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Kochbanane - Gesundheit

Kochbananen für einen gesunden Darm? Erfahren Sie hier, wie die stärkehaltige Kochbanane Ihre Gesundheit fördern kann.

  • Kochbananen sind glutenfrei und ideal für Menschen mit Glutenunverträglichkeit.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Kochbananen enthalten in rohem Zustand ca. 122 kcal/100g und sind sehr fett- und proteinarme Früchte. Etwa ein Viertel der Kohlenhydrate (32 g/100g) besteht aus Stärke, die sich auch bei Reife grösstenteils nicht in Zucker umwandelt.1 Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ändert sich im gekochten Zustand.

Kalium ist in rohen Kochbananen mit 499 mg/100g ganz gut vertreten. Avocados (485 mg) oder die Brotfrucht (490 mg/100g) haben sehr ähnliche Kalium-Werte. Sehr gute Quellen für das essenzielle Mengenelement sind Kräuter wie getrocknete Petersilie (2683 mg/100g), Hülsenfrüchte (weisse Bohnen: 1795 mg/100g) und Nüsse (Mandeln: 733 mg/100g). Dieses Alkalimetall ist ein wichtiges intrazelluläres Ion (K+) und verantwortlich für den osmotischen Druck in jeder Zelle.4

Kochbananen haben roh pro 100 g ca. 18 mg und gekocht ca. 10 mg Vitamin C. Bei Frühlingszwiebeln und Zucchini kennt man ähnlich niedere Werte wie bei rohen Kochbananen. Die zehnfache Menge des wasserlöslichen Vitamins ist in der gelben Gemüsepaprika enthalten (184 mg/100g). Die Ascorbinsäure, wie man dieses wichtige Antioxidans auch nennt, erfüllt sehr wichtige Aufgaben im menschlichen Immunsystem.4

Das B-Vitamin Pyridoxin (Vitamin B6) macht mit 0,3 mg/100g ca. 21 % des Tagesbedarfs aus. Damit vergleichbar ist die Dessertbanane mit 0,37 mg/100g und Erdnüsse mit 0,35 mg/100g. Sehr gute Quellen für das wasserlösliche B-Vitamin sind Nüsse und Vollkorn- oder Pseudogetreide, wie z.B. Sonnenblumenkerne (1,3 mg/100g) oder Weizenkeime (1,3 mg/100g). Pyridoxin ist bei vielen enzymatischen Reaktionen sowie am Eiweissstoffwechsel beteiligt.4

Auch Folat, als Folsäure-Äquivalent, ist in Kochbananen zu 22 µg/100g enthalten, gleich wie in Auberginen oder Pekannüssen. Hülsenfrüchte sind sehr gute Quellen: Gekochte Mungobohnen bringen ca. 159 µg/100g, gekochte Linsen 181 µg/100g.4 Bei diesem B-Vitamin ist insbesondere in Zeiten der Schwangerschaft (und davor!) eine ausreichende Versorgung wichtig. Es ist daher empfehlenswert, während der Schwangerschaft täglich 600 µg einzunehmen. Jugendliche und Erwachsene sollten täglich ca. 400 µg über die Ernährung aufnehmen.5 Das wasserlösliche Vitamin Folsäure ist für die Zellerneuerung notwendig.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Kochbananen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Wie gesund ist eine Kochbanane? Vollreife rohe Kochbananen enthalten, im Vergleich zu gekochten, unreifen Kochbananen einen deutlich höheren Anteil an unverdaulicher, resistenter Stärke. Da der Dünndarm resistente Stärke nicht oder nur teilweise verdauen und resorbieren kann, fermentieren Bakterien den Ballaststoff im Dickdarm und fördern so eine gesunde Darmflora. Sie schützen die Darmwand vor Zellveränderungen und unterstützen ihre Barrierefunktion. Zudem scheint es, als ist die unreife, gekochte Kochbanane hinsichtlich glykämischen Index am besten, da der Blutzucker nur langsam ansteigt.6

Wie im obigen Absatz erwähnt, reguliert die in Kochbananen enthaltene resistente Stärke den Blutzucker. Deshalb sind Kochbananen auch für Diabetiker in geringen Mengen verträglich. Der Glykämische Index von rohen Kochbananen ist mit ca. 39 eher niedrig,6,7 gekocht stuft man ihn auch noch in einem guten Bereich (GI = 45)6 ein. Der GI gibt die blutzuckersteigernde Wirkung der verzehrten Lebensmittel an. Als Referenzwert gilt Traubenzucker, der einen GI von 100 hat.

