Getrocknete Berberitzen (Berberis vulgaris) schmecken süss-säuerlich. Bestenfalls in Bio-Qualität sind die getrockneten Beeren meist nicht mehr roh im Sinne von Rohkost-Qualität.
Verwendung in der Küche
Die getrockneten Berberitzen-Beeren sind süss-säuerlich bis herb im Geschmack. Die Form ähnelt der von Rosinen, die Beeren sind jedoch rot und nicht braun, sie sehen daher getrockneten Cranberries oder getrockneten Goji-Beeren ähnlich.
Wie anderes Trockenobst schmecken getrocknete Berberitzen als Topping auf Müesli (z.B. als Erb-Müesli), einer Smoothie-Bowl, auf dem veganen Joghurt oder im Porridge. Lecker schmecken die Beeren auch im Kuchen oder in Muffins. Dafür kann man auch frische Berberitzen verwenden.
Getrocknete Berberitzen kann man auch in vegane Schokolade-Pralinen, Energyballs oder selbst gemachten Müesli-Riegeln integrieren.
In der orientalischen Küche verwendet man getrocknete Berberitzen ähnlich wie Rosinen zum Würzen von Reis (Berberitzenreis), Couscous oder Quinoa. Gewürzreis enthält neben Berberitze oft auch Safran, Mandeln, teilweise Kardamom, Kreuzkümmel und Zimt.
Salat kann man sowohl mit frischen, als auch mit getrockneten Berberitzen verfeinern. Ein Eintopf aus Linsen, Süsskartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch verfeinert mit Korianderblätter und karamelisierten getrockneten Berberitzen ergibt ein abwechslungsreiches Gericht.
Eigene Zubereitung von getrockneten Berberitzen
Getrocknete Berberitzen lassen sich aus frischen Beeren einfach zubereiten. Erntesaison ist im D-A-CH-Raum zwischen August und September.1 Zum Essen sind säurearme, samenlose Berberitzen-Sorten besser geeignet, als jene mit Samen. Die frisch geernteten Beeren sind vor der Verwendung gut zu waschen und trocken zu tupfen.
Für getrocknete Berberitzen in Rohkost-Qualität verwendet man am besten ein Dörrgerät (Dörrapperat) und stellt die Temperatur nicht über 40 °C ein. Bei einem Dörrgerät kann man die Temperatur exakt einstellen und die verschiedenen Modelle haben oft auch eigene Anleitungen (Länge und Temperatur) für jedes Obst. Zudem sind Dörrgeräte sehr energieeffizient, da Früchte viele Stunden zum Trocknen benötigen.
Alternativ kann man auch den Backofen mit Umluftfunktion benutzen. Dazu die Berberitzen auf ein Backblech mit Backpapier legen. Es ist energieschonender, mehrere Bleche auf einmal in den Backofen zu geben. Beim Trocknen im Backofen ist es notwendig, dass ein kleiner Spalt offen bleibt, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Häufig findet man Anleitungen mit Trocknungstemperaturen von 70 °C. Möchte man möglichst schonend trocknen, empfehlen wir Temperaturen von 40-50 °C. Kann man beim Backofen die Temperatur unter 50 °C nicht exakt regulieren, ist es ratsam, den Ofen auf die niedrigste Stufe zu stellen (beginnt meist vor 50 °C, aber ohne Anzeige). Durch den offenen Spalt entweicht auch Wärme und man kann davon ausgehen, dass sich die Temperatur dadurch noch etwas reduziert.
Veganes Rezept für Safran-Gewürzreis mit Berberitze
Zutaten (für 4 Personen): 300 g Basmatireis, 600 ml Wasser, 1 Prise Safran, ½ TL Kardamom, ½ TL Kreuzkümmel-Samen, 1 Messerspitze gemahlener Zimt, 1 EL Rapsöl, 1-3 EL Wasser, 30 g getrocknete Berberitzen, 20 g Mandelsplitter, 20 g Pistazien geschält.
