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Tafelsalz - Ökologischer Fussabdruck

Der ökologische Fussabdruck von Tafelsalz hängt ab von Produktionsart, Verpackung und Transportweg.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Zur Einschätzung der Klimafreundlichkeit eines Lebensmittels dient in erster Linie der CO2-Fussabdruck. Dieser hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, wie Anbauweise (konventionell/biologisch), Saisonalität, Herkunftsland, Verarbeitung, Transport und gegebenenfalls Verpackung. Laut dänischen Klimadatenbank Concito beträgt der CO2-Fussabdruck von Tafelsalz 0,44 kg CO2eq/kg.34

Zum Wasserfussabdruck für Salz konnten wir keine Zahlen ermitteln. Aber der Abbau von Siedesalz aus den Bergen benötigt durchaus Frischwasser, z.B. für die Sole-Laugung und Sole-Förderung.35

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Geschichte der Salzproduktion ist alt und geht vermutlich auf das Jahr 6000 v. Chr. zurück, als Menschen in der nördlichen Provinz Shanxi in China die in einem See gebildeten Salzkristalle sammelten. Bedeutende Zivilisationen wie die Römer erkannten den Wert des Salzes und errichteten im ganzen Reich eigene Salinen. Sie verwendeten Salz als Handelsgut und zur Konservierung und Verarbeitung verschiedener Lebensmittel (z.B. Milch, Schweinefleisch, Gemüse). Im Laufe der Jahrhunderte bildete der Handel mit bestimmten Produkten wie gesalzenem Fisch die Grundlage der Wirtschaft bestimmter Bevölkerungsgruppen, wie im Fall der Basken.11

Salz spielte für die Wirtschaft vieler Regionen eine zentrale Rolle. Die ersten Strassen entstanden für den Salztransport, sogenannte Salzstrassen, die von Salinen und Bergwerken in salzarme Regionen führten.33 Zudem entstanden einige früheste Städte als Zentren des Salzhandels. Die Salzproduktion kommt oft im Namen dieser Orte zum Ausdruck, wie z.B. in Salzburg (Österreich), Salzkotten (Deutschland), Saltcoats (Schottland) und Lavanapura (Indien). Die Salzgewinnung war dort eine wichtige Einnahmequelle.33 Auch das Fremdwort «Salär» (Gehalt, Lohn) zeugt davon, welchen Wert Salz früher hatte: Es bedeutet Sold in Form von Salz (Salzration für Beamte und Soldaten).36

Wo kommt Salz her? Die weltweite Gesamtproduktion von Salz beträgt ca. 300 Millionen Tonnen, wobei China, die Vereinigten Staaten, Indien und mit einigem Abstand gefolgt von Deutschland, Kanada und Australien die sechs grössten Salzproduzenten der Welt sind. Mehr als ein Drittel der weltweiten Salzproduktion stammt aus der Verdunstung von Meerwasser durch Sonnenenergie.37

Salz-Gewinnung

Wie gewinnt man Salz? Speisesalz (Tafelsalz) gewinnt man aus Meerwasser, Mineralvorkommen, Oberflächenverkrustungen, Salzseen und Solequellen.33

Es existieren verschiedene Formen der Salzklassifizierung. Eine davon ist die Einteilung nach Art der Gewinnung:

  • Steinsalz: stammt aus dem Tagebau oder Untertagebau von Halit-Vorkommen; mit herkömmlichen Bergbaumethoden.
  • Solarsalz: aus Meerwasser und Salzseen; Gewinnung durch Sonneneinstrahlung und Verdunstung; hierzu gehört Meersalz.
  • Salzsole: entsteht durch die Auflösung unterirdischer Salzlagerstätten (Lösungsbergbau); gewonnenes Produkt kann man in der ursprünglichen Form, als Lösung, verwenden oder zur Gewinnung der vierten Salzklasse (Vakuumsalz, resp. Siedesalz) einsetzen.
  • Vakuumsalz/Siedesalz: gewinnt man durch die mechanische Verdampfungstechnologie von Salzsole.11

Wie wird Speisesalz hergestellt? Klicken Sie hier für ein kurzes Video, das die Unterschiede und Gewinnungsarten der Salze verständlich erklärt. Mehr zur Salz-Gewinnung aus Meerwasser lesen Sie im Artikel zu Meersalz.

Weiterführende Informationen

Was ist Salz? Salz ist die chemische Verbindung von Natrium und Chlorid, Natriumchlorid (NaCl). Was ist Tafelsalz, was ist Speisesalz? Tafelsalz und Speisesalz sind Synonyme. Es handelt sich um zum Verzehr geeignetes Salz. Ist Tafelsalz Kochsalz? Speisesalz/Tafelsalz nennt man auch Kochsalz. Dieses ist ein industriell verarbeitetes, gereinigtes Salz (in der Regel Siedesalz), das folgend fast ausschliesslich aus Natriumchlorid besteht, während andere Speisesalze naturbelassen sein und kleine Mengen an anderen Mineralstoffen und Spurenelementen aufweisen können.

Der Handel bietet verschiedene exotische, teure Gourmetsalze wie Fleur de Sel (Salzblume; ein Meersalz), Himalayasalz (rosa durch Eisenoxid), persisches Blausalz (blau durch druckbedingte Verschiebungen im Salzgitter oder unerlaubterweise mit einem Färbemittel), ayurvedisches Salz oder Kala Namak, die man als besonders geschmacksintensiv und gesundheitsfördernd anpreist. Wissenschaftlichen Belege dafür fehlen jedoch. Lesen Sie mehr zur Thematik, z.B. im Artikel von Stiftung Warentest.

Alternative Namen

Wichtige Alternativnamen für in der Küche verwendbares Salz sind Speisesalz (auch Speise-Salz), Tafelsalz und Kochsalz. Falsche Schreibweisen (z.B. Tafel Salz, Tafel Salt, Tagelsalz, Koch Salz) schleichen sich ein. Im Englischen heisst Tafelsalz salt, table salt, cooking salt oder common salt.

Sonstige Anwendungen

Salz hilft in reiner Form Spülmaschinen zur Regenerierung der Wasserenthärtung. Meersalz, v.a. aus dem Toten Meer, ist in der Kosmetik als Gesichtsmaske, Peeling oder Badesalz sehr beliebt. Aus Steinsalz gestaltet man auch Salzlampen.

Beim Abbau von Siedesalz entsteht das Nebenprodukt Kaliumsulfat, das im konventionellen und biologischen Obst- und Gemüsebau als Dünger Einsatz findet.35

Literaturverzeichnis - 6 Quellen

11.

Galvis-Sánchez AC, Lopes JA et al. Chapter 26: Sea Salt. In: De la Guardia M, Gonzáles A (Ed.). Comprehensive Analytical Chemistry. Handbook. 2013;60:719-740.

33.

Cirillo M, Capasso G et al. A history of salt. Am J Nephrol. 1994;14(4-6):426-431.

34.

Concito. The Big Climate Database (Version 1.1): Salt, table. 2024.

35.

Verein Land schafft Leben. Gewinnung von Siedesalz. 

36.

Duden de: Salär, das. 

37.

Ekrami J, Nemati Mansour S et al. Environmental impact assessment of salt harvesting from the salt lakes. J Environ Health Sci Eng. 2021;19(1):365-377.

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