Kochbananen sind glutenfrei und daher für Menschen mit Glutenunverträglichkeit empfehlenswert. Insbesondere das aus unreifen Kochbananen hergestellte Mehlersatzprodukt (Mehl-Ersatz) ist bei speziellen Ernährungsformen eine gute Alternative. Die getrockneten und gemahlenen grünen Kochbananen haben in dieser Form kaum Eigengeschmack und sind daher sehr vielseitig einsetzbar. Bei der Zubereitung ist darauf zu achten, dass die Backfähigkeit eingeschränkt ist, weil das Klebereiweiss fehlt. Pfannkuchen, Kekse oder manche Kuchen- sowie Brotrezepte funktionieren jedoch hervorragend.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Kochbananen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Kochbananen enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:19,28

  • Isoprenoide: Monoterpene (Alpha-Thujen, Sabinen, Beta-Myrcen, Alpha-Terpinen, Beta-Pinen, Limonen); Sesquiterpene (Alpha-Copaen, Caryophyllen, Beta-Bisabolen ), Triterpene (β-Sitosterol, Stigmasterol, Campesterol, 24-Methylen Cycloartanol, Cycloeucalenol, Cycloartenol, 31-Norcyclolaudenon), Saponine; Tetraterpene: Carotinoide (α-Carotin, β-Carotin, β-Cryptoxanthin, Violaxanthin, Lycopin, Lutein)
  • Alkaloide
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Syringasäure, Vanillinsäure, Salicylsäure, p-Hydroxybenzoesäure, Gentisinsäure, p-Cumarsäure); Hydroxyzimtsäuren (Ferulasäure, Sinapinsäure); Flavonoide: Flavanole (Catechin, Epicatechin), Flavonole (Myricetin, Kaempferol, Quercetin, Rutin, Isorhamnetin), Anthocyane (Cyanidin, Cyanidin 3-O-Rutinosid, Delphinidin, Pelargonidin, Peonidin, Malvidin), Isoflavon (Glycitein); Phenole (Shogaol, Gingerol); Catechol (Capsaicin), Tannine
  • Weitere stickstoffhaltige Verbindungen: Biogene Amine: Catecholamine (Serotonin, Dopamin, Norepinephrin, Catecholamin)
  • Weitere organische Verbindungen: Carbonsäuren (Phthalsäure)

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Kochbananen abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Die Mono- und Sesquiterpene sind bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften. Die enthaltenen Phytosterole wie β-Sitosterol, Stigmasterol, Campesterol, Cycloeucalenol, Cycloartenol sind strukturell cholesterinähnlich und konkurrieren mit Cholesterin um die Absorption im Darm, dies hat ein Sinken des Blutcholesterinspiegels zufolge. Ein täglicher Verzehr von 3000 mg Phytosterolen kann zu einer signifikanten Reduktion des LDL-Cholesterins führen. In unreifen Kochbananen liegt der Gehalt an Phytosterolen zwischen 280 mg/100g und 1240 mg/100g.19,28

Die in Kochbananen enthaltenen Carotinoide haben neben einer stark antioxidativen Aktivität auch eine anerkannte Wirkung gegen Prostatakrebs (v.a. Lycopin). Lutein soll das Fortschreiten der Augenkrankheit Makuladegeneration hemmen.19 Die Behandlung von Wunden mit methanolischem Extrakt aus Kochbananen führte in einer Studie zu einer schnelleren Heilung als in der mit Vaseline behandelten Kontrollgruppe. Diese Wirkung schreibt die Studie dem Flavonoidgehalt zu, der antimikrobiell wirkt und die Kollagenfasern stärkt.28