Zubereitung: Reis in ein Sieb geben und mehrmals gründlich unter kaltem Wasser spülen bis das Wasser klar bleibt. Anschliessend im Wasser knapp bissfest garen. In ein Sieb abgiessen, kurz unter kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen.
Kardamom und Kreuzkümmel im Mörser zerstossen. Zusammen mit Safran, Zimt, Rapsöl und Wasser in eine beschichtete Bratpfanne geben und langsam erwärmen. Den gegarten Reis in die Bratpfanne geben und abgedeckt 15-20 Min. bei kleiner Hitze fertig garen, bis eine goldgelbe Kruste entsteht. Berberitzenreis auf einen Teller stürzen und mit Berberitzen, Mandelsplittern und Pistazien garnieren.
Vegane Rezepte mit getrockneten Berberitzen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa kann man getrocknete Berberitzen-Beeren nicht kaufen. In Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura, Reformhäuser oder Spezialgeschäfte wie Coop-Vitality findet man diese gelegentlich im Sortiment. Im Gewürzhandel sowie in Geschäften mit türkischen, arabischen oder iranischen Spezialitäten, gibt es getrocknete Berberitzen. Zudem sind sie über den Online-Handel erhältlich.
Der Ausdruck "Rohkost" ist gesetzlich nicht geschützt - im Unterschied zu bio zertifizierten Produkten. Bei der Bezeichnung "roh" oder sonnengetrocknet muss man aufpassen, da Händler die Temperaturrestriktionen (z.B. 42 bzw. 45 °C für "echte" Rohkost) nicht immer genau nehmen. Der bewusste Konsument sollte nicht geschwefelte getrocknete Berberitze (ungezuckert) bevorzugen. Eine Behandlung mit Schwefel erhöht die Haltbarkeit und sorgt dafür, dass die Farbe der getrockneten Früchte erhalten bleibt (gutes Aussehen). Das Schwefeln ist allerdings nicht nötig, da sich nicht geschwefelte Trockenfrüchte bei korrekter Lagerung ebenfalls mehrere Monate halten. Wir empfehlen den Verzehr möglichst naturnaher, unbehandelter Produkte. Bevorzugen Sie Bio-Qualität, da diese Berberitzen-Sträucher nicht mit Pestiziden oder Fungiziden behandelt sind und die Beeren keine Rückstände aufweisen.
Die Verfügbarkeit von getrockneten Berberitzen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.
Tipps zur Lagerung
Trockenobst wie getrocknete Berberitzen lassen sich trocken, kühl und vor Licht geschützt in luftdichten Dosen ca. ein Jahr lang aufbewahren.15
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Getrocknete Berberitze (bio) haben pro 100 g einen Energiegehalt von 269 kcal. Sie enthalten 68 g Kohlenhydrate, wobei 49 g davon Zucker ist. Die Früchte sind mit 14 g/100g relativ ballaststoffreich. Dies entspricht 56 % des Tagesbedarfs. Sie sind fast fettfrei und enthalten nur wenig Protein (4,5 g/100g).16
Getrocknete Beeren des Sauerdorns enthalten Kalium: 100 g Beeren weisen 264 mg auf, was 13 % des Tagesbedarfs entspricht. Dies ist jedoch im Vergleich zu anderem Trockenobst wenig. Im Vergleich haben getrocknete Goji-Beeren 1104 mg/100g, getrocknete Sauerkirschen 798 mg/100g, getrocknete Pflaumen 732 mg/100g und getrocknete Feigen weisen 680 mg Kalium pro 100 g auf.16,17
Mangan ist in 100 g getrockneten Berberitzen zu 0,2 mg enthalten, dies ist ähnlich wie bei getrockneten Cranberries (0,18 mg/100g), getrocknete Aprikosen haben mit 0,24 mg/100g etwas mehr. Getrocknete Bananen beinhalten mit 0,83 mg/100g das Vierfache dieses Spurenelements.16,17
Der Gehalt an Vitamin E beträgt in getrockneten Berberitzen 1,2 mg/100g, soviel haben auch konservierte Tomaten. In Kernen, Samen und Ölen ist sehr viel mehr dieses Vitamins, so weisen Sonnenblumenkerne 41 mg/100g auf. Aber auch getrocknete Mangos zeigen mit 4,4 mg/100g einen beachtlichen Wert.16,17
Berberitzen-Beeren haben auch Spuren von Kupfer, Iod und Magnesium. Bei den Vitaminen ist noch Vitamin B6 (Pyridoxin) erwähnenswert.16
Die gesamten Inhaltsstoffe von getrockneten Berberitzen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Ist Berberitze gesund? Neben den Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthalten Berberitzen auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Tannine, Anthocyane und phenolische Verbindungen (u.a. Catechin, Chlorogensäure und Gallussäure). Berberitze bezeichnet man teilweise als "Superfood". Im Vergleich mit anderen Früchten und Beeren sind sie jedoch nicht aussergewöhnlich, sondern schneiden in Bezug auf Nährwerte teilweise sogar schlechter ab.
