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Goldnessel - Ökologischer Fussabdruck

Als frisches Kraut ist die Goldnessel eine umweltfreundliche Pflanze, die Bienen und Schmetterlingen Nahrung bietet. Lesen Sie in unserem Beitrag, wie Sie sie erfolgreich in Ihrem Garten anbauen.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Für die Gewöhnliche Goldnessel konnten wir keine Zahlen für den ökologischen Fussabdruck finden. Frische Kräuter haben aber generell einen kleinen CO2-Fussabdruck, wie z.B. Basilikum (0,33 kg CO2eq/kg), Dill (0,4 kg CO2eq/kg), Petersilie (0,4 kg CO2eq/kg).21 Auch der Wasserfussabdruck liegt bei Gemüse mit 322 l/kg im unteren Bereich.22

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

In der konventionellen Landwirtschaft kommen zur Bekämpfung von Schädlingen oftmals synthetische Pestizide und Herbizide zum Einsatz. Diese wirken sich jedoch auch negativ auf das umliegende Ökosystem aus und beeinträchtigen Vögel, Fische, Insekten (beispielsweise wichtige Bestäuber), aber auch den Menschen.17,18 Achten Sie beim Einkauf von Goldnessel für gärtnerische Zwecke auf biologisches sowie regionales Saatgut und Setzlinge, da man hier auf derartige Pestizide verzichtet.

Tierschutz - Artenschutz

Im Volksmund heissen Goldnesseln auch Bienensaug, Honigblom oder Sügerli, da die Blüten zugänglich für Bienen sind und ihnen eine attraktive Sommertracht bieten. Tracht ist der Oberbegriff für Nahrung, die Bienen eintragen, also Nektar, Pollen und Honigtau. Der Nektarwert ist mittel und der Pollenwert gering (Skala: kein, gering, mittel, hoch, sehr hoch). Die Ausbreitung der Teilfrüchte erfolgt wegen ihrer Anhängsel meist durch Ameisen.4 Beliebt sind die sogenannten Blumennesseln bzw. Nesselblumen auch bei Schmetterlingen.

Weltweites Vorkommen - Herkunft

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Goldnessel reicht von Europa bis zum Kaukasusraum. In den gemässigten Breiten Europas und Asiens ist die Wildpflanze weit verbreitet und kommt fast überall häufig vor. In Nordamerika und Neuseeland ist sie ein Neophyt.4,10

Verwechslungsmöglichkeiten

Die essbaren (Unter-) Arten der formenreichen Artengruppe der Goldnessel (Lamium galeobdolon agg.) kann man untereinander verwechseln, da die Unterscheidung oft schwerfällt.13 Bekannte, ebenfalls geniessbare Arten sind die Berg-Goldnessel (L. galeobdolon subsp. montanum), Blassgelbe Goldnessel (L. galeobdolon subsp. flavidum), Silberblättrige Taubnessel bzw. Silberblättrige Goldnessel (L. galeobdolon subsp. argentatum) und Echt-Goldnessel (L. galeobdolon subsp. luteum).

Die Verwechslung mit Brennnesseln, z.B. der Grossen Brennnessel oder der Kleinen Brennnessel, macht sich durch ein Brennen auf der Haut bemerkbar. Die Gewöhnliche Goldnessel bzw. Goldtaubnessel besitzt keine brennenden Eigenschaften,14 daher bestehen volkstümliche Bezeichnungen wie Tote Nesseln (engl. dead nettle14) oder Zahme Nesseln. Goldnesseln sind zwar nicht mit Brennnesseln verwandt, doch ihr ähnliches Aussehen hat ihnen die Namen 'Nesseln' oder 'Falsche Brennnesseln' eingebracht.

Eine echte Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern ist uns nicht bekannt.

