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Zitronen, roh (Limonen, bio?)

Bei Zitronen (Limonen), roh, Schale nur bei Bio-Qualität verwenden. Die Schale hat viel mehr zu bieten als die Frucht.
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
89%
Wasser
 87
Makronährstoff Kohlenhydrate 86.94%
/10
Makronährstoff Proteine 10.26%
/03
Makronährstoff Fette 2.8%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Wegen der automatischen Berechnung der Inhaltsstoffe unterscheiden wir zwischen einer rohen Zitrone (Citrus x limon) bzw. Limone ohne Schale (Schale nicht verwendet) und der rohen Zitrone, die wir inkl. ganzer Schale (z.B. für Marmelade) verwenden. Auch den Unterschied zur kleineren und grüneren Limette (Lime) sollte man beachten.

Verwendung in der Küche

Wir verwenden die Zitrone, indem wir sie entweder auspressen bzw. ausreiben oder zuerst schälen (für Zitronen-Schnitze). Der saure Geschmack der geschälten Zitrone, also des Fruchtfleischs, gibt Gerichten oder Getränken eine erfrischende und exotische Note. Zudem ist Zitronensaft ein natürliches Antioxidationsmittel und aufgrund seines Pektingehalts auch ein natürliches Geliermittel.

Zitronensaft eignet sich besonders gut zum Aromatisieren und Verfeinern von Speisen. Im roh-veganen und glutenfreien Erb-Müesli ist die Zitrone ein Grundbestandteil, denn dank Vitamin C erhöht es die Enzyme für die Umwandlung der α-Linolensäure (ALA) in den Samen zu Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Dies ist auch bei der Variante mit Haferflocken der Fall. Auch andere Müslis enthalten Zitronen als wertvolle Zutat, wie z.B. Mohnsamen-Zitronen-Porridge.

Für Erfrischungsgetränke, Smoothies, Speiseeis oder Creme-Desserts verwenden Sie den Geschmack von Zitronen zum Auffrischen des Gerichts.

In einer ölfreien Salatsauce mit Avocado oder mit Walnüssen und Orangensaft ist die Säure der Zitrone ein Muss und dient als Ergänzung oder Ersatz von Essig. Für pikante Marinaden, Dressings, Saucen oder Dips können Sie den Saft oder bei Bio-Zitronen die abgeriebene Schale mit Gewürzen und Kräutern, wie frisch gemahlenem Pfeffer, Minze, Oregano, Thymian oder Rosmarin kombinieren. Auch Ingwer, Knoblauch oder Chili sind ideale Gewürz-Kombinationen mit Meersalz und Zitronen.

Zitronen schmecken auch zu Teigwaren (Vollkorn-Makkaroni), Reis (z.B. als Risotto) oder zu den kalorienarmen Shirataki-Nudeln (z.B. als zitronige Shirataki Nudeln mit Fenchel).

Zitronenmarmelade (Marmelata die limoni) ist eine bekannte sizilianische Marmeladenart. Man verwendet Zitronensaft aber auch als säurehaltige Zutat von Konfitüren und Sirup.

Bei Desserts wie Kuchen, Schnitten, Tartes, Cakes sind Bio-Zitronen zu verwenden. Im Limoncello, einem traditionellen italienischen Likör, sind Zitronen die Hauptzutat.

Wir zeigen auch Verwendungsmöglichkeiten und Rezeptideen für Zitronenschale.

Rezept für erfrischenden Ingwer-Zitronen-Eistee

Zutaten (für 6 Gläser): 1 Stängel frische Minze, 1 Stk. frischen Ingwer (daumgengross), 1 l Wasser, 100 ml weissen Traubensaft, 1-2 Bio-Zitronen, Eiswürfel.

Zubereitung: Die Minze und den geriebene Ingwer mit kochendem Wasser übergiessen und während 15 min ziehen lassen. Danach den Tee auf Zimmertemperatur abkühlen lassen und anschliessend durch ein feines Sieb abgiessen. Die ausgepressten Zitronen und den Traubensaft zugeben. Den fertigen Eistee in mit Eiswürfel gefüllte grosse Gläser giessen und mit Zitronenscheiben und essbaren Blüten (Veilchen, Kapuzinerkresse, Malvenblüten, Löwenzahn) garnieren.

Veganes Rezept für Zitronen-Sorbet

Zutaten (für 4 Personen): 250 ml Wasser, 100 g Zucker, einige Minzblätter, 2 g Agar-Agar, 6 Zitronen.

