie anonaposhte, cherimolia, cherimoyer, cherimolla und cherimoya.

Fälschlicherweise bezeichnet man die Cherimoya manchmal auch auf Deutsch als Annone, Annona oder Anona. Annona ist allerdings der Gattungsname, der für keine Art spezifisch ist.

Der Name Cherimoya ist eine Ableitung von der spanischen Bezeichnung "chirimoya" oder "chirimoyo". Diese Bezeichnungen sind auf einen nicht näher bekannten indianischen Namen zurückzuführen. Vermutlich kommt der Name mit der Bedeutung "frische, runde Frucht" aus dem peruanischen Quechua (ciri und muyu), was "kalt" und "Kreis" aussagt.

Literaturverzeichnis - 6 Quellen

8.

Perrone A, Yousefi S et al. Botanical, genetic, phytochemical and pharmaceutical aspects of Annona cherimola Mill. Scientia Horticulturae. 2022;296:110896.

14.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie - und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

15.

Healabel com: Top Sweetsop Benefits + Side Effects. 2022.

16.

Damme PV, Damme VV, Scheldeman X. Ecology and cropping of cherimoya (Annona cherimola Mill.) in Latin America. New data from Ecuador. Fruits. 2000;55(3):195–206.

17.

Parthasarathy A, Varadharaj V. PHYTOCHEMICAL AND PHARMACOLOGICAL POTENTIAL OF ANNONA SPECIES: A REVIEW. Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research. 2017;10:68.

18.

Mitteldeutscher Rundfunk. MDR Garten. Cherimoya: So gedeiht die tropische Pflanze zu Hause. 2019. 

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