Anbau im eigenen Garten

Die Goldnessel kommt auf einer breiten Palette von Bodentypen vor und entwickelt sich auf Kalkstein-, Ton- und Sandsteinböden. Sie gedeiht auf stabilisierten Geröll und tiefen, nährstoffreichen Lehmböden im ph-Bereich von 3,8 bis 8.17 Sie benötigt feuchte, gut durchlässige Erde in der Sonne oder im Teilschatten. Die Vermehrung erfolgt im Herbst oder Frühjahr durch Teilen - bzw. durch Kopfstecklinge nicht blühender Triebe im Sommer. Während der Blüte erntet man die ganze Pflanze oder zupft die Blätter einzeln ab.11

Im Garten ist die Pflanze ein pflegeleichter und attraktiver Bodendecker. Für eine flächendeckende Bepflanzung verwendet man vorgezogene Topfpflanzen, die man in einem Abstand von 40 cm setzt. Wurzelsperren, gelegentliches Abstechen des Beets oder Zurückschneiden von langen Trieben verhindern die unkrautartige Ausbreitung. Ältere Exemplare kann man im Frühjahr mit etwas Kompost düngen. Bei länger anhaltender Trockenheit sollte man die Pflanzen giessen. Sie eignet sich auch als Insektenmagnet für den Anbau im Topf und am Balkon.

Achten Sie beim Anbau im eigenen Garten, Terrasse und Balkon Saatgut von heimischen Arten zu kaufen, da gärtnerisch nicht heimische Arten invasiv wirken können. Bei invasiver Ausbreitung kann sich die gesamte Pflanzen- und Artenkomposition ändern bzw. Arten zum Verschwinden bringen. Dies wirkt sich negativ auf das gesamte Ökosystem aus. Vermeiden Sie auch Ablagerungen von Gartenabfällen in Wäldern.19

Weiterführende Informationen

Die Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon L.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Taubnesseln (Lamium) und gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).

Alternative Namen

Gebräuchliche Alternativnamen für die Gewöhnliche Goldnessel sind Echte Goldnessel, Gold-Taubnessel, Goldnessel, Goldene Taubnessel, Goldtaubnessel, Berg-Goldnessel, Gelbe Nessel, Gelbnessel, Gelbe Taubnessel, Gewöhnliche Taubnessel, Taubnessel, Falsche Brennnessel, Blumennessel, Kuckucksnessel, Tote Nessel, Zahme Nessel, Nesselblumen, Löffelblume, Zauberkraut, Sügerli, Zuzeln, Honigblom oder Bienensaug.

Falsche Schreibweisen sind Goldbessel, Goldnesel, Gildnessel, Gold Nessel, Goldnessek, Gold Essel oder Goldnesse.

Auf Englisch bezeichnet man sie als golden deadnettle, yellow archangel, yellow deadnettle oder dead-nettle.

Lateinische Synonyme sind unter anderem Galeobdolon luteum Huds., Lamium luteum oder Lamiastrum galeobdolon.9,10

Literaturverzeichnis - 11 Quellen

4.Kremer BP. Mein Garten – Ein Bienenparadies. Bern: Haupt Verlag; 2. Auflage. 2018.
9.

Alipieva K, Evstatieva L et al. Comparative analysis of the composition of flower volatiles from Lamium L. Species and Lamiastrum galeobdolon Heist. ex Fabr. Zeitschrift für Naturforschung C. 2003;58(11-12):779-782.

10.

Wcsp.science.kew org: Lamium galeobdolon (L.) In: L. Govaerts R. World Checklist of Selected Plant Families Database in ACCESS: 1-216203. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. 2003.

11.Bown D. Kräuter. Die grosse Enzyklopädie. Anbau und Verwendung. München: Dorling Kindersley; 2. Auflage. 2015.
13.

Mennema J. Lamium galeobdolon (L.) L. in Nederland. Rijksherbarium, Leiden. 1971.

14.

Salehi B, Armstrong L et al. Lamium plants - a comprehensive review on health benefits and biological activities. Molecules. 2019;24(10):1913.

17.

Hernández AF, Parrón T et al. Toxic effects of pesticide mixtures at a molecular level: Their relevance to human health. Toxicology. 2013;307:136–145.

18.

Sharma A, Kumar V et al. Worldwide pesticide usage and its impacts on ecosystem. SN Appl Sci. November 2019;1(11):1446.

19.

Rusterholz HP, Huber K, Baur B. Invasion of a horticultural plant into forests: lamium galeobdolon argentatum affects native above-ground vegetation and soil properties. Plants. 2023;12(7):1527.

21.

The big climate database. Concito. Basil, fresh, DillParsley. Version 1.1. 2024.

22.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600.

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