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Shiitake-Pilze (Lentinula edodes), auch als Pasaniapilze bekannt, sind vielseitig einsetzbar. Shii-Take schmecken gekocht (in jeglicher Form) und vor allem auch roh.
Verwendung in der Küche
Der ursprünglich aus Japan und China stammende Speisepilz Shiitake (Shii-Take) schmeckt sowohl gekocht, gebraten, gebacken oder gedünstet. Traditionell essen Sie ihn mit Reis, Sushi oder Gemüse, gewürzt mit Miso, Sojasosse, Ingwer oder Sesam, zum Teil auch in Tomatensauce (Tomatensosse). Im europäischen Raum findet er Verwendung in Ragouts, Risottos, Pfannengerichten, Gemüsegerichten, Saucen oder Suppen. Auch mit Teigwaren und (veganer) Sahne ist Shiitake beliebt. Gewürze wie Salbeiblätter, Petersilie, Paprikapulver, Knoblauch geben dem besonderen Pilz einen mediterranen Touch.
Kann man Shiitake-Pilze roh essen? Geniessen Sie kleine Mengen von Shiitake-Pilzen roh, ohne Risiko, solange sie von hoher Qualität sind und aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammen. So profitieren Sie von einem charakteristischen Knoblauch-Pfeffer-Geschmack. Reagieren Sie aber auch bei kleinen Mengen empfindlich, bevorzugen Sie gekochte Shiitake. In seltenen Fällen tritt eine Hautreaktion, die Shiitake-Dermatitis (roh oder gekocht), auf.9 Mehr dazu erfahren Sie unter "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen".
Shiitake geben einen charakteristischen Pilz-Geschmack und peppen diverse Gerichte hervorragend auf. Sie besitzen die Geschmacksqualität umami (Umami-Geschmack). Umami ist neben süss, salzig, bitter und sauer eine weitere Geschmacksrichtung, die von der Wissenschaft anerkannt ist. Umami entsteht durch das enthaltene natürliche Glutamat und aktiviert spezielle Geschmacksrezeptoren auf der Zunge.
Veganes Rezept für Shiitake-Pilze mit Pak-Choi
Zutaten (für 4 Personen): 6 Mini Pak Choi, 150 g frische Shiitake-Pilze (bio), 3 EL Öl (z.B. Rapsöl), 4 EL helle Sojasosse, 4 EL Reiswein (möglich), 150 ml Gemüsebrühe, 1 rote Chilischote.
Zubereitung: Gemüse säubern und halbieren. Shiitake-Pilze in erhitztem Öl schonend anbraten und mit Sojasauce, evtl. Reiswein und Brühe ablöschen. Danach den Pak-Choi hinzugeben und im zugedeckten Topf ca. 8 Min. schmoren. Chili (ohne Kerne) in dünne Ringe schneiden. Wenn gewünscht, dickt etwas Speisestärke die Sauce ein. Das vegane Gericht schmeckt hervorragend mit Jasminreis.
Vegane Rezepte mit Shiitake-Pilze finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Supermarktketten wie Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Hofer, Billa etc. oder Denn's Biomarkt führen rohe Shiitake-Pilze kaum oder nur selten. Unter Umständen finden Sie konservierte Exemplare (in Dosen oder getrocknet). Ausgewählte Supermärkte wie Coop, Migros, Rewe, Edeka oder der Bio-Supermarkt Alnatura haben frische Shiitake-Pilze zumindest zeitweise im Sortiment. In den D-A-CH-Ländern ist Shiitake (beinahe) ganzjährig dank Nahimport/Fernimport erhältlich. Asia-Shops, Delikatessläden oder Online-Shops bieten Shiitake-Pilze an. Gelegentlich finden Sie Wochenmärkte oder Pilzzucht-Betriebe für gute Bio-Qualität.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass sie prall, saftig und keinesfalls ausgetrocknet wirken. Risse, Flecken und Schuppen (Flocken) sind typische Merkmale und nicht qualitätsmindernd. Sie müssen die Pilze vor dem Verzehr nicht waschen, einfach mit einem Pinsel oder Küchenpapier säubern und die angetrockneten Stielenden entfernen. Die Shiitake-Stiele dürfen Sie gerne mitessen, besonders wenn die Pilze biozertifiziert sind.