Catechin wirkt antioxidativ und ist ein Wirkstoff zur Hemmung der Lipoproteinoxidation. Zudem konnte man in vitro eine antimykotische Aktivität gegen Candida albicans nachweisen. Chlorogensäure und Gallussäure wirken ebenfalls als Antioxidans und reduzieren freie Radikale, was den oxidativen Stress verringert. Beide sekundären Pflanzenstoffe weisen krebshemmende Wirkung auf. Gallussäure ist zusätzlich antimikrobiell, antimykotisch und entzündungshemmend. Aufgrund dieser phenolischen Verbindungen wirken Ethanol- und Wasserextrakte von Berberitze-Beeren antioxidativ.3
Sauerdorn enthält mehrere Alkaloide, wobei Berberin vorherrscht. Aber der Berberin-Gehalt in den Beeren ist mit 5,2-7,7 % nicht übermässig.9 Neben Berberitze (Sauerdorn) enthalten auch Kurkuma (Curcuma longa), Chinesischer Goldfaden (Coptis sp.), Gelbwurzel (Hydrastis canadensis) und Oregon-Traube (Mahonia aquifolium) grössere Mengen Berberin.11 Berberin ist eine bioaktive Substanz mit entzündungshemmender, antioxidativer, antimykotische und antibakterielle Wirkung.3,4
Berberin wirkt hypolipidämisch (gegen erhöhte Blutfettwerte).4 Untersuchungen an Ratten zeigen, dass die Verabreichung von Berberitze-Extrakten den Serumcholesterin und Serumtriglyceridspiegel erheblich senken kann.12 Berberin unterstützt zudem die Regulierung der Cholesterinhomöostase, weshalb man es als potenzielles therapeutisches Arzneimittel zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Cholesterinüberladung erforscht.6 Intravenös verabreichte Berberitze-Extrakte senken den Blutdruck und verlangsamen den Herzschlag. Diesen Effekt konnte man bei Ratten mit Bluthochdruck und mit normalem (normotensivem) Blutdruck nachweisen. Ebenfalls stellte man einen gefässerweiternden Effekt fest.7,8 Ebenfalls nachgewiesen ist ein hypoglykämischer Effekt von Berberin (blutzuckerregulierend).4 Berberin senkt zudem den Nüchternblutzucker und HBA1C-Wert ("Langzeitzuckerwert") bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes.9
Berberin wirkt akuten Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) entgegen. Untersuchungen an Zell- und Tiermodellen zeigen, dass Berberin Entzündungen lindert und Schäden an den Zellen der Bauchspeicheldrüse minimiert. Es scheint auch die Wiederherstellung der normalen Funktion zu unterstützen, was wichtig ist, da Pankreatitis ein Risikofaktor für die Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist.11 Berberin stellt ein potenzielles Arzneimittel zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) und zur Prävention von Bauchspeicheldrüsenkrebs dar.
