Erdbeeren - Ökologischer Fussabdruck

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Erzeugung bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.²⁸

In Europa haben Erdbeeren laut Carboncloud einen CO₂-Fussabdruck von 0,28 kg CO₂eq/kg. Tiefgekühlte Erdbeeren aus Polen kommen auf 0,33 kg CO₂eq/kg und gefriergetrocknete auf 19,7 kg CO₂eq/kg.³¹ Das verdeutlicht gut, wie viel die Lebensmittelverarbeitung und auch der Transport ausmachen können.

Zum Vergleich: Gemüse, eines der klimafreundlichsten Lebensmittel, hat je nach Anbaumethode (und ohne die Auswirkungen des Transports) einen CO₂-Fussabdruck von ca. 0,1-0,5 kg CO₂eq/kg.²⁹ Der durchschnittliche CO₂-Fussabdruck von pflanzlichen Lebensmitteln beträgt in etwa 0,66 kg CO₂eq/kg, was nur 10,7 % der CO₂-Emissionen von tierischen Produkten (6,15 kg CO₂eq/kg) ausmacht.³⁰ Um den CO₂-Fussabdruck kleinzuhalten, ist es am besten tierische Produkte aus dem Speiseplan zu streichen.

Der Wasserfussabdruck von Erdbeeren beläuft sich auf insgesamt 347 l/kg, damit vergleichbar sind Himbeeren oder Gurken. Wobei der grösste Teil davon das sogenannte 'grüne Wasser' ausmacht. Der grüne Wasserfussabdruck gibt die Menge des verbrauchten Regenwassers bei der Produktion an. Mit 322 l/kg ist der weltweite durchschnittliche Wasserverbrauch für Gemüse relativ niedrig.²⁰

Grundsätzlich gilt: Frisches, unverpacktes, saisonales und regionales Gemüse weist die geringsten Emissionen auf. Je mehr man ein Lebensmittel weiterverarbeitet, desto schlechter fällt der ökologische Fussabdruck aus.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO₂-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Erdbeerkulturen am Feld bieten Bienen und Wildbienen ein reiches Nektarangebot. Zudem sorgt eine Bestäubung der Erdbeeren durch Insekten für grössere Früchte und bessere Erträge. Durch eine gleichmässigere Bestäubung produzieren die Pflanzen mehr vom Phytohormon Auxin, das an vielen Wachstums- und Entwicklungsprozessen von Pflanzen beteiligt ist.¹⁷

Weltweites Vorkommen - Anbau

Kultivierte Sorten der Walderdbeere kann man bis ins 14. Jahrhundert zurückdatieren. Durch die kleinen Früchte ist die Ernte-Arbeit aber eher mühsam.²² Die Monatserbeere (Fragaria vesca var. semperflorens) ist eine Züchtung der Walderdbeere (Fragaria vesca), die von Mai bis Oktober Früchte tragen.²⁵

Die Gartenerdbeere mit ihren grösseren Früchten kultiviert man seit dem 18. Jahrhundert. Man nennt sie auch Ananas-Erdbeere oder Kulturerdbeere (Fragaria x ananassa). Sie ergab sich aus einer Kreuzung zwischen den amerikanischen Erdbeerarten der Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) und der Scharlacherdbeere (Fragaria virginiana).⁴ Die Chile-Erdbeere findet man an der nord- und südamerikanischen Pazifikküste. Die Scharlacherdbeere ist in Nordamerika beheimatet. Dort wächst sie in gemässigten Klimazonen, z.B. in offenen Wäldern und auf Waldlichtungen.⁴ Es existieren heute viele verschiedene Sorten der Gartenerdbeere, die je nach Region Verwendung finden.

Der Name Ananas-Erdbeere war der ursprüngliche Name für die heutige uns bekannte Kulturerdbeere (Gartenerdbeere). Eigentlich handelt es sich hier aber um eine eigene Sorte.^4,25 Als Ananasbeere, engl. pineberry, verkaufte man einen virusresistenten Klon der Sorte "Weisse Ananas" der Gartenerdbeere.²⁴ Diese Früchte sind weisslich, die Nüsschen sind rot. Ihr Aroma erinnert an eine Ananas. Man kennt diese Sorte seit dem 18. Jahrhundert, der Anbau ist aber gering.^18,25

Es gibt auch kultivierte Kreuzungsformen der Arten Walderdbeere und Gartenerdbeere: Fragaria x vescana (Vescana-Sorten).³

Laut FAO brachten 2022 China, die USA, Mexiko, Ägypten, die Türkei und Spanien die grössten Erntemengen ein.¹⁴

Anbau im Garten

Wie wachsen Erdbeeren am besten? Erdbeeren lieben vollsonnige Standorte. Der Boden sollte locker und humusreich sein, egal ob am Feld, im Beet oder im Topf. Hat man einen eher schweren Boden, kann man etwas Sand daruntermischen. Erdbeeren mögen es feucht, vertragen aber keine Staunässe.¹⁵

Um Bodenschädlinge zu vermeiden, sollte man einen Abstand von 4 Jahren einhalten. Als Vorkultur eignen sich Schmetterlingsblütler wie Erbsen oder Bohnen. Grünpflanzen setzt man meist im Spätsommer. "Frigopflanzen" kann man schon ab April bis Juli einpflanzen. Dadurch kann die erste Ernte noch im Setzjahr erfolgen._¹⁵

Bei Garten-Erdbeeren hat sich die Vermehrung über Ableger bewährt.¹⁵ Diese kann man mit einem Spaten abstechen und setzt sie ins neue Beet ein.