Im Handel gibt es zwei Typen des Shiitake-Pilzes: einen dickfleischigen, festen Pilz namens "Donko", "Tongku" oder "Tonggu"; und "Koshin", einen dünnfleischigen Shiitake-Pilz mit weit geöffnetem Hut. Beide Shiitake-Pilze sind roh essbar.
Die Verfügbarkeit von Shiitake ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Am besten schmecken die Pilze frisch. Sie halten sich aber auch ca. 5-7 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks, z.B. locker eingewickelt in Küchenpapier.
Kann man Shiitake-Pilze einfrieren? Es ist möglich, Shiitake einzufrieren, das ist aber heikler als Champignons einzufrieren. Frische Shiitake bitte nur 1-2 Tage im Tiefkühler lagern, da dies sonst die Zellstruktur zerstört. Besser, Sie blanchieren oder dünsten die Pilze und frieren sie erst dann ein (abgekühlt!).1 Auch das Trocknen roher Shiitake-Pilze ist möglich (siehe Zutat Shiitake, getrocknet).
Kann man Shiitake-Pilze wieder aufwärmen? Grundsätzlich ja, wenn Sie die Pilze nach der Zubereitung rasch abkühlen und sogleich in den Kühlschrank stellen (bei 4 °C). Bitte lassen Sie gekochte Shiitake-Pilze nicht lange an der Wärme stehen, verzehren Sie die gekühlten Shiitake nach 1-2 Tagen und achten Sie beim Aufwärmen auf eine Temperatur von mind. 70 °C.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Die Energie der Shiitake-Pilze kommt überwiegend aus Kohlenhydraten (6,8 g/100g). Trotzdem haben sie einen hohen Eiweissanteil (2,2 g/100g) mit allen essenziellen Aminosäuren, deren Verhältnis dem von Milch und Fleisch ähnlich ist. Dieses Eiweiss ist sehr leicht verdaulich. Fett ist mit 0,49 g/100g fast gar nicht vorhanden. Der Wassergehalt von Shiitake-Pilzen liegt bei fast 90 %, weshalb der Energiegehalt mit 34 kcal/100g sehr gering ist.2
Pro 100 g enthalten Shiitake 15 µg Biotin (Vitamin B7, H), das 30 % des Tagesbedarfs abdeckt. Zusammen mit weiteren Pilzen wie dem Austern-Seitling (16 µg/100g), Trüffeln (15 µg/100g) oder Steinpilzen (15 µg/100g) stellen sie besonders gute Biotin-Quellen dar. Haselnüsse bieten mit 62 µg/100g noch mehr dieses Vitamins.2
Bei der Pantothensäure (Vitamin B5) sind es 1,5 mg/100g (25 % des Tagesbedarfs). Über ähnliche Werte verfügen der Enoki (1,4 mg/100g) oder der Zucht-Champignon (1,5 mg/100g). Eine besonders gute Quelle für Vitamin B5 ist frischer Steinpilz (2,7 mg/100g).2
Der Gehalt an Niacin (Vitamin B3) beträgt 3,9 mg/100g. Dies deckt 24 % des Tagesbedarfs ab. Echte Pfifferlinge (4,1 mg/100g) oder Riesen-Champignons (3,6 mg/100g) haben vergleichbare Werte. Besonders hohe Mengen besitzen frische Sanddornbeeren (743 mg/100g).2
Pilze produzieren Provitamin D2, das sich unter Sonnenlicht oder UV-Licht in Prävitamin D2 umwandelt und in weiterer Folge in Vitamin D2. Auch nach dem Pflücken erfolgt diese Umwandlung unter Sonnenlicht. Gemäss einer Studie produzieren Shiitake-Pilze neben Vitamin D2 auch D3 und D4.3 Vitamin D wirkt sich positiv auf das Nervensystem und die Knochen aus. Die wichtigste Vitamin-D-Quelle für den Menschen ist allerdings immer das Sonnenlicht.
