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Limetten - Ökologischer Fussabdruck

Limetten haben trotz langem Transportweg einen kleineren ökologischen Fussabdruck als manche tierische Produkte.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: von der Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch); von saisonaler, regionaler oder inländischer Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug; von unterschiedlichen Verpackungsarten und, ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt.

Laut The Big Climate Database beträgt der CO2-Fussabdruck von Limetten 0,87 kg CO2eq/kg für den dänischen Markt. Im Vergleich zu Fleisch (z.B. mageres Rindfleisch mit 35,86 kg CO2eq/kg) verursachen also auch exotische Früchte mit langem Transportweg wie Limetten, Zitronen (0,94 kg CO2eq/kg) oder Bananen (0,98 kg CO2eq/kg) deutlich geringere Emissionen.11

Der totale Wasser-Fussabdruck eines Produkts zeigt, wie viel Wasser man für die Produktion eines Lebensmittels braucht. Er setzt sich aus dem grünen, blauen und grauen Wasser-Fussabdruck zusammen: Der grüne bezieht sich auf das gesamte (von den Pflanzen verbrauchte) Niederschlagswasser. Beim blauen handelt es sich um die Menge des benötigten Oberflächen- und Grundwassers. Der graue Wasser-Fussabdruck beschreibt die Menge an Frischwasser, die erforderlich ist, um durch die Produktion entstandene Gewässerverunreinigungen auszugleichen. Laut einer niederländischen Studie von 2011 beträgt der totale Wasser-Fussabdruck von Limetten 642 Liter Wasser pro Kilogramm Früchte (grüner = 432 l/kg; blauer = 152 l/kg; grauer = 58 l/kg), womit sie unter dem allgemeinen Durchschnittswert für Früchte liegen (967 l/kg).12 Rindfleisch toppt auch diesen Wert um ein Vielfaches (durchschnittlich 15'415 l/kg).20

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Im konventionellen Anbau von Limetten benutzt man chemische Pestizide, die in Früchteschalen eindringen können. Der Einsatz dieser Chemikalien ist im biologischen Anbau verboten, auch die Fruchtschale bleibt nach der Ernte frei davon - ebenso von künstlichen Wachsschichten. Greifen Sie daher am besten zu Bio-Limetten.13,19

Weltweites Vorkommen - Anbau

Ursprünglich stammt die Limette aus Südostasien und ist dort in den tropischen und subtropischen Regionen heimisch. Heute baut man die grüne Zitrusfrucht in Asien, Amerika und Europa an. Die grössten Produktionsstätten von Mexikanischen Limetten (C. aurantifolia) liegen in Mexiko, Südflorida und Kalifornien.2,7,14 Mexiko gilt ausserdem als der weltweit führende Produzent und Exporteur von Persischen Limetten (C. latifolia).1

Eigener Anbau

Limetten-Pflanzen sind äusserst kälteempfindlich. In Regionen mit kalten Wintermonaten kultiviert man sie im Topf.15 Da die Mexikanische Limette kompakter wächst als die Persische, ist ihre Aufzucht im Topf weniger aufwändig.3 Während der wärmeren Monate ist ein sonniger Standort (z.B. im Garten oder auf dem Balkon) ideal für die Bäume. Die Wurzeln der Pflanzen mögen es nicht zu heiss: Deshalb sollte der Topf im Hochsommer nicht zu viele Sonnenstrahlen abbekommen. Bei der Überwinterung ist auf einen warmen (8-15 °C), geschützten und hellen Ort ohne Fussbodenheizung zu achten. Giessen und düngen sie den Limetten-Baum bedarfsgerecht und besser nicht zu stark.15

Weiterführende Informationen

Die artenreiche Gattung der Zitruspflanzen (Citrus) ist Teil der botanischen Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Nebst der Limette sind weitere Arten bekannt: Zitrone (C. limon), Mandarine (C. reticulata), Grapefruit (C. paradisi), Orange (C. sinensis), Pampelmuse (C. maxima) und Bitterorange (C. aurantium, nicht Bergamotte wie in Quelle 7 angegeben). Zusätzlich zu den oben erwähnten Limetten-Arten gibt es unter anderem noch die Kaffir-Limette (C. hystrix; berühmt für Kaffirlimettenblätter), die Süsse Limette (C. limetta), die Australische Wüstenlimette (C. glauca) und die Rangpur-Limette (C. limonia; mit orangem Fruchtfleisch3).2,7

Ob es sich bei den genannten Zitruspflanzen im botanischen Sinn um gültige Arten handelt, ist in Fachkreisen umstritten. Einige Fachleute vertreten die Meinung, dass es nur drei anerkannte Grundarten der Gattung Citrus gibt: Zitronatzitrone (C. medica), Mandarine (C. reticulata) und Pampelmuse (C. maxima). Bei den übrigen handle es sich um sogenannte introgressive Hybridisierungen der Grundarten. Andere zählen auch die Mexikanische Limette (C. aurantifolia), die Micrantha (C. micrantha) und die Art Citrus halimii (nicht: halmii wie in der Quelle) zur Grundarten-Liste dazu.16

Die triploide Persische Limette ist das Ergebnis der Fusion zwischen einer diploiden männlichen Gamete (Geschlechtszelle) der Mexikanische Limette und einer haploiden weiblichen Gamete der Zitrone. Die Mexikanische Limette wiederum ist selbst das Ergebnis einer interspezifischen Hybridisierung zwischen C. medica und C. micrantha.17,18

Bemerkung: Bei Hybriden ist es eigentlich korrekt, im botanischen Namen ein "x" zwischen Gattungsnamen und Artnamen zu setzen: Z.B. Citrus x latifolia für die Persische Limette und Citrus x aurantifolia für die Mexikanische Limette. Für C. aurantifolia gibt es auch die Schreibweise mit Doppel-i (aurantiifolia).