Zubereitung: Wasser, Zucker, Minzblätter und Agar-Agar für mindestens ein bis zwei Minuten aufkochen. Die Kochzeit sollte man unbedingt einhalten, damit das Agar-Agar gelieren kann. Die Zitronen schälen oder aushöhlen, Kerne entfernen und mit einem Stabmixer die ganzen Zitronen pürieren. Zitronenpüree zum Zuckerwasser geben und abkühlen lassen. Das Zitronen-Sorbet in der Eismaschine oder im Gefrierschrank unter stündlichem Durchrühren zubereiten.

Vegane Rezepte mit Zitrone, ohne Schale finden Sie auch unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Zitronen gehören zum Grundsortiment eines westlichen Lebensmittelladens jeder Grösse, wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Billa oder Hofer. Da Zitronen häufig starker Pestizidbelastung ausgesetzt sind, sollte man beim Kauf Früchte aus kontrolliert biologischem Anbau bevorzugen, insbesondere wenn man die Schale mitverwendet. Zitronen in Bio-Qualität erhält man oft in den oben genannten Supermärkten, gelegentlich auf Wochenmärkten und natürlich in Bio-Läden, Reformhäusern und Naturkostfachgeschäften oder online.

Zitronen haben das ganze Jahr über Saison, da die Bäume bei passenden klimatischen Rahmenbedingungen während des ganzen Jahres Blüten tragen und so für eine andauernde Ernte sorgen. In den D-A-CH-Ländern stammen Zitronen vorwiegend aus Spanien und Italien, man importiert aber auch aus Argentinien, Türkei und Südafrika.19

Wie gross ist eine Zitrone? Die Früchte sind ei- oder spindelförmig, rund, oval, 4 bis 8 cm breit, 5 bis 12 cm lang und 50 bis 250 g schwer.1

Die Verfügbarkeit von Zitronen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse an Preisen klicken Sie bitte bei der Zutat Zitronen, roh (bio?) auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder. Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung. Zitronen ohne Schale sind

In Europa erhältliche Zitronen sind meist behandelt, damit die Schalen gelb bleiben und die Früchte nicht austrocknen. Nach der Ernte aufgetragene Antipilzmittel sollen verhindern, dass die Früchte schnell zu schimmeln beginnen und künstliches Wachs sowie Pflanzenschutzmittel sollen die Haltbarkeit verlängern. Der Hinweis "unbehandelt" weist darauf hin, dass die Früchte nach der Ernte zwar nicht mit Chemikalien bzw. Wachs in Berührung kamen, aber grösstenteils durchaus, solange sie am Baum hingen. Die Vorschriften bei Bio-Zitronen sind deutlich strenger, weshalb Verbraucherschützer unbedingt zum Kauf von Biofrüchten raten, wenn man die Schale mitverzehren bzw. zum Aromatisieren einsetzen möchte.

Tipps zur Lagerung

Angeschnittene Zitronen sollte man rasch verbrauchen oder wenige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Um die Fruchtstücke wickelt man etwas Küchenpapier, wodurch es Feuchtigkeit nach aussen zieht und die Zitrusfrüchte eher austrocknen, als zu schimmeln. Da Zitronen sehr kälteempfindlich sind, sollte die Temperatur des Kühlschranks nicht unter 5 °C liegen.

Braucht man nur einen kleinen Teil der Zitrone, schneidet man ein entsprechend schmales Stück von der Zitrone ab, anstatt sie zu halbieren. Benötigt man sehr wenig Saft, kann man mit Gabel oder Zahnstocher einstechen und die Zitrone etwas pressen. Küchenpapier schützt auch diese Stelle.

Man sollte darauf achten, dass Zitronen nicht mit Alufolien in Berührung kommen, da die Säure Aluminium löst und Aluminium verschiedene Krankheiten verursachen kann, darunter Alzheimer und Krebs.

Eine weitere Lagerungsmöglichkeit von angeschnittenen Zitronen ist das Einfrieren von Zitronensaft, z.B. in praktisch portionierbaren Eiswürfelformen.