Die gesamten Inhaltsstoffe von Shiitake-Pilze (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Verschiedene Studien beschreiben die positiven Wirkungen von Shiitake, die auf die Ballaststoffe, Polysaccharide und sekundären Metaboliten zurückgehen.
Insbesondere die Polysaccharide Beta-Glucan und Lentinan wirken als Probiotika, regulieren die Darmmikroflora und zeigen immunmodulatorische Kapazität. Erwachsene reagieren auf eine tägliche Einnahme von Shiitake-Pilzen (5-10 g pro Tag) mit einer verbesserten Immunität. Beta-Glucan hemmt die Makrophagenansammlung im Dickdarm von Mäusen und reguliert die Expression von entzündungsfördernden Zytokinen. Laut dieser Studie wirkt Lentinan in Verbindung mit Beta-Glucan auf Lungenzellen und unterstützt den Heilungsprozess von COVID-19- und Hepatitis-B-PatientInnen.4,18
Klinische Studien zeigen antioxidative, immunmodulierende, hypoglykämische und hypolipidämische Aktivitäten von Lentinan. Lentinan spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von entzündlichen und onkologischen Erkrankungen. Das Polysaccharid ist in China und Japan als Zusatz zur Chemotherapie zugelassen. Klinische Experimente in Kombination mit Chemotherapeutika bestätigen eine Verbesserung der Genesungschancen für PatientInnen und eine Verringerung der Nebenwirkungen der Chemotherapie u.a. bei Lungen-, Leber-, Darm-, Brust- und Blasenkrebs.4,5 Bei Magenkrebs in fortgeschrittenem Stadium zeigt die Behandlung mit Lentinan eine Verlängerung der Lebenszeit. Weitere Untersuchungen an Tieren berichten von Tumorreduktionen bzw. vollständigen Regressionen.6 Forschungen zeigen zudem einen positiven Einfluss des Proteins Latcripin auf die Behandlung von Lungenkrebs. Allerdings ist die Datenlage in Bezug auf klinische Beweise und Dosierungen begrenzt.4,18
Weitere Studien beschreiben antivirale Eigenschaften gegen den Herpes-simplex-Virus Typ II, Adeno-, Influenza- und Nekroseviren.4 Die Verbindung Eritadenin (Nukleosid) senkt den Cholesterinspiegel im Blut und reduziert die Blutlipoproteinfraktionen bei Säugetieren.18 Ein weiterer bedeutender Wirkstoff aus kultivierten Lentinula-Edodes-Myzelen ist AHCC (Active Hexose Correlated Compound), ein 1992 in Japan entwickelter und standardisierter Extrakt aus Alpha-Glucanen. Studien an Tieren und Menschen belegen ähnliche Wirkungen wie bei Lentinan. Klinische Untersuchungen zeigen zudem, dass AHCC das Infektionsrisiko senkt und Symptome bestehender Infektionen lindert.7
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von Shiitake kann man auf die enthaltenen sekundären Metaboliten zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.
