Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Die rohe Tomatillofrucht besteht zu ca. 92 % aus Wasser,1,10 wodurch sie mit einem Energiegehalt von 32 kcal/100g sehr kalorienarm ist. Die Makronährstoffe gliedern sich in 1 g Fett, 5,8 g Kohlenhydrate und 0,96 g Proteine.7
Tomatillos verfügen über 12 mg Vitamin C (Ascorbinsäure), was 15 % des Tagesbedarfs entspricht. Die gleiche Menge findet man auch in Artischocken oder Preiselbeeren. Besonders viel Vitamin C liefern Sanddornbeeren (450 mg/100g), Gemüsepaprika (184 mg/100g) und Schwarze Johannisbeeren (181 mg/100g).7
Der Kalium-Gehalt der Früchte beläuft sich auf 268 mg/100g. Das entspricht 13 % des Tagesbedarfs. Dieser Wert ist mit rohen Aprikosen (259 mg/100g) und der Galiamelone (309 mg/100g) vergleichbar. Spinat bietet mit 558 mg/100g das Doppelte an Kalium. Lebensmittel, die am meisten Kalium besitzen, sind häufig Gewürze oder Kräuter (z.B. getrocknete Korianderblätter: 4466 mg/100g). Hiervon isst man jedoch nur geringe Mengen.7
Die rohe Tomatillo weist 10 µg Vitamin K pro 100 g auf, was 13 % des Tagesbedarfs ausmacht. Eine vergleichbare Menge bieten Karotten (13 µg), Weintrauben (15 µg) und Johannisbeeren (11 µg). Eine besonders reichhaltige Vitamin-K-Quelle sind Mangold mit 830 µg/100g und Grünkohl mit 705 µg/100g.7
Die gesamten Inhaltsstoffe von Tomatillo (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkung auf die Gesundheit
Die gesundheitlichen Effekte von Tomatillo sind auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen.Sekundäre Pflanzenstoffe
Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.
Die Tomatillo enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:1,8,9
- Isoprenoide: Monoterpene (Beta-Pinen und 3-Caren); Sesquiterpene (Beta-Caryophyllen, Beta-Elemen, Germacren D); Triterpene: Steroidlactone (Withanolide, Physaline), Saponine; Tetraterpene: Carotinoide (Carotene: Beta-Carotin, Alpha-Carotin, Lutein; Xanthophylle: Zeaxanthin)
- Alkaloide: Steroidalkaloide (Tomatidin)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure); Flavonoide: Flavanole (Catechin), Flavonole (Quercetin), Anthocyane (Pelargonidin-3-Glukosid)
- Weitere organische Verbindungen: Aldehyde (Decanal, Hexanal, Nonanal); Alkohole (Hexanol)
Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in der Tomatillo abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.
Die vorhandenen Terpene geben den Tomatillos gemeinsam mit den anderen sekundären Pflanzenstoffen Aroma und Geschmack. Frische Exemplare der Arten P. philadelphica und P. ixocarpa aus Puebla (Mexiko) zeigten in einer Studie eher geringe Konzentrationen der Carotinoide Beta-Carotin und Lutein.1 Die antioxidative Aktivität der Tomatillo hängt mit dem Vorhandensein von Polyphenolen und von Ascorbinsäure zusammen. Auch die enthaltenen Physaline und Alkaloide leisten einen Beitrag. Diese antioxidativen Verbindungen sind in der Lage, freie Radikale abzufangen und so vor oxidativem Stress und damit verbundenen (chronischen) Krankheiten, wie Krebs, Alzheimer oder Diabetes, zu schützen.9
Tomatillos verfügen über entzündungshemmende, antimikrobielle, fiebersenkende und immunsuppressive Eigenschaften, die auf die Withanolide zurückzuführen sind. Besonders in Zusammenhang mit ihrer antitumoralen Aktivität zeigen diese Verbindungen vielversprechende Wirkungen bei der Krebsbekämpfung. Die aus der Tomatillo extrahierten Withanolide erwiesen sich als zytotoxisch gegenüber Zelllinien von Nierenkrebs und Melanomen. Untersuchungen ergeben, dass Withanolide die Chinonreduktase induzieren, was mit der Verhinderung der Tumorbildung in Verbindung steht.10 Auch Physalinen, die hauptsächlich in der Gattung Physalis vorkommen, konnte man eine antitumorale und antimikrobielle Wirkung nachweisen.9,10
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Sind Tomatillos giftig? Die reifen Früchte der Tomatillo kann man ohne Bedenken roh essen,1 je nach Sorte sind auch unreife Tomatillos geniessbar. Vom Verzehr anderer Pflanzenteile ist abzuraten, da diese unter Umständen giftig sein können und zu Bauchkrämpfen, Erbrechen und anderen Vergiftungserscheinungen führen.16 Allergien gegen Tomatillos treten selten auf.11
Verwechslungsgefahren
Grüne Tomatillos kann man mit unreifen, grünen Tomaten verwechseln. Die Verwechslung basiert sowohl auf dem optischen Erscheinungsbild als auch auf der irreführenden Bezeichnung 'tomate verde' (übersetzt grüne Tomate). Das in den unreifen Tomaten enthaltene Glykoalkaloid Tomatin (unspezifisch einfach als Solanin bezeichnet) gilt als gesundheitsschädlich.12
Volksmedizin - Naturheilkunde
Die Früchte setzt man in der traditionellen, mexikanischen Volksmedizin häufig zur Linderung von Fieber, Husten, Mandelentzündung, Magen-Darm-Beschwerden oder zur Behandlung von Diabetes ein.1,9
Literaturverzeichnis - 8 Quellen
1. | González-Pérez JE, Guerrero-Beltrán JÁ. Tomatillo or husk tomato (Physalis philadelphica and Physalis ixocarpa): A review. Scientia Horticulturae. 2021;288:110306. |
7. | USDA (United States Department of Agriculture). Nährwerttabellen. |
8. | Drost-Karbowska K, Ellnain-Wojtaszek M et al. Phytochemical investigation of the tomatillo fruit (Physalis ixocarpa Brot., Solanaceae). Acta Societatis Botanicorum Poloniae. 1993;62(3–4):155–159. |
9. | Shamsolshoara N, Miri SM, Badi HN. Arginine and Folic Acid Improve Metabolites Content of Tomatillo (Physalis philadelphica) Fruit. Russ J Plant Physiol. Februar 2024;70(9):211. |
10. | Shenstone E, Lippman Z, Van Eck J. A review of nutritional properties and health benefits of Physalis species. Plant Foods Hum Nutr. 2020;75(3):316–325. |
11. | Su S, Samstein M et al. M302 TOMATILLO ALLERGY: A UNIQUE CASE. Annals of Allergy, Asthma & Immunology. 2020;125(5, Supplement):S97–S98. |
12. | Weiss C. Glykoalkaloide in Kartoffeln und Tomaten. Ernährungs Umschau. 2007;8:474-477. |
16. | Plantura garden: Physalis: Sorten, Ernte & Vermehrung. 2024. |
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