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Ananas - Gesundheit

Ananas enthalten Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Aufrechterhaltung der Gesundheit beitragen.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Was enthält eine Ananas? Die Ananas (roh) enthält 50 kcal pro 100 g, die vorwiegend aus Kohlenhydraten stammen. Von den 13 g Kohlenhydraten pro 100 g entfallen 9,8 g auf Zucker (deckt den Tagesbedarf zu 10,9 % ab) und 1,4 g auf Ballaststoffe. Der Fettgehalt ist mit 0,12 g/100g gering, der Eiweissgehalt mit 0,54 g/100g ebenso.3

Welche Vitamine hat eine Ananas? Die Ananas-Vitamine mit der höchsten Konzentration in der Frucht sind Vitamin C, Vitamin B9 (Folat) und Vitamin B6 (Pyridoxin); der Vitamin-K-Gehalt ist vernachlässigbar.

Eine rohe Ananas weist 48 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) pro 100 g auf, das macht 60 % des Tagesbedarfs aus. Vergleichbare Mengen haben Clementine, roh (49 mg/100g) und Kumquat (Miniorange, Zwergorange) (44 mg/100g). Die Echte Guave enthält mit 228 mg/100g fast das 5-Fache.3

Der Gehalt an Mangan beträgt 0,93 mg/100g (46 % des Tagesbedarfs). Dieser ist vergleichbar mit demjenigen von rohem Spinat (0,90 mg/100g). Gemahlenes Ingwerpulver enthält mit 33 mg/100g äusserst viel Mangan, das man jedoch nur in kleinen Mengen verzehrt. Beim Obst haben nur Muscadine-Weintrauben mit 2 mg/100g noch einen höheren Anteil.3

Folat (Folsäure) ist in roher Ananas zu 18 µg/100g enthalten (9 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel enthalten die Kumquat (18 µg/100g) und Karotten (19 µg/100g). Sehr viel Folat ist in Sojabohnen (375 µg/100g) vorhanden - diese muss man vor dem Verzehr jedoch kochen, was den Folatgehalt reduziert. Über einen ebenfalls höheren Wert verfügt Spinat 194 µg/100g, den man in gesundem Masse, auch roh geniessen kann.3

Die gesamten Inhaltsstoffe von Ananas (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen unter dem Zutatenbild.

Wirkungen auf die Gesundheit

Das in der Ananas enthaltene Enzym Bromelain ist besonders interessant. Es kommt sowohl im Stamm als auch im Fruchtfleisch selbst vor, weshalb man es als Stamm- oder als Fruchtbromelain bezeichnet. Seine vielfältig positive Wirkung hat sich bei der Anwendung zur Verbesserung von Hautproblemen, als Gerinnungshemmer und Schmerzmittel, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zur Stärkung des Immunsystems, bei der Reduktion von Magenbeschwerden, zur Unterstützung der Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur während der Wehen und nicht zuletzt als Tumorsuppressor gezeigt.5

Die rohe, frische Ananas ist reich an Vitaminen und enthält beträchtliche Mengen an bioaktiven Verbindungen, Ballaststoffen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Ananas kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Ananas enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:4,21,22

  • Isoprenoide: Sterole; Tetraterpene: Carotinoide (β-Carotin α-Carotin), Xanthophylle (Cryptoxanthin, Lutein)
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure), Hydroxyzimtsäuren (Ferulasäure, Chlorogensäure); Flavonoide: Flavonole (Quercetin), Flavanole (Catechin, Epicatechin), Tannine
  • Weitere organische Verbindungen: Chinone

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Ananas abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Ananas enthält neben Tanninen, Sterolen und Chinonen als starke Antioxidantien, reichlich Cryptoxanthin, β-Carotin und α-Carotin. Diese Verbindungen wandeln sich nach der Aufnahme im Körper in Vitamin A (Retinol). Zudem wirken Carotinoide antioxidativ, indem sie Zellen und Gewebe vor Schäden durch freie Radikale schützen, das Immunsystem stärken und die Entwicklung bestimmter Krebsarten hemmen.21,22

Mit ihren Nährstoffen wirkt sich die Südfrucht in vielseitiger Weise positiv auf die Gesundheit des Menschen aus. Ananas reduziert das Risiko für Diabetes, zerebro-vaskulären Krankheiten (Schlaganfall und Erkrankungen der Blutgefässe des Gehirns), reguliert die emotionale Stabilität und stärkt das Knochenwachstum. Die Inhaltsstoffe unterstützen die Verdauung und die Magen-Darmfunktion, wirken antimikrobiell, entzündungshemmend, antioxidative und positiv auf das Nervensystem.1

In Tierversuchen hat sich die Ananas zudem als cholesterinsenkend gezeigt und beugt damit auch möglichen Herz-Kreislauf-Krankheiten vor.4