Shiitake enthält u.a. folgende sekundäre Metaboliten:4,8,18
- Isoprenoide: Terpene: Monoterpene (Carvacrol), Sesquiterpene, Diterpene (Copalsäure), Triterpene: Steroide (Ergosterol, Demethylincisterol)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Benzoesäure); Flavonoide
- Organische schwefelhaltige Verbindungen: Thiepine (Lenthionin, Lentinamycin, Cortinellin); Thiepane (Hexathiepan, Tetrathiepan); Sulfide (Dimethyl-Disulfide, Dimethyl-Tetrasulfide)
- Weitere organische Verbindungen: Cumarine: Isocumarine; Lektine; Ketone; Alkohole (Erythritol, Dianhydromannitol, Matsutakeol); Alkane; Chinone (Anthrachinon); Carbonsäuren (Ameisensäure, Essigsäure); Hydroxycarbonsäuren (Apfelsäure, Oxalsäure, Milchsäure, Glycolsäure); Dicarbonsäure (Fumarsäure, Alpha-Ketoglutarsäure, Bernsteinsäure); Lactone (Statine, Lovastatin)
Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Metaboliten in Shiitake abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen. Aktuell gibt es noch wenige Studien zu den sekundären Metaboliten von Shiitake. Die Ergebnisse einer Studie von 2024 deuten auf Unterschiede im Gehalt und Art der Metaboliten zwischen den beiden Erscheinungsformen von Shiitake (Fruchtkörper und Myzelium).8
Verschiedene Studien belegen das antioxidative Potenzial von Shiitake Extrakten. Dabei beeinflussen die Extraktionsmethode, die Art des Lösungsmittels und der Pilzstämme sowie das Nährmedium die gesundheitliche Wirksamkeit. In Untersuchungen zeigen hypercholesterinämische Ratten nach Verabreichung von Shiitake in der Nahrung eine Reduktion der Oxidantien (freie Radikale). Gebundene Phenole besitzen im Vergleich zu freien Phenolen eine höhere antioxidative Kapazität.4,8
Die antimikrobielle und antivirale Aktivität beruht u.a. auf Verbindungen wie Erythritol, Copalsäure, Carvacrol, Sesquiterpenen, Steroiden, Anthrachinon und Benzoesäure. Die schwefelhaltige Verbindung Lenthionin hemmt das Wachstum von Hefen und Pilzen.4
Das in Shiitake vorkommende Ergosterol erhöht gemeinsam mit den glykogenartigen Polysacchariden den Plasmaspiegel von Insulin und senkt den Blutzuckerspiegel. Ergosterol reduziert zudem die Ansammlung von Fettsäuren in den Zellen. Bei Versuchen mit Hunden verbesserte sich durch Shiitakezusatz in der Nahrung der Energiestoffwechsel und zeigte eine präventive Wirkung gegen Fettleibigkeit bei Hunden. Die hypocholesterinämische Wirkung geht u.a. auf die im Pilz enthaltenen Statine zurück, die die Synthese der Cholesterinproduktion verhindern.4
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind durch den Verzehr von Shiitake-Pilzen in den meisten Fällen keine zu erwarten. Einige Menschen reagieren aber mit Hautausschlag (Dermatitis). Dabei handelt es sich um einen selten auftretenden Hautausschlag, dessen erste Beschreibung in Japan im Jahr 1977 erfolgte. Die Mehrheit der wissenschaftlichen Publikationen sieht als Hauptverursacher das erwähnte Polysaccharid Lentinan.9,10,11 Da Lentinan gemäss Untersuchungen bei erhöhten Temperaturen zerfällt, legen viele Autoren den Verzehr gut gekochter Pilze nahe.9 Allerdings gibt es auch Quellen, die auf das Auftreten des Hautausschlags nach dem Konsum gut gekochter Shiitake-Pilze hinweisen.12 Die genauen pathologischen Ursachen der Krankheit sind bislang Gegenstand weiterer Forschungen, da auch andere Kofaktoren wie UV-Exposition oder immunologische Toleranz eine Rolle spielen.12
Gemäss Fallstudien tritt der Hautausschlag innerhalb von 24 Stunden nach dem Konsum ungenügend gekochter oder roher Shiitake-Pilze auf. Diese seltene Shiitake-Dermatitis oder Flagellanten-Dermatitis zeigt sich in Form von streifenförmigen Rötungen auf Armen, Beinen und Nacken.9,10 Der stark juckende Ausschlag ist selbstlimitierend und bedarf symptomatischer Behandlung mittels Antihistaminika sowie Corticosteroiden.13
Reaktionen auf Shiitake-Extrakte (Tabletten, Kapseln) waren bisher nicht Gegenstand von Untersuchungen. Eine mögliche Allergie ist unbedingt vor der Einnahme abzuklären. Bei Nahrungsergänzungsmitteln (keine Arzneimittel!) ist ohnehin Vorsicht geboten.
