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Zimtapfel - Gesundheit

Zimtapfel enthält sekundäre Pflanzenstoffe, welche Ihre Gesundheit fördern.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Der Zimtapfel hat kaum Fett und nur etwas Eiweiss; dafür aber nennenswerte Mengen Ballaststoffe – 4,4 g/100g, was 17,6 % des Tagesbedarfs ausmacht. Kohlenhydrate sind zu 24 g/100g enthalten. Sein Nährwert ist vergleichbar mit dem einer Banane und kommt auf einen ähnlichen Energiegehalt von 94 kcal.2

Die cremige Frucht ist reich an Vitamin C (36 mg/100g), ähnlich wie eine Grapefruit. Mit 1-2 Zimtäpfeln könnten Sie Ihren Vitamin-C-Bedarf decken (222 g Frucht). Es gibt aber auch Pflanzen mit weit höherem Vitamin-C-Gehalt, wie Sanddornbeeren (450 mg/100g). Aber auch Kräuter stechen hervor: Frische Petersilie hat 133 mg/100g und die Knoblauchsrauke 261 mg/100g, von denen man aber meist nur wenig zu sich nimmt. Gemüsepaprika haben mit 128 mg/100g auch einen beachtlichen Wert dieses Vitamins.2

Die Menge an Vitamin B6 (0,2 mg/100g), die im Zimtapfel enthalten ist, ist mit jener von Spinat vergleichbar. Mit 100 g Zimtapfel können Sie 14 % des Tagesbedarfs decken. Mehr Vitamin B6 lassen sich mit Vollkornreis (0,74 mg/100g) und Hefeflocken (2,9 mg/100g) aufnehmen.2

Ein weiterer quantitativ bedeutender Nährstoff des Zimtapfels ist Kalium (247 mg/100g). Neben Römersalat haben auch Aprikosen roh einen ähnlichen Wert. Kalium ist hoch konzentriert in getrockneten Kräutern enthalten: Beispielsweise kommen Korianderblätter auf 4466 mg/100g, Dill auf 3308 mg/100g und Estragon auf 3020 mg/100g. Hülsenfrüchte, Samen (Hanfsamen: 1200 mg/100g) und Nüsse bieten ebenfalls reichlich Kalium.2

Die gesamten Inhaltsstoffe des Zimtapfels (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Zimtapfel ist eine sehr nahrhafte Frucht2 mit reichlich Kohlenhydraten, Zucker (50 % Glukose, 50 % Fruktose)6, Vitaminen (vorwiegend Vitamin C) und etwas Mineralstoffen. Die enthaltenen Polysaccharide zeigten in Studien Potenzial als Antidiabetikum.6

Zimtäpfel beinhalten 16 verschiedene Aminosäuren, von denen sieben für uns essenziell sind.6 Trotz des relativ geringen Gehalts an Eiweiss können Sie mit einem 120 g schweren Zimtapfel 5 % des Tagesbedarfs an qualitativ hochwertigen Eiweiss aufnehmen.2

Ist der Zimtapfel gesund? Wir sagen: Ja, massvoll genossen bringt er durchaus gesundheitliche Vorteile. Lesen Sie bei Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen, wieso Sie nicht zu viel des Zimtapfels essen sollten.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen des Zimtapfels kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Das Fruchtfleisch von Zimtäpfeln enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:6,7

  • Isoprenoide: Monoterpene (Tricylen, Alpha-Thujen, Alpha-Pinen, Camphen), Diterpene (Ent-Kaurane, Annosquamosine, Kauransäurederivate), Triterpene (Beta-Sitosterol, Daucosterol)
  • Phenolische Verbindungen: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Decycloxybenzoesäure); Flavonoide: Flavonole (Dihydroxyquercetin), Flavanole (Gallocatechin, Gallocatechin Derivate)
  • Weitere organische Verbindungen: Alkohole (Ethanol, 3-Methyl-1-Butanol, (Z)-3-Hexenol); Aldehyde (Acetaldehyd, 3-Methylbutanal, Butanal, 3-Methylbutanal, Benzaldehyd); Ester (Methylbutanoat, Ethylbutanoat, Methylhexenoat, Bornylacetat); Alkane (Tricosan); Cumarine (Skimmin); Acetogenine; Dicarbonsäuren (Bernsteinsäure); Hydroxycarbonsäuren (Chininsäure)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Zimtäpfeln abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Dank seiner vielfältigen sekundären Metaboliten wirkt der Zimtapfel als Antioxidans gegen verschiedene chronische Krankheiten. Das Fruchtfleisch des Zimtapfels enthält 71 verschiedene flüchtige Komponenten, darunter Alkohole, Ester, Aldehyde und Terpene mit antimikrobiellen Eigenschaften. Die im Fruchtfleisch enthaltenen Terpene, darunter die Ent-Kauran-Diterpene zeigen gemeinsam mit den phenolischen Verbindungen zytotoxische Eigenschaften. Ethanol-Extrakt aus dem Fruchtfleisch hatte in einer Studie starke Wirkung gegen Lungen-, Kehlkopf- und Prostatakrebs sowie moderate Wirkung bei Gebärmutterhalskrebs.6