Ganze Zitronen sind bei 10 bis 12 °C und 85 bis 95 % relativer Luftfeuchtigkeit bis zu neun Monate lagerfähig.1

Der hohe Gehalt an Säuren schützt nicht nur den Zitronensaft vor Oxidationsverlusten, sondern auch andere frische Lebensmittel. So kann Zitronensaft zur Frischhaltung von aufgeschnittenem Obst und Gemüse dienen. Man verhindert braune Oberflächen, indem man den Saft auf die Schnittflächen von Äpfeln, Birnen, Bananen, Avocados, Sellerie, Chicorée u.a. träufelt.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zitronen haben pro 100 g ca. 29 kcal, wovon Kohlenhydrate ca. 9 % und Proteine ca. 1 % ausmachen; Fett ist eigentlich nicht enthalten.3

Die Zitrone ist bekannt als Vitamin C-reiches Obst, liegt aber mit einem mittleren Gehalt von 51 mg Vitamin C pro 100 g Fruchtfleisch (deckt ca. 66 % des Tagesbedarfs) weit hinter dem Gemüsepaprika (183,5 mg), Schwarzen Johannisbeeren (181 mg), Bärlauch (178,5 mg) oder der Kiwi (93 mg).3

Zitronen enthalten wertvolle Nährstoffe und sind dank ganzjähriger Verfügbarkeit sowie guter Lagerfähigkeit eine zuverlässige Quelle für Vitamin C. Trotzdem ist es übertrieben, Zitronen als Superfood zu bezeichnen, da andere Obst- und Gemüsesorten deutlich mehr Vitamin C enthalten.

Kalium ist mit 138 mg/100g noch nennenswert, Grapefruits oder Salatgurken (geschält) haben einen ähnlichen Wert. Viel mehr Kalium haben Avocados mit 485 mg/100g, was ca. 24 % des Tagesbedarfs deckt.3

Folsäure ist nur zu einem kleinen Anteil von 11 µg/100g in Zitronen enthalten. Einen vergleichbaren Gehalt haben Sanddornbeeren oder Ingwer. Bei den frischen Früchten haben Avocados mit 81 µg/100g und Mangos mit 43 µg/100g mehr Folat als Zitronen.3

Über 300 flüchtige Stoffe bilden das Aroma der Zitrone, zusammen mit dem sogenannten Citral als Hauptkomponente.1 Citral und die ätherischen Öle machen den typischen Geruch der Zitrusfrucht aus. Die enthaltenen organischen Säuren (Zitronen-, Apfel-, Essig- und Ameisensäure) verstärken die Wirkung der Ascorbinsäure bzw. des Vitamin C. Ausserdem weist das Fruchtfleisch der Zitrone das Flavonoid Diosmin und das Hauptflavanonglykosid Hesperidin auf. Im Fruchtfleisch und in der inneren weissen Haut unter der Schale befindet sich Pektin.1,2

Die gesamten Inhaltsstoffe von Zitronen, ohne Schale, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Wie gesund ist eine Zitrone? Die enthaltenen Flavonoide wirken antioxidativ, antikarzinogen und schützen die Haargefässe. Sie zeigen zudem eine positive Wirkung bei Arteriosklerose, Thrombosen und Ödemen. Vitamin C stärkt das Immunsystem und verbessert die Aufnahme von Eisen aus anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln.2

Hesperidin, ein wichtiges Flavanon von Zitrusgewächsen, zeigt entzündungshemmende und analgetische Wirkungen.4 Epidemiologische Studien zeigen ein geringeres Risiko für verschiedene Krankheiten bei höherer Flavonoidaufnahme, auch bei Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zitrusflavonoide (auch Quercetin) verbessern oxidativen Stress, Hyperlipidämie und den arteriellen Blutdruck und den Lipidstoffwechsel.5 Verschiedene Studien, darunter eine Dissertation von 2014, zeigen, dass Bioflavonoide wie Quercetin durch Erwirkung von zellmorphologischen Veränderungen auch direkt gegen Krebs wirksam sind (durch Wachstumshemmung bzw. Vorbeugung).6

Zitronenkerne (und die weissen Schalenanteile) enthalten Limonoide, deren gesundheitsfördernde Eigenschaften man teilweise nachweisen konnte. So stellte man eine fiebersenkende, antibakterielle und antivirale Wirkung fest. Ferner untersuchte man Limonoide als Mittel gegen verschiedene Krebsarten, allerdings sind hier weitere bestätigende klinische Studien nötig.7 Limonoide können bei übergewichtigen Menschen bestimmte Leberproteine senken, was damit verbundene chronische Entzündungen (u.a. Nierenerkrankungen und Krebs) verhindern kann.8

Das Internet ist voll von Zitronensaft-Diäten, die beim Abnehmen helfen sollen, indem die Zitronen angeblich die Fettverbrennung ankurbeln. Ev. hilft hier der Placeboeffekt, denn wissenschaftliche Belege gibt es dafür bislang nicht.14