Auch wenn der Auftritt des Hautausschlags durch die Verbreitung des Speisepilzes in westlichen Regionen in Zukunft zunimmt, passiert dies relativ selten. In toxikologischer Hinsicht ist über Shii-Take wenig bekannt.14
Verwechslungsgefahr(en)
Verwechslungsgefahr besteht bei Shiitake-Pilzen nicht, da Shiitake-Pilze in den meisten Ländern nur aus Kulturen erhältlich sind.
Volksmedizin - Naturheilkunde
Der Shiitake-Pilz findet in der asiatischen Volksmedizin rege Verwendung. In China und Japan sind Shiitake-Pilze Bestandteil vieler medizinischer Speisen, bekannt als Yakuzen (jap.) oder Yàoshàn (chin.). Shiitake gilt dabei als "blutaktivierend" und fand seine Anwendung bei der Behandlung unterschiedlicher Leiden wie Erkältungen, Masern bei Kindern, Bronchialentzündungen, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Ohnmacht, Wassersucht (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe), Pocken und Pilzvergiftungen. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) stuft Shittake als Nahrungsmittel ein, das eine "aufsteigende" Wirkung auf die "Yang"-Energie des Körpers hat und einem "süssen" Geschmack mit einer "neutralen" Energie entspricht. Die als süss eingestuften Nahrungsmittel wirken auf Milz und Magen und sollen akute Symptome lindern sowie die toxischen Wirkungen von Nahrungsmitteln neutralisieren. "Süsse" Nahrungsmittel empfiehlt die TCM in Fällen, in denen das Verdauungssystem schwach ist. Die aufsteigende Wirkung von Shiitake bedeutet, dass er im Allgemeinen in der Behandlung von Beschwerden im unteren Körperbereich zum Einsatz kommt, z.B. bei einem Gebärmuttervorfall, Gastroptosis (Senkungsmagen) oder Durchfall.15
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Zur Einschätzung der Klimafreundlichkeit eines Lebensmittels dient in erster Linie der CO2-Fussabdruck. Dieser hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.16
Gemäss einer Studie, die in Thailand kultivierte Shiitake untersuchte, ist der CO2-Fussabdruck mit 1,87 kg CO2eq/kg berechnet. Die wichtigsten Auswirkungen stammen unter anderem aus der Produktion von Zucker und Reiskleie, die als Substrat dienen, dem Transport von Sägespänen und Brennholz, die ebenfalls als Substrat und Brennstoff Verwendung finden, sowie der Verbrennung von fossilem Brennstoff während der Sterilisation.17 Trotz umfangreicher Recherchen liegen uns leider keine konkreten Zahlen zum Wasserfussabdruck von Shiitake vor. Gemüse hat im Allgemeinen mit ca. 300 l/kg einen geringen Wasserverbrauch.19
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Weltweites Vorkommen - Anbau
Der Pilz wächst in einem warmen, feuchten Klima auf dem Fallholz einer Vielzahl von Laubbäumen, insbesondere Shii (Scheinkastanie), Eiche, Kastanie, Buche, Ahorn, Eukalyptus, Pappel (Espe, Pappel), Erle, Hainbuche, Eisenholz, Chinquapin oder Maulbeere. Die meisten von ihnen stammen aus künstlichem Anbau und gezielter Züchtung. L. edodes kommt in ganz Südostasien vor (China, Japan, Korea, Vietnam, Thailand, Myanmar, Nord-Borneo, den Philippinen, Taiwan und Papua-Neuguinea).18
In erster Linie findet eine Züchtung von Shiitake-Pilzen in China und Japan statt. Aufgrund der steigenden Nachfrage inzwischen aber auch in Europa und Nordamerika. Der Anbau ist heute eine weltweite Multimillionen-Dollar-Industrie.18
Wild zu finden
In Waldgebieten kommen Shii-Take noch in China und Japan wildwachsend vor. Kaufen Sie Shiitake dort auf dem Markt, stammen diese jedoch meistens auch aus Zuchtbetrieben.15
