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Kakaopulver - Gesundheit

Ungesüsstes Kakaopulver besitzt neben einem hohen Anteil an Ballaststoffen und Proteinen auch wertvolle Mineralstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen unter anderem das Herz-Kreislauf-System und die Immunabwehr. Erfahren Sie, worauf Sie beim Konsum von Kakaopulver achten sollten.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Der Energiegehalt von 100 g ungesüsstem Kakaopulver beträgt 228 kcal. Diese stammen vorwiegend aus Kohlenhydraten (58 g/100g), wovon 1,8 g Zucker sind. Ungesüsster Kakao ist mit 20 g Eiweiss und 14 g Fett pro 100 g protein-, aber auch fettreich. Auch Ballaststoffe sind mit 37 g/100g gut vertreten - ähnlich wie bei Carobpulver (40 g/100g) und Paprikapulver (35 g/100g).1

Der Anteil an Mangan im Kakaopulver beträgt 3,8 mg/100g, was auch bei kleinen Mengen gut zum Tagesbedarf beiträgt. Ähnlich viel Mangan enthalten Haferflocken (3,6 mg/100g) und Macadamianüsse (4,1 mg/100g). Mit 60 mg/100g beinhalten Gewürznelken mehr als das 15-Fache an Mangan, allerdings nimmt man an Gewürzen nur sehr wenig zu sich.1

Ungesüsstes Kakaopulver enthält auf 100 g 499 mg Magnesium, ähnlich viel wie Meersalz (501 mg/100g) und getrocknetes Dillkraut (451 mg/100g). Mit 700 mg Magnesium pro 100 g haben ungeschälte Hanfsamen einen sehr hohen Wert an diesem Mengenelement.1

In ungesüsstem Kakaopulver finden sich 0,29 g Tryptophan pro 100 g, was mit Leinsamen (0,3 g/100g) und Cashewnüssen (0,29 g/100g) vergleichbar ist. Spirulina enthält mit 0,93 g/100g etwas mehr als das Dreifache an dieser Aminosäure.1

Die gesamten Inhaltsstoffe von Kakaopulver (ungesüsst), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Hat Kakaopulver Nährwerte? Zwar ist Kakaopulver nicht gerade fettarm, jedoch enthält es sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Ungesüsstes Kakaopulver enthält folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Terpene: Triterpenoide: Steroide (Phytosterole: Beta-Sitosterol, Campesterol, Campestanol, Stigmasterol, Avenasterol); Saponine und Terpenoide28,29
  • Alkaloide: Protoalkaloide (Tyramin), Echte Alkaloide (Koffein, Theobromin, Theophyllin, Theacrin)24,26,27
  • Polyphenole: Flavonoide: Flavanole (Epicatechin, Catechin), Flavone (Luteolin, Apigenin), Flavonole (Quercetin) und Flavanone (Naringenin), Anthocyane; Gerbstoffe (Proanthocyanidin); Phenolsäuren: Hydroxyzimtsäuren (Kaffeesäure, Chlorogensäure, Ferulasäure, p-Cumarsäure), Hydroxybenzoesäuren (4-Hydroxybenzoesäure, Syringasäure, Vanillinsäure, Gallussäure, Protocatechussäure)3,24,26,28

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Kakaopulver abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen der verarbeiteten Kakaobohnen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Alkaloide wie Koffein und Theobromin verbessern die Neuroplastizität und schützen Neuronen vor Funktionsstörungen und Degeneration. Aber häufig ist die Wirkung ein Zusammenspiel von mehreren Inhaltsstoffen. Man geht davon aus, dass eine Kombination aus verschiedenen Phytochemikalien, darunter Flavonoide (u.a. das Flavanol Epicatechin), die Fähigkeit zum Denken erhöhen. Experimentelle Modelle zeigten einen Schutz gegen Schlaganfälle und Alzheimer.4

Die phenolischen Antioxidantien im Kakao können die Insulinresistenz verbessern, dies verringert möglicherweise das Risiko für Diabetes.3 Die bioaktiven Kakao-Inhaltsstoffe beeinflussen zudem das Herz-Kreislauf-System positiv, indem sie Entzündungen, oxidativen Stress, Blutzucker und HbA1c (glykierter roter Blutfarbstoff) reduzieren sowie das Lipidprofil verbessern. Diese Veränderungen können dabei helfen, Diabeteskomplikationen wie diabetische Neuropathie zu verlangsamen oder zu verhindern.27

Die in Kakaopulver enthaltenen Flavanole weisen - zumindest kurzfristig - blutdrucksenkende Eigenschaften auf. Flavanole erhöhen die Elastizität der Gefässe und können so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern.2 Kakao-Flavanole besitzen zudem antioxidative Eigenschaften. Folglich vermutet man, dass Kakao bei Infektionskrankheiten und Krebs eine immunmodulierende Wirkung verursacht. Auch sollen Flavanole einen schützenden Effekt vor UV-Strahlen besitzen.3 Der Flavanolgehalt hängt sehr stark von der Herkunft der Kakaobohnen und der Verarbeitung des Rohkakaos ab. Zudem ist die Flavanolaufnahme an die Portionsgrösse gebunden.