Eine krebshemmende Wirkung zeigen zudem die Acetogenine aufgrund ihrer antitumoralen Eigenschaften. Acetogenine kommen als bioaktive Pflanzenstoffe in der Gattung Annona vor, darunter in Stachelannone, Cherimoya und Netzannone. Sie finden sich hauptsächlich im Samen, in relativ geringen Mengen im Fruchtfleisch sowie in den Blättern. Acetogenine besitzen zudem antiparasitäre und insektizide Eigenschaften.6 Trotz der vielversprechenden gesundheitlichen Vorteile bergen Acetogenine Risiken. Lesen Sie mehr dazu im nachfolgenden Kapitel.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Es gibt wissenschaftliche Studien, die belegen, dass der regelmässige und langfristige Konsum von Zimtäpfeln oder Tee aus den Blättern des Zimtapfels durch die enthaltenen Acetogenine ein Risikofaktor für die Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere Parkinson, ist.7

Obwohl Acetogenine vielversprechende antikanzerogene Eigenschaften zeigen, ist bei Nahrungsmittelergänzungen mit Zimtapfel Vorsicht geboten. Ihre sichere Anwendung ist bisher nicht ausreichend erforscht und es besteht die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen. Besonders die giftigen Samen enthalten viele Acetogenine. Diese verursachen Augen- und Schleimhautreizungen und die orale Einnahme kann Erbrechen hervorrufen.7,8

Volksmedizin - Naturheilkunde

Die traditionelle Medizin in tropischen Gebieten nutzt Pflanzen der Annona-Gattung, einschliesslich des Zimtapfels (Annona squamosa), zur Behandlung verschiedener Krankheiten wie Parasiten, Infektionen, Diabetes, Geschwüren, Epilepsie, Fieber und Tumoren. Blätter sollen zudem bei Entzündungen, Infektionen und Depressionen helfen. Die Wurzeln und Rinde kommen gegen Durchfall und zur Stärkung zum Einsatz.6

In Indien schnupft man die zerkleinerten Blätter, um Schwindel und Ohnmachtsanfälle zu überwinden; zur Heilung trägt man sie auf Geschwüre und Wunden auf. Abgekochte Blätter sollen bei Durchfall, verzögerter Menstruation, Erkältung und Fieber Abhilfe schaffen. Man setzt sie auch in Bädern ein, um rheumatische Schmerzen zu lindern. Auf den Philippinen verwendet man die Blätter als Umschlag bei Kindern mit Verdauungsstörungen und sie sollen gegen Wurminfektionen helfen.1

Die grüne, sehr adstringierende Frucht ist in El Salvador ein Mittel gegen Durchfall. Auf den Philippinen trägt man bei infizierten Insektenbissen den Saft einer unreifen Frucht auf. In Indien zerkleinert man reife Früchte, gemischt mit Salz, und verwendet die beruhigende Wirkung der Früchte6 das als reizmilderndes Mittel bei Tumoren.1

Ein Brei aus den zerkleinerten Samen, mit Kokosöl gemischt oder Samenpulver auf die Kopfhaut aufgetragen, soll Läuse vertreiben. Da es ein starkes Reizmittel für die Bindehaut ist und Blindheit verursachen kann, darf dieses Mittel keinesfalls in die Augen kommen.1,6

Literaturverzeichnis - 5 Quellen

1.

T. K. Lim. Edible Medicinal and Non-Medicinal Plants: Volume 1, Fruits [E-Book]. Dordrecht: Springer Netherlands; 2012:189,207-220.

2.

USDA United States Department of Agriculture. Sugar-apples, (sweetsop), raw. 2019.

6.

Moussa AY, Siddiqui SA et al. Phytochemical Constituents, Bioactivities, and Applications of Custard Apple (Annona squamosa L.): A Narrative Review. Food Chemistry. 2024;459:140363.

7.

Al Kazman BSM, Harnett JE, Hanrahan JR. Traditional Uses, Phytochemistry and Pharmacological Activities of Annonacae. Molecules. 2022;27(11):3462.

8.

Champy P. Acetogenins from the Seeds of the Custard Apple (Annona squamosa L.) and their Health Outcomes. In: Nuts and Seeds in Health and Disease Prevention [Internet]. Elsevier; 2011:429–437. 

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