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Ist es gut, eine ganze Zitrone zu essen? Grundsätzlich kann man das, doch ist es eher übertrieben. Bei wenigen Menschen können Zitrusfrüchte überdies eine Allergie auslösen. Mögliche Auswirkungen sind orale Allergiesyndrome (OAS) wie Unwohlsein im Mund- und Rachenbereich oder ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Bei Hautreaktionen können bis zu zwei Tage vergehen, bis sie erscheinen. Dann ist ein Epikutantest bzw. Allergietest bei einem Allergologen angesagt. Man sollte vorher klären, ob es sich um eine Fruktoseintoleranz handelt oder ob Konservierungsstoffe die Auslöser sind.17

Sind Zitronenkerne giftig? In den Kernen der Zitrone ist eine unbedeutende Menge Amygdalin enthalten, wie auch in anderen Lebensmitteln, z.B. Mandeln. Man sollte sie nicht regelmässig in Mengen von mehr als 100 g essen. Erhitzen oder Trocknen gemahlener Zitronenkerne lässt diese Vorstufe von Blausäure entweichen.9

Zitronensäure, egal ob als natürlicher Bestandteil eines Lebensmittels oder als Zusatzstoff (E 330), greift den Zahnschmelz an. Deswegen sollte man nach dem Essen oder Trinken von säurehaltigen Lebensmitteln die Zähne nicht kraftvoll reinigen, da es sonst verstärkt zum Abrieb der oberen Zahnschichten kommt. Die Empfehlung lautet stattdessen, den Mund mit Wasser auszuspülen. So kann man die Säure verdünnen und den Ersatz der herausgelösten Mineralien beschleunigen.10

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Zitronen sind bei HMPC, ESCOP, Kommission E nicht als Arzneimittel gelistet. Die Zitronenschale, Pericarpium Citri, und das Zitronenöl, Limonis aetheroleum, findet man aber dennoch als Heildrogen.11 Zitronensaft setzt man gerne bei Erkältungskrankheiten, kleineren Hautverletzungen, Insektenstichen, Zahnfleischbluten und in Hautpflegeprodukten ein.1

Zitrone wirkt harntreibend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Innerlich eingenommen kann Zitrone bei Krampfadern, Nierensteinen, Hämorrhoiden, leichten fiebrigen Erkrankungen und verschleimten Bronchien helfen. Bei Ekzemen, Frostbeulen, Sonnenbrand und giftigen Insektenstichen kann man äusserliche Anwendungen vornehmen. Zitrone dient zudem als Gurgelmittel bei Halsentzündung.12

Ist Zitronensaft gut für die Haut? Zitronensaft ist in ausgewogener Menge auch in Kosmetika und Körperpflegemitteln enthalten. Man sollte Zitronensaft jedoch nicht pur auf die Haut auftragen, da es wegen der konzentrierten Säuren zu Hautirritationen kommen kann.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische CO2-Fussabdruck von Zitronen hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, so unter anderem der Anbauweise (konventionell/biologisch), der Saisonalität, dem Herkunftsland und dem entsprechenden Transport und gegebenenfalls der Verpackung.22 Die Big Climate Database gibt für Zitronen in Dänemark einen ökologischen CO2-Fussabdruck von 0,94 kg CO2eq/kg an, wobei ein Grossteil dieser Emissionen durch den Transport zustande kommt, da es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Importware handelt.23 Ähnliches gilt auch für den Zitronenkonsum in der Schweiz, wo man Zitronen primär aus Spanien, Brasilien und Italien bezieht. Auch hier wirkt sich der Transport am stärksten auf den ökologischen Fussabdruck aus.16

Die durch den Zitronenanbau entstehenden Biodiversitätsverluste sind in Spanien am grössten, gefolgt von Brasilien und Italien. Dies begründet sich unter anderem durch die zusätzliche Bewässerung, die in diesen Ländern vonnöten ist. Da es sich bei Spanien und Italien jedoch um eher niederschlagsarme Regionen handelt, muss man zur künstlichen Bewässerung teilweise auf wichtige Grundwasserreserven zurückgreifen. Zur Herstellung von 1 kg Zitronen benötigt man 642 Liter Wasser.24

In der konventionellen Landwirtschaft kommen zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen und Insekten oftmals synthetische Pestizide und Herbizide zum Einsatz. Diese wirken sich jedoch nachweislich negativ auf die Umwelt aus und beeinträchtigen unter anderem wichtige Bestäuber, aber auch Vögel und Säugetiere. Die eingesetzten Pestizide finden sich oftmals auch noch im Endprodukt wieder, so unter anderem auch bei Zitronen.25 Entsprechend sollte man beim Einkauf nicht nur auf das Herkunftsland und möglichst kurze Transportwege achten, sondern auch auf biologische Ware zurückgreifen. Hier ist der Einsatz derartiger Pflanzenschutzmittel verboten.