Ergebnisse von Versuchen deuten auf einen Zusammenhang zwischen den in Kakao enthaltenen Polyphenolen und der Linderung von Angst und Depression hin.5 Andere Studien ermittelten jedoch die Entstehung von depressiven Symptomen bei einem höheren Schokoladenkonsum.6 Ob der Konsum von Kakao - und welche Mengen davon - wirklich glücklich macht, ist demnach umstritten. Detailliertere Untersuchungen sollen den eindeutigen Zusammenhang klarstellen.

Die positiven Eigenschaften von Kakaopulver hängen stark von der Rohkost-Qualität ab (wenn man die Kakaobohnen in der Herstellung nicht weit über 40 °C erhitzt).

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Kakao-Pulver sollte man zwar ungesüsst verwenden, jedoch verspeist man es oft in Form von schokoladigen Süsswaren, die viel Zucker und zusätzliches Fett enthalten. Der hohe Fett- und Zuckergehalt steigert das Risiko, an Übergewicht und den damit verbundenen Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken.3

Dunkle Schokolade kann bei regelmässigem Verzehr in normalen Mengen (bei Menschen mit zu Akne neigender Haut) die Entstehung von Akne begünstigen und verschlimmern. Bei Milchschokolade kann die Milch den Effekt zusätzlich verstärken.7

Kakaopulver enthält Koffein und verwandte Stoffe, wie z.B. Theobromin. Bei zu hoher Dosierung kann es zu migräneartigen Kopfschmerzen, Herzrasen, Zittern, Übererregbarkeit und Schweissausbrüchen kommen.8 Bei normalem Konsum von Kakaopulver und einer Purin-armen Ernährung kann das Theobromin dazu beitragen, dass das Risiko für Nierensteine (Kristallisation von Harnsäure) sinkt.25

Kakao kann je nach Herkunft mit den Schwermetallen Cadmium oder Blei belastet sein. Obwohl man die Belastung nicht als problematisch einstuft, sollte weiterhin Interesse bestehen, derartige Schwermetalle in Kakao-Produkten zu reduzieren. Cadmium und Blei stehen im Verdacht, Nierenschäden zu verursachen.9

Kakaopulver enthält zwar kein Histamin, allerdings andere biogene Amine, die Menschen mit Histaminintoleranz nicht gut vertragen.

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der Volksmedizin wendet man Kakao z.B. bei infektiösen Darmerkrankungen, Durchfall, Asthma, Reizhusten und zur Schilddrüsenregulation an.10

Zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert sind weit über 100 Verwendungen von Kakao oder Schokolade als medizinische Behandlung dokumentiert. Darunter sind drei Anwendungen am häufigsten: zur Herbeiführung einer Gewichtszunahme bei abgemagerten Patienten, um das Nervensystem zu stimulieren und um die Verdauung und Ausscheidung zu verbessern.3

Literaturverzeichnis - 16 Quellen

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Camandola S, Plick N, Mattson MP. Impact of coffee and cacao purine metabolites on neuroplasticity and neurodegenerative disease. Neurochem Res. 2019;44(1):214–227.

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Sokolov AN, Pavlova MA, Klosterhalfen S, Enck P. Chocolate and the brain: neurobiological impact of cocoa flavanols on "cogn." and behavior. Neurosci Biobehav Rev. 2013;37(10 Pt 2):2445–2453.

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Baggott MJ, Childs E, Hart AB, et al. Psychopharmacology of theobromine in healthy volunteers. Psychopharmacology. 2013;228(1):109–118.

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Abt E, Robin LP. Perspective on cadmium and lead in cocoa and chocolate. J Agric Food Chem. 2020;68(46):13008–13015.

10.

Apotheken de: Kakao. 2018.

24.

Bäumler S. Heilpflanzenpraxis Heute. Arzneipflanzenporträts. 3. Auflage. München: Elsevier. 2021.

25.

Costa-Bauza A, Grases F, Calvó P, Rodriguez A, Prieto RM. Effect of Consumption of Cocoa-Derived Products on Uric Acid Crystallization in Urine of Healthy Volunteers. Nutrients. 2018 Oct 16;10(10):1516.

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Febrianto NA, Wang S, Zhu F. Chemical and biological properties of cocoa beans affected by processing: a review. Critical Reviews in Food Science and Nutrition. Oct 2022;62(30):8403–8434.

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Kababie-Ameo R, Rabadán-Chávez GM, Vázquez-Manjarrez N, Gutiérrez-Salmeán G. Potential applications of cocoa (Theobroma cacao) on diabetic neuropathy: mini-review. FBL. Feb 2022;27(2):57.

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Cerri M, Reale L, Zadra C. Metabolite storage in Theobroma cacao L. Seed: cyto-histological and phytochemical analyses. Front Plant Sci. 2019;10:1599.

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Ebuehi OAT, Anams C, Gbenle OD, Ajagun‐Ogunleye MO. Hydro‐ethanol seed extract of Theobroma cacao exhibits antioxidant activities and potential anticancer property. J Food Biochem. 2019;43(4):e12767.

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