Eine Studie zur Verarbeitung von Ananasmark zeigt, dass durch Erhitzen signifikante Abnahmen der bioaktiven Verbindungen wie Gallussäure (26 %), Chlorogensäure (23 %), Epicatechin (33 %) und Catechin (20 %) im Vergleich zur reifen Frucht auftreten. Auch die Gehalte an Polyphenolen und β-Carotin verringerten sich signifikant. Um einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen aufzunehmen, sollte man Ananas möglichst unverarbeitet verzehren.23

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Zwar ist die Ananas nicht giftig, wenn sie reif ist; unreife Früchte können jedoch stark abführend wirken und sich insbesondere für Schwangere problematisch auswirken.6

Das bekannte Phänomen des Kribbelns auf der Zunge stammt ebenfalls vom Bromelain - laut einer anderen Theorie möglicherweise auch von den Ananas-Raphiden (Calcium-Oxalat-Kristallen) oder von einer Kombination aus beidem.7,20 Da es sich bei Bromelain um ein proteinspaltendes Enzym handelt, beginnt es im Mund, durch den Kontakt mit der empfindlichen Mundschleimhaut, Proteine zu spalten. Dieser natürliche Vorgang führt zu einem leichten Brennen im Mund, ist aber kein Anzeichen für eine allergische Reaktion auf die Ananas. Dieser Effekt soll bei frischer, roher Ananas auftreten, die noch nicht ganz ausgereift ist, und dadurch über mehr Säure verfügt. Verträglicher ist dabei Ananas aus der Dose, da der Verarbeitungs- und Erhitzungsprozess das Enzym inaktiviert. Dies gilt auch für frische Ananasstücke, die man grilliert oder anderweitig erhitzt.7,20

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Das Rohbromelain der Ananas findet sowohl bei Verdauungsbeschwerden aufgrund von Pankreaserkrankungen als auch zur Behandlung von traumatischen Ödemen Verwendung.8 Die deutsche Kommission E empfiehlt die Ananas comosus zudem bei Schwellungen durch Verletzungen oder Operationen der Nase und der Nasennebenhöhlen.2

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der Volksmedizin dient der Ananassaft als harntreibendes Mittel und Beschleuniger der Wehen. Zudem ist er als Gurgelmittel bei Halsschmerzen und als Mittel gegen Seekrankheit bekannt. Der Verzehr von jungen (toxischen) Früchten soll gegen Darmwürmer oder Geschlechtskrankheiten helfen oder sogar zu Schwangerschaftsabbrüchen führen. In Afrika ist die getrocknete, pulverisierte Wurzel ein Mittel gegen Ödeme. Die Ureinwohner in Panama verwenden den Blattsaft als Abführmittel, Emmenagogum (den Eintritt der Monatsregel förderndes Mittel) und Wurmmittel.9

Literaturverzeichnis - 13 Quellen

1.

Mohd Ali M, Hashim N, Abd Aziz S, Lasekan O. Pineapple (Ananas comosus): A comprehensive review of nutritional values, volatile compounds, health benefits, and potential food products. Food Research International. 2020;137:109675.

2.

Berling-Aumann N. Gesünder leben mit Heilpflanzen für Dummies. Wiley-VCH: 2018: 2-32.

3.

USDA United States Department of Agriculture.

4.

Seenak P, Kumphune S, Malakul W, Chotima R, Nernpermpisooth N. Pineapple consumption reduced cardiac oxidative stress and inflammation in high cholesterol diet-fed rats. Nutr Metab (Lond). 2021;18(1):36.

5.

Nabavi SM, Silva AS. Nonvitamin and Nonmineral Nutritional Supplements. Academic Press. 2019: 367-373.

6.

Gartenjournal net Wann ist eine Ananas giftig?

7.

Mcgill ca MCGill University. Why Does Pineapple Make Your Mouth Tickle? 26 May 2023.

8.

Fintelmann V, Fritz Weiss R, Kuchta K. Lehrbuch Phytotherapie. Haug. 2017: 437-439.

9.

Morton JF. Fruits of Warm Climates. 1987: 18-28.

20.

Perera CO, Hallett IC, Nguyen TT, Charles JC. Calcium Oxalate Crystals: The Irritant Factor in Kiwifruit. Journal of Food Science. 1990;55(4): 1066–1069.

21.

Ferreira EA, Siqueira HE et al. Bioactive compounds and antioxidant activity of pineapple fruit of different cultivars. Rev Bras Frutic. 2016;38(3). 

22.

Sarkar T, Salauddin M et al. Application of raw and differently dried Pineapple (Ananas comosus) pulp on Rasgulla (sweetened Casein Ball) to enhance its phenolic profile, shelf life, and in-vitro digestibility characteristics. J Food Process Preserv. 2021;45(3):e15233.

23.

Arampath PC, Dekker M. Bulk storage of mango (Mangifera indica L.) and pineapple (Ananas comosus L.) pulp: effect of pulping and storage temperature on phytochemicals and antioxidant activity. J Sci Food Agric. 2019 Aug 30;99(11):5157-5167.

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