Anbau - Ernte
Der Shiitake-Pilz wächst auf verschiedenen Laubbäumen, idealerweise aus hartem Holz (Buche, Eiche, Esskastanie, Ahorn oder Walnuss). Für den traditionellen Anbau von Shiitake-Pilzen dienen gefällte Pasania-Bäume (Scheinkastanien). Die Sporen finden dort die ideale Nahrungsgrundlage und lassen sich gut anbauen.18
In China sind seit dem zwölften Jahrhundert Anbausysteme von Shiitake bekannt. Dabei kommen entweder angereicherte Sägespäne von Harthölzern oder die traditionellere, langsamere Methode der Beimpfung von Laubholzstämmen zum Einsatz. Eine andere Methode verwendet synthetische Stämme aus Sägemehl, Hirse und Weizenkleie. Diese können in einem Zehntel der Zeit das Vierfache der Ernte natürlicher Stämme einbringen.15
Weiterführende Informationen
Der Shiitake-Pilz (Lentinula edodes, syn. Lentinus edodes, chin. 冬菇 / 香菇 / 花菇 selten: 椎茸, japanisch 椎茸) gehört zur Familie der Schwindlingsverwandten (Marasmiaceae). Der Name Shiitake kommt aus dem Japanischen und bedeutet Pilz (take), der am Pasania-Baum, der in Asien heimischen Scheinkastanie (shii), wächst.18 Deshalb ist er auch unter dem deutschen Namen "Pasaniapilz" bekannt.
Alternative Namen
In China ist Shiitake als "hsiang ku" bekannt, was "duftender Pilz" bedeutet und auf seinen Geruch nach Karamell hinweist. In Nordamerika sind die Bezeichnungen Shiitake, Chinesischer Schwarzer Pilz und Chinesischer Waldpilz am gebräuchlichsten.15
Literaturverzeichnis - 19 Quellen
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2. | USDA United States Department of Agriculture. |
3. | Keegan RJH, Lu Z et al. Photobiology of vitamin D in mushrooms and its bioavailability in humans. Dermato-Endocrinology. 2013;5(1):165–176. |
4. | Ahmad I, Arif M et al. Therapeutic values and nutraceutical properties of shiitake mushroom (Lentinula edodes): A review. Trends in Food Science & Technology. 2023;134:123–135. |
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6. | Kenji I, Takae K, Takafumi A. The Use of Lentinan for Treating Gastric Cancer. Anticancer Agents Med Chem. 2013;13(5):681–688. |
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9. | De Mendonça CN, e Silva PMC et al. Shiitake dermatitis. An Bras Dermatol. 2015;90(2):276–278. |
10. | Boels D, Landreau A et al. Shiitake dermatitis recorded by French Poison Control Centers – new case series with clinical observations. Clinical Toxicology. 2014;52(6):625–628. |
11. | Czarnecka AB, Kreft B, Marsch WCh. Flagellate dermatitis after consumption of Shiitake mushrooms. Postepy Dermatol Alergol. 2014;3:187–190. |
12. | Maier T, Herzinger T. Flagellanten-Dermatitis auf Shiitake-Pilze. Hautarzt. 2007;58(12):1021–1022. |
13. | Bachmeyer C, Rouff E. Shiitake dermatitis. CMAJ. 2017;189(11):E439. |
14. | BfR Bundesinstitut für Risikobewertung. Gesundheitliches Risiko von Shiitake-Pilzen. 2004. |
15. | Jones K. Shiitake: The healing mushroom. Rochester, Vermont: Healing Arts Press; 1995. |
16. | Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ifeu. 2020:1-22. |
17. | Tongpool R, Pongpat P. Analysis of shiitake environmental performance via life cycle assessment. IJESD. 2013;4(5):552–557. |
18. | Wasser SP. Shiitake (Lentinus edodes). In: Coates PM, Blackman M (Ed.) Encyclopedia of Dietary Supplements. CRC Press. 2005:653–664. |
19. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577-1600. |
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