Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Der CO2-Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, wie Anbauweise (konventionell/biologisch), Saisonalität, Herkunftsland, Transport und gegebenenfalls Verpackung. Derjenige der rohen Cassis-Beere beträgt laut der dänischen Klimadatenbank Concito 0,69 kg CO2eq/kg.21
Der Wasser-Fussabdruck beläuft sich laut einer niederländischen Studie von 2011 auf 499 Liter Wasser pro 1 kg Johannisbeeren (unspezifisch); Stachelbeeren haben mit 525 l/kg einen ähnlichen Wasserbedarf, bei Heidelbeeren liegt er mit 845 l/kg deutlich darüber.22
In der konventionellen Landwirtschaft kommen zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen und Insekten oftmals synthetische Insektizide und Herbizide zum Einsatz. Diese wirken sich nachweislich negativ auf die Umwelt aus und beeinträchtigen wichtige Bestäuber, Vögel und Säugetiere. Entsprechend sollte man beim Einkauf von Schwarzen Johannisbeeren auf Bio-Ware zurückgreifen, um unter anderem die Biodiversität und die eigene Gesundheit zu schützen. Beim biologischen Anbau ist der Einsatz derartiger Pflanzenschutzmittel verboten.
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Weltweites Vorkommen - Anbau
Die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) ist in gemässigten bis kalten Klimazonen in Europa, Nordasien und Zentralasien beheimatet.7,4
Russland, Polen, die Ukraine, das Vereinigte Königreich und Deutschland waren 2022 die 5 Haupterzeugungsländer von Johannisbeeren (unspezifisch).23 Polen ist der wichtigste Exporteur (80 bis 90 % der weltweiten Ausfuhren) von frischen und verarbeiteten Schwarzen Johannisbeeren.4
Schwarze Johannisbeeren sind auf dem US-Markt relativ unbekannt geblieben, da ihr Anbau in den Vereinigten Staaten vom frühen 20. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre verboten war. Grund dafür waren erhebliche Verluste durch die Holzindustrie, die entdeckte, dass einige einheimische und nicht einheimische Arten der Gattung Ribes als Vektoren für den Pilz Cronartium ribicola fungieren können. Dieser ist die Ursache des Kiefernblasenrosts, einer Krankheit bei Kiefern, die zum Absterben der einheimischen, für die US-Holzindustrie wichtigen, Kiefern führt. Seitdem züchtet man neben der resistenten Sorte "Consort" neue Sorten, die nicht als Vektoren für den Pilz fungieren.4
Eigener Anbau
Johannisbeeren kann man im eigenen Garten anpflanzen. Sie bevorzugen tiefgründige, möglichst feuchte, humus- und nährstoffreiche Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten.2 Containerpflanzen kann man das ganze Jahr über einpflanzen, wurzelnackte Sträucher nach dem Laubfall im Herbst oder vor dem ersten Austrieb im Frühjahr.24
Bis zur Fruchtreife braucht die Schwarze Johannisbeere eine gute Wasserversorgung. Eine Mulchschicht kann helfen, den Boden im Sommer feucht zu halten. Düngen sollte man alle drei Jahre im Frühjahr - am besten mit organischem Beerendünger. Da der Schwarze-Johannisbeer-Strauch starkwüchsig ist, muss man ihn relativ grosszügig zurückschneiden. Man lässt nur die fünf kräftigsten Triebe stehen und kürzt diese ca. um die Hälfte.24
Die Beeren sind zwischen Juni und Juli erntereif. Später geerntete Johannisbeeren schmecken süsser. Frühe Beeren haben einen höheren Pektingehalt und sind daher besonders für die Zubereitung von Gelee oder Marmelade geeignet.24
Weiterführende Informationen
Die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) gehört botanisch zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae), hat aber keine Stacheln.
Alternative Namen
Schwarze Johannisbeeren nennt man auch Schwarze Ribiseln und Cassis. Weitere Namen für die Schwarze Johannisbeere sind z.B. Ahlbeere, Alpenbeere, Bocksbeere, Gichtbeere/Gichtstock, Salbeere, Schwarze Zeitbeere, Stinkstrauch, Wanzenbeere, Vogeltrauben, Schwarze Träuble, Kanstraube und Meertrübeli.
Der englische Name lautet blackcurrant oder black currant.
Die Drogenbezeichnung für die Früchte der Schwarzen Johannisbeere lautet Ribis nigri fructus (früher Fructus ribis nigri), diejenige für die Blätter Ribis nigri folium (früher Folia ribis nigri).5
Sonstige Anwendungen
Aus Schwarzen Johannisbeeren lassen sich industriell natürliche Pigmente gewinnen, die man als Lebensmittelzusatzstoffe verwenden kann. Darüber verwendet man die Schwarze Johannisbeere in der Kosmetikindustrie, weil sie in der Lage ist, den Östradiolkreislauf zu aktivieren und das Auftreten von Falten auf der Haut zu verringern.4
Die Samen haben einen hohen Gehalt an Gamma-Linolen, was ebenfalls für die Kosmetikindustrie interessant ist.6
Literaturverzeichnis - 9 Quellen
2. | Oberdorfer E. Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart. 2001. |
4. | Cortez RE, Gonzalez de Mejia E. Blackcurrants (Ribes nigrum): a review on chemistry, processing, and health benefits. J Food Sci. 2019;84(9):2387-2401. |
5. | Pahlow M. Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlagsges. mbH: Litauen; 2013: 174-175. |
6. | Bown D. The Royal Horticultural Society. Encyclopedia of Herbs & their Uses. Dorling Kindersley: London; 1995: 341. |
7. | Royal Botanical Garden Kew. Plants of the World Online. Ribes nigrum L. |
21. | The Big Climata Database. Version 1.1. Currant, black. 2024. |
22. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577-1600. |
23. | FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Currants (Production Quantity 2022). |
24. | Mein schöner Garten de: Schwarze Johannisbeere. 2018. |
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