Aufgrund seiner schweren Löslichkeit und der geringen Bioverfügbarkeit bei oraler Aufnahme (Konsum von Pflanzenbestandteilen oder Extrakten) ist der klinische Einsatz von Berberin eingeschränkt.10 Klinische Studien sind erforderlich, um die Ergebnisse aus den zahlreichen Tierstudien zu bestätigen und um Berberin als therapeutisches Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Pankreatitis verwenden zu können.10
Hilft Berberin beim Abnehmen? Berberin hat (wie oben aufgeführt) einen Einfluss auf Glucose- und Fettwerte im Blut. Fettleibigkeit ist immer mit hohen Lipidwerten verbunden, die Modulation des Lipidstoffwechsels ist deshalb wichtig für die Gewichtskontrolle. Berberin senkt den Blutzuckerspiegel und hemmt gewisse Enzyme (α-Glycosidase), was dazu führt, dass der Körper nur eine begrenzte Menge an Glucose aufnehmen kann.13 Deshalb "bewirbt" man Berberin als "Abnehm-Mittel" und verkauft es als Nahrungsergänzungsmittel. Gesund und dauerhaft abnehmen kann man jedoch nur mit einer gezielten Ernährungsumstellung.
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Mit Ausnahme der reifen Beeren ist die ganze Pflanze leicht giftig. Sowohl die Blätter als auch die Wurzeln enthalten grössere Mengen an Alkaloiden (u.a. Berberin, Oxyberberin, Berbamin und Jatorrhizin).1 Nach Aufnahme grösserer Mengen können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Nasenbluten, Nierenreizung, Atemnot, Krampfanfälle auftreten.5
Dennoch benutzt man alle Teile der Berberitze in der Naturheilkunde - in kleinen Mengen.1 Erwachsene vertragen Berberin-Dosen bis 500 mg meist gut.5
Die French Agency for Food, Environmental and Occupational Health & Safety (ANSES) rät davon ab, dass Kinder sowie schwangere und stillende Frauen Nahrungsergänzungsmittel mit Berberin konsumieren.14
Bei der Einnahme von Berberin kann es zudem zu unerwünschten Nebenwirkungen mit Medikamenten kommen.14
Volksmedizin - Naturheilkunde
In der Naturheilkunde verwendet man die Früchte, Blätter und Wurzeln der Berberitze. Traditionelle Anwendungen erfolgen bei Fieber, Husten, Krankheiten der Leber, Depressionen, Hyperlipidämie (Störung des Fettstoffwechsels), Hyperglykämie (erhöhter Blutzucker) und Blutungen.4 Sie soll zudem gegen Leberstauungen (Blutstauung in der Leber), zur Anregung der Gallenbildung, bei Appetitlosigkeit und bei Verstopfung helfen.1 Weitere Anwendungen erfolgten bei Geschwüren, Infektionen, Gelbsucht und Entzündungen.11
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Trotz umfangreicher Recherche haben wir keine Informationen zum ökologischen Fussabdruck von Berberitze gefunden. Um den CO2-Fussabdruck zwischen frischen und getrockneten Früchten zu veranschaulichen, zeigen wir Werte von Aprikosen, die frisch einen Wert von 0,79 kg CO2eq/kg haben und getrocknet mit 2,24 kg CO2eq/kg fast das Dreifache aufweisen.20
Tierschutz - Artenschutz
Die Gewöhnliche Berberitze ist wie andere Berberitzengewächse bei Vögeln, Insekten und Bienen beliebt. Vögel essen die roten Beeren und der Strauch bietet dank seiner Dornen einen Unterschlupf gegen Fressfeinde. Berberitze pflanzt man deshalb gerne in Parkanlagen oder als Heckenpflanze entlang des Grundstücks. Die gelben Blüten von April bis Juni bieten Bienen und andere Insekten zudem reichlich Nektar.19
Weltweites Vorkommen - Anbau
Berberitzen (Berberis vulgaris) sind in Nordafrika, Westasien und Süd- und Zentraleuropa heimisch. Sie wachsen in 800-1500 m über der Meereshöhe, auch in trockenen und steinigen Böden.3 Man vermutet, dass die Berberitze aus Afrika über Spanien nach Mitteleuropa kam.1 Die Kultivierung von Berberitzen erfolgt vorwiegend in kühleren Regionen.3