Der Aussaatzeitpunkt für Samen liegt zwischen Februar und März. Die Anzuchterde darf die Samen nur leicht bedecken, da die meisten Sorten Lichtkeimer sind. Die Keimtemperatur darf 16 °C nicht unterschreiten. Es dauert ca. 10 Wochen, bis die Erdbeer-Samen keimen.²⁵ Sind die Pflanzen 2-3 cm hoch, kann man sie vereinzeln und später ins Freie setzen.

Man sollte die Erdbeeren nach dem Setzen für 2-3 Wochen häufig giessen, danach düngt man im August oder September nach der Ernte. Als Düngung bietet sich organischer Dünger oder reifer Kompost an. Als Zwischenfrüchte eignen sich Gründüngungs-Pflanzen, wie Lupinen, Inkarnatklee, Gerste, Hafer, Buchweizen oder Phacelia-Arten. Zwiebeln schützen die Erdbeerpflanzen beispielsweise vor Pilzkrankheiten. Um den Unkrautdruck etwas geringer zu halten, kann man Stroh unter die Pflanzen legen. Dies hilft auch gegen Grauschimmel-Befall.^15,25

Wie erntet man Erdbeeren? Der Zeitpunkt der Ernte hängt von der jeweiligen Sorte ab. Manche Erdbeeren tragen das ganze Jahr über Früchte.²⁵ Das Aroma der Früchte ist früh am Morgen am intensivsten. Bei der Ernte sollte der Blattkranz an der Erdbeere verbleiben. Ansonsten dringt beim Waschen Wasser in diese Öffnung und verwässert ihren Geschmack.

Weiterführende Informationen

Die Gattung Erdbeere (Fragaria) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Man zählt ca. 20 Arten und viele Unterarten, Hybride und Kultursorten.³³

Gartenerdbeeren haben lange Stängel, die sogenannten Ausläufer, an denen sie sich ausbreiten. Sie besteht aus drei kleinen grünen Blättern mit gezackten Rändern. Die sich Frühling ausbildenden Blüten sind klein, weiss und haben eine gelbe Mitte. Nach der Bestäubung verwandeln sich die Blüten in die roten Früchte. Der wissenschaftliche Name Fragaria bezieht sich auf den unverwechselbaren Geruch der Früchte. Obwohl Walderdbeeren ähnlich sind, haben sie kleinere Früchte und einen geringeren Ertrag und sind für die kommerzielle Produktion und den Verkauf nicht geeignet.⁴

Ist die Erdbeere eine Nuss? Botanisch gesehen gehört die Erdbeere zu den Sammelfrüchten oder Sammelnussfrüchten. Manchmal spricht man auch von einer Sammelachänenfrucht (Achenecetum). Die von uns als Beere bezeichnete Frucht ist eigentlich der Fruchtboden, also eine Scheinfrucht (Achäne). Die eigentlichen Früchte sind die kleinen, meist grünen Körnchen an der Oberfläche.^1,2 Ähnlich ist es bei den Himbeeren und Brombeeren, sie zählen jedoch zu den Sammelsteinfrüchten (Drupecetum).

Alternative Namen

Die Gartenerdbeere heisst auch Ananas-Erdbeere oder Kulturerdbeere. Die Wald-Erdbeere nennt man auch Monatserdbeere oder Buscherdbeere.²⁵

Für Erdbeeren gibt es sehr viele deutsche Trivialnamen: Aardbeeren, Aelberte, Albeere, Arbern, Arpel, Baschierper, rote Besinge, Büschierpern, Ebbeere, Eberi, Ebern, Erbeern, Eerbier, Elberken, Erbel, Erbeer, Erber, Erbere, Erbern, Erbir, Erbirbaum, Erdbeeri, Erdberenboem, Erdbese, Erdbiere, Erdebeeren, Erpber, Erpeln, Erper, Erpern, Erperstaud, Erpher, Erpir, Erpern, Errberkraut, Erthebere, Grasbiel, Haarbeere, Ihrbär, Knickbeeren, Lastbeere, Majuse, Preschtling, Roaper, Ropperen, Rotber, Rotbere, Rotpir und Rothbeere.¹⁹

Auf Englisch heisst die Gartenerdbeere strawberry oder garden strawberry, die Walderdbeere wild strawberry, woodland strawberry, Alpine strawberry, Carpathian strawberry, European strawberry oder fraisier des bois.