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Wiesenkerbel - Ökologischer Fussabdruck

Lesen Sie in unserem Beitrag, wie der Wiesenkerbel die Tierwelt unterstützt und wie Sie ihn ganz einfach im Garten oder als Topfpflanze anbauen können.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck von Kerbel ist von vielen Faktoren abhängig, siehe dazu unsere Zutat Echter Kerbel (Gartenkerbel).

In der konventionellen Landwirtschaft kommen zur Bekämpfung von Schädlingen oftmals synthetische Pestizide und Herbizide zum Einsatz. Diese wirken sich jedoch auch negativ auf das umliegende Ökosystem6 aus und beeinträchtigen Vögel, Fische, Insekten (beispielsweise wichtige Bestäuber), aber auch uns Menschen.5 Achten Sie beim Einkauf von Saatgut und Setzlingen auf biologischen Wiesenkerbel, da man hier auf den Einsatz von derartigen Pestiziden verzichtet.

Die Blütezeit des Wiesenkerbels reicht von April bis August / September. Die Blüten, bei denen es sich blütenökologisch um "Nektar-führende Scheibenblumen" handelt, bieten eine reichhaltige Frühsommer- bis Frühherbsttracht. Zu den Blütenbesuchern zählen Insekten aller Art, vor allem Schwebfliegen und Käfer. Tracht ist der Oberbegriff für die Nahrung, welche die Bienen eintragen, also Nektar, Pollen und Honigtau. Der Nektarwert des Wiesenkerbels ist hoch und der Pollenwert mittel (Skala Nektarwert und Pollenwert: kein, gering, mittel, hoch, sehr hoch).1,2

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Kerbel gelangte vermutlich durch die Römer nach Nord- und Mitteleuropa, wo man die Pflanze seit dem Mittelalter kultiviert. Wiesenkerbel ist in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet, in Südeuropa eher selten.2

Landwirte bekämpfen Wiesenkerbel auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen, da vor allem die älteren Pflanzen für die Tierfütterung minderwertig sind und gleichzeitig wertvollere Wiesenpflanzen verdrängen.

Anbau - Ernte

Im Wildpflanzengarten eignet sich der nicht invasive Wiesenkerbel z.B. in Kombination mit der Grossen Brennnessel, Mädesüss, Beinwell, Bärlauch, Waldmeister, Wiesenknopf, Wiesenschaumkraut, Ringelblumen oder Duftveilchen.

Als Topfpflanze kann man Wiesenkerbel mit anderen schattenliebenden Kräutern wie Zitronenmelisse, Pfefferminze, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel oder Dill anbauen.

Die Aussaat von Wiesenkerbel erfolgt vom Frühjahr an bis zum Herbst. Als Kaltkeimer kann man Wiesenkerbel auch im Winter aussähen. Da die Samen Lichtkeimer sind, bedeckt man sie nicht mit Erde. Die Samen sind etwa ein Jahr keimfähig.4

Der Boden sollte nährstoffreich, leicht sowie feuchtigkeitshaltend und der Standort halbsonnig bis halbschattig sein. Um im Winter ernten zu können, sollte man Wiesenkerbel in kühlen Regionen unter Vlies, unter Folie oder in einem Kasten ziehen. Bei hohen Temperaturen und viel Sonne neigt Kerbel zum Schiessen. Kerbel schützt Salat vor Ameisen, Blattläusen und Schnecken.4

Weiterführende Informationen

Der Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kerbel (Anthriscus) und gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Unter den mitteleuropäischen Doldengewächsen blüht er am frühesten. Der Wiesenkerbel ist die am meisten verbreitete und verwendete Art dieser Gattung.1

Zur Pflanzengattung der Kerbel zählen 9 bis 15 in Eurasien und Afrika weit verbreitete Arten. Neben dem Wiesenkerbel ist auch der Echte Kerbel bekannt (häufig als Garten-Kerbel bezeichnet). Seine Kulturform Anthriscus cerefolium var. cerefolium ist ebenfalls beliebt als Suppenkraut und Gewürz für Gemüse oder Salate. Insgesamt ist der Echte Kerbel etwas kleiner3 und feinblättriger als der Wiesenkerbel.

Alternative Namen

Für den Wiesenkerbel (Wiesen-Kerbel) bestehen zahlreiche, regional gebräuchliche Alternativnamen wie Bange, Bäumlikraut, Buchholder, Buggla, Buschmoren, Cherbel, Chrabella, Emtstengel, Eselskörbel, Eselspeterlein, Feine Scherre, Hartkopf, Hartkopp, Heustengel, Hingstwäid, Hundekümmel, wilder Ibarach, Kälberkerner, Kalberkropf, Kälberrohr, Kälberscheere, Kälberscheiss, Kalbarkrop, Kalverkropp, Kelberkern, Kirbel, Kirbelstengel, Kocker, wilder Körffel, Korbelkom, Krabellen, Krebellen, Kreblikraut, Kruud, Kuhpeterlein, Ledepipenkrud, Ledespypenkrut, Leiterlikraut, Paguda, Pferdskümmel, Piffenkrut, Pigudabengel, Pipencrud, Ramschfedern, Rosskümmel, Schärläch, Scharnpiepen, Scharpenpiepen, Scheere, Tigerlikraut, Tschickan, Wasserkraut, Windroslein, Wolfswurzel und Zieger.

Auf Englisch bezeichnet man den Wiesenkerbel als wild beaked parsley, woodland chervil, keck, cow parsley, wild chervil, Queen Anne's lace oder woodland beak chervil.

Literaturverzeichnis - 6 Quellen

1.

Fleischhauer SG, Guthmann J, Spiegelberger R. Enzyklopädie. Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. 1. Auflage. Aarau; 2013. AT Verlag.

2.

Kremer BP. Mein Garten – Ein Bienenparadies. 2. Auflage. Bern; 2018. Haupt Verlag.

3.

Oberdorfer E. Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart: Ulmer; 2001: 702.

4.

Bown D. Kräuter. Die grosse Enzyklopädie. Anbau und Verwendung. 2. Auflage. München; 2015. Dorling Kindersley.

5.

Hernandez AF, Parron T, Tsatsakis AM et al. Toxic effects of pesticide mixtures at a molecular level: Their relevance to human health. Toxicology. 2013;307:136-145.

6.

Sharma A, Kumar V, Shazad B et al. Worldwide pesticide usage and its impacts on ecosystem. SN Applied Sciences. 2019.

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