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Edamame - Ökologischer Fussabdruck

Mittlerweile sind frische Edamame auch aus regionalem Anbau erhältlich. Dies reduziert ihren ökologischen Fussabdruck deutlich. Informieren Sie sich hier darüber, wie biologisch angebaute Bohnen nicht nur unsere Gesundheit fördern, sondern auch der Natur und Tierwelt zugutekommen.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Edamame haben einen höchstwahrscheinlich ähnlichen, wenngleich geringeren CO2-Fussabdruck als reife Sojabohnen (1,57 kg CO2eq/kg6). Dieser hängt jedoch stark vom Anbaugebiet ab. So führt der Sojaanbau vor allem in Brasilien, dem grössten Produzenten von Soja, aber auch in Paraguay und Bolivien zum Abholzen von grossen Teilen des Regenwalds. Das verschlechtert den ökologischen Fussabdruck von Soja aus diesen Herkunftsländern. Durch die Landnutzungsänderung von Regenwäldern zu Ackerfläche, vor allem bei grossflächigen Brandrodungen, setzt sich der in den Bäumen gespeicherte Kohlenstoff frei und gelangt in Form von CO2 in die Atmosphäre.21

Beim Einkauf achten Sie idealerweise auf regionale Edamamebohnen aus biologischem Anbau. Hier kommen keine synthetischen Pflanzenschutz- oder Düngemittel zum Einsatz und die Bohnen haben keinen langen Transportweg hinter sich.

Der Wasser-Fussabdruck zur Herstellung von 1 kg Soja beträgt 2145 Liter. Dies ähnelt der Menge für die Produktion von Raps (2271 Liter) und ist etwas kleiner als für Erdnüsse (2782 Liter).22

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Bei einseitigen Fruchtfolgen, intensiver Unkrautbekämpfung und überwiegend frühblühenden Rapsfeldern können Bienen im Sommer in ein sogenanntes "Trachtloch" fallen. Als Tracht bezeichnet man die Nahrung der Bienen: Pollen, Nektar und Honigtau. Deshalb realisieren einige LandwirtInnen Fruchtfolgen mit Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen oder Soja: So finden Bienen und Hummeln noch im Hochsommer Nahrung. Mit genügend Wärme öffnen sich die kleinen Blüten der Leguminosen und bieten immerhin geringe Mengen an Nektar.16,17

Weltweites Vorkommen - Anbau

Glycine soja, die Wildform der uns bekannten Sojabohne Glycine max, verwendete man 7000 v. Chr. in Nordchina und 5000 v. Chr. in Japan. Grössere, gezüchtete Sojabohnen kannte man 3050 v. Chr. in Japan und 1550 v. Chr. in Korea. In China nutzt man sie seit ca. 550 v. Chr., wo sie neben Hirse zu den wichtigsten Nahrungspflanzen zählten.20

Im 17. Jahrhundert gelangte die Pflanze über Indonesien und Indien nach Nordafrika und im 19. Jahrhundert nach Europa und Amerika. Allerdings konnte die wärmeliebende Sojapflanze in den gemässigten Zonen nicht ausreifen. Mit der Züchtung von an den Standort angepassten Sorten ist es heute möglich, den Anbau weltweit auszubreiten.

Den Begriff Edamame kann man auf ca. 1275 zurückdatieren.15 Europa erreichte die Sojabohne ca. 1691/92 durch Engelbert Kaempfer19 und die USA ca. 1765 durch Samuel Bowen.13 1980 lernte man die Edamame durch den "Sushi-Boom" auch in Europa kennen.15

2023 gelten die USA und Südamerika (Brasilien, Argentinien) als weltweit führend hinsichtlich des Anbaus von Sojabohnen.31

Anbau - Ernte

Es gibt mittlerweile Edamame-Sorten, die sich für das mitteleuropäische Klima eignen. Vor dem Anbau muss man den Boden mit Knöllchenbakterien (Bradyrhizobium japonicum) impfen, da Sojabohnen diese für ihr Wachstum benötigen. Sobald die Nachttemperatur nicht unter 12 °C sinkt, kann man mit der Aussaat der Sojabohnen beginnen. Dabei legt man in einer Tiefe von 4-8 cm alle fünf Zentimeter eine Bohne, deckt sie mit Erde zu und drückt sie gut an. Zwischen den Reihen sollte man mind. 50 Zentimeter Abstand halten. Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter. Zu Beginn benötigen sie weniger Wasser, nach Beginn der Schotenbildung nimmt der Wasserbedarf zu.2 Nach ungefähr zwei Monaten kann man die unreifen Bohnen für Edamame ernten, wobei man sie unter der Hülse erkennen sollte. Die flaumigen Härchen auf der Hülse müssen noch hell bis beige-bräunlich sein. Tipp: Wenn man zeitlich gestaffelt sät, kann man über einen längeren Zeitraum ernten.12

Der kommerzielle Anbau von Edamame findet unter konventionellen Bedingungen in Asien statt. Grossverteiler importieren die tiefgefrorene Ware.3 In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es wenige Betriebe, die Edamame kultivieren und national frisch und tiefgekühlt vertreiben.

Weiterführende Informationen

Wie erwähnt sind Edamame unreif geerntete Sojabohnen (Glycine max (L.) Merr.). Der Name kommt vom japanischen Begriff Edamame (jap. 枝豆), der "Bohnen am Zweig" bedeutet. Auch grüne Sojabohnenkerne ohne Hülse bezeichnet man als Edamame.

Sojabohnen gehören zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosae oder Fabaceae).

Sind Zuckerschoten Edamame? Bei Zuckerschoten, die auch als Kefen, Kaiserschoten, Kiefelerbsen, Knackererbsen, Zuckererbsen oder Mange-tout bekannt sind, handelt es sich nicht um Bohnen, sondern um Erbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium).

Alternative Namen

Alternativnamen für Edamame sind Japanische Bohne, Bohnen am Zweig, Grüne Sojabohne, Stängelbohne, Japanische Stängelbohne oder Glücksbohne. Auf Englisch heissen Edamame green soybeans, vegetable soybeans, unripe soybeans / soybean pods und edamame.

Literaturverzeichnis - 13 Quellen

2.

Sojafoerderring de: Edamame. PDF. 2020.

3.

Beobachter. Bonin G. Edamame. Das Glück aus der Schote. 2014.

6.

Concito. The big climate database. Version 1.1. Beans, soy, dried. 2024.

12.

SRF Edamame: So wächst der gesunde Snack in Ihrem Garten.

13.

Wilson RF. Soybean: market driven research needs. In: Stacey G (Herausgeber). Plant Genetics and Genomics: Crops and Models. New York: Springer;2008:3-15.

15.

Shurtleff W, Aoyagi A. History of Edamame, Green Vegetable Soybeans, and Vegetable-Type Soybeans. SoyInfo Centre. 2009.

16.

Bayerische Landanstalt für Landwirtschaft. Bienen in der Kulturlandschaft. PDF.

17.

Sojafoerderring de: Ökologische Aspekte des Sojaanbaus in Deutschland.

19.

Shurtleff W, Aoyagi A. History of Soy in Europe (incl. Eastern Europe and the USSR (1597 - Mid 1980s)) - Part 1. SoyInfo Center. 2007.

20.

Lee GA, Crawford GW et al. Archaeological Soybean (Glycine max) in East Asia: Does Size Matter? Plos one. 2011;6(11):e26720.

21.

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Soja - Nahrungsmittel für Tier und Mensch. 2022.

22.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577-1600.

31.

FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Soya Beans. 2022.

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