In einer Untersuchung zur Nachhaltigkeit des Zitronenanbaus auf Sizilien konnte man zusätzlich bestätigen, dass der biologische Anbau dank umweltfreundlicher Düngemittel und Pflanzenschutzmittel nachhaltiger ist, als der konventionelle.25

Weltweites Vorkommen - Anbau

Das Ursprungszentrum (Genzentrum) von essbaren Zitrusfrüchte vermutet man im Südosten des Himalajas, etwa in der Gegend von Assam, Nord-Myanmar und West-Yunnan.15 Erst 1805 hat man die Mandarine aus China nach Europa eingeführt.

Die Hauptanbaugebiete liegen vorwiegend in Indien, Mexiko, China, Türkei und Brasilien. Spanien steht an 7. Stelle der weltweit grössten Zitronenproduzenten. 2021 betrug die weltweite Erntemenge von Zitronen und Limetten 20,8 Mio. Tonnen.18

Anbau im Garten oder als Topfpflanze

Auch in Mitteleuropa kann man Zitronenbäume als Nahrungs- oder Zierpflanze im eigenen Garten anpflanzen. Von Mitte Mai bis zum ersten Frost im Frühherbst kann der Zitronenbaum als Topfpflanze an einem windgeschützten Platz im Freien stehen. Im Winter muss man die Temperatur an die Lichtverhältnisse anpassen. Bei heller, aber kalter Überwinterung erhalten die Blätter zwar noch ausreichend Licht zur Fotosynthese (Photosynthese), allerdings sind die Wurzeln bei 12,5 °C und tiefer beinahe inaktiv. Das führt dazu, dass die Blätter nicht mehr ausreichend versorgt sind und abfallen (Winter Leaf Drop).

Als Pflanzensubstrat eignet sich eine Mischung aus Torf (oder Kokosfasern als Torfersatz), Kompost und lehmhaltiger Gartenerde. Die Gartenerde sollte kalkarm, idealerweise aber kalkfrei sein und einen leicht sauren pH-Wert haben. Als kalkfreies Giesswasser empfiehlt man Regenwasser. Einmal im Monat kann man die Pflanze mit einem phosphatbetonten, aber stickstoffarmen Dünger zusätzlich mit Nährstoffen versorgen. Häufige Schädlinge sind Schildläuse. Die Vermehrung der Pflanze findet vorwiegend über Stecklinge statt.13

Neben Insekten und Wind ist die Selbstbestäubung der Zitronenblüten möglich. Unbefruchtete Blüten können sich zwar zu Früchten entwickeln, diese sind allerdings samenlos.13 Als selbstbefruchtende Pflanze ist der Zitronenbaum ideal für Wintergärten und Gewächshäuser.

Anbau - Ernte

Der Anbau erfolgt in grossen Plantagen, die man häufig in Sektionen teilt. Man hat neben neuen und alten Bäumen auch jene mit optimalen Ertragsniveau. Der immergrüne, 2,5-3m grosse Zitronenbaum blüht und fruchtet unter feuchtwarmen Bedingungen das ganze Jahr über und kann damit bis zu vier Ernten hervorbringen. Je nach Sorte sind die Bäume mit oder ohne Dornen, die Blüten können weiss, rötlich oder lilafarben sein, die Blätter sind dunkelgrün und ledrig. Die Fürchte sind Beeren, die sich in Grösse, Form, Farbe, Schalendicke, Kerngehalt und Geschmack je nach Sorte unterscheiden. Für das Umfärben der Schale benötigen sie tiefere Temperaturen. Gibt es keine Abkühlung in den Nächten, bleiben auch reife Früchte grün.19

Zitronenbäume benötigen Südhänge, die vor Wind schützen. Da sie keinen Frost vertragen, ist eine frostfreie Gegend zu bevorzugen. Meist bilden sandige Lehmböden den Untergrund. Eine gezielte Düngung ist sowohl bei konventionell, als auch bei biologisch produzierten Zitronen wichtig.19

Weiterführende Informationen

Der Name Zitrone oder Limone stammt vom arabischen ليمون ab und heisst nach der Umschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) "laimūn" ("Zitrone"). Zitronen sind die faustgrossen Früchte des Zitronenbaums (Citrus x limon) und stammen aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica) sind die heutigen Zitronensorten entstanden.