Wie sehen Limetten-Pflanzen aus? Die Mexikanische Limette wächst auf einem mehrjährigen, immergrünen und dicht verzweigten Baum. Dieser kann eine Höhe von 3-5 m erreichen. Seine Oberfläche ist mit starren Dornen bedeckt. Die Blätter sind elliptisch bis oval geformt und besitzen gezackte Ränder. Blattfarben variieren von gelb-grün bis dunkelgrün. Die Limettenblüte ist gelblich-weiss und besteht aus 4-5 Blütenblättern.10 Persische Limetten haben breitere Blätter.3

Sind Limetten grün oder gibt es gelbe Limetten? Die meisten Limetten-Früchte sind zur Reife grün, jedoch können niedrige nächtliche Temperaturen eine gelbe Verfärbung der Schale verursachen. Zu den Arten, die in reifem Zustand eine gelbe Schale haben, gehört z.B. die Süsse Limette (C. limetta).

Alternative Namen

Die Bezeichnung Limette stammt aus dem Französischen. Es ist die Verkleinerungsform des Wortes "lime" und bedeutet daher kleine Zitrone. Früher nannte man die Limette auch Limone. In manchen Ländern ist dieser Name allerdings gleichbedeutend mit Zitrone. Deshalb hat sich das Wort Limette durchgesetzt. Falsche Schreibweisen sind z.B. Limeten oder Limmeten.

Wie heisst die Limette auf Englisch? Im Englischen heisst die Limette lime. Die Mexikanische Limette trägt auch die Namen key lime, Mexican lime, bartender's lime oder West Indian lime. Persian lime, Tahiti lime oder Bearss lime (Bears' lime in der Quelle) stehen im Englischen für die Persische Limette.2

Sonstige Anwendungen

Das ätherische Öl aus Limetten findet in der Pharmaindustrie als Aromastoff, in Sirupen und Suspensionen sowie in der Kosmetikindustrie und Parfümerie Verwendung.2,16 Limetten-Bäume schätzt man im Landschaftsbau oder als Zierpflanzen in Vorgärten und Hinterhöfen.16

Literaturverzeichnis - 15 Quellen

1.

Raddatz-Mota D, Franco-Mora O et al. Effect of different rootstocks on Persian lime (Citrus latifolia T.) postharvest quality. Scientia Horticulturae. 17 November 2019;257:108716.

2.

Cruz-Valenzuela MR, Tapia-Rodríguez MR et al. Lime (Citrus aurantifolia) oils. In: Preedy VR (Ed.) Essential Oils in Food Preservation, Flavor and Safety. 2016:531-537.

3.

Plantura garden: Limette: Steckbrief, Arten & richtige Lagerung.

7.

Narang N, Jiraungkoorskul W. Anticancer Activity of Key Lime, Citrus aurantifolia. Pharmacogn Rev. 2016;10(20):118-122.

10.

Alessandrello C, Gammeri L et al. A spotlight on lime: a review about adverse reactions and clinical manifestations due to Citrus aurantiifolia. Clin Mol Allergy. 2021;19:12.

11.

The Big Climate Database. Version 1. Lime, raw; Banana, raw; Lemon, raw; Beef, low fat.

12.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577–1600.

13.

Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann Verlag: Potsdam; 2014: 439-40.

14.

Roger PJD. Heilkräfte der Nahrung, Praxishandbuch. Advent-Verlag: Zürich. 2008: 351.

15.

Plantura garden: Limetten pflanzen, pflegen & richtig überwintern.

16.

CABI Digital Library org: Citrus aurantiifolia (lime). 2019.

17.

Sivager G, Calvez L, Bruyere S et al. Specific physiological and anatomical traits associated with polyploidy and better detoxification processes contribute to improved huanglongbing tolerance of the Persian lime compared with the Mexican lime. Front Plant Sci. 2021;12:685679.

18.

Rouiss H, Bakry F et al. Origin of C. latifolia and C. aurantiifolia triploid limes: the preferential disomic inheritance of doubled-diploid ‘Mexican’ lime is consistent with an interploid hybridization hypothesis. Ann Bot. 2018;121(3):571-585.

19.

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Zitrusfrüchte: Einkauf und Kennzeichnung. 25.07.2023.

20.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. A global assessment of the water footprint of farm animal products. Ecosystems. April 2012;15(3):401–15.

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