Die meisten enthaltenen phenolischen Verbindungen sind antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, antiallergen, antithrombotisch, gefässerweiternd und verbessern die Durchblutung. Die Flavonoide wirken als Radikalfänger gegen freie Sauerstoffradikale (ROS) und reaktive Stickstoffspezies (RNS).19 Das Anthocyan Cyanidin-3-Rutinosid, kommt als Hauptpigment in Kochbananen, mit einem Anteil von 80 % in einer Konzentration von 32 mg/100g, vor.19

Die biogenen Amine wie Dopamin, Serotonin und Epinephrin spielen als Neurotransmitter eine Rolle im menschlichen Gehirn und Körper, da sie die Stimmung und emotionale Stabilität positiv beeinflussen können. Die Dopaminkonzentrationen liegen im Fruchtfleisch der gelben Banane (M. acuminata) bei 4,2 mg/100g, in der roten Banane (M. sapientum) bei 5,4 mg/100g und in der Kochbanane (M. paradisiaca) bei 0,55 mg/100g.19

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Frittierte Kochbananen-Produkte sind nicht gesund. Das erhitzte Fett, Salz, Zucker oder andere Zusatzstoffe vermindern den Gesundheitswert der Kochbanane massiv. Schonend gekocht oder vollreif gegessen sind Kochbananen allerdings nährstoffreiche und energiespendende Nahrungsmittel.

Isst man vermehrt Kochbananen im rohen, grünen Zustand, kann die unverdauliche Stärke zu Magenschmerzen führen. Zudem schmecken sie nicht süss, sondern eher unangenehm adstringierend.

Bananen enthalten den Stoff Tyramin, welcher bei empfindlichen Menschen erhöhten Blutdruck, Kopfschmerzen oder Migräne auslösen kann. Das sich aus der Aminosäure Tyrosin bildende biogene Amin ist häufig Auslöser für Nahrungsmittelallergien. Menschen, die aufgrund von Depressionen, Panikstörungen, Parkinson oder Alzheimer Monoaminoxidase-Inhibitoren (auch Monoaminooxidase- oder MAO-Inhibitoren) oder MAO-Hemmer einnehmen, sollten Lebensmittel mit hohem Tyramin-Anteil meiden, da diese den Abbau von Tyramin aus der aufgenommenen Nahrung verringern.8

Volksmedizin - Naturheilkunde

In West-Afrika verwendet man Bananenblätter oder Bananenschalen der Wildform Musa acuminata als Abdeckung für offene Wunden. Wissenschaftler der Jacobs University Bremen fanden heraus, dass Bananen viele polyphenolische Verbindungen besitzen, von denen einige antibakteriell und desinfizierend wirken. Zudem haben die Bananenbestandteile auch adstringierende Eigenschaften. Diese Verbindungen verändern die Eiweisse auf der Haut und bilden bei Wunden eine Art Schutzschicht.9

Literaturverzeichnis - 9 Quellen

1.

Aid Infodienst. Exoten und Zitrusfrüchte. 4. Auflage. Druckerei Lokay e. K. Reinheim: Bonn. 2014.

4.USDA United States Department of Agriculture.
5.

National Insitutes of Health. Folate. 2022.

6.

Oladele EO, Williamson G. Impact of resistant starch in three plantain (Musa AAB) products on glycaemic response of healthy volunteers. Eur J Nutr. 2016;55(1):75–81.

7.

Diabetes Austria. Glykämischer Index (PDF).

8.

Gelbe-Liste Pharmaindex: Tyraminarme Ernärhung. 2019.

9.

Kuhnert N. Banana peels instead of band-aids? Research about the healing of the banana. Jacobs University Bremen. 2018.

19.

Sidhu JS, Zafar TA. Bioactive compounds in banana fruits and their health benefits. Food Quality and Safety. 2018 Dec 3;2(4):183–188.

28.

Ajijolakewu KA, Ayoola AS, Agbabiaka TO, Zakariyah FR, Ahmed NR, Oyedele OJ, u. a. A review of the ethnomedicinal, antimicrobial, and phytochemical properties of Musa paradisiaca (Plantain). Bull Natl Res Cent. Mai 2021;45(1):86.

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