Die botanische Klassifizierung von Arten der Gattung Citrus ist sehr schwierig, weil sich einerseits Hybride bilden und andererseits Kultivare durch Fremdbestäubung entstehen. Wichtigste Kultivare sind u.a.: "Bearss", "Berna", "Eureka", "Femminello", "Genova", "Interdonato", "Lisbon", "Monachello", usw. Bei den Hybriden kennt man: "Lemonime", "Lumia", "Ponderosa", "Volkamer".20

Die "Meyer-Zitrone" (Citrus × Meyeri, Citrus × limon "meyeri" bzw. Citrus × jambhiri "Meyer") hat man nach dem Pflanzenforscher Frank Meyer benannt, der diese 1908 entdeckt hat. Man vermutet diesen Hybrid aus einer Kreuzung von Zitrone und Orange oder aus Mandarine und Zitrone. Sie hält Temperaturen bis –3 °C stand und gilt daher als ziemlich winterhart. Im Vergleich zur "Eureka" enthält die Meyer-Zitrone weniger Säure.21

Andere verwandte Arten der Gattung Citrus sind: Clementine (Citrus × aurantium), Pomelo (C. grandis), Grapefruit (Citrus × aurantium), Bitterorangen (Citrus × aurantium L.) oder Pampelmuse (C. maxima), um nur einige wenige zu nennen.

Informationen zum Namen

In früheren Jahrhunderten war "Zitrone" eigentlich die Bezeichnung für eine Zitronatzitrone. So nannte man die Zitrone in der deutschen Sprache bis ins späte Mittelalter Limone, was in einigen Regionen Österreichs immer noch der Fall ist. Von Limone leitet sich übrigens die Bezeichnung Limonade ab. Früher verwendete man für dieses Erfrischungsgetränk nämlich ausschliesslich Zitronen. Im Englischen versteht man unter "citron" immer noch die Zitronatzitrone und Zitronen bezeichnet man als "lemons". Heute dient das Wort Zitrone auch als Sammelbezeichnung für Limone, Zitronatzitrone und Limette.

Literaturverzeichnis - 25 Quellen

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2.Roger P. Heilkräfte der Nahrung: Ein Praxishandbuch. Zürich: Advent-Verlag; 2006:128-129.
3.USDA (United States Department of Agriculture). Nährstofftabellen.
4.

Galati, E. M. et al. Biological effects of hesperidin, a citrus flavonoid. (Note I): antiinflammatory and analgesic activity. Farmaco. 1994; 40:709–712.

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Mahmoud AM, Hernández Bautista RJ, Sandhu MA, Hussein OE. Beneficial effects of citrus flavonoids on cardiovascular and metabolic health. Oxid Med Cell Longev. 10. März 2019;2019:5484138.

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Klappan A. Einfluss des Flavonoids Quercetin auf den mTOR-Signalweg von Zervix- und Mammakarzinomzellen. [Dissertation]. München:Ludwig-Maximilians-Universität zu München; 2014.

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Gualdani R, Cavalluzzi MM, Lentini G, Habtemariam S. Molecules. The Chemistry and Pharmacology of Citrus Limonoids. 2016 Nov; 21(11): 1530. Published online 2016 Nov 13.

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Wetzel W-E, UGB-Forum Spezial: Von klein auf vollwertig; 2010:19-20.

11.

Heilpflanzenlexikon AWL. Zitrone - Citrus limon. 2020.

12.Bown D.: Kräuter. Die grosse Enzyklopädie. Anbau und Verwendung. 2. Auflage. München: Dorling Kindersly; 2015.
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Garten-wissen.com Zitronenbaum.

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Time.com You Asked: Will Drinking Lemon Water Help Me Lose Weight? 2017.

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Zhyiyenbek A, Beretta C, Stoessel F, Hellweg S. Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion - eine Entscheidungsunterstützung für ökologisches Einkaufen. ETH Zürich. 2016.

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Allergiefreie Allergiker. Zitrusfrüchte Allergie: Symptome und Tipps zu Allergien auf Orangen, Zitronen, Mandarinen. 

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BfE Bundeszentrum für Ernährung. Zitrusfrüchte: Erzeugung - Anbau, Ernte und Züchtung von Zitrusfrüchten. 2020.

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