Iran ist einer der grössten Produzenten von Berberitzen-Beeren. Allein in der Region Chorasan (Anbaugebiet im Nordosten) produziert man rund 4500 Tonnen und im gesamten Iran rund 10'000 Tonnen pro Jahr.2,4 Dort herrscht die kernlose Sorte "Asperma" vor, die man seit mehr als 200 Jahren kultiviert. Man vermutet, dass die Gewöhnliche Berberitze mit der Zeit kernlose Früchte bringt.2
Eigener Anbau
Berberitzen bevorzugen einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Sie haben keine besonderen Ansprüche an den Boden und wachsen auf kalkhaltigen, trockenen bis mässig feuchten Untergründen.2
Meist erwirbt man einen Berberitzen-Strauch als Jungpflanze im Topf. Das Umtopfen in den Garten kann von Frühling bis Herbst erfolgen. Sie brauchen in der Regel weder Düngung noch eine Bewässerung. Der Strauch ist sommergrün und hat viele Dornen. Zur Blütezeit zeigen sich zwittrige, gelbe, duftende Blüten. Möchte man die Beeren zum Essen verwenden, sollte man säurearme, samenlose Sorten bevorzugen.
Für eine Förderung der Fruchtproduktion sollte man die Berberitze ähnlich wie die Johannisbeere regelmässig schneiden.2 Die Ernte der reifen Früchte erfolgt im August und September.1
Industrielle Herstellung
Ein Grossteil der weltweit verkauften getrockneten Berberitzen kommt aus dem Iran wo man die frischen, meist samenlosen Beeren von Mitte September bis Mitte November erntet. Zur Trocknung verwendet man drei Techniken: Sonnentrocknung, Trocknung in dunklen Räumen und industrielle Trocknung. 70 % der Beeren trocknet man in der Sonne, was ca. 20 Tage dauert. Diese Variante führt jedoch zu einer Reduktion der Farbpigmente und zu Einbussen in Geschmack und Konsistenz. Auch die industrielle Trocknung bei 55–60 °C rund 20 h, führt zu Qualitätseinbussen. Die schonendste Methode ist die Trocknung in Schatten. Dabei verteilt man die Früchte auf Holz- oder Metallgerüsten und trocknet sie in gut durchlüfteten, dunklen Räumen. Die Trocknungszeit beläuft sich auf bis zu 3 Monate. Die Früchte sind jedoch farbiger, runder und schneiden bei Geschmack und Aussehen am besten ab.18
Weiterführende Informationen
Die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) gehört zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Berberitzen sind wegen ihrer Blüten, Blätter und Beerenpracht beliebte Ziergehölze für Gärten und Parkanlagen.
Berberitzengewächse fungieren als Zwischenwirt des Getreideschwarzrosts (Puccinia graminis). Infizierte Blätter zeigen auf der Unterseite orangegelbe bis rostbraune Pusteln, aus denen sich dann die Sporen des Getreideschwarzrostpilzes durch den Wind verbreiten und Getreide, wie Weizen, Gerste, Hafer und Roggen befallen können. Deshalb hat man Berberitzengewächse in Europa stellenweise nahezu ausgerottet.2
Alternative Namen
Die Gewöhnliche Berberitze nennt man auch Echte Berberitze, Essigbeere oder Sauerdorn und ist nicht zu verwechseln mit Sanddorn, dessen Beeren man ebenfalls essen kann. Weitere Namen sind Bubenstrauch, Dreidorn, Essigscharf, Kuckucksbrot, Spiessdorn, Spitzbeerli und Zitzerlstrauch.1 Berberitze hat zudem viele regionale Trivialnamen.
Die englische Bezeichnung ist Barberry.
Sonstige Anwendungen
Die Rinde und die Wurzeln verwendete man früher zum "Gelb färben" von Textilien, Leder und Holz. Das harte Holz ist für Einlege- und Drechselarbeiten geeignet.2
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